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Thema: Marc Aurel und die antiken Stoiker bis zum neuzeitlichen Stoizismus

  1. #106
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    Der Stoizismus ist wirklich eine gute Basis der Vernunft ohne Widersprüche zur Lebenswirklichkeit, d. h. im Stoizismus steht die geistige Ebene nicht im Widerspruch zum Irdischen, sondern bildet eine natürliche Einheit. Es wird nichts ausgeblendet oder dogmatisch verneint. Mit der stoizistischen Lupe kann ich auch andere Lehren betrachten und deren widersprüchliche Aussagen im stoizistischen Erklärungsmodell auflösen und bereinigen. Auf diese Weise kann ich die dortigen ungeschliffenen Edelsteine als Gewinn bergen, die mir sonst nicht zugänglich wären, weil die Widersprüche zur Vernunft oder Realität Widerstand in mir erzeugen würden. Ich beachte dabei auch den Umstand, dass der Mensch dazu neigt, intuitive Eingebungen subjektiv durch Urteile zu verfälschen. Gerade dort setzt der Stoizismus bereinigend an.
    Geändert von Joykey (15-09-2021 um 17:52 Uhr)

  2. #107
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    Derzeit habe ich das Design hier dunkel eingestellt, um meine leicht gereizten Augen zu schonen. Außerdem passt das dunkle Design gerade ideal zu meiner inneren Einkehr, wozu ich jetzt gar nicht groß schreiben möchte. Es ist ein geschützter Inkubationsraum des Verarbeitens und sich neu Aus- und Aufrichtens zum Universum (Gott - Logos), um den stressigen Alltag leichter anzunehmen. Das gelingt dadurch überraschend gut.

    Ich bin dabei, die Erkenntnisse des Stoizismus zu vertiefen, dies im Vergleich zu ähnlichen Lehren, denn es ist oft so, dass gemeinsame Nenner, aber auch Unterschiede die stoizistische Sichtweise noch verständlicher und plausibler machen, gerade bei den harten Lektionen. Die gemeinsamen Nenner zeigen gleichzeitig, dass alles aus derselben Urquelle des Seins stammt und es nur an der menschlichen Bewertung liegt, wenn sich Unterschiede und Unstimmigkeiten einschleichen. Der Stoizismus ist für mich persönlich der stimmigste Zugang.

    Andere Lehren mit ähnlichen Kernaussagen wirken teilweise wie auseinandergedriftete Kontinente, die eigentlich zusammengehören auf logische und vernünftige Weise, jedoch durch eine verstärkte Gefühlsdiktion diese durchgängige Logik eingebüßt haben und dogmatische Axiome als Klammern herhalten, die einfach geglaubt werden müssen. Beim Stoizismus ist das nicht nötig durch die Logik des Logos.

  3. #108
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    Zitat Zitat von Joykey Beitrag anzeigen
    Derzeit habe ich das Design hier dunkel eingestellt, um meine leicht gereizten Augen zu schonen. Außerdem passt das dunkle Design gerade ideal zu meiner inneren Einkehr, wozu ich jetzt gar nicht groß schreiben möchte. Es ist ein geschützter Inkubationsraum des Verarbeitens und sich neu Aus- und Aufrichtens zum Universum (Gott - Logos), um den stressigen Alltag leichter anzunehmen. Das gelingt dadurch überraschend gut.

    Ich bin dabei, die Erkenntnisse des Stoizismus zu vertiefen, dies im Vergleich zu ähnlichen Lehren, denn es ist oft so, dass gemeinsame Nenner, aber auch Unterschiede die stoizistische Sichtweise noch verständlicher und plausibler machen, gerade bei den harten Lektionen. Die gemeinsamen Nenner zeigen gleichzeitig, dass alles aus derselben Urquelle des Seins stammt und es nur an der menschlichen Bewertung liegt, wenn sich Unterschiede und Unstimmigkeiten einschleichen. Der Stoizismus ist für mich persönlich der stimmigste Zugang.

    Andere Lehren mit ähnlichen Kernaussagen wirken teilweise wie auseinandergedriftete Kontinente, die eigentlich zusammengehören auf logische und vernünftige Weise, jedoch durch eine verstärkte Gefühlsdiktion diese durchgängige Logik eingebüßt haben und dogmatische Axiome als Klammern herhalten, die einfach geglaubt werden müssen. Beim Stoizismus ist das nicht nötig durch die Logik des Logos.
    Wenn du das mal zu einem zusammenhängenden Essay/Aufsatz verfasst, lese ich gerne rein 🙂

  4. #109
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    Guten Abend, Julian Braun!

    Jemand, mit dem ich vor kurzem über die Unterschiede und Parallelen des Stoizismus zu anderen Lehren sprach, verglich die heterogenen Lehren mit Nüssen, die äußerlich unverdaulich jedoch den gleichen wahren Kern beinhalten, was ich sehr treffend finde und sich in diesem preisgekrönten Film ähnlich wiederfindet als Metapher (Kiefernzapfen) ab 11:30

    https://awakentheworld.com/de/film/i...und-der-lotus/

    Er sprach gleichzeitig die Gefühlsebene an, die neben dem logischen Sinnkontext wichtig sei. Im Stoizismus geht es ja auch klar über die eigene Natur (Intuition - verkörperte Logos-Seele), die im Kosmos (Allnatur - Gott - Logos) verankert ist, so wie alles Seiende. Die Intuition verbindet die Wahrnehmung des Gefühls mit der Logik.

    Es gibt mittlerweile einige schöne Stoiker-Blogs im deutschen Sprachraum, welche die Inhalte der antiken Stoiker meditativ aufbereiten, z. B. ein Zen-Buddhist, der mit Kyūdō ein inspirierendes Meditations-Ritual praktiziert hat, dem der Stoizismus sehr entgegenkam, scheint also gut zusammenzupassen:

    https://www.stoa-heute.de/kontakt/

    Ich beschäftigte mich früher auch mal intensiv mit Autohypnose und las sehr viel dazu, gerade Wissenschaftliches. Ich war erstaunt, wie viele unterschiedliche Techniken letztlich zum gleichen Ergebnis führen. Es spielt eigentlich keine Rolle, ob man sich durch Konzentration und eine starke Aufmerksamkeitsbündelung oder durch Entspannung eine innere Leere erschafft, wodurch im Vakuum letztlich das Wesentliche präsent wird, es also gleichzeitig eine achtsame Aufmerksamkeit bedeutet. Das zeigen mir auch die unterschiedlichen Lehren, die im Kern trotzdem erstaunlich ähnlich sind.

    Im Stoizismus geht man den Weg der Konzentration und Aufmerksamkeitsbündelung im aktiv tätigen Logos. Durch diese Fokussierung wird gleichzeitig eine Menge losgelassen an Reizüberflutung und Energieverschwendung. Es wird zur meditativen Innenschau. Andere Lehren blenden das Äußere aus und erstreben die innere Leere in der Achtsamkeit und Meditation, wodurch der universale Logos ebenfalls präsent wird. Es sind zwei Seiten einer Medaille, Trance und Meditation, Konzentration und Tiefenentspannung. Erklärt wird es damit, dass durch die Aufmerksamkeitsbündelung auf den Konzentrations- oder Meditationsgegenstand bzw. Zustand sehr viel Energie vom Körper abgezogen wird und dadurch automatisch eine Entspannung eintritt.

    Der Buddhismus ist mit dem Stoizismus nahe verwandt, das las ich in einem Buddhismus-Forum.

    Es gibt auch ein Buch dazu: Hermann Jacobi, Lothar Baus, Joseph Dahlmann, Richard Garbe, Wilhelm Geiger - Buddhismus und Stoizismus - zwei nahverwandte Philosophien und ihr gemeinsamer Ursprung in der Samkhya-Lehre, Asclepios Edition.

    Der Stoizismus ist keine religiöse Lehre, sondern eine offene Philosophie ohne jegliche Pflichtvorgaben. Außerdem besteht ja die Hauptlehre gerade darin, dass jeder über die eigene Natur (Intuition) zum Kern der Wahrheit findet, weil jedes Wesen in der kosmischen Allnatur verbunden ist.

    Deshalb erscheinen die antiken Stoiker auch nicht speziell dogmatisch diszipliniert, weil es letztlich keine dogmatische Lehre ist. Auch andere Philosophen, wie die (teilweise atheistischen) Epikureer, wurden von den (teilweise agnostischen) Stoikern akzeptiert. Marc Aurel und Seneca beziehen sich positiv auf diese. Erst bei der christlichen Aneignung des Stoizismus wurden die atheistischen, mehr weltzugewandten Epikureer verunglimpft.

    Bei den Facebook-Gruppen zum Stoizismus gibt es viele atheistische moderne Stoiker, denn das lässt der Stoizismus agnostisch offen, auch wenn die Stoa von einer kosmischen Ordnung ausgeht (Logos), was ja heute durchaus naturwissenschaftlich passt. Die antiken Stoiker waren die ersten Naturwissenschaftler.

    Ich persönlich schätze jedoch durchaus den spirituellen Aspekt des antiken Stoizismus.

  5. #110
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    Ist es nicht so, dass gerade auch bewertet wird, um gar nicht erst von einer Situation vereinnahmt zu werden? z. B. Joggen auf einem Weg, jemand kommt einem entgegen, Bewertung der Gefährlichkeit des Gegenübers, harmlose Alte mit Stock, keine Gefahr, weiter joggen. Also keine spezielle Aufmerksamkeitsabziehung auf Zielperson, welche näherkommt. Und so passiert das doch laufend im Alltag. Eine gewisse Grundbewertung ist notwendig zum Überleben. Eine Aufmerksamkeitsvereinnahmung wäre schon affektiv und gerade dort hilft der Stoizismus, dies auf vernünftige Weise zu kontrollieren.

    Ich mache es ganz einfach, indem ich es zu Gott (Logos) delegiere und darauf vertraue, dass ich von Gott die richtigen intuitiven Eingebungen erhalte, um die jeweilige Situation für den Moment passend zu bewerten auf die Frage: Bin ich durch diese Situation aufgefordert zu handeln oder dem nachzugehen oder nicht?

    Im tiefen Gottvertrauen kann man diese Einschätzung jedoch getrost Gott überlassen und dann die intuitiven Eingebungen zu den jeweiligen Lebenssituationen und traumatischen Trigger empfangen. Dadurch werden verfehlte Schemata, negative Suggestionen und verzerrte Selbstbilder und Fremdbilder losgelassen. Es sind nur Meinungen, Zerrbilder, Gedankenkarussells. Der Stoizismus hilft, sich verstärkt mit dem Universum zu verbinden, wodurch sich die Perspektive verändert. Man kommt aus der Opferrolle des falsch Programmierten raus und öffnet sich für die universale Wahrheit, die befreit.

  6. #111
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    Ein köstliches Beispiel, wie das Wort "stoisch" vor Gericht sinnentstellend kriminalisiert wird.

    https://www.lto.de/recht/feuilleton/...afverteidiger/

  7. #112
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    Zitat Zitat von Joykey Beitrag anzeigen
    Zur "Berg-Perspektive" auf Leben & Arbeitsweise

    Marcus Aurelius Antonius, Selbstbetrachtungen.
    X 15, VIII 32, VI 16+35, III 4.

    "Lebe wie auf einem Berg! Bringe in dein ganzes Leben
    und in jede einzelne Handlung Ordnung!

    Es kann sich ein Widerstand erheben,
    vielleicht tritt etwas deiner Tätigkeit in den Weg.
    Doch lässt du dir auch jenes Hindernis gefallen
    und schreitest mit Überlegung fort zu dem,
    was dir noch freisteht,
    so tritt sogleich ein neuer Gegenstand der Tätigkeit an die Stelle
    und wird sich in die Lebensordnung fügen, von der wir reden.

    Denn jede Arbeit will nichts Anderes,
    als die Dinge ihrem Zweck entsprechend gestalten,
    Steht es damit gut bei dir,
    so brauchst du dir um andere Dinge keine Sorgen zu machen.

    Hörst du jedoch nicht auf damit,
    auf eine Menge anderer Dinge Wert zu legen,
    so bist du noch kein freier, selbständiger Mensch.

    Sieh doch, wie der gewöhnliche Künstler
    sich zwar nach dem Geschmack des Publikums richtet,
    aber trotzdem an den Vorschriften seiner Kunst festhält
    und ihren Regeln zu genügen strebt!

    Indem er sich selten und nur in Hinblick auf das allgemeine Beste
    mit dem beschäftigt, was ein anderer sagt, tut oder denkt,
    wendet er seine ganze Tätigkeit seinen eigenen Angelegenheiten zu.

    Und die Bestimmung,
    die ihm die ewigen geistigen Naturgesetze auferlegen,
    ist der beständige Gegenstand seines poetischen Nachdenkens."


    Quelle: Gutenberg Projekt

    Das Berg-Zitat von Marcus Aurelius fasst das Leitziel meiner eigenen Handlungs- und Zielanleitung sehr gut zusammen. Ich nehme die von Marcus Aurelius Antonius beschriebene "Berg-Perspektive" schon länger ein seit dem großen minimalistischen Loslassen, äußerlich und innerlich. Ich bringe immer mehr Ordnung in mein ganzes Leben, grundsätzlich, insgesamt, jedoch auch konkret bis ins Kleinste, um meinem Leben eine klar strukturierte Richtung zu geben zu den Zielen, die ich realisieren möchte.
    Sinnvolle Arbeit erleben - in stoischer Präsenz & intuitiver Achtsamkeit:
    Um eine Arbeitsaufgabe sinnvoll zu erleben und selbstführend zu gestalten, braucht es eine innere Sicherheit und Souveränität, die sich von äußeren Faktoren unabhängig macht. Diese innere Sicherheit wird durch intuitive Stimmigkeit und Konsistenzerfahrungen hergestellt, was Orientierung gibt. Dies fördert wiederum das Selbstvertrauen und das Vertrauen in eine versteh- und bewältigbare Welt, die in einem sinnvollen Kontext der Ordnung und Zugehörigkeit steht, wodurch die damit verbundene Anstrengung und Veränderungsbereitschaft einen Kohärenzsinn ergibt, dabei gleichzeitig die angstvolle Kontrollsucht abbaut und das perfektionistische Streben nach Erkennen der Komplexität reduziert. Dieses innere Sicherheitsgefühl wird gesteigert durch eine wertneutrale und angstfreie stoische Präsenz und Achtsamkeit.

    Sinnvolle Arbeit erleben in stoischer Präsenz und intuitiver Achtsamkeit = stoische Transzendenz im tätigen Logos, befreit von den persönlichen Affekten durch majestätisch erhebende, intuitiv entfaltende Adlerperspektive und transzendent erhöhte Berggipfel-Zielorientiertheit.

    Parallelen in der Kognitionspsychologie:
    https://www.pohlw.de/lernen/kurs/index-lernen/
    https://www.pohlw.de/lernen/kurs/lern1/
    https://www.pohlw.de/lernen/kurs/lern2/

  8. #113
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    Der Stoizismus entfaltet seine Wirkung am besten, wenn man sich täglich meditativ Zeit dafür nimmt. Dann ist es sehr hilfreich & befreiend.

    Youtube: Soothing Relaxation - geheimnisvolle Entspannungsmusik - Harfe, Flöte, Klavier & Streicher

    https://youtu.be/V6R8uiaMtb0


    Youtube: 2CELLOS - Now We Are Free - Gladiator - at Sydney Opera House

    https://youtu.be/Sk5zxA9UP2Q

  9. #114
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    Heute Nacht träumte ich, wie ich jemandem erkläre, dass die Psychologie, deren Fachliteratur ich an sich gerne lese, allzu defizitorientiert sei und deshalb zu sehr in einer grüblerischen Lageorientiertheit und Opferhaltung belasse (mit der Folge, dass jemand sich zu sehr in einem Krankheitsmodell einrichten könnte wie eine Kollegin, die auch im Traum vorkommt und sehr verpeilt wirkt im Alltag, welche ich zu aktivieren versuche), während das Coaching-Know-how eher handlungs- und zielorientiert zur Motivation, Umsetzungskompetenz und Veränderung führe. Ein Aufstehen aus der Lageorientiertheit ins selbstwirksame, freudige Handeln ist viel besser. Das entspricht auch dem Stoizismus.

    Ich persönlich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die eigene Intuition viel Selbstheilendes in sich trägt. Auch wenn jemand traumatisiert wurde, besitzt er/sie sehr viele gesunde Anteile und im Laufe der Jahre heilt vieles aus durch den Prozess der selbstheilenden Intuition und den Weg der Individuation, wie es auch C. G. Jung beschreibt. Es wäre sinnvoller, verstärkt auf die eigenen Ressourcen zu setzen. Intuition und Spiritualität, wie es der Stoizismus aufzeigt.

    Youtube: Dream Relax - Heilende Musik gegen Angst, Depressionen und negative Gedanken

    https://youtu.be/Q8CDEIJNRP4

  10. #115
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    Youtube: Boris Grundl - Steh (innerlich) auf! - sagt querschnittgelähmter Spitzensportler
    https://youtu.be/Wlg66dDZ41I

    Youtube: Boris Grundl - Motiviert bleiben nach Formel: Energie = Zielvision x Selbstvertrauen
    https://youtu.be/FZNCYwySncs

    Youtube: Deniz Deke - Stoizismus - Die Kunst cool zu bleiben
    https://youtu.be/yGjcehH6BS4

    Youtube: RedeFabrik - Kommunikation & Charisma - Lehren des Stoizismus für deinen Alltag
    https://youtu.be/kXOvxJ7h20s

    "Amor fati" hat der Rhetorik-Experte Benedikt Held im RedeFabrik-Video sehr plausibel & überzeugend aufgeschlüsselt, sodass ich es nun gut mit meinen eigenen Erfahrungswerten in Übereinstimmung bringen kann. Vorher hing dieser Satz noch irgendwie ohne Bezug zu mir in der Luft.

    Ich lese und höre zwar lieber die Original-Werke von Marc Aurel, Seneca etc., aber gerade wenn ich es noch nicht so richtig für mich festmachen kann mit meinem eigenen Leben, können solche Videos von modernen Stoikern helfen, die mehr in Richtung Coaching gehen und das Spirituelle des Stoizismus offen lassen oder nur andeuten. Immerhin träumte ich ja sogar vom Coaching-Aspekt des Stoizismus, also ist es wichtig wegen der Berg- und Vogelperspektive und der pragmatischen Umsetzung.

  11. #116
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    Zitat Zitat von Joykey Beitrag anzeigen
    Immerhin träumte ich ja sogar vom Coaching-Aspekt des Stoizismus, also ist es wichtig wegen der Berg- und Vogelperspektive und der pragmatischen Umsetzung.
    Heute Nacht erlebte ich wieder einen aufschlussreichen Traum zum Thema Veränderung. Ich befinde mich im Traum in einer Kirche, wo meine 14-jährige Nichte eine Flötenvorführung mitmacht. Sie möchte, dass ich in ihrer Nähe bei den Zuschauern warte, nicht unweit von meiner Schwester bzw. ihrer Mutter, die etwas weiter entfernt in einer mittleren Zuschauerreihe sitzt, denn es wäre ihr peinlich, ganz vorne zu sein. Ich muss also meiner Nichte Rückhalt geben und sitze neben der Lehrerin auf der rechten Seite des Raums, gleich rechts von der Bühne, wo meine Nichte sich präsentieren muss mit ihrem Flötenspiel.

    Es kommt jedoch zum Unterbruch, denn meine Nichte weiß nicht weiter. Das führt zu einem Dialog mit der Lehrerin, die leise und harmlos ihre kohärenten Gedanken dazu einbringt. Dadurch kommt es zu einem Gesprächskontext zwischen meiner Nichte, der Lehrerin, eines unmittelbar in der ersten Reihe sitzenden Mannes und mir, wobei dieser Mann aus dem Dialog-Kontext etwas Falsches und Negatives drehen will wie ein Klatsch-Reporter, sodass ich ihm vorsorglich drohe, von diesem unguten Vorhaben abzusehen, denn ich könne mich durchaus wehren als beruflich Schreibende, womit ich ihn gerade noch knapp in seine Grenzen verweisen kann.

    Ich werde mir meiner Macht als beruflich Schreibende bewusst und wie wichtig es ist, dass ich mich nicht zuhause verstecke und eingrabe, sondern selbstbewusst und handlungsfähig sein kann, mich also auch bühnenreif präsentabel und unangreifbar mache, um in dieser Welt zu bestehen, etwas zu werden, beruflich passende Freunde und eine erfüllende Beziehung zu finden und meiner Familie helfen zu können. Das Leben ist wie dieser feierliche, gottgeweihte Kirchenauftritt, den ich wie meine Nichte bestehen muss, um jemand zu sein, wahrgenommen zu werden, Einfluss zu haben und etwas zu bewirken, was mir durchaus gegeben ist, wenn ich mich nicht mehr geschlagen gebe und am Boden liege, sondern mutig aufstehe mit Selbstvertrauen und stoischer Zuversicht in Gott, auch wenn es mit Schmerzen verbunden ist.

    Es gibt nur diese Zielrichtung für mich und ich sehe im Vergleich zu vorher einen Fortschritt, denn nach dem Tod meiner Mutter Anfang 2017 träumte ich, wie ich immer schwächer wurde, was sich bewahrheitete in den darauffolgenden Jahren. Auch dort befand ich mich in einem Saal, damals als Schülerin, die aber immer weniger nach vorne sehen und dem juristischen Unterricht nicht mehr voll folgen konnte, obwohl es mich interessierte. Aber mein Körper klappte zusammen. Ich suchte Hilfe bei meinem Arzt, der neben mir döste und mir nicht helfen konnte. Ich bekam eine Heidenangst, entmündigt zu werden, wenn ich es nicht schaffe, mich zusammenzureißen. Denn was nützt mir all mein juristisches Wissen, wenn ich es nicht umsetzen kann in meiner Hinfälligkeit und Erschöpfung. Der damalige Traum endete ziemlich wackelig und unsicher, indem ich draußen vor dem Saal, der sich mitten im Dorf an der Dorfstraße unseres früheren Wohnorts meiner Mutter befand, mit einer Jura-Studentin redete, aber auch sie war noch ziemlich unsicher und fühlte sich überfordert. Sie war noch nicht richtig belastbar.

  12. #117
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    Der Stoizismus ist keine religiöse Lehre, sondern eine offene Philosophie ohne jegliche Pflichtvorgaben. Außerdem besteht ja die Hauptlehre gerade darin, dass jeder über die eigene Natur (Intuition) zum Kern der Wahrheit findet, weil jedes Wesen in der kosmischen Allnatur verbunden ist.

    Religiosität und Philosophie schließen sich nicht aus, sondern greifen vielmehr historisch gesehen ineinander. Nur konzentriere ich mich wie der Stoizismus mehr auf die gemeinsame Essenz und die Quelle, woraus diese Erkenntnisse entspringen, nämlich die Intuition zwischen Gefühl und Ratio. Es geht mir um Vertiefung dessen, was ich schon intuitiv weiß, nicht um eine Methodenvielfalt. Das sind für mich unnötige Werkzeuge. Ich brauche sie nicht. Meine Intuition zeigt klar in die Tiefe des eigenen philosophischen, spirituellen und religiösen Zugangs.

    Ich sehe keinen Vorteil darin, mir noch mehr religiöses oder spirituelles Wissen anzueignen, denn all die vielen Parallelen zu meinen eigenen intuitiven Eingebungen, Erkenntnissen und spirituellen Wahrnehmungen zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

    Ich machte es umgekehrt, z. B. im Fall der Bibel oder auch des Stoizismus. Da war zuerst meine eigene spirituelle Wahrnehmung von Kind an, zu der ich dann einfach Parallelen im Selbststudium der Bibel und später im Stoizismus fand. Es freut mich, wenn es passt, aber ich werde kein Glaubenskonstrukt übernehmen. Das ist nicht nötig, liegt doch die Ewigkeit in meinem Herzen, wie es der Psalmist so wundervoll ausdrückt.

    Der antike Stoizismus gibt eine einfache und gute Anleitung, wie jeder selbst seinen eigenen intuitiven Weg finden kann. Diese beinhaltet keine festen dogmatischen Inhalte oder Glaubensvorgaben, weil die Stoa davon ausgeht, dass dies bereits intuitiv in jedem Lebewesen angelegt ist (Wirken des Logos).

    LOGOS (Gott) ist der gemeinsame Nenner zwischen Stoizismus, Judentum, Christentum und Islam. Im asiatischen Raum entspricht dies dem Begriff DAO.

    Ein moderner Stoiker hat es auf seinem Blog sehr schön beschrieben. Dem kann ich mich von Herzen anschließen:
    https://www.stoa-heute.de/2021/06/26...ligionsersatz/

    Der Autor hat sich lange mit Zen-Buddhismus befasst und mit Kyudo ein inspirierendes Meditations-Ritual praktiziert, wie er über sich unter "Kontakt" schreibt. Sein Blog ist bewusst leicht verständlich geschrieben, also nicht so intellektuell.

    Youtube: Healing Tree Music & Sounds - Entspannende Harfenmusik - Friedliche Vogelstimmen, Musik
    https://youtu.be/RjTPKlKPM3Y

  13. #118
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    Zitat Zitat von Joykey Beitrag anzeigen
    ... Da war zuerst meine eigene spirituelle Wahrnehmung von Kind an, ... LOGOS (Gott) ist der gemeinsame Nenner ...

    Erinnert mich ein wenig an die (bisher noch unfertige) Theorie einer Person mit der ich mich neulich unterhalten habe:


    Es gibt einen Herrgott.

    Dieser hat alles, also auch die menschen/deren geist, erschaffen.

    Die Aufgabe des menschengeistes ist, sich in Richtung des Herrgotts, also nicht von diesem weg, zu entwickeln.

    Zum zwecke dieser entwicklung bekommt der geist die umstände/situationen, die er für diese entwicklung (individuell) benötigt bzw. zieht diese umstände an.


    Die unfertigkeit dieser theorie bestand (vorläufig) in folgendem:

    Nach welchen kriterien soll der menschliche geist sich entwickeln, sprich nach welchen kriterien soll er mit den erhaltenen situationen umgehen/diese verwenden?

  14. #119
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    Erinnert mich ein wenig an die (bisher noch unfertige) Theorie einer Person mit der ich mich neulich unterhalten habe
    Frag das doch diese Person mit ihrer unfertigen Theorie. Was hat das mit dem Stoizismus zu tun? Dort ist nämlich philosophisch betrachtet nichts unfertig. Ich sehe da keinen Zusammenhang zum Thema hier. Vielleicht siehst Du klarer, wenn Du hier alles mal sorgfältig durchgelesen hast. Es gibt auch genug weiterführende Links.

  15. #120
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    Zitat Zitat von Joykey Beitrag anzeigen
    ... Dort ist nämlich philosophisch betrachtet nichts unfertig. Ich sehe da keinen Zusammenhang zum Thema hier. ...

    Also ich dachte mir den zusammenhang so:

    1)
    Als grundlage nehme ich mal den stoa-wikipedia-artikel:

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stoa

    2)
    Demgemäß ist die stoa-ethik auf eingliederung/harmonie des einzelnen menschen(geistes) in/mit die/der göttliche(n) ordnung mit Weisheit als dem höchsten ziel ausgerichtet.
    Hierfür ist selbsterkenntnis und die aneignung von entsprechenden verhaltensweisen, gewohnheiten, haltungen notwendig.
    Motivatoren sind selbsterhaltungstrieb und selbstvervollkommnung.

    Gemäß Kaiser Marc Aurel soll dies nicht durch (ausschließliche) Passivität erreicht werden, sondern wie folgt:

    „Arbeite oder ruhe, wie es das Beste für die Gemeinschaft ist!“

    Jedenfalls, soweit ich verstanden habe.

    3)
    Daraus ergeben sich m.E. zb folgende Fragen, die der o.g. stark ähneln:
    a)
    Nach welchen Kriterien/Zielen soll man sich selbstvervollkommnen?
    b)
    Nach welchen Kriterien bestimmt sich, was für die Gemeinschaft das Beste ist?
    Geändert von Kunoichi Girl (26-11-2021 um 10:21 Uhr) Grund: Grammatik

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