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Thema: Prüfungen / Durchführung einer Prüfung

  1. #76
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Ich habe für mich persönlich festgestellt, das auch beim Training das Pareto-Prinzip greift.
    Vielleicht nicht unbedingt in den exakten Prozentzahlen kommt mir eher wie 70/30 vor.
    Das sich permanent beschäftigen (körperlich und geistig) mit Trainingsinhalten, außerhalb des regulären Trainings, scheint mir durchaus auch einiges auszumachen. Nicht unbedingt für die Athletik, aber für Abrufbarkeit und Koordination schon.

    Liebe Grüße
    DatOlli
    genau das. Man muß nicht zig Stunden üben um gut zu werden. Man muß sich als Otto-Normalverbraucher einfach damit beschäftigen.

    Leistungsorientierte Leute müssen sicherlich mehr Trainingszeit investieren.

    Aber zuviel Training kann im übrigen ja auch zum Stagnieren kommen. Man kann sich auch übertrainieren.

    Fazit, jeder sollte seine Training individuell selbst gestalten und sich seine Zeiten, so wie er am besten kann und auch möchte, einrichten.

  2. #77
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Ich denke ich habe das jetzt oft genug wiederholt, was ich meine sollte eigentlich jetzt klar sein.

    1. Man kommt weiter wenn man mehr trainiert.
    2, Je weniger trainiert wird, desto früher setzt Stagnation ein.
    3. Je niedriger das Level ist das erreicht wurde, desto früher setzt eine Rückwärtsentwicklung ein.

    Ob das jetzt bei 2 oder 4 Stunden pro Woche der Fall ist, ist unerheblich, das sind einfach Dinge die ich über Jahrzehnte beobachtet habe.
    Ist sehr allgemein gehalten. Je nach Talent oder Einstellung kann das variieren.
    Ich mache das ganze auch nicht an Zeiten fest.

  3. #78
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    Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
    Ist sehr allgemein gehalten. Je nach Talent oder Einstellung kann das variieren.
    Nicht gelesen was ich sonst noch geschrieben habe?

  4. #79
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Nicht gelesen was ich sonst noch geschrieben habe?
    Doch, aber ich finde die Diskussion langsam müßig. Jeder hat eine eigene Vorstellung über Trainingslänge, Einheiten und Leistungsorientierung. Jeder hat persönliche Belange und Bedürfnisse, die er hat. Dementsprechend trainiert jemand oder auch nicht oder nur gering.

  5. #80
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    Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
    Dementsprechend trainiert jemand oder auch nicht oder nur gering.
    Richtig, das war auch meine Aussage.

  6. #81
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    Standard G. Funakoshi und seine Aussagen bzw. Lehre

    Hallo,

    im Verlauf der Antworten auf die Eingangsfrage, zu der ich nichts beizutragen habe, kam es immer wieder zu Hinweisen auf G. Funakoshi (1868–1957) und seine Lehre, was er vorgeblich „wusste“, schrieb oder auch worin er sich angeblich „irrte“. Auf diese Punkte möchte ich kurz eingehen und damit hoffentlich zu einem besseren Verständnis seiner Lehre beitragen.

    Zunächst ist sehr wichtig zu begreifen, dass für G. Funakoshi sein später als „Karate-Dō Shōtōkan-Ryū“ bezeichnetes Budō drei grundlegende Werte umfasste, zwei davon sind Leibeserziehung (Taiiku) und Selbstschutz (Goshin). Er wollte sein Karate möglichst weit verbreiten und war dabei gewillt, je nach Publikum nur bestimmte Aspekte seines Karate zu vermitteln. Grob vereinfacht gab es für ihn das „Gesamtpaket“ Karate-Dō Shōtōkan-Ryū, das für ihn ein vollständiges Budō darstellte, aber das nur ein Bruchteil seiner Schüler lernte, und aus dem Gesamtpaket herausgelöste Päckchen, wie vor allem (1) Karate-Bewegungen (Kata) als bloße Leibeserziehung mit in den Hintergrund gerückter kämpferischer Anwendung und (2) Partnerübungen (Kumite) als bloße Kunst des Selbstschutzes (Goshin-Jutsu).

    Was davon als sein Erbe die weiteste Verbreitung fand, war sein Leibeserziehungs-Karate, das schrittweise – gegen seinen Willen – zum Sport-Karate mit Wettkämpfen umgewandelt wurde. Mit diesem Aspekt war kein Anspruch von „höher, schneller, weiter“ verbunden. Es ging ihm damit offenbar darum, dass möglichst viele Japaner einer Art von Leibesertüchtigung bzw. Bewegung nachgehen sollten, die obendrein vielleicht für sie interessant ist, da er selbst die positive Wirkung seines Karate-Übens auf seinen Körper und Geist kannte. Für diesen Teilaspekt seines Karate war kein umfangreiches Trainingsprogram nötig, ebenso wenig wie Übungsausrüstung (Makiwara) oder Waffen, noch nicht einmal Trainingspartner. Ihm war klar, und das schreibt er auch, dass Japaner wenig Zeit hatten, um einem Hobby nachzugehen, weswegen er in diesem Zusammenhang – d. h. Karate-Leibeserziehung – immer wieder hervorhebt, dass Training (eine Kata) nur wenig Zeit in Anspruch nimmt (Nyūmon, S. 111 f.; Band II, S. 73; Band III, S. 42 f.).

    Gleichzeitig formulierte er hier und da seine Hoffnung, dass die Beschäftigung mit einem Aspekt seines Karate, wie etwa dem der Leibeserziehung, eine gewisse Leuchtturmwirkung entfalten könnte, so dass einerseits mehr Interessenten an diesem Aspekt „angelockt“ werden und andererseits die Frage nach anderen Aspekten seines Karate aufkommen und zu einer umfassenderen Beschäftigung mit dem „Gesamtpaket“ Karate-Dō Shōtōkan-Ryū führen könnten. Möglich war das, weil die Übergänge zwischen Aspekten und Gesamtpaket selbstverständlich fließend sein konnten. Diese Leuchtturmwirkung schreibt er u. a. dem Karate-Klub der Keiō-Universität zu (Band II, S. 45 f.), in dem er recht bald das Gesamtpaket einzuführen begann.

    Für den Aspekt des Selbstschutzes wiederum waren für ihn Waffen im damaligen Japan (ab 1922) nicht mehr zeitgemäß, weswegen die dabei von ihm und seinen Schülern gelehrten Partnerübungen meist – aber nicht immer – unbewaffnet waren (Band III, S. 142).

    Für das „Gesamtpaket“ Karate-Dō Shōtōkan-Ryū waren, anders als für den bloßen Aspekt der Leibeserziehung, seinen Aussagen und Handlungen zufolge ganz eindeutig u. a. auch verschiedenste Übungsausrüstung (Makiwara) und Waffen notwendig, ebenso wie ein deutlich größerer Trainingsumfang (Band I, S. 52; Band III, S. 142). Wer dem Gesamtpaket folgt, wird auch im hohen Alter über etwas verfügen, das er „Kampfkraft“ nennt und die dazu befähigt, auch im hohen Alter junge Karate-Schüler im Partnertraining zu beherrschen (Band II, S. 71 f.). Demzufolge handelt es sich um keinen Widerspruch, wenn er einerseits von wenig Zeit und keiner Ausrüstung, andererseits von viel Ausrüstung und Trainingszeit schreibt.

    Je nach „Zielgruppe“ änderte er also seinen Unterricht und fand das scheinbar so in Ordnung. Zugleich musste er sich mit der Realität in Japan abfinden, in der z. B. Studenten in Universitätsklubs bis hin zu täglich sehr intensiv Karate trainierten, aber nach ihrem Universitätsabschluss Karate oft aufgaben oder ihr Training stark zurückschraubten, da insbesondere ihre Arbeit sie sehr in Anspruch nahm. Das führte natürlich dazu, dass „lebenslanges“ Training nur von einer Minderheit seiner Schüler durchgeführt wurde und vor allem in Japan selbst sein Karate verkümmerte. Beispielsweise begann J. Takagi (1927–2016) im historischen Shōtōkan (1938–1945) mit seinem Training und gehörte daraufhin in seinem Universitäts-Karate-Klub (Chūō) zu den führenden Köpfen. Doch da er später Kariere bei Mitsubishi machte, hatte er schlicht kaum noch Zeit, um sein Karate zu pflegen. Dementsprechend vermochte er in Japan auch keine Schüler mit nennenswerten technischen Fertigkeiten hervorzubringen. Dennoch schaffte er es zumindest, die Übung mit dem Kampfstock (Bō bzw. Kon) innerhalb des Shōtōkai wiederzubeleben (Band II, S. 127 ff.), die zum „Gesamtpaket“ Karate-Dō Shōtōkan-Ryū gehört(e).

    Was Prüfungen im Karate-Dō Shōtōkan-Ryū betrifft, so war G. Funakoshi selbst die höchste und letzte Autorität, d. h. „demokratische“ Abstimmungen darüber, wer genau welche Prüfung besteht gab es nicht, bestenfalls eine Art Vorauswahl etwa durch die Ältesten in Universitäts-Karate-Klubs. Über die Inhalte und Abläufe von Prüfungen im historischen Shōtōkan informiere ich ausführlich in meinem Band III, S. 197 ff, weswegen ich mir hier weiteres Tippen sparen möchte ...

    Grüße,

    Henning Wittwer

  7. #82
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Hallo,

    im Verlauf der Antworten auf die Eingangsfrage, zu der ich nichts beizutragen habe, kam es immer wieder zu Hinweisen auf G. Funakoshi (1868–1957) und seine Lehre, was er vorgeblich „wusste“, schrieb oder auch worin er sich angeblich „irrte“. Auf diese Punkte möchte ich kurz eingehen und damit hoffentlich zu einem besseren Verständnis seiner Lehre beitragen.
    ...

    Grüße,

    Henning Wittwer
    Danke sehr

    Liebe Grüße
    DatOlli

  8. #83
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    Im großen und ganzen ist das doch egal, was Funakoshi gesagte hatte, oder meint, oder was auch immer da rein interpretiert wird.
    Es geht doch um die heutige Zeit. Um das Prüfungsgeschehen, was heute so abläuft.

  9. #84
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    Zitat Zitat von Palocan Beitrag anzeigen
    Im großen und ganzen ist das doch egal, was Funakoshi gesagte hatte, oder meint, oder was auch immer da rein interpretiert wird.
    Es geht doch um die heutige Zeit. Um das Prüfungsgeschehen, was heute so abläuft.
    Grundsätzlich ja aber da ja gefühlt jeder zweite Verein der Meinung ist, traditionelles Karate nach Funakoshi zu betreiben, sollte das nicht egal sein. Oder man macht sich bewusst, kein traditionelles Karate nach Funakoshi zu betreiben, dann ist es egal.

  10. #85
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich ja aber da ja gefühlt jeder zweite Verein der Meinung ist, traditionelles Karate nach Funakoshi zu betreiben, sollte das nicht egal sein. Oder man macht sich bewusst, kein traditionelles Karate nach Funakoshi zu betreiben, dann ist es egal.
    Wie traditionell ist das Karate denn überhaupt noch. Nur weil man irgendwelche Sätze von Funakoshi übernimmt, deren Bedeutung vielleicht sogar in einem anderen Kontext stehen, als den, den wir annehmen, heißt das doch lange nicht, daß wir die Lehren von ihm weitergeben.
    Viele von den Karatekas oder generell Kampfkünstler machen das als Freizeitgestaltung, vielleicht aus SV oder Wettkampfgründen und viele machen es tatsächlich um schöne bunte Gürtel zu kriegen und sehen darin die Motivation weiterzumachen.

  11. #86
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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Danke sehr

    Liebe Grüße
    DatOlli
    Mal wieder ein typischer "Gibukai".

  12. #87
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    Zitat Zitat von Palocan Beitrag anzeigen
    Wie traditionell ist das Karate denn überhaupt noch. Nur weil man irgendwelche Sätze von Funakoshi übernimmt, deren Bedeutung vielleicht sogar in einem anderen Kontext stehen, als den, den wir annehmen, heißt das doch lange nicht, daß wir die Lehren von ihm weitergeben.
    Viele von den Karatekas oder generell Kampfkünstler machen das als Freizeitgestaltung, vielleicht aus SV oder Wettkampfgründen und viele machen es tatsächlich um schöne bunte Gürtel zu kriegen und sehen darin die Motivation weiterzumachen.
    Mir persönlich ist mittlerweile egal, ob das, was ich mache traditionell ist oder von Funakoshi so gemacht wurde oder nicht. Das Problem ist eher, dass halt jeder behauptet "traditionelles Karate" nach Funakoshi zu machen, was schon vor 10 Millionen Jahren von chinesischen Mönchen entwickelt wurde usw.

  13. #88
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    Vielen Dank für die interessanten Erläuterungen Gibukai
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

  14. #89
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    Ja, an das "danke" schließe ich mich an. Macht es für einen Außenstehenden viel besser verständlich, wie sich einiges entwickelt hat.

  15. #90
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Mir persönlich ist mittlerweile egal, ob das, was ich mache traditionell ist oder von Funakoshi so gemacht wurde oder nicht. Das Problem ist eher, dass halt jeder behauptet "traditionelles Karate" nach Funakoshi zu machen, was schon vor 10 Millionen Jahren von chinesischen Mönchen entwickelt wurde usw.
    Das ist mir auch mittlerweile egal, ob es das, was ich mache, wirklich so traditionell ist. Mir muß es was bringen, das steht an erster Stelle. Und ich muß Spaß dabei haben.

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