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Thema: Die 4 Prinzipien des Systema?

  1. #1
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    Standard Die 4 Prinzipien des Systema?

    In der Serie der Collaboration-Videos, in denen sich Ryuji Shirakawa, 6. Dan Aikido, Shihan, mit Vetretern anderer Kampfkünste auf YouTube-Videos austauscht, ist jetzt Sysrema dran:



    Ab 06:40 werden die 4 Prinzipien des Systema aufgezählt:

    • Keep breathing
    • Keep,straight posture
    • stay relaxed
    • Keep moving

    Falls sich jemand mit Systema auskennt: Sind das bekannte oder gar die wichtigsten Prinzioien des Sysrema oder ist das eher eine Interpretation einer lokalen, japanischen Linie?
    Geändert von Aiki5O+ (16-10-2021 um 20:37 Uhr)

  2. #2
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    Ja das sind die klassischen Prinzipien der Ryabko / Vasliiev Linie. Was der Kerl da macht, sieht für mich aber wieder mal nicht so toll aus.

  3. #3
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    Danke für die schnelle Antwort.

    Diese 4 Punkte sind ja auch für meinen Aikido-Lehrer und für mein Üben wichtig, jedenfalls für Ki-No-Nagare, wo man Aikido-Formen fließend, gerne auch schnell, und ohne Zwischenpausen übt. Das ist der Hintergrund meiner Frage im ersten Beitrag.

    Die Stichworte sind so allgemein, dass sie wohl für viele KKe gelten. Aus meiner Aikido-Praxis fällt mir dazu folgendes ein:

    Die Synchronisierung der Atmung mit den Bewegungen gerade beim Ukemi macht für mich den entscheidenden Unterschied, ob ich das Üben konditionell durchhalten kann.

    Das Entspannen ohne Erschlaffen wurde des Öfteren in den Aikido-Threads angesprochen. Neu für mich ist die Anwendung, einen Schlag (Punch) zum Bauch oder Solarplexus entspannt aufzunehmen und so zu neutralisieren.

    Die aufrechte Haltung ist nicht nur eine für bestimmte Techniken notwendige Körperhaltung sondern auch eine Aufmerksamkeit, die sich nicht auf Details wie die Bewegung von Händen und Füßen verliert, sondern das Ganze im Blick behält.

    Keep Moving klingt erst mal banal. solange zwei kämpfen, sollten sie ja in Bewegung sein. Was im Aikido-Kontext weniger banal und selbstverständlich ist: der Verteidiger sollte sich schon vor dem Erstkontakt in eine vorteilhafte Position bewegen, um Uke aus dem Gleichgewicht zu bringen, so dass im Idealfall der Kampf mit dem ersten Kontakt entschieden ist.

  4. #4
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    Atmung und Bewegung zu synchronisieren ist halt eine komplexe Sache, wenn es darum geht, wirklich im Kampf synchron zu sein. Es gibt verschiedene Bewegungsgeschwindigkeiten und Intensitäten, bzw. auche Phasen in denen nur Spannung und keine Bewegung herrscht. Das muss man alles in sein Atemtraining einbeziehen. Gerade beim Sparring ist das schon am Anfang eine Herausforderung.

    Entspannung ohne die Struktur zu verlieren. Ja, wobei genau das sieht man in dem Video nicht. Da ist eher wieder die "gekochte Nudel" am Start und alle flowen lustig herum. Vasiliev hat eine gute Struktur die er bewahrt und aus der er locker arbeiten kann. Die Jungs im Video nicht so.

    Beim Aufnehmen vom Schlag geht es darum. das man die Bauchmuskeln anspannt, den Rest des Körpers aber relativ locker lässt. Man nimmt quasi den Schlag auf, mit gespannter Bauchmuskulatur und lässt dann die Spannung ins Leere laufen, indem der Körper sie mehr oder weniger absorbiert. Ist ganz lustig für Demos, aber die meisten Schläge gehen zum Kopf und da ist das mit dem Aufnehmen zwar auch möglich, aber anders umzusetzen.

    Die Haltung sorgt im Idealfall dafür das man eine entspannte, Anspannung hat. Wie eine Gitarrensaite. Die Muskeln die nötig sind eine aufrechte Haltung zu gewährleisten machen ihre Arbeit, der Rest ist entspannt. Man fühlt so einen leichten Zug am Hinterkopf, wenn man das korrekt ausführt.

    Keep Moving ist halt so eine Sache. Ungebrochene ganze Bewegungen, keine kurzen ruckartigen Stops, nicht abeschnitten sein vom gesamten Körper. Das ist die Königsdisziplin, mental wie auch körperlich.

  5. #5
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  6. #6
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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    . Was im Aikido-Kontext weniger banal und selbstverständlich ist: der Verteidiger sollte sich schon vor dem Erstkontakt in eine vorteilhafte Position bewegen, um Uke aus dem Gleichgewicht zu bringen, so dass im Idealfall der Kampf mit dem ersten Kontakt entschieden ist.
    Natürlich sollte er das, das ist im Aikido doch grundlegend?

  7. #7
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    Zitat Zitat von hallosaurus Beitrag anzeigen
    Danke für das Video, das deckt sich ziemlich mit meinen Erfahrungen im Systema: Sieht doof aus und manches ist sicher auch Quatsch (kontaktlose Würfe...), aber da ist schon was dahinter.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Luggage Beitrag anzeigen
    Danke für das Video, das deckt sich ziemlich mit meinen Erfahrungen im Systema: Sieht doof aus und manches ist sicher auch Quatsch (kontaktlose Würfe...), aber da ist schon was dahinter.
    Ich fand das Video auch interessant:
    • wie man einen Schlag zum Bauch aufnimmt ohne "zu einer gekochten Nudel" zusammenzuklappen, also (wie Björn geschrieben hat): Bauchmuskeln anspannen, aber den Rest entspannt lassen. Sieht dann halt nicht mehr so Systema-typisch aus.
    • die Mobility-Übungen und dann ihre Anwendungen fürs Grappling
    • Bodenkampf-Sparring mit Übungsmesser

  9. #9
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Die Synchronisierung der Atmung mit den Bewegungen gerade beim Ukemi macht für mich den entscheidenden Unterschied, ob ich das Üben konditionell durchhalten kann.
    Für den konditionellen Aspekt mag diese Synchronisierung wahrscheinlich hilfreich sein.
    aiki, wie ich es kennengelernt habe und übe, ist aber von der Synchronisierung von Atmung und Bewegung ganz ausdrücklich unabhängig. Sie zu betonen gilt dort im Gegenteil sogar als ein "Mißverständnis".
    Geändert von Gast (02-05-2022 um 17:55 Uhr)

  10. #10
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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Keep breathing
    Keep,straight posture
    stay relaxed
    Keep moving
    Das ist so generisch, das trifft auf alles zu was ein Mensch normalerweise so macht.
    Weisheit des Tages: Nicht länger als 4 Minuten vergessen zu atmen.
    Weisheit des Tages: Wer nicht aufrecht steht, ist ein gebrochener Mann
    Weisheit des Tages: Lass mal locker.
    Weisheit des Tages: Was sich nicht bewegt ist tot

  11. #11
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    Zitat Zitat von Chester Beitrag anzeigen
    Das ist so generisch, das trifft auf alles zu was ein Mensch normalerweise so macht.
    Weisheit des Tages: Nicht länger als 4 Minuten vergessen zu atmen.
    Weisheit des Tages: Wer nicht aufrecht steht, ist ein gebrochener Mann
    Weisheit des Tages: Lass mal locker.
    Weisheit des Tages: Was sich nicht bewegt ist tot
    Deswegen hatte ich ja gefragt, was das im Kontext von Systema bedeutet. Und darauf hat Björn in Post #4 ja auch eine Antwort aus eigener Erfahrung gegeben.

  12. #12
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    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Für den konditionellen Aspekt mag diese Synchronisierung wahrscheinlich hilfreich sein.
    aiki, wie ich es kennengelernt habe und übe, ist aber von der Synchronisierung von Atmung und Bewegung ganz ausdrücklich unabhängig. Sie zu betonen gilt dort im Gegenteil sogar als ein "Mißverständnis".
    Es ist für mich doch ganz natürlich, beim Ausholen, Aufrichten usw. einzuatmen und dann beim Schneiden, Schlagen, auf dem Boden aufkommen auszuatmen. Zumindest auf Anfänger-Niveau wird das doch auch im Daito-Ryu Aikijujutsu vorausgesetzt und ausgenutzt: katsuyuki kondo Sensei - Daitô Ryu Aikijujitsu - Ikkajo - Ippon Dori (ab 3:00). Hier wird Yin mit der Phase des Einatmens und Yang mit Ausatmen und Atem halten assoziiert.

    Bei statischen Übungen mag das nicht mehr gelten.
    Und ich habe ja neulich auch eine für mich hilfreiche QiGong-Übung kennen gelernt, wo Atmung und Bewegung unabhängig sind.

  13. #13
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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Es ist für mich doch ganz natürlich, beim Ausholen, Aufrichten usw. einzuatmen und dann beim Schneiden, Schlagen, auf dem Boden aufkommen auszuatmen. Zumindest auf Anfänger-Niveau ...
    Genau, auf Anfänger Niveau. Es ist doch klar, dass in dem Moment wo du ausholst und einatmest, schön langsam wie im Video, der andere natürlich da reingeht, wo er diese "schwache" Phase in aller Deutlichkeit wahrnimmt. Aber das willst du eigentlich verhindern, in dem du das eben nicht unbedingt so machst. Ausholen und Schlagen mit dem Schwert sollte eigentlich eins sein, und nicht von Atem-Rhythmen abhängen, das wäre ein schlechter Schwertkämpfer der das so deutlich zeigt.
    Wenn deine Bewegung von , "Einatmen gleich Ausholen, und Ausatmen gleich Schlagen" unabhängig ist, gibt es auch nicht diesen leicht erkennbar schwachen Moment.
    Das was Kondo zeigt ist doch ähnlich vereinfacht wie die Aussage "wenn man geschoben wird zieht man, und wenn man gezogen wird schiebt man" (so Tokimune Takedas Antwort auf die Frage, was Aiki sei, was ja nicht unbedingt falsch sein muss, aber ziemlich banal ist, denn mit so einer simplen Mechanik ist es nicht getan.

  14. #14
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Es ist für mich doch ganz natürlich, beim Ausholen, Aufrichten usw. einzuatmen und dann beim Schneiden, Schlagen, auf dem Boden aufkommen auszuatmen.
    Das Gefühl dafür, was "natürlich" ist, verändert sich, wenn man mit umgekehrter (sog. "daoistischer") Bauchatmung übt. Oder auch, sobald man im der Lage ist, Ausdehnung oder auch das Heben eines Schwertes ohne die Ausdehnung des Abdomens zu erzeugen, die durch das Einatmen automatisch geschieht.
    Lediglich in Bezug auf das ukemi bin ich mit dir einer Meinung: Beim Fallen ist Ausatmen immer gut.

    Zumindest auf Anfänger-Niveau wird das doch auch im Daito-Ryu Aikijujutsu vorausgesetzt und ausgenutzt:
    In der Linie der daitô ryû, die ich kennengelernt habe, ist das nicht der Fall. Dort wird auch bereits auf Anfänger Niveau die Bewegung von der Atmung entkoppelt.

    Ich habe nie in der Linie von Kondo sensei geübt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob seine Aussage in dem Video tatsächlich deine These stützt.
    Geht es ihm wirklich darum, zu verdeutlichen, daß beim Heben des Schwertes eingeatmet werden soll? Oder geht es ihm darum, die Situation in yin und yang Aspekte aufzugliedern?

    Mal davon abgesehen, dass diese Aktion, so wie sie dort gezeigt wird, ja in kenjutsu deutlich anders ausgeführt wird und es sich hierbei ja wohl eher um eine plakative Demonstration handelt, oder?

    Auch die Beschreibung des Bewaffnens und des jodan no kamae durch yin und yang / in yo fällt in kenjutsu nicht selten anders aus, als Kondo sensei es hier erklärt.
    Wie gesagt, ich kenne ihn nicht und kann nicht wirklich einordnen, wie seine Erläuterungen zu verstehen sind.
    Geändert von Gast (03-05-2022 um 23:00 Uhr)

  15. #15
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    Zitat Zitat von Luggage Beitrag anzeigen
    ... Sieht doof aus und manches ist sicher auch Quatsch (kontaktlose Würfe...), aber da ist schon was dahinter.





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