Nicht unbedingt was die Vereitelung angeht. Da sind wir ja noch Vergleichsweise gut weg gekommen. Was allerdings das verhindern von Radikalisierungen etc. angeht sind wir sehr weit zurück. Es gibt kein vernünftiges Strategiepapier wie beispielsweise mit Islamismus umzugehen ist. Genauso hinkt aber auch die zerschlagung rechts (zb graue Wölfe größte rechtsextreme Gruppierung mit über 10.000 Mitgliedern in Deutschland )und linksextremer Strukturen hinterher.
Geändert von hallosaurus (30-06-2021 um 11:48 Uhr)
Ich finde die Klassifizierung Terroranschlag oft wenig hilfreich.
Zu prüfen ist ja, ob eine konkrete Gruppierung jemanden istrumentalisiert hat oder gar ein unentdeckte Mordserie der gleichen Täter läuft.
Dann, ob eine psychische Erkrankung zum Tatzeitpunkt die Schuldfähigkeit eingeschränkt hat.
Ich überlege gerade, ob man andernfalls bei so klarer Beweislage mit einer zeitnahen staatlichen Tötung Wählerkreise vor dem Abdriften zu extremeren Parteigruppierungen bewahren könnte. Viele Menschen rationalisieren den Geschehen ja nicht so gekonnt, wie wir hier.
Dafür dient eine solche Ursachendiskussion ja unter anderem. Greift nicht bei jedem.
Gefühlsmäßig reagiert mensch aus der Zeit der kleineren Sozialverbände mit der da noch evolutionär hilfreichen "Auge um Auge" Denke.
Sieht wieder ein Augenthema :
Das Gürteltier
"We are voices in our head." - Deadpool
Für die anschließende Flucht sicher, für die Tat an sich wahrscheinlich nicht. Wobei der den Fahrer mit einer illegal erworbenen Waffe erschossen hatte.
Für die Verhinderung von Radikalisierung sind Bildungs- und Sozialeinrichtungen gefragt. Und da wird zumindest in den Schulen schon einiges getan.
Inwiefern wir einer "Zerschlagung" extremistischer Strukturen hinterherhinken, weiß ich nicht. Wir leben in einem Rechtsstaat mit Meinungsfreiheit. Da muss ich Straftaten konkret nachweisen und kann nicht auf Verdacht einen wegsperren, oder weil mir dessen Tatoos nicht gefallen.
Gegen "rechts" wird mMn schon länger viel getan. Gegen Islamismus seit 9/11. Linksextremismus wurde lange vernachlässigt und bagatellisiert. Da stimme ich zu.
Geändert von Kensei (30-06-2021 um 14:10 Uhr)
Was denn für'ne staatliche Tötung? Wähler mit so einer Denke brauche ich in keiner demokratischen Partei. Die können ihre Stimme gerne der AfD oder dem Dritten Weg geben.
Wäre der aggressiv auf die Cops losgegangen, wäre er erschossen worden. Aus Glück und weil der Täter unentschlossen war, hatte einer der Beamten Zeit, besonnen zu reagieren und etwas tiefer anzuhalten. Das hat aber alles nichts mit einem Urteilsspruch zu tun.
Geändert von Kensei (30-06-2021 um 14:16 Uhr)
Das möchte ich sehen, dass es Merkel es schafft einen bayrischen Minister aus dem Amt zu bringen. Selbst Scheuer ist noch im Amt und das kann man nun wirklich überhaupt nicht mehr nachvollziehen.
Nebenbei, Minister werden nicht demokratisch gewählt sondern ernannt (sie müssen nichtmal zwingend der(den) demokratisch gewählten Partei(en) angehören, die die Regierung stellt (stellen)).
Auch ganz witzig (wobei eigentlich nicht, es zeigt eher ein grundlegendes Problem auf - unabhängig von der politischen Ausrichtung):
AFD.JPG
Geändert von ThomasL (30-06-2021 um 14:26 Uhr)
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
selber selber bullshit.
seit wann kann ein "anschlag" denn nicht mehr in form eines "amoklaufes" durchgeführt werden?
in Südostasien (Amok ist ein wörtchen aus den malaiischen sprachen) wurden die Engländer in Malaisia und die Spanier und später die US-Amerikaner auf den Philppinen bevorzugt durch "amok" aktionen attackiert.
allgemeine definition:
das passt auf so ziemlich jeden der islamistisch begründeten anschläge der letzten Jahre. man beachte das wesentliche kriterium: "anscheinend [!!!] wahllose Angriffe auf mehrere Menschen in Tötungsabsicht .... , bei denen die Gefahr, selbst getötet zu werden, zumindest in Kauf genommen wird."Als Amok (von malaiisch amuk „wütend“, „rasend“) werden tateinheitliche und anscheinend wahllose Angriffe auf mehrere Menschen in Tötungsabsicht bezeichnet, bei denen die Gefahr, selbst getötet zu werden, zumindest in Kauf genommen wird.
Der entsprechende Vorgang wird als Amoklauf oder Amoktat bezeichnet, der Täter als Amokläufer oder Amoktäter – oder auch als Amokschütze, wenn er eine Schusswaffe verwendet. Falls der Täter ein Fahrzeug einsetzt, spricht man von einem Amokfahrer
ganz klar: der fall aus Würzburg ist ein klassischer amoklauf (offensichtlich mit psycho-hintergrund und einem "islamistischen weltbild" als selbstbegründung für die tat)
tatsächlich ist der "klassische" amok in SOA mit vorstellungen des (militärischen) jihad gegen die damaligen kolonialisten verbunden, inklusive des versprechens, einen platz im paradies zu erhalten.
amok war DIE religiös verstärkte methode in der asymetrischen kriegsführung in der region vor dem wk 2.
also: 100% korrekt, die tat in Würzburg als "amoklauf" zu bezeichnen - selbst wenn sich heraus stellen sollte, dass das vom täter nicht nur islamistisch begründet wird (wenn das denn der fall ist, was ich aber vermute), sondern sogar wenn es in typischen terroristischen zusammenhängen geplant worden sein sollte.
aus: Wiki (geht halt am schnellsten )Das Wort Amok leitet sich vom Kriegsgeschrei der sogenannten Amucos ab. Diese Elitekrieger im hinduistischen Indien verpflichteten sich ihrem König gegenüber rituell zum bedingungslosen Kampf bis zum Tod. Gegner vermieden daher den König zu töten oder zu verletzen, um nicht der bedingungslosen Rache der Amucos anheimzufallen. Ansehen und Macht eines Königs waren abhängig von der Anzahl derartiger Kämpfer.[26] Malaiische und javanische Krieger übernahmen den indischen Begriff und das einschüchternde Kriegsgeschrei „Amok! Amok!“. Im Zuge der Islamisierung des malaiisch-indonesischen Kulturkreises im 14. Jahrhundert wurde der Amoklauf gegen „Ungläubige“ zu einem Akt religiösen Fanatismus und der so gefundene Tod galt im Gegensatz zum Muslimen verbotenen Suizid als Allah wohlgefällig. ...
Etwa zeitgleich zum Amok als militärische Strategie traten im malaiisch-indonesischen Kulturkreis auch individuelle Amokläufe auf. Zum Beispiel versuchten sich zahlungsunfähige Schuldner ihrer unweigerlich drohenden Versklavung dadurch zu entziehen, dass sie so lange töteten, bis sie selbst getötet wurden. Dies war auch eine Form des sozialen Protestes, denn die Drohung eines Amoklaufes bei grober Ungerechtigkeit hielt Machtmissbrauch von Herrschern und Reichen in gewissen Schranken. ...
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts glaubte man, dass Amokläufer nur im Vollrausch ihre Tat begingen. ...
Der Begriff Amoklauf erfuhr eine Bedeutungsveränderung, da er heute auch für Taten benutzt wird, die keinesfalls spontan erfolgen, sondern geplant und gelegentlich auch durch sogenannte Leakings angekündigt werden können. Der klassische Amokläufer beschränkt seine Handlungen auf ein relativ kleines Gebiet. Im Gegensatz zu einem Serienmörder sind die Taten von Amokläufern auf einen eher kurzen Zeitraum beschränkt und unterliegen selten sexualpathologischen Motiven. Unterschieden werden zudem die rein fremdgerichtete Aggression und der erweiterte Suizid. ...
Ein Amoklauf ist typischerweise die Tat eines einzelnen Täters. Daher beziehen sich die üblichen Definitionen auf „einen Täter“ oder sogar ausdrücklich auf „einen einzelnen Täter“.
EDIT:
eine recht spezielle form des "amok" (hochgradig organisiert und ritualisiert, weshalb in der literatur oft als "eigene variante" beschrieben, die weit über einen rein "individuellen" Amok in "wahlloser" form hinaus geht) wurde von den Juramentados des muslimischen teils der (südlichen) Philippinen im Djihad gegen spanische und amerikanische kolonialisten angewandt:
https://www.aswangproject.com/juramentados/
... zumindest hat das dadurch jetzt mal ne gewisse "connection" zum thema KK, bzw. KK-historie (Silat-FMA-Tribal Martial Arts-klingenwaffen)
huier der WIKI artikel dazu (auch da wird es vom "individuellen" Amok unterschieden. die obige definition von Amok passt aber dennoch, wenn man halt von der "kriegerischen" verwendung im kontext mit Djihad ausgeht und nicht von fällen, wie den erwähnten amokläufen von schuldnern u.ä. ... zumal Juramentados auch einzeln ins gegnerische territorium eindrangen und dort amok-mäßig niedermetzelten, was ihnen in die quere kam)
https://en.wikipedia.org/wiki/Juramentado
interessant auch die dort erwähnte Djihad variante aus Sumatra (Indonesien) im sog. Aceh-Krieg, die mir nicht so sehr ins Amok-bild passt, da es sich anscheinend eher um selbstmörderische angriffe von gruppen auf gegnerische militärische verbände handelte.
so oder so... interessantes thema
Geändert von amasbaal (30-06-2021 um 16:03 Uhr)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Der Täter rief „Allahu akbar“, während er auf seine Opfer einstach. Und nach der Tat erklärte er den Ermittlern, er habe „seinen Dschihad“ geführt.
Doch trotzdem ignorierten Regierungssprecher Steffen Seibert (61) und mehrere öffentlich-rechtliche Nachrichtensender die Hinweise auf Islamismus.
DIESE BLINDHEIT IST KEIN EINZELFALL!
► Hamburg, 28. Juli 2017:
ANZEIGEweiter mit m.bild.de
Der Palästinenser Ahmad Alhaw sticht in einem Supermarkt auf Menschen ein, tötet Mathias P. († 50). Alhaw schreit dabei „Allahu akbar!“ Doch erst, als BILD vier Tage später enthüllt, dass der Täter einen selbst gebastelten ISIS-„Wimpel“ im Spind hat, wird die islamistische Motivation des Angreifers breit diskutiert.
https://www.bild.de/politik/inland/p...7554.bild.html
natürlich.
denn alleine Alahhu akbar" zu rufen bedeutet erst mal nicht viel mehr, als das der täter ein muslim und/oder ein Araber war, der göttlichen beistand bei seiner tat braucht, der betont, dass er eine "große tat" oder "übermenschliche anstrengung" vollbracht hat, der es aus "gewohnhiet" tut, denn viele muslime sagen das, wenn sie gerade etwas außergewöhnliches "geleistet" haben - zb. ein bekannter von mir, der in der kreisliga fußball spielt. er ruft öfters mal allahu akbar, wenn er ein tor geschossen hat. mit islamismus hat der mann aber 0 und nichts am hut. eigentlich ist er nicht mal religiös (nur ein ganz klein bischen. beim bier trinken und ... ja tatsächlich ... schinken essen guckt gott halt gerade weg).
es ist ein indiz, mehr nicht. wenn so was gerufen wird, dann guckt man halt was genauer hin, ob sich da was ergibt. zu behaupten, es sei islamistisch, NUR weil der ausspruch vorkam, ist schlicht ... bullshit. die art der tat ist da zb. ein viel stärkeres indiz - v.a. sollte sich heraus stellen, dass die psychische störung des typen bei weitem nicht genügt, um solche taten hervorzurufen. Ich tippe ja auf die kombination. die ideologie ist rechtfertigung. ob sie aber mehr ist, als nur selbstlegitimation für eine eigentlich "irre" tat, wird eine genaue untersuchung erweisen (oder auch nicht).
übrigens rufen auch arabische christen "allahu akbar", wenn etwas 2großes" geschieht (ein kind geboren wurde, ein Angehöriger gestorben ist, jemand geheiratet hat... wahrscheinlich auch - zumindest wäre es nicht unmöglich - wenn er jemand absticht.)
ich finde das halbwissen in solchen dingen ja ziemlich erschreckend.
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)