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Thema: Die Musha-Shugyô von Ôtsuka Ryûnosuke nach Köln

  1. #1
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    Standard Die Musha-Shugyô von Ôtsuka Ryûnosuke nach Köln

    Das 7. Oberhaupt der Hokushin Ittô-ryû Hyôhô, Ôtsuka Ryûnosuke, unternahm vor einigen Tagen eine sog. Musha-Shugyô (Krieger-Wallfahrt) nach Köln. Musha-Shugyô ist in klassischen jap. Kriegskünsten ein wichtiger Aspekt.

    In Köln traf er sich zwei Tage lang mit Morgenstern Luciano Shinryû-sensei, einem Shihan der Mugai-ryû im Menkyo-Rang. Morgenstern-sensei ist der offizielle Europa-Vertreter der Mugai-ryû unter Niina Toyoaki-sôke.

    Ôtsuka-sôke hat über das Zusammentreffen, das gemeinsame Training und das Tameshiai mit Morgenstern-sensei einen Bericht verfasst, welchen ich hier gerne teile.
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  2. #2
    Gast Gast

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    Interessanter Bericht, und eine Reise die sicher mit einer Bereicherung für eure Schule endete.

    Allerdings dachte ich, bei einer musha shugyo ist man eher länger unterwegs, so auf Wanderschaft quasi und hat nicht nur einen Kampf, sondern überall da wo man hinkommt.
    Ist vielleicht eine etwas romantische Vorstellung, aber so war bisher mein Wissensstand.
    Hört sich aber auch irgendwie lustig an, musha shugyo nach Köln, da muss man sich auch erst mal dran gewöhnen.
    Ich meine, ich fahre ja nun auch schon mal ab und nach Köln...

    Aber musha shugyo ist ja so eine Art Pilgerfahrt, und da hat Köln eine gewisse Tradition, z.B. die Pilgerfahrt der bretonsichen Prinzessin Ursula, die bei Köln auf der Rückreise von Rom mitsamt ihrer 10 Begleiterinnen ermordet wurde, daher die 11 Tränen im Kölner Stadtwappen, vielleicht ist so was ja auch interessant für jemanden der aus Bayern nach Köln reist.
    Geändert von Gast (29-04-2021 um 22:44 Uhr)

  3. #3
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    Der Karneval in Köln ist doch schon vorbei, warum sind die Beiden noch kostümiert? Kleiner Scherz, danke für den Bericht.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Allerdings dachte ich, bei einer musha shugyo ist man eher länger unterwegs, so auf Wanderschaft quasi und hat nicht nur einen Kampf, sondern überall da wo man hinkommt.
    Ist vielleicht eine etwas romantische Vorstellung, aber so war bisher mein Wissensstand.
    Ja, das ist die landläufige Meinung. Aber eine Musha-Shugyô kann eben auch eine ganz spezifische Reise mit einem erklärten Ziel sein.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Hört sich aber auch irgendwie lustig an, musha shugyo nach Köln, da muss man sich auch erst mal dran gewöhnen.
    Ich meine, ich fahre ja nun auch schon mal ab und nach Köln...
    Keine Ahnung, was das nun mit Köln als Stadt zu tun hat. Ist halt der Ort, wo das Gegenüber lebt.
    Wäre "Musha-Shugyô zum Berge Fudschiyama" akzeptabler?
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  5. #5
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    Ich möchte es natürlich nicht versäumen, hier auch das Statement von Morgenstern-sensei zum Zusammentreffen zu veröffentlichen (in Englisch).

    First of all, it was a fantastic experience and Ôtsuka Sôke is an impressive Kenshi and teacher.

    I was struggling for some years to find a proper way to have an as realistic as possible sword fighting sparring experience and training program. The biggest hurdle was finding the right equipment. I misjudged the Shinai and Bogu because I thought it was a product of modern Kendo and that it is too different from the Katana and traditional Kenjutsu.

    Ôtsuka Sôke proved me wrong spectacularly! Sparring with him felt intense, technical and realistic at the same time. The historical usage of the Bogu and Shinai in Hokushin Ittô-Ryû Gekiken is completely different from modern Kendo. And if the Shinai is used in the correct way, the techniques feel just the same as when performed with Bokuto. The Bogu which is used in the first steps of the Gekiken practice is only there to protect from lethal blows and serious injuries. During later steps the Bogu is also left away. This we did on the second day.

    I held a Shinai in my hands for the first time during this encounter, but after a short period it felt authentic. I always worried about the unprotected parts of the Bogu, but I feel that there is no danger for critical injuries if a Bogu is used. Bruises will be present for sure though. Waza could be performed well and precise.

    We had sparring sessions called Tameshiai where I could get a feeling for fighting in and without Bogu using a Shinai and competing with a strong Kenshi at the same time. I was happy to feel like in new waters and learn from an experienced fighter. It was the epitome of Shoshin and provided me with a new way of training I would like to adapt into my school as well.
    The Gekiken practice will be a voluntary part of the Mugai-Ryû Europe curriculum, though. As pointed out the Mugai-Ryû Kenshi were practitioners of Gekiken in the past.

    試し合い (Tameshiai) means to test and compare ones own fighting ability and techniques with another Kenshi by fighting several bouts. Through this, ones own technique can evolve and improve. And that is the reason why we fought. To improve ourselves as Kenshi. The winner of a Tameshiai is determined by who wins the vast majority of the bouts so that there is a clear result. But like Ôtsuka Sôke said in his report, the main reason was to practice together and improve ourselves through fighting each other!
    And I am very grateful for this experience, as well as for the transparency in the sparring sessions with Ôtsuka Sôke. Every hit was explained if needed and I was provided with guidance on how to avoid or counter it.

    Seeing and training with him in person and hearing that the Hokushin Ittô-Ryû preserved the full authentic old Gekiken Curriculum took my interest in the Ryûha, since this is a rarity nowadays. The direct and efficient Kenjutsu Kata and Waza I was introduced to as well as many basic concepts are quite similar as in Mugai-Ryû, so I am sure it will complement my skills.
    My philosophy is that a master as well as a human being should always keep learning and developing. I am always happy to learn other martial arts and Hokushin Ittô-Ryû is something I am looking forward to dive into.
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  6. #6
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von ryoma Beitrag anzeigen

    Keine Ahnung, was das nun mit Köln als Stadt zu tun hat. Ist halt der Ort, wo das Gegenüber lebt.
    Wäre "Musha-Shugyô zum Berge Fudschiyama" akzeptabler?
    Ich habe mal gehört, man sagt gar nicht Fudschiyama...

    Ich weiß nicht ob auf dem Fuji irgendwelche Schwertmeister leben, für die sich das lohnen würde, auf den Fuji trotten die Leute aber doch in Heerscharen.
    Köln ist so eine typisch deutsche Stadt, die man erstmal nicht mit japanischen Traditionen in Verbindung bringt, denn diese werden meist dort gelebt, wo sie eben traditionellerweise herkommen, meist eben nicht in Köln, eine Hadsch findet ja auch üblicherweise nicht in Köln statt, und zu einer Tjoste (oder auf eine Aventiure) begab man sich halt nicht nach Osaka, sondern zu irgendeiner Burg in Europa.
    Ich sage ja nicht dass es falsch ist, in Köln ist man ja auch traditionellerweise offen.

    Wäre halt vielleicht vergleichbar:

    Der Schwingerkönig Hans Stucki begab sich zum Schwinget nach Okayama, um sich mit dem dort lebenden Schwingerkollegen Miyamoto Musashi im Hosenlupfen auszutauschen.

    So was findet man erst mal irgendwie anachronistisch, und gewöhnungsbedürftig.
    Geändert von Gast (01-05-2021 um 13:25 Uhr)

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