So, wie ich die chinesischen Kampfkünste gezeigt bekomme, gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen Taichi, Xingyi, Bagua etc., da sie alle auf denselben Waffenanwendungen aufbauen, nur eingepackt in eine jeweils andere Nomenklatur.
Was ist Taichi von der Idee her in deinen Augen?
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
Doch. Natürlich geht es darum. Beim Waffenhandling geht es immer darum, wo der Schmied das Aua versteckt hat. Das Zeug gerade im Taiji kommt aus dem bis an die Zähne bewaffneten Personen- und Karawanenschutz, also was heute Söldnerfirmen wie Blackwater und Co. betreiben.
Das waren Familienbetriebe, die Gewalt als Dienstleistung verkauft haben.
Die Benutzung von Zeit ist in der Außenansicht einer Taolu irrelevant. Die kann man in der Vorstellung fast beliebig dehnen und stauchen. Was man von außen ein wenig beurteilen kann, ist Mechanik, Klingenausrichtung, Intent, ob jemand bei einem Move eher ringerisch interpretiert oder auf Hiebfechten geht oder schnelles Stoßfechten sucht, etc.
die Anwendungen sind aber prinzipiell erstmal nur Antworten auf bekannte Fragen, Du willst aber auch unbekannte Fragen beantworten können
und vor allem nicht beantwortbare Fragen stellen
@Egon ich bezog das auf "was die Waffe anstellt", Du willst doch das Schwert führen, nicht das Schwert Dich, so war das gemeint
wie Du richtig anmerkst, sind die 3 zumindest auf ähnlichen Waffen aufgebaut, aus denen man sich sowohl körperlich als auch geistig speist
es geht ja um Abstraktion und grundlegende Prinzipien, die man aus den shapes extrahiert
das meine ich mit Idee, Du nennst das möglicherweise anders, ich finde den Begriff "intent" halt etwas unglücklich, das sehen andere Leute sicher nicht so
aber das ganze Zeugs ist ja nur schwer in Worte zu fassen
200 Euro für einen stumpfen Oxtail-Säbel, etwa 400 Euro für ein schönes Jian samt Scheide. Das geht, wenn man will. Kein Wobbelblech der Welt simuliert ein ausbalanciertes Schwert. Wenn man einen Simulator will, gibt es dafür entsprechend konstruierte Holzschwerter von Anbietern wie Tiger's Den.
@ Affenherz
das nenne ich Fokus und bleibe dabei, nicht die Waffe macht das aua, sondern der Benutzer
das ist korrekt, allerdings kannst Du die Zeit weder dehnen noch stauchen, wenn Du den Raum nicht entsprechend benutzt,
schon mal gar nicht, wer erst Schritte setzt und dann die Waffe schwingt, fighting in true times galt und gilt ja nicht nur für Herrn Silver,
die Unterschiede zwischen blade und impact sind zwar marginal, aber dennoch vorhanden, ein komplett falsches timing kannst Du nicht retten
Ich könnte mir vorstellen, dass "Anwendung" für dich was anderes bedeutet als für mich.
Anwendungen sind nicht ein fixer Baustein sondern zerlegbar.
Vergleich Anwendungen vielleicht mit Wörtern, eine Form ist dann ein Satz. Ich kann das bis auf Buchstaben zerlegen, aber ich bilde Sätze mit realen Wörtern (also Formen mit Anwendungen) und schreibe nicht einfach djshvaj jaggja jahav (Form ohne Anwendungen).
Noli turbare circulos meos
@Tantal ja danke das macht Sinn
Vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch, aber mir ist nicht ganz klar, was du meinst. Mit "was die Waffe anstellt" meine ich im Grunde Anwendungen. Etwas abstrakter formuliert: "Was die Waffe will", so sie denn lebendig wäre.
Ja, ich denke, wir sind da gar nicht weit auseinander.wie Du richtig anmerkst, sind die 3 zumindest auf ähnlichen Waffen aufgebaut, aus denen man sich sowohl körperlich als auch geistig speist
es geht ja um Abstraktion und grundlegende Prinzipien, die man aus den shapes extrahiert
das meine ich mit Idee, Du nennst das möglicherweise anders, ich finde den Begriff "intent" halt etwas unglücklich, das sehen andere Leute sicher nicht so
aber das ganze Zeugs ist ja nur schwer in Worte zu fassen
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
Ob man zuerst die Hände oder die Beine oder das Dantian bewegt, ist ein Trainingsmodus, um bestimmte Details der Bewegungsmechanik zu verbessern. Ich hatte gestern ein kleines Sparring mit Langschwertern. Das Gerede, man solle erst die Waffe und dann die Beine bewegen, ist in der Auseinandersetzung völlig irrelevant. Denn dann ist man sowieso die ganze Zeit in Bewegung und kann sich überhaupt nicht aussuchen, ob der Hieb/Stich näher am vorherigen oder am folgenden Schritt ist. Man achtet auch nicht darauf, man macht die ganze Zeit über Schritte in alle möglichen Richtungen und haut dann, wenn man muß, nicht dann, wenn der zeitliche Abstand zur Beinarbeit passen könnte.
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