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Thema: Ueshibas Superkräfte ...

  1. #541
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    Geändert von Pansapiens (18-07-2021 um 13:04 Uhr)

  2. #542
    carstenm Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    ich meine auch das carstenm neuen Input erhalten hat ...
    Ich habe durchaus was gelernt und bin damit auch noch nicht fertig.

  3. #543
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    "Naturwissenschaftliche Sätze haben nicht den Charakter absoluter Wahrheiten.
    Physiker arbeiten approximative Richtigkeiten heraus."
    http://https://www.spektrum.de/magazin/die-wahrheit-in-der-wissenschaft/827796

    ... auch wenn's hier nur mittelbar hingehört ...
    Möglicherweise habe ich etwas übersehen, da ich dieses Interview für eher ungeeignet halte, den Punkt bezüglich absoluter Wahrheiten in Naturwissenschaften zu untermauern. Absolut ist wahrscheinlich sowieso ein Wort, das in Wissenschaften generell eher selten angetroffen wird, denn natürlich weiß man, dass beispielweise die Regeln der Schwerkraft außerhalb eines bestimmten Kontextes womöglich gar nicht gelten, auch wenn "wir" diese als mehr oder weniger absolut wahrnehmen und erleben dürften.

    Ich sehe da zwei Wissenschaftler in einem Interview, die nicht unbedingt einer Meinung sind, zumal ein Naturwissenschaftler (in diesem Falle Astrophysiker) und ein Sozialwissenschaftlicher auch jeweils ganz eigenen fachspezifischen Fragestellungen begegnen. Insbesondere bei Letzterem erwarte ich auch von vornherein viel weniger "unumstößliche" oder nur mit viel Raffinesse teilweise aushebelbare Ergebnisse als vom Ersteren und sofern ich den Astrophysiker richtig verstanden habe, sieht auch er es so, dass in bestimmten wissenschaftlichen Bereichen "unumstößlichere" Aussagen getroffen werden können als in anderen. Sozialwissenschaften (Gender Studies etwa wären ein sehr schönes Beispiel, da gab es auch entsprechende Studien zu Veröffentlichungen mit teils erschreckenden Ergebnissen) sind m.A.n. viel anfälliger, in den falschen Händen Ergebnisse zu liefern, die weit weniger wissenschaftlich als vielmehr ideologisch aufbereitet sind. Dort rechne ich (selbst bei völligem Fehlen des Verfolgens einer Ideologie) auch viel eher damit, dass sogar im Bereich vermeintlichen Basiswissens durch neue Erkenntnisse ein großer Teil des darauf Aufbauenden völlig neu überdacht werden muss, um den nun auftretenden Widersprüchen zu begegnen und diese nach Möglichkeit aufzulösen.



    Argumentativ bin ich, abgesehen vom beobachteten gelegentlichen Aneinander vorbei Reden der hier Beteiligten, übrigens sehr auf der Seite von Pansapiens, der kürzlich auch sehr schön erklärte, warum das hier irgendwann angebrachte Hummel-Beispiel leider untauglich ist, den an der entsprechenden Stelle gemachten Vergleich zu einem sinnigen zu machen. Nichtsdestotrotz möchte ich Niemandem seine Erlebnisse absprechen, auch wenn ich mit den dazu abgegebenen Erklärungen, was dabei so alles passiert oder passieren soll teils eher unzufrieden bin, da sie für mich in den Bereich der versuchten hochindividuellen Deutung fallen, die u.U. völlig falsch sein könnte (ich hatte dazu auch schon das - zugegeben extreme - Beispiel mit dem mongolischen "Prinzen" und seinen ferngesteuerten Schülern gebracht).



    Was das Thema Kommunikation mit Leuten, die einen auf ignore gesetzt haben betrifft:
    Ich persönlich finde nicht, dass ich in einer Unterhaltung mit einer Person bin (i.S.v. Austausch zwischen ihr und mir, im jeweiligen Thread kann ich ja trotzdem sehr aktiv sein), wenn diese genau weiß, dass ich deren Beiträge nicht lese. Es machrt dann m.A.n. auch keinen Sinn, wenn die entsprechende Person direkt an mich schreibt statt einfach ÜBER mich und meine Posts zu schreiben. Man kann ja keine Person zwingen, sich mit einem zu unterhalten, wenn diese das nicht mehr möchte und einen sogar noch explizit darauf hingewiesen hat, damit man auch wirklich von deren Unlust auf einen weiß. Ehrlich gesagt käme ich mir ein wenig gestalked vor, wenn ich gegen meinen Willen immer wieder angeschrieben werden würde (auch wenn möglicherweise die an mich gerichtete direkte Ansprache das einzige wäre, dass in den Posts der entsprechenden anderen Person anders wäre, als wenn sie wunschgemäß nur noch über mich schriebe).

  4. #544
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    ... auch wenn's hier nur mittelbar hingehört ...
    Wohl eher in den Corona-Faden

    Allerdings: Wenn Sie beispielsweise Klimamodelle machen, wo Ihnen massive gesellschaftliche Erwartungen gegenüberstehen – Sie sollen Empfehlungen aussprechen, der Politik Handlungsimperative auferlegen –, dann teilen Sie die Ungewissheit nach außen nicht mit, sondern versuchen, relativ eindeutige Botschaften zu liefern.
    Nach innen würde ich die Wissenschaft nicht durch Zuverlässigkeit beschreiben, sondern als ein Unterfangen, das ein immer klarer artikuliertes Bewusstsein von der Vorläufigkeit der möglichen Aussagen hat.
    (ebd.)

    Spaß beiseite. Danke! Schöne Sonntagslektüre!
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  5. #545
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    Was das Thema Kommunikation mit Leuten, die einen auf ignore gesetzt haben betrifft:
    Ich persönlich finde nicht, dass ich in einer Unterhaltung mit einer Person bin (i.S.v. Austausch zwischen ihr und mir, im jeweiligen Thread kann ich ja trotzdem sehr aktiv sein), wenn diese genau weiß, dass ich deren Beiträge nicht lese. Es machrt dann m.A.n. auch keinen Sinn, wenn die entsprechende Person direkt an mich schreibt statt einfach ÜBER mich und meine Posts zu schreiben. Man kann ja keine Person zwingen, sich mit einem zu unterhalten, wenn diese das nicht mehr möchte und einen sogar noch explizit darauf hingewiesen hat, damit man auch wirklich von deren Unlust auf einen weiß. Ehrlich gesagt käme ich mir ein wenig gestalked vor, wenn ich gegen meinen Willen immer wieder angeschrieben werden würde (auch wenn möglicherweise die an mich gerichtete direkte Ansprache das einzige wäre, dass in den Posts der entsprechenden anderen Person anders wäre, als wenn sie wunschgemäß nur noch über mich schriebe).
    Hm, ich hingegen finde es zum einen unhöflich und zum anderen inkonsequent ÜBER Leute zu reden, MIT denen ich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr rede. Vor allem, wenn meine Botschaften dann noch an die Allgemeinheit und an niemanden speziell gerichtet sind. Wenn mich die Argumente eines andere so beschäftigen, dass ich andauernd meine, sie kommentieren zu müssen, bin ich ja noch in starkem Bezug zu dieser Person. Da macht der Ausschluss einer direkten Kommunikation für mich überdies überhaupt keinen Sinn. Aber gut, jeder Jeck ist anders.
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  6. #546
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    Geändert von Pansapiens (18-07-2021 um 13:04 Uhr)

  7. #547
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    Geändert von Pansapiens (18-07-2021 um 13:04 Uhr)

  8. #548
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Aber dass es dann nicht nur ein Hirngespinst bleibt, muss man die entworfene Hypothese an der Wirklichkeit überprüfen.

    “Durch bloßes logisches Denken vermögen wir keinerlei Wissen über die Erfahrungswelt zu erlangen; alles Wissen über die Wirklichkeit geht von der Erfahrung aus und mündet in ihr.”
    -Albert Einstein-


    Der strebte doch angeblich tatsächlich nach "Wahrheit":
    ]
    das ist genau jenes Argument , was dir deine Gesprächspartner von Anfang an entgegen brachten und sogar die Möglichkeit dazu anboten .

    wenn du selbst sagst , das du erstmal wissen möchtest ob etwas (z.b. den Effekt im armvideo) überhaupt funktioniert , bedeutet es , du kennst es nicht . es ist noch nicht in deiner Erfahrungswelt angekommen . . jetzt ist es deine Pflicht , deine hypothese mit der Wirklichkeit abzugleichen , durch Erfahrung .
    und es ist bestimmt nicht redllich , die Erfahrungen deiner Gesprächspartner zu ignorieren , abzuwerten oder als falsch zu beurteilen , bevor du selbst das Thema in deiner Erfahrungswelt ankommen lassen hast.

    dort beginnt es , denn bis dahin , starten beide Seiten in ihrer Argumentation von verschiedenen Positionen aus . deine ist eingeschränkt , weil du nur mit der Hälfte arbeitest, der Theorie
    die andere Seite hat beides . das ist der Start.
    leider ging es nie darüber hinaus.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  9. #549
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Hm, ich hingegen finde es zum einen unhöflich und zum anderen inkonsequent ÜBER Leute zu reden, MIT denen ich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr rede. Vor allem, wenn meine Botschaften dann noch an die Allgemeinheit und an niemanden speziell gerichtet sind. Wenn mich die Argumente eines andere so beschäftigen, dass ich andauernd meine, sie kommentieren zu müssen, bin ich ja noch in starkem Bezug zu dieser Person. Da macht der Ausschluss einer direkten Kommunikation für mich überdies überhaupt keinen Sinn. Aber gut, jeder Jeck ist anders.
    Ah und ich hätte fast noch geschrieben, dass das wovon ich schrieb eines der wenigen Beispiele ist, wo ich es tatsächlich völlig in Ordnung fände, wenn man über jemanden schreibt statt an ihn, obwohl so ein Verhalten ansonsten natürlich so gut wie fast immer eine Ungehörigkeit wäre. Meine Exfreundin soll sie bitte auch nicht regelmäßig vor meiner Tür stehen, nur weil SIE irgendwie noch voll an unserem Ding interessiert ist, obwohl ich es offiziell für gescheitert und somit auch beendet erklärt habe (ist jetzt nur ein fiktives Beispiel).



    @ Pansapiens:
    Stichweh wirkt so ein bisschen auf mich wie der "typische" Vertreter eines Wissenschaftszweiges, der naturgemäß weniger harte Fakten liefert bzw. liefern kann, als es z.B. naturwissenschaftliche Zweige können. Er scheint deshalb ( da er es umgekehrt verständlicherweise kaum kann) die naturwissenschaften auf das eigene Niveau herunterziuehen zu wollen. Dies halte ich für unsinnig und plädiere schlichtweg dafür, dass man akzeptiert, dass nicht jeder Zweig eins zu eins mit jedem anderen Zweig vergleichbar ist. In der Japanologie beispielsweise begegnen uns nicht umsonst immer wieder Vertreter, die alte, bereits widerlegte Mythen (die in der Breite aber noch als wahr gelten) öffentlich verbreiten, da sie glauben, sich ohne vorheriges, ordentliches Einarbeiten zu JEDEM japanbezogenen Thema (vernünftig) äußern zu können. Aufgrund ihres "Japanologe Seins" werden ihre falschen Behauptungen leider oft genug kaum oder überhaupt nicht hinterfragt und so kämpft man selbst am Ende nicht nur für das Verbreiten von Wissen unter das volk sondern zugleich auch noch gegen die Dummschwätzer in der eigenen Zunft.

    Ich muss allerdings zugeben, dass ich gegenüber Leuten wie beispielsweise Mai Thi Nguyen-Kim auch oft genug kritisch bin. Auch Naturwissenschaftler(innen) können sich nicht automatisch qualifiziert zu JEDEM naturwissenschaftlichen Thema äußern, sonst bräuchte es die diversen Studiengänge in diesen ja nicht, weil ein einziger alles abdecken könnte. Die Dame saß tatsächlichn in einer Talkshow, gab in dieser vorab ehrlicherweise auch zu, dass sie sich mit dem Thema der Sendung überhaupt NICHT befasst habe, hatte dann aber trotzdem sehr viel Meinung zu genau diesem Thema (und zumindest in diesem Falle dafür wenig echte Argumente). Grundsätzlich denke ich aber, dass halbgares Herumschwafeln umso leichter und auch verbreiteter ist, je weniger harte Fakten zu generieren man in einem bestimmten Wissenschaftszweig naturgemäß in der Lage ist.



    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    wenn du [Pansapiens] selbst sagst , das du erstmal wissen möchtest ob etwas (z.b. den Effekt im armvideo) überhaupt funktioniert , bedeutet es , du kennst es nicht . es ist noch nicht in deiner Erfahrungswelt angekommen . . jetzt ist es deine Pflicht , deine hypothese mit der Wirklichkeit abzugleichen , durch Erfahrung .
    und es ist bestimmt nicht redllich , die Erfahrungen deiner Gesprächspartner zu ignorieren , abzuwerten oder als falsch zu beurteilen , bevor du selbst das Thema in deiner Erfahrungswelt ankommen lassen hast.

    dort beginnt es , denn bis dahin , starten beide Seiten in ihrer Argumentation von verschiedenen Positionen aus . deine ist eingeschränkt , weil du nur mit der Hälfte arbeitest, der Theorie
    die andere Seite hat beides . das ist der Start.
    leider ging es nie darüber hinaus.
    Das hieße dann also, dass man sich auch unbedingt erst einmal vom mongolischen Prinzen selbst fernsteuern lassen müsste, bevor man (m.A.n. berechtigt) anzweifelt, dass diese Sache - die ja durchaus bei diversen Leuten funktioniert - auf die Art und Weise funktioniert, wie es der mongolische Prinz erzählt? Ich finde ja, dass selbst die "pro Ueshiba"-Fraktion nicht einmal geschlossen auftritt, was mögliche Erklärungen hinsichtlich des Erfolges beim "Schiebe-Experiment" betrifft. Mit der Aussage, dass Jemand meint, es funktioniere bei ihm und anderen und er bräuche keine Erklärung dafür, weil ihn nur das Ergebnis interessiere, kann ich sehr gut leben, sofern diese Person dann auch gut mit den entsprechenden Zweifeln von Außenstehenden leben kann. Ist an der uni ja nicht anders, gebe ich keine Quellen an oder nachvollziehbare Beweisketten, glaubt mir der Dozent halt nicht, das wirklich alles genau so ist, wie ich es in einer Hausaufgabe behaupte, selbst wenn es tatsächlich so wäre.

    Andererseits habe ich auf den letzten zig Seiten immer wieder mal den starken Eindruck gewonnen, dass teils selbst Argumentationen von ein- und derselben Person mitunter wirklich sehr flexibel sind, wo es dann um physikalische Kräfte geht, später dann wieder nicht (womit dann eine entsprechende Gegenargumentation möglicherweise einfach nur ausgehebelt werden soll?) und bei späterer passender Gelegenheit dann doch wieder durchaus auch um physikalische Gesetzmäßigkeiten, die man ja auch schon ausführlich dargelegt habe. Das macht diese Unterhaltung hier zumindest für mich auch schwer durchschaubar und mich froh, dass ich mich selbst nicht mit irgendwelchen extraordinären, beinahe unfassbaren Fähigkeiten von Lehrern innerhalb des eigenen Stils auseinandersetzen muss.

  10. #550
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Was ist denn "Erfahrungswissen"?
    Das ist doch auch eine Meinung über eine objektive Wirklichkeit.
    "Ich hab das 100 mal so gemacht und es hat geklappt, da wird es auch beim 101sten mal klappen."
    Oder umgekehrt: "hab schon viele Brücken einstürzen sehen, bei denen man so vorgegangen ist, daher werde ich das nicht machen"
    Kurz: Man schließt aus Beobachtungen auf allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten.
    Die Naturwissenschaften machen IMO nichts anderes, nur haben die die Methodik erheblich verfeinert und auch Methoden entwickelt, um Irrtümer auszuschließen.
    Genau das schildert Stichweh aber doch!? Ein Brücke könnte auch aus anderen Gründen halten, die wir nicht kennen. Wir würden es aber nicht bemerken.

    Er [Stichweh] "würde die Kopplung von Wissenschaft und Technik nicht so eng sehen"....
    Es geht hier imho nur um den Punkt, dass etwas funktionieren kann auch wenn man nicht erklären kann, wieso das so ist. So etwas gab es auch schon in der Physik, d.h.man hat Modelle entwickelt, für die man einen mathematischen Calculus verwendet hat, der erst Jahrzehnte später, wenn überhaupt, begründet werden konnte (vulgo: Formeln angewendet, die noch gar nicht bewiesen waren). Diese haben aber wunderbar funktioniert und deren praktische Anwendungen haben wunderbar funktioniert

    Stichweh: Die wissenschaftliche Tradition setzt sich unablässig unter den Druck, Wirklichkeit erreichen zu wollen. Ich behandle das als eine Prämisse, als einen selbstgestellten Anspruch, aber nicht als etwas, das an irgendeinem Punkte tatsächlich einträte.
    Diese Prämisse ist in gewissen Disziplinen wie der Physik besonders stark. Mathematiker akzeptieren viel selbstverständlicher, dass sie konstruieren, dass sie erfinden; sie setzen viel mehr auf Kreativität
    Ich würde ihm da uneingeschränkt Recht geben. Mathematiker wissen in aller Regel auf welchen Annahmen ihre Konstrukte bestehen und können genau sagen was sich aus was ableiten lässt. Allerdings würden Sie das wohl auch immer als ein Konstrukt sehen und nicht etwa als absolute Wahrheit, da sie ja die Grenzen dieser Wahrheit genau kennen. Schließlich haben sie sich selber konstruiert. Also die Grenzen und somit auch irgendwie die Wahrheit.

    Meines Erachtens geht es Stichweh hier eher darum dass man sich unnötig unter Druck setzt, wenn man meint, man müsse unbedingt die absolute Wahrheit finden die, wenn es überhaupt gibt, eventuell gar nicht hilfreich oder zu finden notwendig wäre.

    Die bildet eventuell nicht immer die messbare Wirklichkeit ab, aber eine strukturelle Wirklichkeit und ist in der Genauigkeit und Strenge nach meiner Erfahrung anspruchsvoller als Naturwissenschaften.
    Einig.

    "Auf Kreativität setzen" und "sich der Wirklichkeit annähern zu wollen" schließen sich gegenseitig nicht aus.
    Für eine Modellbildung braucht man natürlich Kreativität.
    Einig. auch mathematische Beweise sind bisweilen erstaunlich kreativ.

    Aber dass es dann nicht nur ein Hirngespinst bleibt, muss man die entworfene Hypothese an der Wirklichkeit überprüfen.

    “Durch bloßes logisches Denken vermögen wir keinerlei Wissen über die Erfahrungswelt zu erlangen; alles Wissen über die Wirklichkeit geht von der Erfahrung aus und mündet in ihr.”
    -Albert Einstein-
    wurde dem in dem Interview irgendwo widersprochen?

    Der strebte doch angeblich tatsächlich nach "Wahrheit":

    “Unter Akademischer Freiheit verstehe ich das Recht, nach der Wahrheit zu suchen und das für wahr gehaltene zu publizieren und zu lehren.”
    „für wahr gehalten“. Da sehe ich keinen Widerspruch zu Stichwehs Einlassungen.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  11. #551
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    Meine Exfreundin soll sie bitte auch nicht regelmäßig vor meiner Tür stehen, nur weil SIE irgendwie noch voll an unserem Ding interessiert ist, obwohl ich es offiziell für gescheitert und somit auch beendet erklärt habe (ist jetzt nur ein fiktives Beispiel).
    Wenn du dann nicht noch ständig und überall mit anderen über deine Ex redest, dann meinen wir wohl das Gleiche. Sonst könnte sie das nämlich als Interesse (miß-)verstehen und die Strategie, vor deiner Tür zu lauern, wäre unter Umständen gar nicht so dumm.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  12. #552
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    Vor ab: persönlich halte ich die diskutierte Übung (und die meisten verwandten statischen Übungen) für Zeitverschwendung, weil man das, was da aufgebaut werden kann, viel besser in Flowdrills wie Tuishou/Dashou, Binden und Winden oder in lockerem leichten und spielerischen Ringen und Kappeln aufbauen kann. Viel besser deshalb, weil sie dann gleich in dazugehörige Bewegungsabläufe und Erinnerungen integriert werden. Diese Integrationsarbeit hin zur Anwendung muß man bei statischen Übungen ja im Anschluß noch extra leisten und dabei dann gegen mittlerweile eingeschliffene Gewohnheiten ankämpfen.

    Die Diskussion hat mehrere Probleme, selbst wenn der Fragesteller ein ernsthaftes Interesse hätte:

    Man kann diese Übung wunderbar für Kameras und Übungspartner faken. Und das machen scheinbar auch viele Leute.
    Im TJQ hat man dasselbe Problem mit den Hoppelhasen, die völlig absurde Sprünge absolvieren, um zu zeigen, daß sie der seidene Meister magisch geschubst habe.
    In vielen Videos sieht man auch eine Mischung: Der Lehrer demonstriert eine relativ subtile Methode des "Entwurzelns", und die Schüler hoppeln bizarr übertrieben durch die Landschaft, statt mal aufzupassen, was eigentlich passiert.

    Physikalisch ist die Übung je nach Detailstufe des Modells entweder banale und langweilige Newtonsche Physik (actio=reactio), die niemanden interessiert, oder biomechanisch so kompliziert, daß man als Normalbürger eh nicht durchsteigt.
    Nicht einmal Chirurgen wissen genug über unsere Anatomie, um vollständig zu verstehen, was genau sie eigentlich in der Motorik des menschlichen Körpers anstellen, wenn sie Bindegewebe, Nervenbahnen und Muskeln durchschneiden oder gar verpflanzen.
    Da kommt dann in der OP-Nachsorge oft das große Staunen.

    Diese ganzen Trainingsmethoden sind auch nie als Laborexperiment für Forenkrieger entwickelt worden, sondern haben eine konkrete Funktion innerhalb eines Trainingsaufbaus. Alles, was da zählt, ist das Ergebnis. Entsprechend sind sie in den jeweiligen Traditionen auch meist nicht speziell entwickelt worden, sondern wurden sehr pragmatisch aus älteren Traditionen und Lehrsystemen zusammengeklaut, in denen man auch schon nicht wußte, was da eigentlich in Körper und Hirn passiert.

    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    Das hieße dann also, dass man sich auch unbedingt erst einmal vom mongolischen Prinzen selbst fernsteuern lassen müsste, bevor man (m.A.n. berechtigt) anzweifelt, dass diese Sache - die ja durchaus bei diversen Leuten funktioniert - auf die Art und Weise funktioniert, wie es der mongolische Prinz erzählt?
    Man kann hingehen und ihn schubsen. Das einzige, was am Ende zählt, ist, wer kippelt. Bleibt er stabil, hat er irgendwas richtig gemacht. Kippt er um, sobald er nicht von einem gehorsamen Schüler geschoben wird, war es Quatsch. Ganz einfach: empirisch, wissenschaftlich, reproduzierbar.
    Geändert von Affenherz (04-07-2021 um 14:50 Uhr)

  13. #553
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    A


    Das hieße dann also, dass man sich auch unbedingt erst einmal vom mongolischen Prinzen selbst fernsteuern lassen müsste, bevor man (m.A.n. berechtigt) anzweifelt, dass diese Sache - die ja durchaus bei diversen Leuten funktioniert - auf die Art und Weise funktioniert, wie es der mongolische Prinz erzählt? Ich finde ja, dass selbst die "pro Ueshiba"-Fraktion nicht einmal geschlossen auftritt, was mögliche Erklärungen hinsichtlich des Erfolges beim "Schiebe-Experiment" betrifft. Mit der Aussage, dass Jemand meint, es funktioniere bei ihm und anderen und er bräuche keine Erklärung dafür, weil ihn nur das Ergebnis interessiere, kann ich sehr gut leben, sofern diese Person dann auch gut mit den entsprechenden Zweifeln von Außenstehenden leben kann. Ist an der uni ja nicht anders, gebe ich keine Quellen an oder nachvollziehbare Beweisketten, glaubt mir der Dozent halt nicht, das wirklich alles genau so ist, wie ich es in einer Hausaufgabe behaupte, selbst wenn es tatsächlich so wäre.

    s.
    ich verstehe an der Stelle nicht weshalb du von vorn herein von Fremdsteuerung ausgehst .

    Beispiel. A)
    Freund nimmt mich zu einem Seminar mit weil ein Gastdozent da . irgendwann kommt es zu einer Demonstration , wo ein Kopf größerer Schüler und etliche kg schwerer , ihn (den Dozenten ) in einen beidarmigen Clinch nimmt , dann aber in dieser position , mit der üblichen Leichtigkeit , vom Lehrer , nur aus Rumpf und Strukturarbeit hin und her bewegt wird bis er dann zur Seite hupft . wie man es auch aus videos kennt. er verliert seine Balance und muss hüppeln.
    danach fragt der Lehrer " any questions?" ich heb den Finger und frage ob ich es fühlen kann. freue mich schon darauf endlch zu erfahren wie es , wenn jemand mich so bewegt .

    ich fasse ihn in der selben Art und arbeite erstmal nur sehr zaghaft. ich wollte ja wissen wie es sich anfühlt . Lehrer fragt ,,warum ich so zögerlich bin , ich soll ruhig stärker machen .
    ok , ich tue es und ab da bewege ich ihn , ohne das ich irgendwas an mir erfahre , was aber vorher so deutlich bei dem Anderen zu sehen war. nada .

    A) war es keine automatische Fremdsteuerung , wie du es ein wenig einseitig dargestellt hast .

    B) bleibt dann die Vermutung , das beim Schüler , welcher so easy bewegt wurde , schon Konditionierungen ein Rolle spielen.

    C) der Lehrer dennoch in anderen Bereichen interessante Skills hatte . also das Eine was nicht so gut funktionierte , nicht bedeutet ,das alles so aussieht.

    D) ich ohne diesen Praxistest , mir nie erlaubern dürfte eine eventuelle Beschreibung des vorherigenn Schülers als Falsch zu bezeichnen . anzweifeln ja , is ok , aber nicht entgültig beurteilen.
    sogar jetzt noch nicht , da Levelunterschiede dennoch zu solchen Ergebnissen führen können .
    Konditionierung , auch erstmal nur eine Annahme ist.


    Beispiel B)
    anderer Lehrer . ähnliche aber nicht gleiche Ausgangsstellung . hier erfuhr ich von Anfang an , wie meine Kräfte sofort ,entweder zurück gegeben wurden oder einfach keinen Punkt zum ansetzen fanden . Verdichtung und Auflösung , sich ständig die Hand gaben . ohne das irgendwas an schnellen oder starken Zucken und Rucken zu bemerken war oder grosse Ausweichbewegungen . im Gegenteil eher ein ruhiges , aber nicht fassbares Fliessen . sogar die Spannungen der Haut beim Gegenüber war mit eingebunden . so das sogar ein vorher stabiler Double wrist , einfach nicht gehalten werden konnte . die Struktur entzog sich und der schon eingenommene Armschlüssel löste sich in Luft auf .
    auch hier hatte ich nicht das Gefühl fremdgesteuert zu werden oder verarscht , sondern einfach nur Körpermechanik auf sehr hohem Level UND dazu Anweisungen und Übungen , um das eigene System dahin zu kultivieren .


    jetzt meine Frage .
    könnte ich ohne den praktischen Abgleich ,nur durch Denkarbeit wirklich beurteilen , was ist für mich Fake oder wirkungslos oder sehr interessant , so interessant , das es sich nun lohnt Zeit und Energie aufzuwenden .,um es zu implantieren ?

    und beim Thema , analytisch zu erarbeiten , wie es auf physikalischer , physiologischer , neurobiologischer Ebene funktioniert , sind wir dabei noch lange nicht...
    denn ohne den praktischen Abgleich , weiss ich doch garnicht ,WAS ich da überhaupt bewerten will.

    Mit der Aussage, dass Jemand meint, es funktioniere bei ihm und anderen und er bräuche keine Erklärung dafür, weil ihn nur das Ergebnis interessiere, kann ich sehr gut leben, sofern diese Person dann auch gut mit den entsprechenden Zweifeln von Außenstehenden leben kann.
    zweifeln ist ok ,hinterfragen auch . mach ich ja ebenso , siehe oben das Beispiel .
    aber ich urteile , beurteile nicht , wenn ich noch nicht einmal den konkreten Ablauf , kenne .

    oder noch krasser , ich kreiiere nicht eine Hypothese auf Grundlage einer nicht möglichen Konstellation ,und benutze diese Kreation als Begründung weshalb es nicht funktionieren kann. . sorry , aber ab da wird es Bullshit.
    Geändert von Cam67 (04-07-2021 um 17:06 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  14. #554
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Der Letzte, der newtonsche Physik, als banal bezeichnete, war hier cam67 und das ist IMO eher Ausdruck des Dunning Kruger-Effekts.
    Offensichtlich (zumindest für mich offensichtlich) gibt es hier unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die verschiedene Erklärungen (!) für das, was in relativ klar definierten Settings passiert mit dem Impulserhaltungssatz vereinbar sind oder nicht.
    Falls newtonsche Physik für Dich aufgrund Deines Verständnisses tatsächlich so banal ist, sollte es Dir ja ein leichtest sein, diese banalen Sachverhalte, Cam67 so erklären, dass er es versteht (ihr scheint auf einer Wellenlänge zu sein), oder, falls Du annimmst, dass ich falsch liege, mir, wo ich falsch liege.
    Bis das hier tatsächlich passiert, gehe ich als Arbeitsmodell davon aus, dass die Erklärung, newtonsche Physik sei banal und uninteressant, und Biomechanik sei für Normalbürger viel zu kompliziert eben ein typisches Esoschwurbler-Argument ist, warum man eben nichts erklärt und der wahre Grund ist, dass man nichts erklären kann. )
    Dinge verdrehen scheint ganz dein Ding zu sein. ok , wenns hilft.

    zu banal und komplex.

    Ich schrieb dir , das eine rein statische Betrachtung , dem tatsächlichen Aufbau der Übung (Experiment ) nicht gerecht wird . weil es einfach mehr ist als das eine starre Struktur , vll ein Balken , gegen eine andere starre struktur , vll ein Container , horizontal drückt .

    Daß , zu sagen , die Struktur der Objekte spiele keine Rolle , wie du es getan hast , nicht stimmt
    Nimm einfach statt des Containers mit rechtwinkligen , senkrecht stehenden Flächen , eine dreieckige Struktur die da steht und geschoben werden soll. Der horizontal schiebende Balken bekommt unweigerlich in eine nach oben ausweichende Bewegung.

    wenn , dann müsstest du eine flexible , kettenartige Struktur und das auf beiden Seiten betrachten und die Verbindungen der Kettenglieder sind zusätzlich noch veränderlich in Winkel und Festigkeit der Verbindung.

    ab hier wird es nunmal komplex .

    Dir wurde lediglich gesagt , daß wenn du es wirklich analysieren möchtest , dann müssen wesentlich mehr Elemente betrachtet werden , die alle mit beteiligt sind und das Kräfteverhältnis , um das es ja geht , beeinflussen.

    es ist also umgedreht.
    wir haben dir nicht gesagt das Physik ZU banal sei und WEIL es so komplex ist es nicht zu analysieren sei , sondern dich darauf hingewiesen , das aufgrund der Komplexität , mehr zu beachten ist . ..... WENN du es analysieren willst .
    mir ist es im Üben erstmal egal , weil es mich im Üben selbst , keinen Schritt weiterbringt .

    auch das ist eine andere Aussage , als die welche du uns in den Mund legen möchtest , das Physik oder Wissenschaft generell mir oder anderen , egal wäre .
    Geändert von Cam67 (11-07-2021 um 08:51 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

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