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Thema: Der Anfänger.... eine Anekdote aus dem Japan der letzten Jahrhundertwende

  1. #46
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    Zitat Zitat von Chester Beitrag anzeigen
    Auch wenn verlässliche Quellen nicht gerade vorliegen mögen, bzw. gesucht werden müssten, ist das doch commonsense.

    Die alten Samurai oder wer auch immer da kämpfte, die übten sich schon etliche Jahre in der Geisteskultivierung. Ob im normalen Kampfkunsttraining, der Etikette oder in der Meditation.
    Das gehört zur Kampfkunst dazu und ist ein wichtiger Teil der so sicher auch umgesetzt wurde.
    Evtl. nicht in einem wochenlangen Wellness-Vorbereitungslager und auch nicht vom einfachen Fusssoldaten aber sicher von jenen die was auf sich hielten und was konnten.

    Der Kopf muss frei sein. Unsere Wahrnehmung funktioniert so, dass vieles automatisch ausgeblendet wird was wir nicht benötigen, damit das Hirn dies verarbeiten kann.
    Diese Scheuklappen werden durch Meditation oder halt durch ähnliche Übungen wieder entfernt.

    Ob das nun Ängste sind die blockieren, Erwartungshaltungen bezüglich des Kampfes oder des gegnerischen Anfriffs, das Ego das zu stolz ist oder sonstwie trübt. Alles Ballast der die Wahrnehmung vernebelt.

    Ein Blick über den Tellerrand, z.B. Yoga hilft das genauer zu verstehen.

    Wird man dadurch zum Überkiller? Wohl kaum. Kann es helfen? Ganz sicher.
    Kennt ihr die Leute die ihren Kram können, sich wochenlang darauf vorbereitet haben einen Vortrag zu halten und sich dann vor Nervosität ganz grausam verhaspelt haben, so richtig zum Fremdschämen? (Angst den Job zu verlieren, Angst nicht zu genügen, Angst einfach was falsch zu machen, einfach schlecht geschlafen und daher nicht Leistungsfähig etc. etc. etc. Alles mentale Blockaden)
    Das kommt in einem Kampf um Leben oder Tod sicher auch nicht gut.

    Wieso der Widerstand hier?]
    Ich glaube nicht das einer bezweifelt das Meditation , Selbstbetrachtung , Auflösen von Ängste usw. nützlich wären , aber ob es beim Einzelnen , konkreten Kämpfer auch wirklich so stattgefunden hat bzw so Standart war , wie es oft gern transportiert wird , naja , das wiederum bezweifel ich wirklich.

    Mal aus heutiger Sicht . Freunde die Kampfschwimmer waren , andere aktiv beim SEK . mit Einsätzen , keiner hat sich wirklich damit beschäftigt . Das Umfeld aus dem ich komme , war sehr physisch , Verletzungen wurden in Kauf genommen , aber keiner praktizierte irgendwas in der Richtung , um den Kopf frei zu bekommen , sich seinen Ängsten zu stellen oder sonstwas . Wenn es passierte dann passierte es halt , dann wurde gehandelt . Keiner der im Milieu unterwegs war , auch mit Waffen , hat sich irgendeiner Praxis in der Art unterworfen ........Ich meine , wenn es soo wichtig ist , wegen Kopf frei usw, weshalb hab ich dort nichts davon gefunden .....nicht mal Ansatzweise ?
    Einmal , wirklich einmal. Kam einer in unseren Raum (der immer offen für Crosstraining war ) und als ich ihn fragte , was ihn hierher getrieben hat, antwortete er "ich suche Satori" . (kein Mist^^) . Ich sagte ihm das er DAS hier nicht finden wird . Am Training selber war er nicht interessiert und erst Recht nicht an realer Anwendung des Trainings ^^.

    Und mein Interesse daran , war eher immer ein Punkt als Sonderling zu gelten , "der ist ein wenig anders" ...
    Also nöö, ich kann es nicht so nachvollziehen , das es fast schon automatisch in die Richtung gehen soll , wie Meditation usw. geht , sobald der Mensch mit Bedrohung konfrontiert wird . Da tickt der einzelne doch zu individuell..

    Mag sein das es irgendwie zur Kampfkunst gehört ....vll. .. aber zum Kämpfen selbst ? hmh, nö nicht wirklich . meine Meinung . Und das , obwohl mir persönlich das Thema durchaus wichtig ist .
    Da seh ich eher schon schamanische Ansätze , im Sinne von Trance und Ekstasezustände , die sich natürlich einstellen , erst recht in einer chaotischen Schlacht , als deeen kühlen , unberührten Krieger .
    das kommt dann wohl eher bei Veteranen vor , ganz ohne Meditation , die gelernt haben zu nehmen was kommt .. bis es kommt. und die dann im Zivilen ihre Probleme haben , wenn die Reize fehlen. .was .dann auch wieder ,das ganze Gegenteil istvon ruhig und gelassen und unberührt...

    Ich halte es wie gesagt für nützlich , aber die Synthese von kampf und Meditation , nicht für zwangsläufig ...
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  2. #47
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    @Chester

    So wie Cam es schreibt. Natürlich hängt das alles irgendwie auch miteinander zusammen bzw. gibt es Berührungspunkte und Synergien.

    Ich wollte halt nur ein bisschen genauer wissen, wie Scarabe zu speziell dieser Aussage kommt:

    Andererseits wissen wir ja auch von vielen hervorragenden japanischen Meistern des Kampfes, daß diese vor geplanten, wichtigen Kämpfen sich zu Reinigungs- und Meditationretreats zurückzogen und eben nicht nur ihre Kampftechniken nochmal durchgegangen sind und ihr Inneres augfgeräumt und geklärt und auf den Kampf eingestellt haben.

    Und dann sagt sie Literatur und Google, aber will nicht mal einen einzigen Buchtitel nennen.

  3. #48
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    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    Zwischenfrage: Irgendwelche Mittelchen waren bei ihm natürlich nicht im Spiel, oder?
    Was immer Schwarzenegger gemacht hat, er hat dafür bezahlt.
    Mit 50 (1997) hatte er eine Herzoperation, bei der er beinahe gestorben wäre.
    Er spricht darüber hier. Sollte man sich mal bis zum Ende mal anhören, wenn man ihn besser verstehen will. War nicht schön. Er sagt, das sei ein ererbtes Gesundheitsrisiko gewesen. Na, vielleicht.

    Er hat danach noch viel gemacht, aber ich weiß von meinem Vater, daß man nach Dingen wie Myokardinfarkt nicht mehr wieder derselbe wird wie vorher, und im Prinzip nur noch auf Sparflamme läuft. Mit künstlicher Herzklappe rumzulaufen, dürfte auch kein Spaß sein.

    Schwarzenegger vertritt, in allem, was man tut, voll ranzugehen.
    Im Tai Chi sagt man eher, "Langsam, muß das sein? Entspann' Dich doch lieber. Das ist gesünder. Geht es nicht auch durch Nicht-Handeln?"
    Geändert von Eistee (26-09-2021 um 14:50 Uhr)
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  4. #49
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    Dann noch zur Anekdote: Ja, ja, der weise alte japanische Meister, und der europäische Trottel, der sich nicht mal richtig hinsetzen kann.

    Allmählich fange ich an, mich dagegen zu wehren, als "alter weißer Mann" gegenüber anderen Kulturen immer nur herabgesetzt zu werden.

    Z.B. war ich überrascht zu sehen, daß das deutsche Langschwert dem berühmten Samuraischwert in nichts nachsteht. Es sind zwar verschiedene Ansätze - das Langschwert ist zweischneidig und eben länger, hat dadurch sogar mehr Reichweite. Aber beide haben ihre Berechtigung, und das Samuraischwert ist durchaus nicht per se überlegen.

    Und so kann man davon ausgehen, daß auch unsere Ritter im Mittelalter sehr wohl über die Notwendigkeit eines guten Gleichgewichtssinns bescheid wußten, und das auch ständig übten.

    Bei den Lanzenritten gegeneinander auf Rittertournieren gab es sogar immer wieder Todesfälle. Das müssen schon sehr harte Burschen gewesen sein, wenn sie an solchen (ja eigentlich nicht lebenswichtigen) Tournieren teilnahmen, obwohl sie dabei sterben konnten.

    Um das Jahr 1900 mag Vieles von dem Wissen der Ritter verlorengegangen sein, weil Erfindungen wie das Zündnadelgewehr diese Fertigkeiten obsolet gemacht hatten.
    Aber das bedeutet nicht, daß wir Europäer diese Dinge nie gewußt hätten.

    Edit: Übrigens: Um 1900 beherrschte das Britische Empire den größten Teil der Welt. Die Belgier und Franzosen hatte ebenfalls große Besitzungen. Niemand konnte der Kriegstechnik der Europäer etwas entgegensetzen. Unsere Besitzungen waren nicht so groß wie die der anderen Europäer, aber immerhin hatten wir Tsingtao in China. Als die Chinesen versuchten, sich zu wehren, erwiesen sich ihre kämpferischen Möglichkeiten im Boxeraufstand gegenüber den kaiserlichen Truppen als vollkommen unterlegen.
    Der europäische Trottel, der sich nicht richtig hinsetzen kann? Das war angesichts der Lage damals wohl höchstens Wunschdenken.
    Geändert von Eistee (26-09-2021 um 15:39 Uhr)
    Don't just do something. Stand there.

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