Natürlich..... persönlich hat es mich aber irgendwie nie wirklich in die "Japanecke"(jetzt allgemein gesprochen) gezogen- jetzt Mal abgesehen von Judo und Jiu als Kind und Jugendlicher
Hätte ich die Wahl Mal in den HEMAs oder Koryus reinzuschauen, würde ich wohl eher zu den HEMAs gehen....schon alleine wegen der gemeinsamen "Schnittstellen"(Wortspiel) zu den FMAs
Die "Art" sich zu bewegen, das ganze drumherum, gepaart mit meinem Halbwissen lassen mich irgendwie Abstand von den Koryus nehmen
Als ehemaliger Florettfechter gefällt mir das taktische Spiel mit der Klinge mit einschränkenden Regeln die das fördern. Das macht mir Spass. Dies steht einfach ein paar anderen Grundprinzipien aus dem Schlachtfeld entgegen, die den Sack gleich zumachen möchten.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)
die Geometrie ist dieselbe, egal was Ihr so treibt, interessant sind die unterschiedlichen taktischen, strategischen Konzepte
Koryu haben halt eine ungebrochene Übertragungslinie, die brauchen kein "Bunkai" á la HEMA oder Karate
bist Du nicht Teil der Koryu, hast Du keinen Einblick in die Inhalte
da die Koryuinhalte nicht in der Tube verbreitet werden, außer möglicherweise "omote", werdet Ihr das von außen nicht herausfinden können
da ist also nix mit Tellerrand gucken
Ich finde Koryû prinzipiell sehr interessant insofern, als ich denke, dass da viel Wissen zum Umgang mit bestimmten Waffen bewahrt ist und es sich heutzutage um (so mein Eindruck) hochentwickelte Methoden handelt.
Ich hatte allerdings nie eine besondere Neigung zum japanischen Schwert. (Und für andere Waffen und waffenlos würde ich andere KK/Stile bevorzugen.) Und das doch recht wichtige Formale und Rituelle ist definitiv auch nicht mein Ding.
Ich glaube da muss man schon ziemlich speziell ticken, damit man da seine Heimat findet.
Wie gesagt, das ist kein Selbstzweck. Wenn etwas penibel zu üben ist, ist´s auch erforderlich. Wenn Kuroda bspw. bei 1:29 den anderen nicht aus dem Gleichgewicht bringt mit seinem Schwertziehen und aus dem Griff befreit (was ziemlich leicht passieren dürfte), wird er u.U. im nächsten Moment mit dem Tanto des anderen gekillt. Die Bewegung wird extrem präzise sein müssen.
Und unschwer vorzustellen, dass man das auch anwenden kann, wenn man einfach so gegriffen wird. Das Curriculum dürfte sehr kohärent aufgebaut sein, dass Prinzipien und Abläufe in jeder Teildisziplin immer wieder auftauchen, also Kata sich grundlegend wiederholen können. Natürlich wird i.d.R. auch mehr als eine Teildisziplin geübt. Im Kampf konnte man sich auch nicht hinstellen und sagen, dass der andere mal bitte das Schwert wieder einstecken soll, weil man´s nicht geübt hat.
ging mir auch so., bis ich vor einiger zeit ein "tanto jutsu" video von einer koryu gesehen hab, das mich sehr überzeugte (nicht das übliche ninja-tanto-jutsu oder das zeugs aus dem "westlichen" pseudo budo zirkus).
sehr schön, kann ich nur leider nicht wiederfinden.
schön "flüssig" vom "ziehen" zur eigentlichen aktion - und das logisch und von winkeln und footwork so aufgebaut, dass ich da als fma/silat-typ keinerlei probleme hätte, es zu "übernehmen".
schade, dass ich bei "tanto jutsu" in YT immer bei eher mittelmäßigen bis grottenschlechten beispielen lande (die aber nur selten "koryu" im titel haben) und deshalb nicht auf den namen der koryu komme, deren tanto jutsu mich so überzeugt hat.
für mich gilt daher: koryu find ich durchaus interessant. für wirklich knackiges aus dem bereich "klinge" bin ich eh immer zu haben.
EDIT: kann auch gut sein, dass das gar nicht unter bezeichnung tanto jutsu lief. ich vermute das nur.
Geändert von amasbaal (08-01-2022 um 15:02 Uhr)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Natürlich ist es unter Betrachtung des Kulturkreises wichtig....allerdings kommt es mir(persönlich) häufig so vor als ob "sich die Hose mit der Kneifzange" angezogen wird....bei manchen Sachen des Kulturkreises etwas mehr, bei anderen Sachen etwas weniger.....
Das man speziell ticken muss, damit man da seine Heimat findet, trifft es meiner Meinung nach sehr genau
Geändert von Stixandmore (08-01-2022 um 15:12 Uhr)
ja, so kann mans auch sagen.
das "drumherum" ist mir übrigens auch fremd.
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Meistens ist Tanto unter den Jujutsu, Yawara Schulen zu finden. Könnte sein das die hier aufgelistet ist: https://www.koryu.com/guide/jujutsu.html , gibt aber auch noch andere.
Ne Frage, was meint ihr mit drumherum? Und ich ziehe eigentlich mein Hakama ganz normal an....
Zunächst: mir geht´s überhaupt nicht um besser oder schlechter, und von FMA rede ich überhaupt nicht, weil ich die nicht kenne. Aber wegen eines Gefühls der Präzision bzw. dass wir vom selben reden: Stelle 0:56 in Kurodas Video:
Kuroda verriegelt mit einer kleinen Bewegung die erforderlichen Gelenke des anderen vor/mit seiner Drehbewegung und kann dadurch den ganzen Körper bewegen. Seine Drehung ist´s eine perfekte Ganzkörperbewegung, wie von ihm vorher bei 0:51 ohne Partner demonstriert. Das Verrückte: der Partner merkt jede noch so kleine Armarbeit ohne Körperzentrierung und kann das eventuell für sich nutzen.
Vielleicht ist das in den FMA nichts Neues. Die Allermeisten werden aber so nicht üben, und den Partner bekommt man in dieser Position spätestens mit brachialer Gewalt am Ellenbogengelenk sicher runter. Woanders scheitert´s dann aber. Deswegen muss man das intensiv üben, und da ist das auf den ersten Blick eine sehr banale Übung. Die wiederum Bestandteil einer "größeren" Kata sein kann, in der weitere Aspekte enthalten sind.
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