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Thema: Reale Selbstverteidigungstauglichkeit der Karatestile

  1. #106
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    Karate und SV. Die Stile möchte ich nicht vergleichen, weil ich keine anderen trainiert habe und yt-Videos täuschen können.
    Gehe ich von mir aus nach 15 Jahren mehr oder weniger Sportabstinenz:
    Kondition - 0
    Gleichgewicht - 0
    Schlagkraft - 0
    Tritte - 0

    Naja und dann aufgebaut durch "Bahnenschrubben" drei Jahre diese ganzen Basisfähigkeiten. Inzwischen hat es sich umgedreht und der Schwerpunkt ist bei der Arbeit am Mann.
    Ich frage mich ob SV ohne diesen Aufbau vorher überhaupt Sinn macht. Klar das ist unbeliebt, anstrengend und und man wird bescheiden, aber was wird das für eine körperliche Auseinandersetzung ohne Basis? Nicht mal weglaufen wäre möglich.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  2. #107
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    Zitat Zitat von Billy die Kampfkugel Beitrag anzeigen
    Karate und SV. Die Stile möchte ich nicht vergleichen, weil ich keine anderen trainiert habe und yt-Videos täuschen können.
    Gehe ich von mir aus nach 15 Jahren mehr oder weniger Sportabstinenz:
    Kondition - 0
    Gleichgewicht - 0
    Schlagkraft - 0
    Tritte - 0

    Naja und dann aufgebaut durch "Bahnenschrubben" drei Jahre diese ganzen Basisfähigkeiten. Inzwischen hat es sich umgedreht und der Schwerpunkt ist bei der Arbeit am Mann.
    Ich frage mich ob SV ohne diesen Aufbau vorher überhaupt Sinn macht. Klar das ist unbeliebt, anstrengend und und man wird bescheiden, aber was wird das für eine körperliche Auseinandersetzung ohne Basis? Nicht mal weglaufen wäre möglich.
    Aber Arbeit am Mann baut doch diese Sachen ebenfalls auf, oder nicht? Und Schlagkraft bekomme ich nicht durch Bahnenschrubben, sondenr dadurch auch etwas zu schlagen.
    Ich bin nicht gegen Bahnenschrubben und Kihon, stelle aber die oft anzutreffende Gewichtung stark in Frage.

  3. #108
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Aber Arbeit am Mann baut doch diese Sachen ebenfalls auf, oder nicht? Und Schlagkraft bekomme ich nicht durch Bahnenschrubben, sondenr dadurch auch etwas zu schlagen.
    Ich bin nicht gegen Bahnenschrubben und Kihon, stelle aber die oft anzutreffende Gewichtung stark in Frage.
    Nein, am Mann wirst du unsauber, wenn du nicht einigermaßen die Bewegung drin hast. Stabilität funktionierende Hüftarbeit und Sandsack ab einem gewissen Punkt. Allerdings bieten Allzweckhallen normalerweise diese Möglichkeit nicht. Das Thema wäre dann Abstriche beim Breitensport. Karate ist eine Grundlage, die man stark selbst ergänzen muss.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  4. #109
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    Zitat Zitat von Billy die Kampfkugel Beitrag anzeigen
    Nein, am Mann wirst du unsauber, wenn du nicht einigermaßen die Bewegung drin hast. Stabilität funktionierende Hüftarbeit und Sandsack ab einem gewissen Punkt. Allerdings bieten Allzweckhallen normalerweise diese Möglichkeit nicht. Das Thema wäre dann Abstriche beim Breitensport. Karate ist eine Grundlage, die man stark selbst ergänzen muss.
    Ich denke nicht, man muss ja nicht schnell "am Mann" machen. Warum Karate von vielen als problematisch angesehen wird, ist doch genau das jahrelange air conditioning und es klappt immer noch nichts.

  5. #110
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    Egal welche Kampfkunst man nimmt, mit realen Kampfszenarien haben alle nichts zu tun. Da tun sich die Karatestile auch nichts, wobei dieses sture Prüfungsprogrammlernen meiner Erfahrung nach tatsächlich vor allem im Wado-Ryu und Shito-Ryu anzutreffen ist.

  6. #111
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    Viele fangen mit 1 1/2 Stunden die Woche an. Da ist die Frage, was soll klappen?
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  7. #112
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    Zitat Zitat von CeKaVau Beitrag anzeigen
    Die beste Verteidigung ist: nicht da sein.
    (Im Großen wie im Kleinen )

    Für den Einzelnen ja, aber nicht für den Pool an SV-tauglichen Karateka. Ein Koryo-Uchinadi-Typ wird vermutlich völlig anders reagieren, als ein Kyokushinkai-Hühne. Trotzdem können beide SV-tauglich sein, wenn sie entsprechend trainieren.
    Bis hierhin einig.

    30 Jahre lang Oi-Zuki-Chudan mit Soto-Uke abwehren und dann mit Gyaku-Zuki kontern, wird vermutlich jetzt nicht so großartig zum Erfolg führen.
    In der Form vielleicht nicht. Aber genauso gibt es im Koryu Uchinadi genug, die immer wieder brav den Hals oder das Ärmchen hinhalten damit der andere dran rumdrehen kann. Das hilft vermutlich genauso wenig.

    Und andersrum: jemand der 30 Jahre Oizuki am Partner trainiert und das mit ernsthafter Trefferabsicht (man muss ja nicht durchziehen), sollte damit auch im Ernstfall etwas anfangen können.

    Ob das dann reicht, ist natürlich fraglich. Wenn man davon ausgeht, dass einem in einer Ernstkampfsituation als Nicht-Profi maximal ein oder zwei Techniken zur Verfügung stehen, die man realistische an den Mann bringen kann (so die mir bekannte Einschätzung von Profis), ist das ggfs. genau so gut oder schlecht, wie alles andere.

    Hunderte von Szenarien durchzuspielen, dazu noch mit diversen Antwortmöglichkeiten halte ich für eher sinnlos akademisch und den daraus folgenden Glauben, SV-tauglich zu sein, wie das etwa im Kyushu gut zu beobachten ist*, für mindestens illusorisch, wenn nicht gefährlich.

    * Du weißt schon: ER fasst mich von oben mit beiden Händen am Handgelenk, ich drehe mich linksrum unter seinem Arm durch, schlage mit der Hakenhand auf den Unterarm (Dickdarm 13) und dann hinterm Ohrläppchen auf Galle 17. Kann man mal versuchen. Ich persönlich würde mich da eher auf einen 30 Jahre lang geübten und an Sandsack und Makiwara erprobten ausgebildeten Gyaku Zuki verlassen. Und zwar, bevor mich jemand mit beiden Händen so fest greifen kann, dass ich da nur noch schwer rauskomme.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  8. #113
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    Hallo und guten Abend,

    dein alter Karatelehrer hat das schön auf den Punkt gebracht! *lach* Du, die Reduktion auf wesentliche Techniken (stets individuell) erachte ich aber schon als notwendig, wenn wir den Raum der SV betreten - aber du siehst, welch weites Feld sich hier auftut. Ist aber auch gut so, denn das belebt den Austausch untereinander.


    Beste Grüße zum Abend und OSS!
    Martin

  9. #114
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    Additum: Es ist immer eine Frage, des "WOZU?" und hier soll auch keine Wertung gegeben werden, da dies letztlich jeder für sich selbst entscheiden muss. Ich habe auch mit stolz meine Kihon-Bahnen geschrubbt, war stolz auf meine Gürtel und denke heute anders. Dies ist natürlich auch eine sujektive Entwicklung.

    Die erwähnte "Arbeit am Mann" ist meines Erachtens nur dann sinnvoll, wenn der/die auch dagegenhält und am besten von Beginn an - klar, in Maßen und steigernd, aber dennoch sollte man schon früh mit Widerstand konfrontiert werden. Den angesprochenen Prüfungsprogramm stehe ich nach all dieser Zeit sehr kritisch gegenüber. Ich sehe hier oftmals keine genetische Entwicklung. Das geht (persönliche Meinung) schon bei den Unmengen an Kata los. Klar, muss der Stoff strukturiert und didaktisiert werden...moment! Warum eigentlich? Die Verwestlichung der Kampfkünste wird oft unterschätzt. Dazu kommt die Masse, die "bedient" werden möchte und zack sind wir bei Itosu, der hierfür die Türen öffnete.

  10. #115
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    Das "WOZU". Wenn ich in einem Sportverein trainiere, habe ich immer angenommen, dass ich auch einen Sport mache. Letztlich finden Wettkämpfe statt Kumite und sogar Kata. So weit so Sport eine in sich schlüssige Sache Bewertungen und Regeln werden entsprechend ausgemacht.
    Bei Kono ist Karate ein Fünfpunktekonzept und der Wettkampf soll die Leute nur "neugierig" machen wird mit 10% des Gesamtkarate gewichtet und Karate sei sowieso als Selbstverteidigung entwickelt (Weg des Schwarzgurtes S.17). Ob der Plan so aufgegangen ist ...
    Geändert von Billy die Kampfkugel (24-05-2021 um 12:01 Uhr)
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  11. #116
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    Zitat Zitat von Billy die Kampfkugel Beitrag anzeigen
    Bei Kono ist Karate ein Fünfpunktekonzept und der Wettkampf soll die Leute nur "neugierig" machen wird mit 10% des Gesamtkarate gewichtet und Karate sei sowieso als Selbstverteidigung entwickelt (Weg des Schwarzgurtes S.17). Ob der Plan so aufgegangen ist ...
    Macht vollkommen Sinn, da Wado Ryu von Anfang an SV und Gesundheitsübung war. Shindo Yoshin Ryu ist ja auch kein Sportsystem.
    Andere Stile werden die Gewichtung natürlich anders legen. Wenn du Sport und SV haben willst, geh halt zum Enshin o.ä.

  12. #117
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Und zwar, bevor mich jemand mit beiden Händen so fest greifen kann, dass ich da nur noch schwer rauskomme.
    vorausgesetzt die hände (oder eine) bleiben dabei frei, ist auch dann "drauf und durchkloppen" eine brauchbare reaktion. dazu gehört ne gute und gekonnt gelernte portion "positioning"/bewegungslehre und ein geübter funktionaler umgang mit kraftvektoren und gravitation (was zusätzlich auch helfen kann, "griffe" zu lösen oder zu schwächen und disbalance für "niederschläge" zu erzeugen).
    schon hat man karate (oder sonst was) für SV.
    das ist dann auch völlig stilunabhängig.

    auf dauer wäre mir das alleine aber zu langweilig.
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  13. #118
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    Ich glaube dieses Thema ist schwer zu beantworten. Mein Eindruck ist jedoch, dass im Karate viel verloren gegangen ist, was früher mal dazu gehört und das leider in allen Stilrichtungen.

    Das Shotokan der Neuzeit ist für meinen Geschmack größtenteils zu sehr auf Wettkampf und Ästethik ausgelegt und Techniken wie Würfe fehlen meistens ganz, was nicht immer der Fall war. Im Wado-Ryu wiederum merkt man den Budo-Hintergrund sehr! Für ich ist WR eher Jujutsu als Karate und eine Kampfkunst, die ähnlich wie Aikido in der Realität kaum oder nur von Leuten zu nutzen ist, die Nerven wie Drahtseile haben oder diesen Stil seit vielen Jahren trainieren. Komischerweise wird auch überall irgendwie ähnlich trainiert. Die Trefferflächen zum Beispiel werden wenig bis gar nicht thematisiert und beschränken sich eigentlich nur auf wenige, immer wiederkehrende Trefferflächen (Shuto, etc.pp.). Shinken shirahadori wird anscheinend auch kaum noch vermittelt, in deutschland anscheinend gar nicht. Wado-Ryu ist wohl von allen Karate-Stilen der, der noch am meisten Kampfkunst ist. Vom Shito-Ryu habe ich keine Ahnung, die enorme Anzahl der Katas schreckt mich auch ab. Von den vier großen Stilen scheint Goju-Ryu aber wohl der Stil zu sein, der in der Realität die besten Selbstverteidigungschancen ermöglicht und das nicht nur wegen den Nahkampftechniken, sondern vor allem auch weil der ganze Körper als Waffe eingesetzt und meiner Beonbachtung nach im Training auch mehr auf den Nahkampf bzw die Selbstverteidigung eingegangen wird.
    Geändert von Hagakure (28-05-2021 um 04:47 Uhr)

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