Zitat von
Cam67
Ja , das Wort Struktur selbst kann schon für Verwirrung sorgen . Deshalb binde ich eigentlich immer kleine zusätzliche Beschreibungen mit ein. In der aktuellen Diskussion geht es gewisermassen (mal wieder) um die sogenannten "inneren" System , . Die Anführungzzeichen sind bewusst gesetzt. Und hier wird nunmal auf eine spezielle Art sich zu bewegen , Kraft zu entwickeln und auf Kräfte zu reagieren , geachtet ...das nennt man dann Kultivieren .. xd
Ich habe es mit "Innerer" Organisation beschrieben . oder mit .. "eine spezielle Mechanik mit entsprechenden Aufbau an Spannung und Entspannung" .Die Spezielle Art des Spannungsaufbaus gehört dazu . Mechanik allein ist es nicht. Das Erzeugt ein Gebilde was ich dann als Struktur bezeichne . und diesen Aufbau gibt man nicht wieder her. egal in welchem Winkel ich stehe , ob ich am Boden bin oder im Stand , ob ich hebel , werfe oder schlage .
Ein Ringer baut sich mit seinem Training , ganz ohne theorethischen Zusatz , nur durch üben , sich ebenfalls eine Ringertypische Struktur auf . Also eine Art , seine Muskulatur bei Kraftkonfrontation , einzusetzen , inklusive der Art wie er seine Wirbelsäule benutzt . Eine Brückenstellung und ihre Einsatzmöglichkeiten z.b. bei Würfen , wirst du im Taichi kaum finden .
Die Schwerpunktarbeit im Ringen auf den Körper bezogen , ist wieder ähnlich . Du wirst selten hochgezoge Schultern und aufrechte Haltung finden . Das Brustbein ist oft genauso leicht gesenkt und Schultern tief ....
Der Stand allerdings wesentlich agiler . Kein beharren auf Root und die Extremitäten sehr flexibel .... sehr schön immer wieder im Griffkampf zu sehen ...extrem schnelle Wechsel zw. locker , fühlen , entkoppelt , kein Zugang zum Zentrum zulassend und dann urplötzlich fest, stabil ..... was hier fehlt ist diese ausbreitende qualität ,..... wozu auch ... wird nicht hier so nicht gebraucht .
Ein Judoka baut sich ebenfalls seine spezielle Art zu bewegen auf , nur durch Training auf . Hier ist es der Gi der zu Unterschieden führt . Der Gi ist gewissermaßen ein Medium mit dem man arbeitet . Um aber zugriff auf das System des anderen zu bekommen muss ich ÜBER den Gi , und damit ÜBER den Griff anders arbeiten .
Der Griff ist dadurch von Haus aus wesentlich fester als im Ringen . Und die Spannungen in den Händen beeinflussen auch Spannungen im Rest des ganzen Körpers Das führt zu einer etwas anderen Art die Muskulatur einzusetzen . Fester , Kompakter , nicht unbedingt starr aber nicht so geschmeidig wie im Ringen .
Da der Gi als Verbindung zum Körper wirkt ist es hier möglich das System des anderen zu bewegen , ohne direkten Konktakt zu haben , z.b. durch Zug . Deshalb spielt hier ein gewisses Rootverhalten inklusive Scvhwerpunkt ,schon eine Größere Rolle . Ich kann mich nicht durch flexibilität und Agilität einer Kraft einem Griff entziehen , ich muss ihr für einen kleinen Moment wiederstehen.
Das alles erzeugt auch eine "entsprechende "Struktur (Im Sinne wie beschrieben) . also eine "entsprechende Art seine Muskulatur einzusetzen , samt Spannungen und Mechanik. und die verändert sich nicht am Boden oder durch unterschiedliche Winkel. und wie du schon sagst. keiner denkt darüber nach ...sie wird einfach abgerufen ..
PS. nehmt einen Ballettänzer , Egal welche Figur er gerade zeigt , egal wie er steht , er wird immer mit seiner typischen Struktur arbeiten . Das selbe beim Kunstturner , , beim Fechter usw. vll jetzt etwas klarer was ich meine ?
und wenn du einen Balletttänzer neben einem Kunstturner vor dir herlaufen siehst , wirst du die Unterschiede in der Art sich zu bewegen erkennen.