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Thema: Hochsprung und Spieltheorie

  1. #1
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    Standard Hochsprung und Spieltheorie

    https://tokio.sportschau.de/tokio202...ympia9184.html

    Was ist das eigentlich spieltheoretisch? Kann mir das jemand blondinentauglich erklären?

    Ich meine, ... wenn ich eine Win-Win-Situation (2xGold) haben kann, dann wäre es doch komplett banane, eine Entscheidung (win-lose) herauszufordern, in der dann einer (potenziell ich) "verliert" und sich mit Silber zufriedengeben muss?

  2. #2
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Ich meine, ... wenn ich eine Win-Win-Situation (2xGold) haben kann, dann wäre es doch komplett banane, eine Entscheidung (win-lose) herauszufordern, in der dann einer (potenziell ich) "verliert" und sich mit Silber zufriedengeben muss?
    Wenn jemand alleiniger Olympiasieger sein will nicht.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  3. #3
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    https://tokio.sportschau.de/tokio202...ympia9184.html

    Was ist das eigentlich spieltheoretisch? Kann mir das jemand blondinentauglich erklären?

    Ich meine, ... wenn ich eine Win-Win-Situation (2xGold) haben kann, dann wäre es doch komplett banane, eine Entscheidung (win-lose) herauszufordern, in der dann einer (potenziell ich) "verliert" und sich mit Silber zufriedengeben muss?
    Also ich habe es folgendermaßen verstanden: beide haben eine bestimmte Höhe geschafft und waren deswegen zurecht als letzte im Finale. Die nächsthöhere Höhe haben beide mit der maximalen ANzahl von Fehlversuchen nicht geschafft. In anderen Sportarten, wie z. B- Fussball, Eishockey, Basketball usw., gibt es ja Regeln, die bei bestmmmten Modi einen Sieger vorsehen, z. B. durch Verlängerungen, Elfmeterschiessen, Sudden-Death usw. .

    In diesem Fall macht es ja keinen Sinn, da man ja nicht verlangen kann, das irgendwann einer die nächste geforderte Höhe schafft. Villeicht gibt es auch keine konkterete Regel, die zwingend EINEN Sieger verlangt. Natürlich könnte ein besonders ambitionierter Athlet darauf drängen, eine Entscheidung herbeizuführen, weil nur er allein Olympiasieger sein will. Vilelleicht würden die beiden es dann heute noch versuchen. In diesem Fall sind aber beide befreundet und faire Sportsleute und haben sich geeinigt. Ansonsten hätte man, wenn es keine anderweitige Regel gibt (da bin ich nicht so firm) eventuell eine Auslosung entscheiden müssen...

  4. #4
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Ich meine, ... wenn ich eine Win-Win-Situation (2xGold) haben kann, dann wäre es doch komplett banane, eine Entscheidung (win-lose) herauszufordern, in der dann einer (potenziell ich) "verliert" und sich mit Silber zufriedengeben muss?
    Die Spieltheorie geht im allgemeinen von rational denkenden Spielern aus. Das ist aber nicht die Wirklichkeit. Man kann sich viele Gründe überlegen, die einen Sportler zu einer "Banane-Entscheidung" bringen könnten: Das eigene Ego, Missgunst, externe Faktoren (zb der Kampf von politischen Systemen, Angst vor Repressionen in der Heimat), ...

  5. #5
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    Zitat Zitat von Wizard Beitrag anzeigen
    Also ich habe es folgendermaßen verstanden: beide haben eine bestimmte Höhe geschafft und waren deswegen zurecht als letzte im Finale. Die nächsthöhere Höhe haben beide mit der maximalen ANzahl von Fehlversuchen nicht geschafft.
    Nun ja, der Richter (heißt der in der Leichtathletik so?) sagt ja "we can continue with the jump off" (zu deutsch: "Wir können weitermachen mit dem Stechen.")

    Insofern sehe ich da noch kein zwingendes Ende des Wettstreits. Nur dass die beiden sich eben einigen, DIE Besten zu sein und nicht 1x DER Beste und 1x ... erster Verlierer.

  6. #6
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Wenn jemand alleiniger Olympiasieger sein will nicht.
    Trotz des Risikos, am Ende doch "nur" Silber zu kriegen? Das liegt ja so bei ... 50% (bislang sind/waren ja beide gleich gut).

    Hm.
    "Fasznierend."

  7. #7
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Trotz des Risikos, am Ende doch "nur" Silber zu kriegen? Das liegt ja so bei ... 50% (bislang sind/waren ja beide gleich gut).

    Hm.
    "Fasznierend."
    Aus einer Meldung von n-tv, 02.08.2021: "Natürlich gibt es Kritik, die beiden Sportler hätten einen alleinigen Sieger ausspringen sollen, so wie es die Regeln eben vorgeben. Tamberi aber erklärte anschließend, warum er "niemals mit einem anderen meine Medaille geteilt hätte", mit Barshim aber schon: "Mutaz hat dasselbe erlebt wie ich", sagt er nach dem Wettkampf und meint dabei die schwere Knöchelverletzung, die beiden in den vergangenen Jahren zurückgeworfen hatte: "Es ist eine magische Nacht."

  8. #8
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    https://tokio.sportschau.de/tokio202...ympia9184.html

    Was ist das eigentlich spieltheoretisch? Kann mir das jemand blondinentauglich erklären?

    Ich meine, ... wenn ich eine Win-Win-Situation (2xGold) haben kann, dann wäre es doch komplett banane, eine Entscheidung (win-lose) herauszufordern, in der dann einer (potenziell ich) "verliert" und sich mit Silber zufriedengeben muss?
    Tja, warum dann überhaupt den Wettbewerb austragen. Es können doch alle eine Goldmedaille bekommen!?
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  9. #9
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    Man hat mich gerufen?

    Sagen wir mal, der Ertrag (Ruhm und Ehre, Werbeeinnahmen, Markenwert der Person, etc.) aus einem Olympiasieg sei 100, bei einem geteilten Sieg leidet das aber nur gering, z.B. 20% weniger. Das wäre dann eine "Auszahlung" von 80. Die Chancen einen "Shoot out" zu gewinnen stünden hingegen 50/50.

    Dann wäre die erwarte Auszahlung (Erwartungswert E) der Strategien "Teilen" (T) und "Nicht teilen" (NT) wie folgt:
    E(T) = 80
    E(NT) = 0,5*100 + 0,5*0 = 50

    T ist also die dominante Strategie.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  10. #10
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    Mathematik ist total cool

  11. #11
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Man hat mich gerufen?

    Sagen wir mal, der Ertrag (Ruhm und Ehre, Werbeeinnahmen, Markenwert der Person, etc.) aus einem Olympiasieg sei 100, bei einem geteilten Sieg leidet das aber nur gering, z.B. 20% weniger. Das wäre dann eine "Auszahlung" von 80. Die Chancen einen "Shoot out" zu gewinnen stünden hingegen 50/50.

    Dann wäre die erwarte Auszahlung (Erwartungswert E) der Strategien "Teilen" (T) und "Nicht teilen" (NT) wie folgt:
    E(T) = 80
    E(NT) = 0,5*100 + 0,5*0 = 50

    T ist also die dominante Strategie.
    Dann lautet ja die Frage: Warum sieht dein Ertrag so aus wie er aussieht und nicht anders?
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  12. #12
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    Zitat Zitat von Tyrdal Beitrag anzeigen
    Dann lautet ja die Frage: Warum sieht dein Ertrag so aus wie er aussieht und nicht anders?
    Der kann natürlich ganz ander aussehen. War ja nur ein Beispiel. Für jemanden, dem alleiniger Ruhm über alles geht, wäre ja E(T)=0.

    Aber die Ausgangsfrage war ja wie man das modellieren KANN. Da das Ergebnis bekannt ist, lässt sich aber mit Sicherheit folgern, dass für beide Athleten E(T) > 50 galt. Dafür muss ich die zugrundeliegenden Nutzenfunktionen nicht kennen.

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  13. #13
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    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    Man hat mich gerufen?

    Sagen wir mal, der Ertrag (Ruhm und Ehre, Werbeeinnahmen, Markenwert der Person, etc.) aus einem Olympiasieg sei 100, bei einem geteilten Sieg leidet das aber nur gering, z.B. 20% weniger. Das wäre dann eine "Auszahlung" von 80. Die Chancen einen "Shoot out" zu gewinnen stünden hingegen 50/50.

    Dann wäre die erwarte Auszahlung (Erwartungswert E) der Strategien "Teilen" (T) und "Nicht teilen" (NT) wie folgt:
    E(T) = 80
    E(NT) = 0,5*100 + 0,5*0 = 50

    T ist also die dominante Strategie.
    Hachz!
    Das war völlig blondinentauglich.
    Danke!

    Ja, so ähnlich, war mein Gedankengang. Nur ohne Zahlen. Aber Mathe braucht ja nicht immer Zahlen.

  14. #14
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    Zitat Zitat von Ripley Beitrag anzeigen
    Danke!
    Gerne! ;-)

    Aber Mathe braucht ja nicht immer Zahlen.
    Nö. Aber ein Buch über Linere Algebra, das versucht, möglichst ohne Zahlen/Symbole auszukommen, kann auch ganz übel sein, kann ich dir sagen.
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  15. #15
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    Nur meine Frage bleibt unbeantwortet. Warum teilen sich nicht gleich alle die Medaille?
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