Seite 6 von 12 ErsteErste ... 45678 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 76 bis 90 von 179

Thema: Einsatz von Kraft in Aikido und anderen KKen

  1. #76
    Registrierungsdatum
    19.08.2014
    Ort
    leipzig
    Alter
    56
    Beiträge
    6.018
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    D. Folglich müsste ich jetzt auch rückfragen, ob Du weisst, wie der Kenntnisstand und die Fähigkeiten von zehnjährigen Nachwuchsringern aussehen.
    t.
    Auch nicht schlecht . xd Wobei es DEN 10 jährigen Ringer nicht gibt , ebenso wenig wie DEN Aikidoka .

    Die Ausgangsfrage war ja, wie Krafteinsatz in den unterschiedlichen Disziplinen gelehrt und im erweiterten Sinne wahrgenommen wird, daher könnte man argumentieren, dass das Beispiel im Sinne von "wer sieht was" auch nicht unspannend ist

    Ein Beispiel. Wir haben für uns auch ein kleines Spiel mit dem Stock . Ähnlich dem im zweiten video von aiki50 (hidden secrets of aiki) nur das wir den Stock anfangs nicht in den Händen halten , sondern die Enden jeweils kurz unter dem Nabel ,gegen den Bauch drücken . Ziel ist es nun den Anderen nach hinten wegzubewegen. Egal wie Kräftig die leute nun sind , wenn sie nicht wissen worauf sie zu achten haben und einfach nur schieben,.. drücken sie sich nur selbst aus dem Stand. oder werden bewegt. immer.

    Da ein wichtiger Part das Hören ist ,. Wurde ja schonmal angesprochen. Ein anderer Part . die Art wie ich Kraft erzeuge und wirken lassen . >>>> eine Art ständiger Fall . und woher die Kraft kommt . Das eben nicht mit dem Oberkörper vorgelehnt wird m sobald du das tust , bist du weg. usw.
    Wann immer die Leute mit ihrer gewohnten Kraft einfach nur schieben wollen , funktioniert es nicht.

    Zeig ihnen worauf sie zu achten haben , und v.a. lass es sie fühlen und sie benutzen DANN ihre Kraft, ja dann wirds schwieriger ^^

    Aber deinen 10jährigen , gebe ich keine chance xd

    PS: bin dann Grillen und nur noch labtop am Mann...
    Geändert von Cam67 (12-11-2021 um 18:20 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  2. #77
    Registrierungsdatum
    19.08.2014
    Ort
    leipzig
    Alter
    56
    Beiträge
    6.018
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    xd
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  3. #78
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Schönes Beispiel, was gut zeigt , wie jeder halt so seine eigene Gedankenwelt hat. Mir z.b. gehts bei Gleichgewichtsstörung überhaupt nicht darum , was jetzt die genaue Übersetzung des Kuzushi ist. Mir völlig egal. Aber der Gedanke , "Störung" löst sofort Assoziationen , Bilder, in Bezug auf meinen körper und seine Art sich zu organisieren , sich auszurichten , aus. und das ist eben für mich nicht auf eine Technik spezialisiert , sondern beginnt schon beim simplen Start einer simplen Bewegung. und ein Schritt weiter ., schon bei einer simplen Augenbewegung ....da guck ich halt dann hin ...
    Aber ja . schönes Beispiel
    Ich sollte anfügen, dass "Auftakthandlung" und "Griffvorbereitung" in der DDR-Nomenklatur eben das ausdrücken, was anderswo ein "set-up" oder eben Kuzushi ist. Aber um nochmal zu betonen, was ich schon weiter oben zum Thema Theoriegerüste geschrieben habe - in der Regel werden Begriffe eben im Laufe der Zeit bzw. des Trainings mit Bedeutungen "aufgeladen" - seien es nun theroretische Definitionen oder eigene Erfahrungen -, und die bedingen die Assoziationen mit. Ich hatte hier im Forum ja schon mal geschrieben, woran ich bei der Wurfausführung denke (an einen bestimmten Moment der erfolgreichen Ausführung desselben unter hohem Druck, dessen Gefühl ich als "Idealbild" abgespeichert habe). Ähnlich würde ich das mit der Bedeutungsaufladung von Begriffen sehen.

  4. #79
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Auch nicht schlecht . xd Wobei es DEN 10 jährigen Ringer nicht gibt , ebenso wenig wie DEN Aikidoka ."
    Schon klar - ich hatte ja auch "durchschnittlich" geschrieben

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Ein Beispiel. Wir haben für uns auch ein kleines Spiel mit dem Stock . Ähnlich dem im zweiten video von aiki50 (hidden secrets of aiki) nur das wir den Stock anfangs nicht in den Händen halten , sondern die Enden jeweils kurz unter dem Nabel ,gegen den Bauch drücken . Ziel ist es nun den Anderen nach hinten wegzubewegen. Egal wie Kräftig die leute nun sind , wenn sie nicht wissen worauf sie zu achten haben und einfach nur schieben,.. drücken sie sich nur selbst aus dem Stand. oder werden bewegt. immer.

    Da ein wichtiger Part das Hören ist ,. Wurde ja schonmal angesprochen. Ein anderer Part . die Art wie ich Kraft erzeuge und wirken lassen . >>>> eine Art ständiger Fall . und woher die Kraft kommt . Das eben nicht mit dem Oberkörper vorgelehnt wird m sobald du das tust , bist du weg. usw.
    Wann immer die Leute mit ihrer gewohnten Kraft einfach nur schieben wollen , funktioniert es nicht.
    Um ehrlich zu sein, finde ich diese ganzen Stockbeispiele eher unnötig kompliziert und von der eigentlichen Thematik zu entfernt, schliesslich will ich ja nicht Leute mit dem gegen den Bauchnabel gestemmten Stock herumschubsen. Da finde ich es noch wesentlich sinnvoller, wenn man eine ringerische Technik mithilfe des Stockes, Schwertes oder was auch immer erklärt, wenn das Gegenüber das sonst nicht peilt. Aber wie gesagt, vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch. Wir verwenden auch viele Partnerübungen als Lehrweg, aber verkomplizieren die nicht mehr als nötig, und entfernen und möglichst wenig von der ringerischen Anwendung - im Gegenteil würde ich niemanden eine Partnerübung machen lassen ohne ihm vorab zu erklären, was ihm die jetzt konkret bringen soll, während ich in diversen KKs den Eindruck hatte, dass das nie klar gesagt wird und sich jeder was zusammenreimt. Was ich bei solchen Partnerübungen - wenn man so will - betonen würde: Die Spielregeln müssen klar sein. Das erste, was mir dabei nämlich einfallen würde, wäre, die Hüfte wegzudrehen den Stock zur Seite wegzuziehen, nachdem ich genau das auch im Match machen würde. In den Worten von Dan Gable "Make him carry your weight, never carry his weight" und nicht zu vergessen "make him pay". Und ja, das bringe ich auch Nachwuchsringern bei
    Geändert von period (12-11-2021 um 18:54 Uhr)

  5. #80
    Registrierungsdatum
    17.01.2014
    Beiträge
    94

    Standard

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Ein Vorteil der KS im Vergleich zu den KK ist in meinen Augen, dass die Anwendung (fast) identisch mit dem Training ist, d.h. man genau weiss, wofür man trainiert, und das auch laufend testen kann. Das beugt einer zu grossen Differenz zwischen Theorie und Praxis vor.
    Das zu trainieren, in dem man gut werden will, ist ein zielführendes, zweckmäßiges Konzept.

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Die Dog Brothers haben meines Erachtens einen Sport aus etwas gemacht, das ursprünglich mal nicht als Sport gedacht war, sondern als Vorbereitung für etwas anderes.
    Die Idee war es zu testen, ob und welche der Sachen aus dem FMA Training unter Druck funktionieren. Der Stock wird gebraucht wie ein Stock, nicht wie eine Klinge.
    Mit der seinerzeit aufkommenden Bekanntheit und Verbreitung von JiuJitsu und Vale Tudo und der Konzentration von vielen KS/KK bei Dan Inosanto haben auch viele Einflüsse aus anderen KS/KK Einzug erhalten. Was bis heute andauert.

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Ich bin mir auch nicht sicher, ob die geraden Stöcke in Deinem Video nicht auch schon eine Versportlichung sind
    Vermutlich.
    Aber kraftvoll müssen alle zu schlagen, bzw. kraftvoll abwehren. Die schwere des Einschlags hat viele Variablen. Aber ein guter Treffer ist ein guter Treffer

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Ich würde zwar eher sagen "... muss heute nicht falsch sein", aber das grenzt an Haarspalterei
    Verzeihung

    Abu " Desert Dog " Dayyeh † 19.02.2011
    "without a round in the chamber it´s basically a big stick." a sniper

  6. #81
    Registrierungsdatum
    17.01.2014
    Beiträge
    94

    Standard

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Kann ich auch zu 100% bestätigen. Da ich Anfangs ohne Helm und ohne Handschuhe (dafür mit gepolsterten Sticks) Sparring machte musste ich mich extrem umstellen, als ich erstmals gegen jemand mit Helm und dicken Handschuhen angetreten bin (Handtreffer wurden da schlichtweg hingenommen, Kopftreffer nicht auf Teufel komm raus vermieden).
    Grundsätzlich ist das Tragen von Schutzausrüstung beim Waffenkampf ziemlich intelligent. Macht aber nicht so viel Spaß
    Abu " Desert Dog " Dayyeh † 19.02.2011
    "without a round in the chamber it´s basically a big stick." a sniper

  7. #82
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von dbma_ffm Beitrag anzeigen
    Die Idee war es zu testen, ob und welche der Sachen aus dem FMA Training unter Druck funktionieren. Der Stock wird gebraucht wie ein Stock, nicht wie eine Klinge.
    Mit der seinerzeit aufkommenden Bekanntheit und Verbreitung von JiuJitsu und Vale Tudo und der Konzentration von vielen KS/KK bei Dan Inosanto haben auch viele Einflüsse aus anderen KS/KK Einzug erhalten. Was bis heute andauert.
    Ja, so in etwa hatte ich das in Erinnerung. Man könnte jetzt noch eine Debatte anfangen, inwieweit man damit Gefahr läuft, bestimmte technischen Aspekte zu vernachlässigen, die mal in dem ursprünglichen System enthalten waren, aber nur im Kontext X (scharfe Klinge o.ä.) richtig funktionieren (z.B. Klingenbindung), aber genauso gut könnte man argumentieren, dass ein System, in dem die Ausübenden nicht mehr wissen, was wofür gut ist, schon mehr oder weniger "tot" ist... und in der einen oder anderen Form gabs die schon zigmal, also lassen wir das

    Zitat Zitat von dbma_ffm Beitrag anzeigen
    Aber kraftvoll müssen alle zu schlagen, bzw. kraftvoll abwehren.
    Meine bisherige Erfahrung mit Waffen ging in die Richtung, dass man Leuten, die nicht aus dem Vollkontakt kommen, sagen muss, dass sie härter hinlangen sollen, während man den Vollkontaktlern eher sagen muss, dass die Waffe ein Verstärker ist und und sie im Vergleich zu waffenlos ruhig ein bisschen Dampf rausnehmen können

  8. #83
    Registrierungsdatum
    19.08.2014
    Ort
    leipzig
    Alter
    56
    Beiträge
    6.018
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen

    Um ehrlich zu sein, finde ich diese ganzen Stockbeispiele eher unnötig kompliziert und von der eigentlichen Thematik zu entfernt, schliesslich will ich ja nicht Leute mit dem gegen den Bauchnabel gestemmten Stock herumschubsen. Da finde ich es noch wesentlich sinnvoller, wenn man eine ringerische Technik mithilfe des Stockes, Schwertes oder was auch immer erklärt, wenn das Gegenüber das sonst nicht peilt. Aber wie gesagt, vielleicht stehe ich ja auf dem Schlauch. Wir verwenden auch viele Partnerübungen als Lehrweg, aber verkomplizieren die nicht mehr als nötig, und entfernen und möglichst wenig von der ringerischen Anwendung - im Gegenteil würde ich niemanden eine Partnerübung machen lassen ohne ihm vorab zu erklären, was ihm die jetzt konkret bringen soll, während ich in diversen KKs den Eindruck hatte, dass das nie klar gesagt wird und sich jeder was zusammenreimt. Was ich bei solchen Partnerübungen - wenn man so will - betonen würde: Die Spielregeln müssen klar sein. Das erste, was mir dabei nämlich einfallen würde, wäre, die Hüfte wegzudrehen den Stock zur Seite wegzuziehen, nachdem ich genau das auch im Match machen würde. In den Worten von Dan Gable "Make him carry your weight, never carry his weight" und nicht zu vergessen "make him pay". Und ja, das bringe ich auch Nachwuchsringern bei
    Die Übung ist sehr einfach , nix kompliziertes. Aber sie zum Laufen zu bringen ist dann etwas komplexer. In erster Linie steht das Arbeiten aus dem Gebiet Becken-Hüfte im Zusammenhang mit dem was oft als Rooting beschrieben wird . Vergiss bitte nicht das Gebäude ( Kontext) und die entsprechenden Elemente ( Kraftqualitäten , Struktur , Schwerpunktarbeit ,usw. ) die es gilt zusammen zu bringen.
    Wenn die Leute , ohne Grundlagen ( in den Körper implantiert) sofort mit Händen , schiebend ,ziehend oder auf Brust aufgelegte Hände ,drückend arbeiten, wird oft diese Basis ( Becken-Hüfte ) vergessen . So ist das eine gute Variante , den Fokus dahin zu bringen und zu lernen erstmal nur mit diesem Gebiet zu hören. Aber halt nicht die Einzige .
    Es war nur als Beispiel gewählt um etwas zu verdeutlichen. Mal wieder.

    Was soll es bringen ? Hmh, für mich definitiv , das dieser Motor nie verlassen wird . Nicht im Clinch , nicht beim Schlagen , nicht beim Hebeln oder Werfen. So simpel.

    Wie ich da hin komme ist egal , solange es dich dahin bringt. ( wenn gewollt ^^)

    ziehen und drücken , oder wegdrehen , wie du es angesprochen hast , kommt später , wenn der Stock mit beiden Händen gefasst wird. Und auch da , achte ich auf bestimmte Elemente . Z.b. Das es nicht ein simples entgegenziehen ist , sondern eher ein scherendes Arbeiten .
    beispiel . Du ziehst , dann drückt meine hintere Hand Richtung Boden und die vordere Hand zu mir ( Untergriff) . Hast du einen biegsamen Stock ,sieht man sehr schön die Kraftrichtung , die wirkt.
    Ein Zug nach hinten ,kommt nur aus dem Rumpf bzw aus der Verlagerung meines Schwerpunktes . Zenkutsu zu kokutsu dachi .
    Beim Drücken des Anderen zu mir ,dann umgedreht . Also hintere Hand drückst zu mir und vordere Hand drückt Richtung Boden . Teste es aus . Und beobachte den Aufwand den du benötigst um zu widerstehen. Und erst wenn nötig , kommt sie Kraft aus Rumpf durch Schwerpunktverlagerung dazu.
    Und die Art zu Drücken taucht dann bei Armdrags , bei Hebel , oder bei Fassart mit Gi auf. 1zu1

    Auch das ist noch ziemlich ein bzw jetzt zweidimensional, denn dann kommen ja noch die Rotationen dazu.

    PS Ziel ist es natürlich so zu Ziehen und zu drücken ,das man nicht selber hinter fällt bzw beim Ziehen auf den Hosenboden landet ,wenn der andere loslässt . Ein Anheben der Ferse ist ok . Solange das Becken nicht dabei hochkommt .
    Geändert von Cam67 (12-11-2021 um 19:40 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  9. #84
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Wenn die Leute , ohne Grundlagen ( in den Körper implantiert) sofort mit Händen , schiebend ,ziehend oder auf Brust aufgelegte Hände ,drückend arbeiten, wird oft diese Basis ( Becken-Hüfte ) vergessen . So ist das eine gute Variante , den Fokus dahin zu bringen und zu lernen erstmal nur mit diesem Gebiet zu hören. Aber halt nicht die Einzige .
    [...] Und die Art zu Drücken taucht dann bei Armdrags , bei Hebel , oder bei Fassart mit Gi auf. 1zu1
    Die korrekte Position der Hüfte sollten zehnjährige Ringer tatsächlich schon drauf haben

    PS: Der spezifische Arm drag, wo am Handgelenk nach vorne geschoben wird (pump drag) ist im Ringen übrigens ein Foul. Fouls unterrichte ich erst ab 14, weil ab da in der Kampfmannschaft gerungen wird. Wenn sie das mit zehn schon können, dann haben sies nicht von mir. Mir wäre in dem Beispiel auch eher ein konventioneller drag vorgeschwebt (zur Seite und Zug), weil ich dann eine Hand frei habe, um ein Bein oder die Hüfte anzugreifen. Hat auch den Vorteil, dass ich nicht das andere Ende des Stockes ins Gesicht kriege, falls Du in dem Moment loslässt.
    Geändert von period (12-11-2021 um 19:52 Uhr)

  10. #85
    Registrierungsdatum
    19.08.2014
    Ort
    leipzig
    Alter
    56
    Beiträge
    6.018
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    Die korrekte Position der Hüfte sollten zehnjährige Ringer tatsächlich schon drauf haben

    PS: Der spezifische Arm drag, wo am Handgelenk nach vorne geschoben wird (pump drag) ist im Ringen übrigens ein Foul. Fouls unterrichte ich erst ab 14, weil ab da in der Kampfmannschaft gerungen wird. Wenn sie das mit zehn schon können, dann haben sies nicht von mir. Mir wäre in dem Beispiel auch eher ein konventioneller drag vorgeschwebt (zur Seite und Zug), weil ich dann eine Hand frei habe, um ein Bein oder die Hüfte anzugreifen. Hat auch den Vorteil, dass ich nicht das andere Ende des Stockes ins Gesicht kriege, falls Du in dem Moment loslässt.
    Xd.
    Da haben wir schon wieder den Unterschied. Du denkst grad in Technik, ich versuche aus der Sicht einer generellen Mechanik plus zugehöriger Ansteuerung ( hatten wir ja schonmal das Thema ) zu beschreiben.
    Und das noch ziemlich grob. Denn die gleiche beschriebene Bewegung der Hände , macht eben auch das Becken und auch der Schultergürtel und endet einfach nur in den Händen . Da kommt dann das von Aiki50 eingebrachte Spiel der entspannten Schultern dazu . Und wie gesagt , entspannt ist nicht gleich ,keine Spannung . Es geht vielmehr um frei , das heisst Reaktionsfähige , Gelenke .
    Deshalb eben bestimmte Übungen. Das was damit an Struktur aufgebaut wird, DAS wird dann auf Anwendungen , Techniken übertragen. Stimmt die Struktur brauchst du das nicht .
    Aber wann immer ich bemerke das mein Gegenüber aus der Struktur heraus fällt , baue ich kurz ,solche Übungen wieder mit ein.
    Wenn du sagst das die 10 jährigen das korrekte Arbeiten mit der Hüfte lernen ,dann gilt das eben auch für ihr Gebäude , also dem Ringen . Ob das dann ausreicht für das was ich versuche zu beschreiben , keine Ahnung, kann ich erst sagen , wenn der konkrete Mensch vor mir steht.
    Und , es geht weniger um eine Position ( Hüfte ) sondern die Art , wie ich mit ihr Arbeite . Auch wenn es da Schnittpunkte gibt. Logisch.

    Eine Übung z.b ist für mich eine 300 liter wassertonne , die ich parallel davor stehend Drehe . In dem ich den Fokus allein auf das Becken und die Hüfte bringe und die Arme übertragen nur die in Beckenbereich erzeugte Kraft . Eine Arm ziehend ( ohne zu ziehen) ein Arm drückend ( ohne zu drücken ) , weil Becken arbeitet. Klar muss der Rumpf spiralig mit Kraft übertragen.
    Auch hier gehts nur um Struktur .
    Das Arbeiten mit Widerstandbänder , das Gleiche . ...
    Mit biegsamen Stöcken gegen Widerstände ,das Gleiche.
    Drücken gegen Pezziball , das gleiche
    Usw.
    Du siehst ,elastische Widerstände spielen eine grosse Rolle.

    Wie genau ich versuche im Becken zu arbeiten , wüsste ich nicht , wie ich das unmissverständlich , ohne zu zeigen , erklären könnte ....
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  11. #86
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Jein – da kommt wieder der Lehrweg ins Spiel. Bei uns gibt es typischerweise Drills für spezifische Techniken, und Drills für breitere Anwendungen (z.B. defensives Bewegen). Bei den Drills für breitere Anwendungen ist aber der Handlungsspielraum weitgehend frei, ich kann also über verschiedene Techniken und Strategien zum Ziel kommen. Generelle Drills für Mechanik werden seltener angewendet (Beispiele z.B. in «100 kleine Zweikampfspiele» von Jürgen Hartmann, also einem der DDR-Cheftrainer). Die Philosophie variiert hier von Schule zu Schule, mein Trainer würde argumentieren, dass man das trainiert, was man machen will (während man von einer generellen Übung erst einen Übertrag generieren muss).
    Die Übung mit der Wassertonne kenne ich aus dem Shuai Chiao Buch von Tong Zhongyi (in der Übersetzung von Tim Cartmell), probiert habe ich es allerdings nicht (mangels Tonne). Falls Du das Buch nicht kennen solltest – ich finde es recht interessant, weil es die Unterschiede von dem chinesischen und dem europäischen Ansatz des Lehrwegs recht gut aufzeigt. Bei Zhongyi wird zuerst die Solo-Form von allen gezeigten Techniken demonstriert, plus eben separate Mechanikübungen (Tai Chi ruler, basket shaking, belt cracking etc.), dann erst die Anwendung. Ich kenne kein einziges europäisches Ringbuch, das den Soloübungen auch nur annähernd so viel Raum gibt. Meistens sind es 4-8 Seiten, und das sind noch die herausragenden Beispiele. Bei uns wird Struktur primär auf der Matte unterrichtet – macht es jemand falsch, zeigt man ihm, was dann passiert, lässt ihn den Unterschied spüren, und dann wirft, dreht oder schiebt man ihn eben so lange, bis er es richtig macht. Soweit ich es verstanden habe, geht in den chinesischen Systemen die Soloform und der eingeschränkte Drill der Anwendung voraus, in den europäischen Systemen ist es wenn dann umgekehrt – die Soloform wird erst dann eingeführt, wenn jemand weiss, wie sich etwas mit Partner anfühlen muss, und das wird dann mit einem passenden Hilfsmittel repliziert, während man die Anwendung visualisiert und idealerweise «spürt».

  12. #87
    Registrierungsdatum
    23.06.2020
    Beiträge
    465

    Standard

    Zitat Zitat von period Beitrag anzeigen
    PS: Der spezifische Arm drag, wo am Handgelenk nach vorne geschoben wird (pump drag) ist im Ringen übrigens ein Foul. Fouls unterrichte ich erst ab 14,
    meinst du mit "nach vorn schieben" die Variante, wo man die gegnerische Hand in Richtung dessen eigene Hüfte bringt und den Ellenbogen zu sich raus zieht. Ähnlich wie ein reverse Kimura. So dass man quasi dessen Trizeps zur eigenen Brust zieht?

    Ich frage, weil falls "Ja", dann habe ich die Form des Armdrags gerade erst auf Nicky Rods Takedown-DVD gesehen. Wäre wieder ein Fall, wo ein Wrestlingfoul (was dich ja nicht vom Unterrichten abhält ) ein guter Techniktipp fürs Submission-Wrestling ist.

  13. #88
    Registrierungsdatum
    02.03.2005
    Ort
    mitten im Pott
    Alter
    49
    Beiträge
    35.640

    Standard

    @Cam67:
    Ich hatte sowas in meiner ÜLC Ausbildung mit einem Fechter. Jeder musste eine Spezialübung aus seinem Fachbereich vorstellen und weil wir Gewichtsmäßig eine Klasse waren (+100), wollte er es mit mir demonstrieren.
    Arme sind nur das Tau, wo der Gegenpunkt festgeknotet ist, entfachen keine eigene Kraft.
    Dann ging es auch darum, den Stand, die Struktur des Gegenüber zu brechen.
    Aber irgendwie schien es so, das wir es im Training auch machen und so hat er sich an mir die Zähne ausgebissen.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  14. #89
    Registrierungsdatum
    11.02.2005
    Ort
    Zürich
    Alter
    35
    Beiträge
    4.646

    Standard

    Zitat Zitat von Kirke Beitrag anzeigen
    meinst du mit "nach vorn schieben" die Variante, wo man die gegnerische Hand in Richtung dessen eigene Hüfte bringt und den Ellenbogen zu sich raus zieht. Ähnlich wie ein reverse Kimura. So dass man quasi dessen Trizeps zur eigenen Brust zieht?

    Ich frage, weil falls "Ja", dann habe ich die Form des Armdrags gerade erst auf Nicky Rods Takedown-DVD gesehen. Wäre wieder ein Fall, wo ein Wrestlingfoul (was dich ja nicht vom Unterrichten abhält ) ein guter Techniktipp fürs Submission-Wrestling ist.
    Ich meine das hier:

    Den hier lehre ich zugegebenermassen recht selten, auch weil ich der Meinung bin, dass man den gegen vernünftig gute Ringer kaum durchbringt, weil die automatische Reaktion (Arm gebeugt halten und zürckziehen) die Technik verhindert, und es ist eines der offensichtlicheren Fouls. Zudem ist der Arm dann für die Weiterführung nach ringerischem Regelwerk eher im Weg - Robinson zeigt ihn ja ohne Shot im Stil der alten (stark vornübergebeugten) Singles und Doubles, die sich besser für einen hohen Stand eignen. Ich zeige ihn eher Grapplern als Ringern, für Ringer würde ich den klassischen Drag (aka Vorreisser am Arm) vor dem Körper empfehlen, da gibts ja genug Varianten. Mein persönlicher Favorit ist ein Konter-drag, wenn jemand mein Handgelenk fasst - statt zu lösen, führe ich den Arm am Körper vorbei und setze den drag an. Der Griff am Handgelenk löst sich dabei automatisch, zumindest hats bisher noch niemand geschafft, den Griff zu halten. Wenn jemand den Arm nach aussen zieht, wechsle ich auf duck-under.

  15. #90
    Registrierungsdatum
    19.08.2014
    Ort
    leipzig
    Alter
    56
    Beiträge
    6.018
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    @Cam67:
    Ich hatte sowas in meiner ÜLC Ausbildung mit einem Fechter. Jeder musste eine Spezialübung aus seinem Fachbereich vorstellen und weil wir Gewichtsmäßig eine Klasse waren (+100), wollte er es mit mir demonstrieren.
    Arme sind nur das Tau, wo der Gegenpunkt festgeknotet ist, entfachen keine eigene Kraft.
    Dann ging es auch darum, den Stand, die Struktur des Gegenüber zu brechen.
    Aber irgendwie schien es so, das wir es im Training auch machen und so hat er sich an mir die Zähne ausgebissen.
    Hatte mal mit einem Fechter auch ein Übungsaustausch , wo er eine Reflexübung hatte , die bei mir auch nicht klappte bzw er nicht dominierte , wie er es dachte . passiert halt . xd
    Und ja , es kann durchaus passieren das sich jemand richtig gut anstellt , auch bei dem Setting was ich beschrieben hatte, weil sie ein gutes Körpergefühl haben und intuitiv das Wichtige dabei erfassen. Würde ich nie bestreiten , nur hab ich es bisher selten erlebt bei Leuten die aus dem Sportt kamen aber mit diesem Fokus noch unvertraut waren . Wie schnell sie dann adaptieren ist wieder individuell sehr unterschiedlich. logisch.
    Und Ringer sind da von der Lernkurve in meinen Augen eh ganz weit vorn.

    btw, habt ihr bei eurer Übung gezogen oder gedrückt ?. nur interesse halber.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

Seite 6 von 12 ErsteErste ... 45678 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Mutiger Einsatz
    Von Gerar im Forum Selbstverteidigung & Anwendung
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 16-03-2016, 15:38
  2. Antworten: 34
    Letzter Beitrag: 27-03-2013, 20:53
  3. Einsatz Maturaball
    Von ethanhunt im Forum Security
    Antworten: 20
    Letzter Beitrag: 10-12-2007, 02:03
  4. Aikido -Sparring mit anderen KK/KS
    Von Kalumet72 im Forum Japanische Kampfkünste
    Antworten: 27
    Letzter Beitrag: 27-09-2006, 18:15
  5. Taser - Einsatz
    Von BotschafterKosh im Forum Security
    Antworten: 22
    Letzter Beitrag: 23-09-2005, 15:08

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •