Ein weiteres allgemeines Prinzip in den Kata der Shōtōkan-Linie umfasst das Wissen, dass ein Kata-Ablauf, wie Heian Shodan, nicht alle Techniken bzw. Gesten beinhaltet, die in einer Partnerübung (Kumite) Anwendung finden. D. h. diese Gesten/Techniken werden im Kata-Ablauf zwar „mitgedacht“ bzw. sie sind potentiell vorhanden, aber sie werden nicht wirklich ausgeführt. Im Heian-Shodan-Beispiel wären das etwa Fingerstiche (Nukite) nach den Annahmen mit der Handkante (Shutō-Uke). Wenn der Lehrermeister (in meinem Beispiel G. Funakoshi selbst) den Schüler nicht auf diesen Umstand hinweist, dann würde der Schüler davon ausgehen, dass da nur einundzwanzig Gesten in Heian Shodan vorhanden wären.