Vermeintliche Freunde ließen 22-Jährigen ertrinken – zu Haftstrafen verurteilt
Ein Betrunkener fiel in Bayern in einen Kanal und starb. Zwei Männer und eine Frau sind nun schuldig gesprochen worden, weil sie dem 22-Jährigen nicht halfen. Die Frau hatte stattdessen mit dem Handy draufgehalten.
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Die Bekannten suchten ihn und hörten vom nahe gelegenen Kanal her Geräusche. Sie fanden ihn schließlich nass und wimmernd am Ufer. Die Frau hielt mit der Handykamera drauf. Auf einem Video ist das Lachen der jungen Frau zu hören.
Vom Ufer aus spricht sie der 22-Jährige an und sagt: »Mir geht's so schlecht.« Doch statt zu helfen, habe die Frau ein Video erstellen wollen, das man gut posten könne, so der Richter.
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Bei einem zweiten Filmchen zoomt sie den Betrunkenen heran, als er vergeblich versucht, sich aufzurichten und dann ins Wasser fällt. Seine schlechte Verfassung ist ihm anzusehen – nach Überzeugung der Richter war es unmöglich, die Gefahr nicht zu erkennen. Sie gingen dennoch. Daraufhin schrieben sie sich die spöttischen Handynachrichten. Am Morgen versuchten sie ihren Bekannten zu erreichen: »Lebst Du noch?« Und: »Mach' keinen Scheiß«, tippten sie. Doch da war er bereits ertrunken.
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