Ich habe verschiedene Varianten dieses Tritts (kennen)gelernt.
Angefangen hatte ich mit Shotokan, dort war es eine geschnappte Variante mit dem Fuß komplett auf dem Boden (soweit ich mich richtig erinnere).
Nach dem Shotokan habe ich selbst diverse Kicks anhand von Büchern geübt (in der Zeit trainierte ich nur privat mit einem Polizisten), zum Einen mit Bücher von Bruce Lee (Falken Ohara) zum Anderen anhand eines kleinen Thaiboxbuchs (Weinmann Verlag). So weit ich es erinnere habe mich mir damals die von Christoph beschriebene Variante (ich nenne sie mal Muay Thai Variante) anhand des letzten Buchs erarbeitet (vermutlich hätte jeder der es richtig gelernt hat, die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen
).
Später ging ich parallel ins Kickboxen (Semi) und VK Karate. Im Kickboxen wurde vor allem die geschnappte Variante („Roundhouse“) gelehrt und gezeigt, im Karate (soweit ich mich erinnere) gab es beide Varianten. Mit dem hinteren Bein eher die Muay Thai Variante (allerdings ohne auf die Fußballen zu gehen), mit dem vorderen eher die geschnappte aus dem Kickboxen aber auch eine die der Muay Thai Variante nahe kam, aber mit dem vorderen Bein und ohne Auslagenwechsel (währe leicht zu zeigen als zu beschreiben). Den Auslagenwechsel vor dem Tritt habe ich erst sehr viel später, aber auch im Karate kennengelernt.
Persönlich habe ich im Sparring gerne die geschnappte Variante mit dem vorderen Bein zum Kopf angewandt, weil ich damit die oft deutlich größeren Sparringspartner überraschend am Kopf treffen (eher berühren) konnte. Im Wettkampf aber eigentlich nur die Muay Thai Variante (ohne Auslagenwechsel) als Low-Kick oder zum Körper. Einfach weil ich(!) mit der geschnappten nie sonderlich viel Wirkung im Ziel (Kopf) erreicht habe. Taktisch war dies ungeschickt, Punkte bekam man vor allem für Kopftreffer.
Im WT habe ich später noch ein weitere Low-kick Variante kennen gelernt, bei der man auf dem Standbein nicht dreht und das Knie eng am Standbein vorbei führt. Die Idee dahinter war den Unterleib möglichst wenig aufzumachen, die Variante hat mich aber nie überzeugt (unergonomisch, nicht sehr stark). Im Escrima (selber Verband) haben wir dagegen auch Low-Kicks analog zu denen im Muay Thai ausgeführt (oder zumindest sehr ähnlich).
Handhaltung beim Treten. Bei der geschnappten Variante mit dem vorderen Bein mehr oder weniger Doppeldeckung. Bei der mit dem hinteren Bein schiebe ich den Arm der dem Gegner nahe ist etwas vor, aber nicht ganz in die Streckung, die hintere bleibt am Kopf. Bei Low-kicks in der Nahdistanz (mit gestrecktem Bein) lasse ich tendenziell aber beide am Kopf. Beim Schlagen in Kombi (Führhand, Schlaghand, Rundkick) ist der „vordere“ Arm dann aber ganz gestreckt (da er zeitlich nur minimal gegenüber der Schlaghand nachläuft).
Dass ganze musste ich aber gerade experimentell ermitteln, da ich schon lange keinen Rundkicks mehr trainiere (ab und zu mogelt sich im Sparring aber dann doch mal einer rein).