Das ist vollkommen richtig. Für Deutschland. In meinem und wahrscheinlich auch in deinem Verständnis.
Aber was ist noch mal die Herrschafft? Soll das Volk einen unliebsamen Minister wegwählen, unliebsame Maßnehmen per Volksentscheid verhindern dürfen?
Und was ist das Volk? Alle Deutschen über 16? Was ist mit einem 17-Jährigen, der umwelt- und politikinteressiert ist und mit seinem Wissen jeden 0815-Politiker in die Tasche steckt? Der ist wahrscheinlich noch nicht weise genug, weil ja noch keine 18.
Was ist mit dem Türken von dem Dönerimbiss nebenan, der keinen deutschen Pass besitzt - deutsche Gesetze gelten für ihn meist genau so, die politischen Auswirkungen betreffen ihn ebenfalls, aber wählen darf er nicht.
Was ist mit den Deutschen, die dauerhaft im Ausland leben - wieso dürfen die wählen, und der o.g. Türke nicht, obwohl er viel mehr betroffen ist?
Von 83 Mio Einwohnern sind nur 61,7 wahlberechtigt. Es gibt welche, die per Richterspruch nicht wählen dürfen. Die 5%-Hürde ist ein Zugeständnis an die Praktikabilität, aber an sich eine Diskriminierung der kleinen Parteien. Und wie das Volk "partizieperen" kann und wann das Partiziepieren angemessen ist, ist halt auch eine Auslegungssache.
Ich will hier keine neue Front aufmachen, weil ich mit der FDGO in großen Teilen sehr zufrieden bin, aber im Grund ist die Demokratie eine stille Vereinbarung und diese gilt nur in dem aktuellen Augenblick und für die aktuelle Bevölkerung in Deutschland. Man kann sie weder auf ein anderes Land, noch eine andere Zeit anwenden, weil die Inhalte der Vereinbarung sowohl zeitlich, als auch geografisch variieren.
D.h., wenn es nur eine richtige Bedeutung der Demokratie gäbe, dann wäre es die altgriechische, aber die passt uns halt nicht in den Kram.