Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Zeige Ergebnis 16 bis 23 von 23

Thema: Fitnesstest für BJJ?

  1. #16
    Registrierungsdatum
    29.10.2009
    Alter
    44
    Beiträge
    1.350

    Standard

    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Okay, dann werden wir konkreter:
    Ihr sollt ein BJJ-Wettkampfteam zusammen stellen. Das soll 1 Jahr ein bis zweimal im Monat bei euch trainieren, ansonsten trainieren die Teilnehmer in ihrer Heimschule. Dafür wird neben technischem Können halt auch die Fitness abgefragt. Wie würde so ein Fitness-Test aussehen?
    Fitness = Kraft + Ausdauer im Allgemeinen?
    Oder irgendwas spezifischeres?

    Also ich (als mit Erfahrung völlig unbelastet bei dieser Fragestellung) würde den Test so gestalten, dass die einzelnen Übungen auch zum Üben geeignet sind und nicht nur zum Testen. Und dann natürlich so, dass die Sachen auch im Wettkampf bissl was bringen.

    Also je nach Ausstattung der Heimschule:

    X Mal Sprawl-Burpees, oder einfach nur verschiedene Sprawl-Varianten
    X Mal Seilklettern
    X Mal Beinheber/Scheibenwischer am Reck
    X Mal Wurfdummy oder Boxsack (evtl. auch Sandsack) ausheben/Werfen
    X Mal taktisches Aufstehen
    Ggf. Swings und turkish Getup mit der Kettlebell

    Das als Zirkeltraining. Eine vorgegebene Maximalzeit pro Übung und pro Zirkel und dann halt die Zirkel zählen.

  2. #17
    Registrierungsdatum
    08.06.2006
    Ort
    Franken / Lauf an der Peg.
    Alter
    40
    Beiträge
    2.752

    Standard

    3-4 mal im Jahr in Berlin Steglitz in die Reha Life und da am Isokineten die Kraftabgabe messen und auf dem Laufband die Spiroergometrie machen lassen und dort die Leistungsschwellen bestimmen. Das ist zwar sehr allgemein aber wenigstens objektiv um die Entwicklung der Fitness zu quantifizieren. Ansonsten Handkraftmessungen sind sehr aussagekräftig für viele Parameter und halt ein typisches Lowtech Tool.

  3. #18
    Registrierungsdatum
    23.06.2020
    Beiträge
    465

    Standard

    Ach verstehe, also es geht doch nur um die Fitness.
    Den Hinweis von Lugasch würde ich von unterschreiben, dass die Testübungen möglichst die Trainingsübungen repräsentieren sollten. Ist halt die Frage, inwieweit du das vorschreiben und standardisieren kannst.
    Wenn das gar nicht geht, ist die Idee mit Reha Life cool.

    Mal noch eine Inspiration, in diesen Test hier ist einiger Entwicklungsaufwand geflossen:
    https://www.army.mil/acft/
    damit deckst du verschiedene Qualitäten wie Kraft, Explosivkraft, Hand- und Corekraft, aerobe Ausdauer ab.

    Ansonsten zum Selbstentwickeln kann man sich im Crossfitbereich mal umschauen. Zum Beispiel bestimmte WODs aussuchen, die passende Übungen testen, und die als Benchmark nehmen.
    Es gibt auch diverse Tabellen mit Strenght Standards, wie zB. sowas:
    https://symmetricstrength.com/standards#/

  4. #19
    Registrierungsdatum
    08.06.2006
    Ort
    Franken / Lauf an der Peg.
    Alter
    40
    Beiträge
    2.752

    Standard

    Ich habe es ganz anders Verstanden. Ich denke es geht um Leistungsdiagnostik nicht um die Entwicklung der Fitness.

    Ansonsten hat die Uni Potsdam sehr viel Erfahrung in diesem Bereich, was auch in der Nähe von Berlin ist.

  5. #20
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von Guv´nor Beitrag anzeigen
    Ich habe es ganz anders Verstanden. Ich denke es geht um Leistungsdiagnostik nicht um die Entwicklung der Fitness.
    Praktisch gesehen ist mir nicht ganz klar, wo genau da die Grenze sein soll... wenn ich den genauen Testaufbau trainiere, werde ich im Test besser, egal ob jetzt Gewichtheben oder sagen wir kardiovaskuläre Erholungsfähigkeit im Harvard Step Test. Die Frage ist m.E. eher, wie linear relevant bzw. spezifisch die getesteten Fähigkeiten (ich schreibe bewusst nicht "Eigenschaften") sind. Eben daher würde ich eher in Richtung der Fitnessstandards von Nationalmannschaften schauen und weniger in Richtung universitärer Leistungsdiagnostik - ohne den Kollegen in der Sportwissenschaft da zu nahe treten zu wollen.

    Wie oben bereits angedeutet geht die Idee von einem Leistungstest m.E. in die Richtung "welche Eigenschaften braucht man für X, und mit welchen Tests (= Fähigkeiten) kann man dies sinnvoll und replizierbar überprüfen?" Im KS öffnet sich da aus meiner Sicht fast zwangsläufig eine gewisse Schere, nachdem ein Fitnesstest per definitionem eben kein Test auf der Matte sein kann, nachdem da einerseits Technik und Taktik reinspielen, und andererseits die Partner/Gegner eine wichtige Rolle spielen. Ergo: nicht replizierbar.
    Ich bin zu wenig tief im BJJ drinnen, um die Fitness-Anforderungen da wirklich sinnvoll beurteilen zu können - ich würde vermutlich den ringerischen (= Standgrappling) Aspekt überbetonen. Wenn ich einen technisch möglichst simplen Test als Diskussionsbasis vorschlagen müsste, wäre es sowas wie: Klimmzüge an der Wand (um das Schummeln zu verhindern) auf Wiederholungen, Griff am Gi bzw. dicken Seil für No-Gi; Maximalkrafttest im liegenden Rudern; Kniebeugen mit Partner aus der eigenen Gewichtsklasse (oder Hantel mit entsprechendem Gewicht) auf Wiederholungen; als Kraftausdauertest 2000 m Rudern auf Zeit am Concept 2 oder Kalorienzahl am Airdyne (Belastungszeit = Wettkampfdauer), alternativ 100 Burpees (mit Liegestütz und Sprung) auf Zeit oder Maximalzahl an Burpees in der der Wettkampfzeit. Aber es gäbe noch eine Reihe von anderen Möglichkeiten, die alle ihre Vor- und Nachteile haben...

  6. #21
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    X Mal Sprawl-Burpees, oder einfach nur verschiedene Sprawl-Varianten
    X Mal Seilklettern
    Seilklettern ist eine super Sache, lässt sich aber m.E. fast nur umsetzen, wenn man regelmässig Zugang zu einem geeigneten Seil hat (ist in anderen Sportarten, wo man in der Regel in Schul-Turnhallen trainiert, m.E. häufiger der Fall als im BJJ) - daher würde ich im Test eher auf Klimmzüge und Rudern setzen.
    Puppenwerfen dito, wobei da noch mit reinspielt, dass Ausheben und Werfen im BJJ ja eher Randerscheinungen sind, und die mit Abstand effizienteste Technik fürs Werfen auf Wiederholungen nun mal der Suplex ist, für den das noch mehr gilt.
    Bei Sprawls ist aus meiner Sicht halt zu beachten, dass da die Sprawl-Varianten extreme Unterschiede machen können... wie dem auch sei, wenn jemand ausprobieren will, wie schnell seine Sprawls sind, der inoffizielle Standard im Ringen sind 40 Sprawls in 30 Sekunden (klappt bei mir erfahrungsgemäss nur, wenn ich Parallelsprawls mache, nicht mit single leg sprawls).

  7. #22
    Registrierungsdatum
    29.10.2009
    Alter
    44
    Beiträge
    1.350

    Standard

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Seilklettern ist eine super Sache, lässt sich aber m.E. fast nur umsetzen, wenn man regelmässig Zugang zu einem geeigneten Seil hat (ist in anderen Sportarten, wo man in der Regel in Schul-Turnhallen trainiert, m.E. häufiger der Fall als im BJJ) - daher würde ich im Test eher auf Klimmzüge und Rudern setzen.
    Puppenwerfen dito, wobei da noch mit reinspielt, dass Ausheben und Werfen im BJJ ja eher Randerscheinungen sind, und die mit Abstand effizienteste Technik fürs Werfen auf Wiederholungen nun mal der Suplex ist, für den das noch mehr gilt.
    Bei Sprawls ist aus meiner Sicht halt zu beachten, dass da die Sprawl-Varianten extreme Unterschiede machen können... wie dem auch sei, wenn jemand ausprobieren will, wie schnell seine Sprawls sind, der inoffizielle Standard im Ringen sind 40 Sprawls in 30 Sekunden (klappt bei mir erfahrungsgemäss nur, wenn ich Parallelsprawls mache, nicht mit single leg sprawls).
    Jupp,
    die Übungen hab ich auch nur beispielhaft aufgezählt, als etwas, was ich für mich nehmen würde. Ich weiß ja nicht, welches Game und ob überhaupt das Team hauptsächlich nutzen will.
    Es ging also eher um den Rahmen:
    - Einzelne Übungen auf Wiederholung und in einem vorgegebenen Zeitfenster
    - Als Zirkel in einem vorgegebenen Zeitfenster
    - Die Übungen sind auch zum Trainieren gut geeignet/dosierbar
    - Die Übungen haben eine Kampfrelevanz, bzw. guten Übertrag

    Die Zeitkomponente soll die Puste und Leidensfähigkeit testen.
    Das Ausheben habe ich auch unter dem Gesichtspunkt reingenommen (die Übung ist ähnlich "sympathisch" wie die Burpees) und weil in unserem Verein (No Gi) fast ausschließlich mit Double-, Single-Legs und Ankle Picks gearbeitet wird.
    Und weil ich der Meinung bin (Boden-)Grappler sind in der Masse höchstens mittelmäßige Werfer (da zähle ich mich dazu), finde ich dass alles, was sie besser werden lässt, willkommen sein sollte.

    Laut der BJJHeroes-Statistik sind 21% der Takedowns im BJJ Double- oder Singlelegs (allerdings, so wie ich es verstanden habe, als Guardpull-Konter).
    Supplex wäre da aber eher Overkill

  8. #23
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Jupp,
    die Übungen hab ich auch nur beispielhaft aufgezählt, als etwas, was ich für mich nehmen würde. Ich weiß ja nicht, welches Game und ob überhaupt das Team hauptsächlich nutzen will.
    Es ging also eher um den Rahmen:
    - Einzelne Übungen auf Wiederholung und in einem vorgegebenen Zeitfenster
    - Als Zirkel in einem vorgegebenen Zeitfenster
    - Die Übungen sind auch zum Trainieren gut geeignet/dosierbar
    - Die Übungen haben eine Kampfrelevanz, bzw. guten Übertrag

    Die Zeitkomponente soll die Puste und Leidensfähigkeit testen.
    Das Ausheben habe ich auch unter dem Gesichtspunkt reingenommen (die Übung ist ähnlich "sympathisch" wie die Burpees) und weil in unserem Verein (No Gi) fast ausschließlich mit Double-, Single-Legs und Ankle Picks gearbeitet wird.
    Und weil ich der Meinung bin (Boden-)Grappler sind in der Masse höchstens mittelmäßige Werfer (da zähle ich mich dazu), finde ich dass alles, was sie besser werden lässt, willkommen sein sollte.

    Laut der BJJHeroes-Statistik sind 21% der Takedowns im BJJ Double- oder Singlelegs (allerdings, so wie ich es verstanden habe, als Guardpull-Konter).
    Supplex wäre da aber eher Overkill
    Ich finde den Ansatz im richtigen Kontext auch grundsätzlich valide, auch wenn es aus meiner Sicht eher ein vereinfachter technischer Test ist als ein reiner Fitnesstest. Als Beispiel wäre das Ausheben und Werfen anzuführen - ob ich innerhalb einer Minute 18 Würfe schaffe oder 36 hängt primär vom Automatisierungsgrad des Wieder-Aufstehens ab, der zum Teil wettkampfrelevant sein kann, aber nicht muss (weil man mit einem Gegner nie so aufsteht und die Hände beim Werfen auch nicht zwingend um den Gegner geschlossen lassen will, nachdem der dann erstens drauffällt und einen zweitens ggf. leichter rollen kann; allerdings treibt eine hohe Wurffrequenz den Puls hoch wie sonstwas, und ist daher durchaus zielführend für das Automatisieren von Wurfabläufen unter Stress). Und natürlich kommt man nicht auf den optimalen Automatisierungsgrad, wenn man das nicht sehr (!) regelmässig übt. Im Ringen (Greco) wäre das gut investierte Zeit, im BJJ aus meiner Sicht nur begrenzt.

    Das bringt mich zum nächsten Punkt - Singles und Doubles werden keineswegs immer mit Ausheben gefinisht (ankle picks sowieso nicht, das sind von Haus aus "Runterreisser" nach der DDR-Nomenklatur, während Doubles und Singles je nach Finish "Runterreisser" oder aber Würfe sind), grad im BJJ wahrscheinlich eher nicht, sondern eher per run the pipe usw. Sprich, ich würde dann wieder etwas trainieren, das nicht wirklich "realitätsnah" ist, zumindest nicht für alle. Wenn technischer Test in diesem Sinne, dann würde ich das in dem Kontext eher in einem "Wurfkreis" (Person in der Mitte wirft nacheinander alle, die rundherum im Kreis stehen, die Würfe in einem festgelegten Zeitfenster werden gezählt) machen. Abgesehen davon lassen sich Ausheber nach Beinangriffen nicht ideal mit einem stehenden Sandsack oder Puppe trainieren, meistens verwendet man dafür eher einen von der Decke hängenden Sack bzw. eine Puppe, ggf. noch mit einem Gummiband um die Hüfte des Ausführenden, um den Hüftdruck nach vorne zu forcieren.

Seite 2 von 2 ErsteErste 12

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Fitnesstest Zoll als Vorraussetzung für ESB-Lehrgang
    Von Exodus73 im Forum Waffen in Kampfkünsten
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 28-10-2018, 11:39
  2. Fitnesstest
    Von matz21 im Forum Krafttraining, Ernährung und Fitness
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 11-05-2012, 20:38
  3. Fitnesstest beim Zoll
    Von DerLaechelnde im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 04-09-2006, 18:21
  4. Fitnesstest...??
    Von gada im Forum Trainingslehre
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 20-11-2005, 21:06

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •