Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
Also bei uns Jammern die Jäger, dass sie die Abschussquoten nicht erreichen können, die Waldbauern und Bauern dann noch über den hohen Verbiss. Ein paar Wölfe die hier unterstützen könnten wir gut gebrauchen.
Naja, es ist ein komplexes Thema.
Fängt schon bei der Frage an, ob die Abschussquoten nicht schlicht zu hoch sind. Gerade Waldbauern haben da aktuell manchmal recht drastische Vorstellungen. Böse Zungen könnten behaupten, die möchten ein paar Tierarten gerne praktisch ausrotten. Aber das nur ganz am Rande, ist sicher eine Diskussion für sich.

Wölfe würden sicherlich (ob gewollt oder nicht) einen Teil dieser Arbeit übernehmen. Das klingt erstmal durchaus gut. Fraglich ist dann, wie gut das in der Praxis dann funktioniert. Angenommen, der Wolf reguliert Rot- und Rehwild nicht alleine (angesichts der Bestandsdichte wohl anzunehmen)... wie verhält sich der Rest? Wird das Wild heimlicher durch die Anwesenheit des Wolfes? Wird die Bejagung schwieriger? Oder hält der Wolf die Waldnutzer auf den Wegen und das Wild wird durch weniger Störung sogar wieder tagaktiver? Viele Varianten denkbar.

Im schlimmsten Fall übernimmt der Wolf zwar (sagen wir mal) 50% der Abschussquote, aber die Jäger bekommen den Rest kaum zusammen, weil das Wild sich nicht mehr blicken lässt. Endergebnis: Bestandswachstum mit allen denkbaren Folgen.
Im Besten fall ist es ein Gewinn für alle.
Grundsätzlich aber gut, dass es mal ausprobiert wird.

Das einzige, was mir an der ganzen Wolfgeschichte nicht gefällt, ist die Dogmatik dahinter. Es ist für viele Wolfsfreunde ja ein no go, auch nur über eine Bestandregulierung beim Wolf nachzudenken. Genau die könnte uns aber (wohldosiert, wohlgemerkt) viele Probleme vom Hals schaffen und die Akzeptanz erhöhen.

Viele Grüße

Münsterländer