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Thema: Thema Hoffnung

  1. #1
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    Standard Thema Hoffnung

    Ein interessantes Thema, zu dem ich noch nicht viele Texte gelesen habe. Hier einer aus der Zeitschrift Spektrum. Hoffnung spielt ja auch im Sport eine Rolle, z.B. eine bestimmtes Leistungsvermögen zu erreichen oder eine schwere Verletzung zu überwinden, um wieder so wie früher trainieren zu können, als KK/KSler in einer SV-Situation bestehen zu können. Was meint Ihr dazu?

    https://www.spektrum.de/news/emotion...b-global-de-DE

  2. #2
    carstenm Gast

    Standard

    Das ist fürwahr ein interessantes Thema.

    Als ich 1994 an der Uni-Klinik HD meine Ausbildung begonnen habe, habe ich dort auch eine orhtopädische Station betreut, in der komplexe Traumata der unteren Extremitäten behandelt wurden. Dem Chef dort war u.a. die Seelsorge sehr wichtig, weil er gearbeitet hatte zu der Wachstumsgeschwindigkeit von Knochen (aus der Erinnerung platt formuliert) in Abhängigkeit von psychischen Faktoren. Das hat mich damals sehr beeindruckt. Dort war Hoffnung also "einfach nur gut".

    In der Onkologie war es dagegen eines der Hauptthemen meiner Arbeit, die Klienten in der Unterscheidung zu unterstützen, ob - u.a. qua Hoffnung - eine Kampf gegen die Krankheit geführt werden soll, oder ob - unter Aufgabe falscher Hoffnung, bzw. einer grundlegend neuen Ausrichtung der Hoffnung - die Krankheit, bzw. die letale Prognose akezeptiert werden sollte.

    In Bezug auf Corona habe ich den Eindruck, daß der Ernst der Situation vielen Menschen nicht bewußt ist, zum Einen weil sie wenig bis nichts davon selbst im eigenen Umfeld erleben. Zum anderen, weil es nie einfach ist, die Wahrheit einer existenziellen Krise anzuerkennen. Die Leugnung einer existenziellen Veränderung ist eine klassischer Aspekt im Umgang mit Krisen.
    Das mag möglicherweise bedeuten, daß Hoffnung derzeit ein ähnlich schlechter "Ratgeber" wäre, wie Angst. Weil sie es verhindert, die Situation als eine veränderte Normalität anzuerkennen und entsprechend zu akzeptieren.
    Zumal ja derzeit Hoffnung immer wieder massiv enttäuscht wird. Hier in Niedersachsen wurde schon davon gesprochen, demnächst wieder ohne Maske einkaufen gehen zu können. Facebook Gruppen waren voll von Hoffnung. Heute nun das Zurückrudern der Landesregierung und entsprechende Wut und Enttäuschung.

    Ergänzung:
    Die Hoffnung kann ja nicht aktiv eine Veränderung herbeiführen. Ich als Individuum habe keinen Einfluß auf die grundlegende Situation. Damit meine ich nicht die Maßnahmen, sondern die Bedrohung durch das Virus.
    Geändert von carstenm (21-05-2021 um 18:11 Uhr)

  3. #3
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    Ich bin ja Esoteriker, von daher ist sowas mein Thema. Gesetz der Anziehung, etc.

    Ich würde sagen es gibt einen Unterschied zwischen Hoffen und Glauben. Bei Hoffnung schwingt immer ein gewisser Zweifel mit, beim Glauben ist da 100% Gewissheit.

    Wayne Dyer hat mal gesagt, du musst es glauben um es zu sehen, während in der westlichen Welt, eher das Credo: Ich glaube was ich sehe herrscht.:-)

    Glauben beutet aber auch nicht wollen, den wollen bringt wieder einen gewissen Widerstand, weil man ja etwas will, aus dem Bewusstsein heraus, es noch nicht zu haben, oder wie Torsten Kanzmeier immer gesagt hat: Wille erzeugt weg.

    Von daher ist das Thema los lassen und akzeptieren ein wichtiges, weil es irgendwo auf einer ähnlichen Welle schwingt. Wer los lässt vom wollen und den Widerstand auflöst, der kommt vom wollen zum sein......

  4. #4
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    ... Wer los lässt vom wollen und den Widerstand auflöst, der kommt vom wollen zum sein......

    ist das dann so ähnlich wie "nachdem wir das ziel aus den augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere anstrengungen." oder strengt man sich dann auch gar nicht mehr an und/oder hat man noch ziele?

  5. #5
    Gast Gast

    Standard

    Sehe da diverse Aspekte, wie allgemeiner Optimismus und positives Denken; aber eben auch die Gefahr, zu untätig (oder an der falschen Stellen, zur falschen Zeit) zu sein/werden; oder auch unrealistische, (aller Wahrscheinlichkeit nach) falsche Hoffnung.
    Muss halt immer fein unterschieden und im Bezug zur jeweiligen Situation gesehen werden.

    Und auch nicht vergessen:
    "Mit den Füßen auf der Erde und mit dem Kopf im Himmel."
    "Erst binde dein Kamel an, dann vertraue auf Gott."
    "Hoffen ohne zu hoffen."

  6. #6
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    Braucht man denn Hoffnung, solange alles realistischerweise erreichbar scheint? mir scheint, dort, wo es knapp wird, oder wo zum Gelingen ein grosser Anteil an Zufall benötigt wird und nicht alles unter eigener Kontrolle ist, wird immer viel intenisver gehofft, Stossgebete zum Himmel geschickt, rituelle Handlungen durchgeführt, Amulette benutzt etc. Sportler unmittelbar vor dem Wettkampf sind da sicher ein gutes Beispiel: nach monatelanger, jahrelanger Vorbereitung kriegt man die Chance, zu zeigen was man kann... und diese Chance dauert oft nur wenige Minuten. und kommt nicht so schnell wieder, wenn man's versemmelt. Da braucht man schon die Unterstützung aller verfügbaren gutwilligen Wesen, damit das dann klappt.

    und natürlich gilt:
    "die Hoffnung stirbt zuletzt".

    Da es ja immer auch vorkommen kann, dass aussichtslos scheinende Fälle sich auf einmal wenden und plötzlich klappt es trotzdem.

    Ich kenn's von der Nachhilfe, wenn Wackelkandidaten eine wichtige Prüfung haben, da bin ich wohl oft nervöser als die Schüler selbst, und denke "*hoffentlich vergisst sie x nicht und denkt daran, y zu tun und hoffentlich hat er keine Blockade bei der mündlichen Prüfung" etc - da ich ja in dem konkreten Moment, wo die Prüfung stattfindet, nichts mehr machen kann (ach da haben Coaches von Kampfsportlern es schöner, die können noch während des Kampfs coachen und helfen...), sondern hoffen muss, dass die vorbereitende Arbeit ihre Früchte getragen hat.
    unorthodox

  7. #7
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    Zitat Zitat von discipula;
    ...Sportler unmittelbar vor dem Wettkampf sind da sicher ein gutes Beispiel: nach monatelanger, jahrelanger Vorbereitung kriegt man die Chance, zu zeigen was man kann... und diese Chance dauert oft nur wenige Minuten. und kommt nicht so schnell wieder, wenn man's versemmelt. Da braucht man schon die Unterstützung aller verfügbaren gutwilligen Wesen, damit das dann klappt...
    Nö. Sportler wissen was sie können und sind auch fähig ihre Leistung in Bezug auf andere einzuordnen. Da wird nicht gehofft sondern konzentriert, fokusiert, störendes ausgeblendet usw aber niemals gehofft und wenn dann hat man schon verloren.

    Hoffen bedeutet für mich ein Ziel zu erwarten aber die Verantwortung (oder auch den Willen) zum Erreichen an externe "Mächte" zu deligieren.


    Gruß
    Alfons.
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  8. #8
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    Zitat Zitat von Alfons Heck Beitrag anzeigen
    ...

    Hoffen bedeutet für mich ein Ziel zu erwarten aber die Verantwortung (oder auch den Willen) zum Erreichen an externe "Mächte" zu deligieren.


    Gruß
    Alfons.
    Ich meine, dass es auch Hoffnung gibt, die ohne diese Delegation exisitiert im Sinne eines reinen Wunsches, das sich das Erwünschte einstellt. Und ich glaube, dass auch Selbsteinschätzungen falsch sein können, aus welchen Gründen auch immer. Übrigens in beide Richtungen.

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