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Thema: Versauen Leglocks das BJJ?

  1. #1
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    Standard Versauen Leglocks das BJJ?

    Die Frage stell ich mir manchmal. Wobei ich die Frage noch etwas genauer erläutern muss. Ich glaube nicht das rein technisch gesehen Leglocks das BJJ versauen, ganz im Gegenteil, sie sind eine wunderbare Bereicherung.

    Was mir aber auffällt ist, das die Entwicklung im no-Gi Bereich, zu einem Großteil im Leglock Bereich passiert. Klar die traditionellen Größen wie Roger Gracie, Xandre Ribeiro oder Ravael Lovato Jr. haben starke klassische Positionen, aber die Jugend geht halt so krass in Richtung "Leglocks über allem", das ich mir vorstellen könnte, das dabei in den nächsten Jahren, für die neue Generation was auf der Strecke bleiben könnte.

    Anstatt Leglocks + ausgereifte und weiterentwickelte klassische Techniken, stehen dann Leglocks aus allen Positionen auf dem Programm, ohne das dabei andere Möglichkeiten ausgelotet werden.

    Vielleicht kommt es auch anders, aber im No-Gi Bereich sieht es irgendwie danach aus. Klar Leute wie Danaher haben das Problem nicht, weil sie ja eben aus einem starken klassischen Hintergrund kommen und beides können, aber wenn ich mir z.B. mein BJJ Instagram Zeug anschaue, dann ist da ein riesen Ungleichgewicht, zu Gunsten der Leglocks und Generation Insta nimmt das dann eben auch so wahr......

    Aber vielleicht kommt es auch ganz anders;-)

  2. #2
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    Alles kommt und geht, Hypes sorgen für Abwechslung und das hat auch was für sich.
    Social Media ist eine Lupe die Dinge größer erscheinen lässt als sie tatsächlich sind.
    Ich glaube nicht das BJJ Schaden nehmen wird.

  3. #3
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    Müsste das nicht selbstregulierend sein? Also wenn neue Leute echt klaffende Lücken bei den Basics zulassen würden, wären die darüber leicht zu schlagen. Und so käme alles wieder zurück.
    Das ist halt ein großer Vorteil an der Wettkampfkultur.

  4. #4
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    genau so ist es. Das Problem würde sich von selbst lösen. Die technische Entwicklung wurde und wird immer vom Wettkampf getrieben. Es kann sich überhaupt niemand leisten ein größeres Feld zu vernachlässigen weil er dann genau damit abgeschossen wird. Wenn die Kiddies keinen armbar aus der closed guard mehr können, weil sie nur noch K-Guard inverten, dann werden sie mit besagtem armbar getappt.

    Bei den Leg Locks gibt es derzeit (noch) ein größeres Entwicklungspotential weil da bis vor wenigen Jahren wenig passiert ist im Gegensatz zum Rest. Das ist aber nicht unendlich groß, das wird sich in den nächsten Jahren wieder geben und von einer neuen Innovation verdrängt werden, so wie jede andere Innovation auch.

    Was wurde bei der 50:50 guard gewettert wie sehr die das BJJ verschleppen und ruinieren würde. Davon spricht auch keiner mehr weil Strategien und Methoden entwickelt wurden wie man die nutzen und kontern kann.

  5. #5
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    Leglocks sind mittlerweile doch recht gut angekommen. Jeder macht die aber da gibt es durchaus noch Wissenvorsprünge die man ausloten kann(siehe hier in Deutschland z.B. Rene von Matrix), daher sieht man die eben noch vermehrt.

    Auf dem Toplevel sieht man ja nun sehr die Integration von Wrestling, was sicher der nächste große Fokus sein wird.
    "So I came back and I had a good talk to the guy and I hit him a couple more times you know" -Renzo Gracie

  6. #6
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    Ich bin bei Leglocks zwiegespalten, weil sie schon eine ziemliche Dominanz haben und hier die Gefahr besteht, dass andere Sachen verdrängt werden. Wobei ich das eher bei der Kombination Guard(-Pull)+Heelhooks+ denke. Im Sambo gibt es ja auch Leglocks, die fügen sich aber harmonischer in das Gesamtkonstrukt ein. Oder haben es zumindest in meiner Jugend. Mit aggressiveren Standup und evtl. schlagen/treten würden die Dinger zwar immer noch nützlich sein, aber nicht mehr so dominant.
    Und wahrscheinlich kommt in 30 Jahren jemand in Afrika auf die Idee beim Grappling Armbars und Triangles zu nutzen und erfindet so das AJJ. Und dann kommt jemand und sagt - "Hey, AJJ ist Kosen...ähh...Gracie JJ"

  7. #7
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    Ich würde sagen, dass die "Sonderstellung" der Leglocks so langsam nachlässt, eben durch größere Verbreitung.
    Muss man heute einfach können, zumindest die Verteidigung.
    Gehört so langsam zu den Basics.

    Und wer die anderen Basics nicht mehr lernt und beherrscht, wird damit verlieren und irgendwann merken, dass Leglocks
    auch nur ein Teil der vielen Möglichkeiten sind.
    Ergo: wird sich schon einpendeln.

    Außerdem wird das mE zu oft übertrieben dargestellt: "neue" Leglocks.
    Straight Ankle Lock, Toehold, Kneebar gab's schon immer im BJJ (okay, Gurtfarben-abhängig legal je nach Organisation).
    Heelhooks und alles was mit Knee-Reaping zu tun hat sind zwar ein großer Bereich, aber eben auch nicht alles.
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  8. #8
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Im Sambo gibt es ja auch Leglocks, die fügen sich aber harmonischer in das Gesamtkonstrukt ein. Oder haben es zumindest in meiner Jugend. Mit aggressiveren Standup und evtl. schlagen/treten würden die Dinger zwar immer noch nützlich sein, aber nicht mehr so dominant.
    Im Sambo ist die Sache m.E. allein schon deshalb anders, weil der Fokus auf den Standkampf bzw. die Transition gelegt wird und man am Boden grad mal 30 Sekunden Zeit hat. Das heisst, entweder habe ich Zeit für einen Pin, um eine Submission anzusetzen und mit Ruhe durchzuziehen, oder Zeit für eine schnelle Technikkette mit bis zu Hausnummer 3 Subs - zumindest habe ich nie mehr am Stück gesehen. Zumindest soweit ich das seinerzeit wahrgenommen habe (und was auch schon aus der Literatur aus den 40ern bis 80ern hervorgeht) ist die dominanteste Submission im Sambo nach wie vor Juji Gatame, gefolgt von Kniestreckhebel und Achilleshebeln.

    Beste Grüsse
    Period.

  9. #9
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    Ich denke auch, dass die Evolution das richten wird. Wieso wurde hier schon von anderen ausgeführt.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  10. #10
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Im Sambo ist die Sache m.E. allein schon deshalb anders, weil der Fokus auf den Standkampf bzw. die Transition gelegt wird und man am Boden grad mal 30 Sekunden Zeit hat. Das heisst, entweder habe ich Zeit für einen Pin, um eine Submission anzusetzen und mit Ruhe durchzuziehen, oder Zeit für eine schnelle Technikkette mit bis zu Hausnummer 3 Subs - zumindest habe ich nie mehr am Stück gesehen. Zumindest soweit ich das seinerzeit wahrgenommen habe (und was auch schon aus der Literatur aus den 40ern bis 80ern hervorgeht) ist die dominanteste Submission im Sambo nach wie vor Juji Gatame, gefolgt von Kniestreckhebel und Achilleshebeln.

    Beste Grüsse
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    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Im Sambo ist die Sache m.E. allein schon deshalb anders, weil der Fokus auf den Standkampf bzw. die Transition gelegt wird und man am Boden grad mal 30 Sekunden Zeit hat. Das heisst, entweder habe ich Zeit für einen Pin, um eine Submission anzusetzen und mit Ruhe durchzuziehen, oder Zeit für eine schnelle Technikkette mit bis zu Hausnummer 3 Subs - zumindest habe ich nie mehr am Stück gesehen. Zumindest soweit ich das seinerzeit wahrgenommen habe (und was auch schon aus der Literatur aus den 40ern bis 80ern hervorgeht) ist die dominanteste Submission im Sambo nach wie vor Juji Gatame, gefolgt von Kniestreckhebel und Achilleshebeln.

    Beste Grüsse
    Period.
    Ich glaube, das lag daran, dass ich nur Kinder-Sambo gelernt hatte, aber bei uns im Verein gab es kein Zeitlimit am Boden. Wir hatten sogar extra Bodenkampf-Training, aber natürlich viel limitierter als das heutige Grappling. Die Großen durften auch Combat Sambo machen, aber wir durften noch nicht mal zugucken. Das war Ende der 80er, Anfang der 90er.

  11. #11
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    Klar versauen leglocks das BJJ. Genauso wie chokes, wristlocks, armbars, omoplatas, kimuras etc.
    Ich finde es gut, dass die gerade so eine wichtige Rolle spielen. Kein Grund andere Submissions zu vernachlässigen...
    Grapple&Strike
    BJJ//MuayThai//MMA//Boxen//Ringen

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