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Thema: Training von Bunkai

  1. #31
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Hier mal ein paar Dinge aus den CMA, die sich auch in den “klassischen” Kata des Karate wiederfinden, jedenfalls so wie ich sie 20 Jahre gelernt und geübt habe.
    In unserem Karate waren die Anwendungen jedoch nicht mehr vorhanden. In den CMA habe ich sie exakt so in den überlieferten Anwendungssets gelernt. Nix mit “ausdenken” oder “interpretieren”. Die Bewegungsdidaktik und das Bewegungsverständnis ist in den CMA (wie ich sie lerne) nur ein anderes als im Karate.



    Ja, nettes Zeug. Kururunfa sieht sogar unser Kihon Bunkai schon so. Die tiefere Variante spielt sich dann nicht nur am Arm ab.
    Die Gedanbarai Geschichte ist ein typisches IOGKF newbie-oyo.
    Verstehe, dass ihr auch nur eine Kostprobe geben mögt.

    Wir wissen ja, dass ich in manchen Karatestilen die Waffenanlehnungen als durch waffenloses ersetzt sehe.
    Und die Waffen-Übertragbarkeit nicht so global gegeben, wie Du.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  2. #32
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    Vielen Dank für die vielen Antworten. Sind einige interessante Aspekte dabei.
    Das Video mit der Saifa-Kata kenne ich sogar. Genauso stelle ich mir das Üben von Bunkai vor.
    Vor vielen Jahren hatte ich mal Shotokan (und auch andere Karate-Stile) angeschaut. Sie wollten teilweise Bunkai zeigen, was ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. Viele wissen es anscheinend auch garnicht, was die Kata bedeutet. Denn in vielen Dojo, wo ich war, wurde meistens Kata und Kihon geübt. Weniger die Anwendung dazu.

  3. #33
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Als karate-nahes und recht basicmäßiges Video finde ich das hier zum Thema "bunkai" ganz gut. Alles was er sagt kann man ausbauen und auch mit mehr Druck ausführen. Gerade aus dieser Sequenz kann man 1000 Sachen holen, ohne irgendwas groß zu verändern. So ungefähr stelle ich mir die Herangehensweise bei "bunkai" vor.

    Ok, oder so?:

    https://www.youtube.com/watch?v=r_EUcSqdeh0

    https://www.youtube.com/watch?v=nChBpgqhJBU
    Geändert von Kusagras (28-01-2022 um 18:01 Uhr)

  4. #34
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    Den Langley finde ich grundsätzlich gar nicht schlecht, hat immer mal wieder ganz interessante Sachen. Abernethy ist ganz gut für ein paar Ideen, mir aber manchmal zu "technisch" (er bunkaiisiert mir etwas too much, finde besser, wenn man eher übergreifende Elemente herausarbeitet und darauf Anwendungen aufbaut, er baut direkt schon Anwendungen auf). Aber auf jeden Fall beides was ganz anderes als diese Wettkampf-Team bunkai Dinger.

  5. #35
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    Also bei uns gab es kein Bunkai. Da wurde die Kata für Prüfungen gemacht und ansonsten hat man für's kloppen trainiert und viel Sparring betrieben. Hat auch gut funktioniert. Wobei es jetzt schon schön ist im Bagua eine Stil zu haben, in dem das Solotraining ("Form") einen direkten Bezug zu den Anwendungen im Freikampf hat.
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

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  6. #36
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    Ich habe Bunkai und Katatraining auch leider so kennengelernt, daß es getrennt von SV-Techniken geübt worden ist.

    Dann frage ich mich, warum man Kata mit Anwendungen übt, bzw. eine Kata analysiert, wenn man ansonsten nichts weiter damit anfängt.
    Eine Kata enthält doch einige gute Elemente, die man draußen ganz gut verwenden kann. Ergo, sollte man doch die einzelnen Sequenzen doch so üben, daß sie sich einschleifen. Auch so kann man eine Kata doch analysieren.
    Ich denke, daß bei jeder Kata für jeden was dabei ist, was er auch gut für sich verwenden kann.
    In anderen Kampfkünsten ist es doch ähnlich, daß man sich für sich die besten Techniken heraussucht.
    Hab mir das ein oder andere Video angeschaut. Verschiedene Karatestile. Die ein oder anderen haben doch das genau so gezeigt.

  7. #37
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    Früher habe ich auch immer nur die Abläufe der Kata gezeigt bekommen und diese dann gelernt. Oft blieb es dabei. Wenn ich Anfängern oder Kyugraden heute generell eine neue Kata zeigen möchte, lasse ich vorher immer erst Kumitepaare bilden, zeige ihnen, was sie im Kumite üben sollen (Es sind dann natürlich diverse Techniken aus der entsprechenden Kata) und zeige ihnen danach die Kata selbst. So haben sie bereits während des Lernens der Kata eine erste Ahnung davon bekommen, was man mit diversen Techniken in der Kata anfangen kann und verstehen die jeweilige Kata und auch den Rhythmus diverser Techniken/Sequenzen innerhalb der Kata gleich zu Beginn ein wenig besser. Diese Methode hat sich bei mir bewährt.

  8. #38
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    Nachdem wir jetzt einige Prüfungen hinter uns haben, widmen wir uns mal wieder dem Thema Bunkai.

    Im Grunde sehe ich 3 Stufen (Bsp. Bassai Dai):


    1. Omote Bunkai: Die Techniken der Kata werden an Angreifern demonstriert. Hier geht es zunächst darum, dass die Schüler die Richtungen der Kata sauber einzuhalten lernen und die Techniken so ausführen wie in der Kata. Die Angriffe werden passend gemacht und die Angreifer kommen aus verschiedenen Richtungen, so dass auch die Richtungswechsel in der Kata zum Angreifer hin gehen. Es werden nur minimale Änderungen und Ergänzungen vorgenommen

    Sowas also:


    Im Grunde das, was man so gemeinhin kennt und übt und was jeder Fortgeschrittene mindestens können und in der Prüfung demonstrieren sollte. Dass das nicht besonders realistisch ist und nur bestimmte kämpferische Grundlagen schult und dem Erlernen der korrekten Ausführung der Kata dient, sollte klar sein und brauchen wir hier nicht weiter zu diskutieren.


    2. Ura Bunkai

    Da wird es in der Tube schon schwieriger, geeignete Beispiele zu finden. Ich würde als Beispiel mal das hier nehmen, wobei ich die Angriffe durch realistischere ersetzen würde (Bsp. Greifen ans Revers oder zum Hals anstatt Tsuki):



    Die Angreifer kommen von vorne mit realistischen Angriffsformen (Greifen, Schwinger, gerader Tritt, etc.). Die Techniken der Kata bleiben in der äußeren Form erhalten, der Zweck weicht aber vom offensichtlichen ab. Bsp. Block als Gegenangriff und die ausholende Hand macht die Annahme; Hikite als Griff zu Kontrolle, Ziehen um Gleichgewicht zu brechen, Block als Hebel oder Wurf, etc. Hier werden also bereits wichtige kämpferische Prinzipien eingeübt, die durchaus charakteristisches Thema der Kata sein können, wie etwa in der Bassai Dai Annahme und direkte Übergabe des Arms durch die aufeinanderfolgenden Uke-Bewegungen wie etwa in der Anfangssequenz oder in der Shuto Uke-Bahn.


    3. Honto Bunkai

    Da das im landläufig verbreiteten Shotokan kein echte Tradierung versteckter „echter“ Anwendungen gelehrt wird, läuft es dann im Grunde auf Reengineering hinaus oder auf irgendwelche SV-Anwendungen, die ich als Lehrer in den verschiedenen Passagen imaginiere, wie etwa bei Iain Abernethy.

    Bsp.:



    Dazu braucht man ja nicht viel zu sagen. Mir gefallen jetzt nicht alle Anwendungen von Iain. Manche sind mir zu kompliziert aber das lässt sich ja problemlos ersetzen durch etwas, was mehr zu einem spricht. Aber im Grunde gefallen sie mir schon sehr gut.

    Ob das dann die ursprüngliche Idee der Kata war, ist mir persönlich vollkommen wumpe. Ebenso, ob diese ursprüngliche Idee waffenlos oder nicht war (um das mal gleich am Anfang abzuwürgen ) Zum einen kenne ich die nicht, zum anderen wäre eh die Frage, ob mir das heutzutage noch etwas brächten (ich werde halt selten mit ner Hellebarde angegriffen ).

    Wie gesagt, an dieser Stelle ist mir nur wichtig, dass die Bewegungsprinzipien und die Motorik, die ich mir durch das Training der Kata angeeignet habe, in eine realistischere kämpferische Anwendung überführbar sind.

    Meine geplante Vorgehensweise wäre jetzt in der Praxis wie folgt: Stufe 1 (Omote) zum Überprüfen und quasi als Techniktraining. Dann Stufe 2 (Ura) ernsthaft üben bis das sitzt mit abnehmender Kooperation der Angreifer. Stufe 3 (Honto/Okuden) als Ausblick locker mal machen, das man es mal gesehen hat. Ich erwarte nicht, dass eine Breitensportgruppe Stufe 3 in realistischer Ausführung hinbekommt und möchte daher gar nicht erst die Illusion erwecken, dass sie sich dergestalt verteidigen können. Eher würde ich die Techniken in Stufe 2 durch SV-relevantere Techniken ersetzen (offene Hände, Hammerfaust, Eye Jabs, etc.) und einüben.

    Feedback gerne reichlich.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  9. #39
    Gast Gast

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    Da anscheinend keiner will, fange ich mal an

    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen

    Im Grunde sehe ich 3 Stufen (Bsp. Bassai Dai):


    1. Omote Bunkai: Die Techniken der Kata werden an Angreifern demonstriert. Hier geht es zunächst darum, dass die Schüler die Richtungen der Kata sauber einzuhalten lernen und die Techniken so ausführen wie in der Kata. Die Angriffe werden passend gemacht und die Angreifer kommen aus verschiedenen Richtungen, so dass auch die Richtungswechsel in der Kata zum Angreifer hin gehen. Es werden nur minimale Änderungen und Ergänzungen vorgenommen

    Sowas also:


    Im Grunde das, was man so gemeinhin kennt und übt und was jeder Fortgeschrittene mindestens können und in der Prüfung demonstrieren sollte. Dass das nicht besonders realistisch ist und nur bestimmte kämpferische Grundlagen schult und dem Erlernen der korrekten Ausführung der Kata dient, sollte klar sein und brauchen wir hier nicht weiter zu diskutieren.
    Fragen: Was für kämpferische Grundlagen werden denn dadurch geschult und wie? Inwieweit hilft das dem Erlernen der korrekten Ausführung der Kata? Was ist die korrekte Ausführung der Kata?


    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    2. Ura Bunkai

    Da wird es in der Tube schon schwieriger, geeignete Beispiele zu finden. Ich würde als Beispiel mal das hier nehmen, wobei ich die Angriffe durch realistischere ersetzen würde (Bsp. Greifen ans Revers oder zum Hals anstatt Tsuki):



    Die Angreifer kommen von vorne mit realistischen Angriffsformen (Greifen, Schwinger, gerader Tritt, etc.). Die Techniken der Kata bleiben in der äußeren Form erhalten, der Zweck weicht aber vom offensichtlichen ab. Bsp. Block als Gegenangriff und die ausholende Hand macht die Annahme; Hikite als Griff zu Kontrolle, Ziehen um Gleichgewicht zu brechen, Block als Hebel oder Wurf, etc. Hier werden also bereits wichtige kämpferische Prinzipien eingeübt, die durchaus charakteristisches Thema der Kata sein können, wie etwa in der Bassai Dai Annahme und direkte Übergabe des Arms durch die aufeinanderfolgenden Uke-Bewegungen wie etwa in der Anfangssequenz oder in der Shuto Uke-Bahn.
    Sollte vielleicht die Stufe 1. sein (Ura ist das neue Omote)


    Zitat Zitat von Katamaus Beitrag anzeigen
    3. Honto Bunkai

    Da im landläufig verbreiteten Shotokan kein echte Tradierung versteckter „echter“ Anwendungen gelehrt wird, läuft es dann im Grunde auf Reengineering hinaus oder auf irgendwelche SV-Anwendungen, die ich als Lehrer in den verschiedenen Passagen imaginiere, wie etwa bei Iain Abernethy.

    Bsp.:



    Dazu braucht man ja nicht viel zu sagen. Mir gefallen jetzt nicht alle Anwendungen von Iain. Manche sind mir zu kompliziert aber das lässt sich ja problemlos ersetzen durch etwas, was mehr zu einem spricht. Aber im Grunde gefallen sie mir schon sehr gut.

    Ob das dann die ursprüngliche Idee der Kata war, ist mir persönlich vollkommen wumpe. Ebenso, ob diese ursprüngliche Idee waffenlos oder nicht war (um das mal gleich am Anfang abzuwürgen ) Zum einen kenne ich die nicht, zum anderen wäre eh die Frage, ob mir das heutzutage noch etwas brächten (ich werde halt selten mit ner Hellebarde angegriffen ).

    Wie gesagt, an dieser Stelle ist mir nur wichtig, dass die Bewegungsprinzipien und die Motorik, die ich mir durch das Training der Kata angeeignet habe, in eine realistischere kämpferische Anwendung überführbar sind.

    Meine geplante Vorgehensweise wäre jetzt in der Praxis wie folgt: Stufe 1 (Omote) zum Überprüfen und quasi als Techniktraining. Dann Stufe 2 (Ura) ernsthaft üben bis das sitzt mit abnehmender Kooperation der Angreifer. Stufe 3 (Honto/Okuden) als Ausblick locker mal machen, das man es mal gesehen hat. Ich erwarte nicht, dass eine Breitensportgruppe Stufe 3 in realistischer Ausführung hinbekommt und möchte daher gar nicht erst die Illusion erwecken, dass sie sich dergestalt verteidigen können. Eher würde ich die Techniken in Stufe 2 durch SV-relevantere Techniken ersetzen (offene Hände, Hammerfaust, Eye Jabs, etc.) und einüben.

    Feedback gerne reichlich.
    Honto-Bunkai war mir als Begriff nicht geläufig; ist der gängig in bestimmten Gruppen/Kreisen?
    Klingt für mich alles in allem ein bisschen nach einer Auslegung im Sinne von Shu-Ha-Ri?

    Insgesamt sehe ich hier das gleiche Problem wie auch in der Regel beim Taijiquan und anderen Disziplinen, bei denen Formen/Katas einen wichtiger Teil sind. Stufe 2. und 3., das Kämpferische/die Anwendungen, kann man m. M. n. ja auch ganz ohne Kata oder sonstige spezielle Formen üben. Und so ist es ja eigentlich auch die gängige Praxis; z. B. in Kampfkünsten ohne solche Formen, oder die Wettkämpfer innerhalb z. B. des Karate, Judo, TKD beschäftigen sich auch nicht groß damit. (Ich weiß ich weiß, du hast das Bewegungsrepertoire erfolgreich mit in deine Wettkampf-Zeit nehmen können; aber de facto wird sich damit halt nicht groß beschäftigt oder aufgehalten bei den Wettkämpfern.) D. h. das Kernproblem ist mal wieder das Thema, wie die Verbindung/Verknüpfung von Formen und freien Anwendungen möglich ist, und welchen Mehrwert oder welche Notwendigkeit die Formen dafür überhaupt haben. Und da schneiden die Formen m. M. n. halt immer schlecht ab. Wenn ich sie hingegen primär als Tool zur Körperentwicklung sehe, kann ich diesen Konflikt vermeiden - auch wenn dann die ersehnte Einheit der KK und der Mythos der Kata vielleicht verloren geht.

  10. #40
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Fragen: Was für kämpferische Grundlagen werden denn dadurch geschult und wie? Inwieweit hilft das dem Erlernen der korrekten Ausführung der Kata? Was ist die korrekte Ausführung der Kata?
    Das ist ganz einfach - das schult, in dem Du es als Beispiel nimmst und dann sowohl in Ausführung als auch Anwendung genau das Gegenteil machst

  11. #41
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    Zitat Zitat von Palocan Beitrag anzeigen
    Ich habe Bunkai und Katatraining auch leider so kennengelernt, daß es getrennt von SV-Techniken geübt worden ist.
    So ging es mir früher auch. Inzwischen drehe ich den Spieß oft um. D.h. statt die Bewegungen und Prinzipien der Kata zu analysieren, beobachte ich Bewegungen und Techniken in SV-/Kampfsituationen und sehe dann oftmals entsprechende Katabestandteile. So versuche ich auch im Training dafür zu sorgen, dass bereits Anfängerinnen und Anfänger ein Auge und das Verständnis für den Zusammenhang von Kata und SV entwickeln. Das beginnt bei einfachen Themen (z. B. "Befreie Dich von einem Griff am Handgelenk") und kann nahezu beliebig gesteigert werden. Alleine für das genannte Beispiel (Befreien von Griff am Handgelenk) kann man jede Menge Beispiele aus verschiedenen Katas finden.

  12. #42
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Da anscheinend keiner will, fange ich mal an
    Danke!

    Fragen: Was für kämpferische Grundlagen werden denn dadurch geschult und wie? Inwieweit hilft das dem Erlernen der korrekten Ausführung der Kata? Was ist die korrekte Ausführung der Kata?
    Nun, die Bewegungen sind ja zunächst schon festgelegt und nicht total beliebig (auch wenn es Unterschiede je nach Referenz gibt). Die erste Bewegung der Heian Shodan ist nunmal Gedan Barai nach links. Oder hier am Bsp. Bassai Dai: Die erste Bewegung nach rechts ist Sukui Uke und nicht etwa Nagashi Uke

    Um einen Block gegen Maegeri korrekt ausführen zu lernen, hilst es halt, wenn man auch mal mit Maegeri angegriffefn wird. Wenn der Block dann nicht korekt ausgeführt wird, kann man nämlich getroffen werden (und in diesem Sinne wäre der hier auch irgendwann mal zu treten).

    Ansosnten ist imho noch ein wichtiger und oft übersehener Teil, zu lernen die richtige Ausrichtung zum Gegner einzunehmen. Haben ja einige durchaus Schwierigkeiten mit 45- oder 90-Grad-Winkeln und die Zentrallinie zum Gegner zu finden.

    Zu guter Letzt noch Elemente wie im Kihon Kumite: Wenn man einen Soto Uke übt, sollte man auch mal versuchen, einen Arm damit wegzuschlagen. Kann nicht schaden, wenn man das lernt.

    Der Schwerpunkt liegt aber sicherlich mehr auf dem Erlernen der Form als im Kämpfen lernen.

    Sollte vielleicht die Stufe 1. sein (Ura ist das neue Omote)
    Nee, weil hier bereits die Winkel und Bewegungsrichtungen der Kata verändert werden, wäre das für mnich erst der zweite Schritt beim Erlernen. Nennen kann man das aber gerne auch noch Omote.

    Honto-Bunkai war mir als Begriff nicht geläufig; ist der gängig in bestimmten Gruppen/Kreisen?
    Klingt für mich alles in allem ein bisschen nach einer Auslegung im Sinne von Shu-Ha-Ri?
    Da kenne ich mich zu wenig aus. Das gibt es jedenfalls und manche sagen auch Okuden aber das finde ich etwas hochtrabend wenn keiner den versteckten Sinn wirklich kennt. Echt im Sinne von realistisch gefällt mir da besser. Ich hatte die Begriife aber auch nur verwendet, damit es in der Diskussion besser zu trennen ist.

    Insgesamt sehe ich hier das gleiche Problem wie auch in der Regel beim Taijiquan und anderen Disziplinen, bei denen Formen/Katas einen wichtiger Teil sind. Stufe 2. und 3., das Kämpferische/die Anwendungen, kann man m. M. n. ja auch ganz ohne Kata oder sonstige spezielle Formen üben.[…] D. h. das Kernproblem ist mal wieder das Thema, wie die Verbindung/Verknüpfung von Formen und freien Anwendungen möglich ist, und welchen Mehrwert oder welche Notwendigkeit die Formen dafür überhaupt haben. Und da schneiden die Formen m. M. n. halt immer schlecht ab. Wenn ich sie hingegen primär als Tool zur Körperentwicklung sehe, kann ich diesen Konflikt vermeiden - auch wenn dann die ersehnte Einheit der KK und der Mythos der Kata vielleicht verloren geht.
    Dem würde ich zwei Dinge entgegen halten:

    Erstens können wir natürliuch auch alle MMA machen und werden vermutlich die krassesten Kämpfer von allen. Karate war aber mal ein SV-System (auch wenn es da vielleicht ncoh nicht Karate hieß) und SV ist etwas anderes als Zweikampf. Und da kommt es ja darauf an, wer was wofür lernen will. Als Frau wirst du ja vermutlich eher mal begrapscht oder festgehalten und nicht gleich mit nem double leg takedown zu Boden gebracht.

    DIe Kata geben hier eben bestimmte Strategien vor, sich in verschiedenen Szenarien zur Wehr zu setzen. S. dazu meinen vorherigen Beitrag, wo ich McCarthy zitiert hatte. Quasi eine Art Sammlung von Übungsaufgaben für das Training verschiedener SV-Tools für diverse Szenarien.

    Zweitens und daraus folgen kann man das ja auch durchaus beides kombinieren. Mir persönlich macht, wie Du ja weißt, das Erlernen von Formen zur Körperertüchtigung und zum Üben von Körperorganisation durchaus viel Spaß und Freude und ich würde es vielleicht auch einfach so machen. Allerdings unterscheidet es sich da für mcih immer noch vom Tanzen, weil die mentale Einstellung während des Übens in einem kämpferischen (ich weiß, da lkingt nach Geschwurbel aber ich weiß nicht, wie ich es besser erklären soll) Geiste eine andere ist.

    Wenn ich dann noch halbwegs reslistische SV-Anwendungen übe, die den Bewegungsmustern in der Kata entsprechen (mir geht das so; ich habe oft bei reinen SV-Lehrgängen in irgendwelchen Übungen gedacht: „Das ist doch die Stelle xy aus der Kata soundso“ aber ich habe auch beim Surfen lernen gedacht, das sei doch klassisch Heian Godan, wenn man den Mast aus dem Wasser und an sich vorbeizieht ), dann habe ich in einer Übung Körperorganisation, mentales Training und kämpferische Üben.

    Damt wären wir dann schon bei einem vollständigen SV-System. Es gibt vermutlich bessere aber ich würde mal sagen, in allererster Linie gibt es vor allem sehr viele veschiedene. Ansonsten haben wir heute vermutlich auch andere Motive, das eine oder andere System zu erlernen und zu üben. Von daher ist die Frage nach dem Sinn und Zweck da auch ein wenig akademisch. Vielleicht macht es einfach Spaß.

    In jedem Fall bin ich numal Karate- und nicht MMA-Trainer und da stellt sich halt die Frage, wie man Kata halbwegs sinnstiftend unterrichten kann.

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Das ist ganz einfach - das schult, in dem Du es als Beispiel nimmst und dann sowohl in Ausführung als auch Anwendung genau das Gegenteil machst
    Nett pointiert. Aber ich würde schon meinen, dass man da was Ähnliches macht. Aber das muss man halt fühlen.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  13. #43
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    Standard

    für SV wird kata benötigt?

    erscheint mir unsinnig. ebenso wie in wettkampfsportarten auf kata verzichtet werden kann, ist es in der SV unnötig.
    kein einziger mir bekannter combative-trainer/stil unterrichtet mit kata/form/hyong/... .

    In jedem Fall bin ich numal Karate- und nicht MMA-Trainer und da stellt sich halt die Frage, wie man Kata halbwegs sinnstiftend unterrichten kann.
    ja, das ist die frage. wofür wird kata wirklich gebraucht?

    und warum hat scheinbar jede karateka dazu eine andere meinung?

    fazit: ich schaue mir jetzt eine handball-kata über den idealen wurf an.
    [im rahmen des KKB kennzeichne ich den letzten satz als ironie]

  14. #44
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    für SV wird kata benötigt?
    Nö. Warum?

    ja, das ist die frage. wofür wird kata wirklich gebraucht?
    Hatte ich ja geschrieben: Schulung von Motorik, Technik, Athletik; Entwickeln und Üben von (auch SV-relevanten) Partnerdrills; mentales Training; Spaß an der Bewegung...

    Außerdem ist die Frage falsch formuliert. Sie muss lauten: „Wofür kann man sie wirklich gebrauchen?“

    und warum hat scheinbar jede karateka dazu eine andere meinung?
    Keine Ahnung! Interessiert mich auch nicht. Vielleicht, weil Karate individuell ist.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  15. #45
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    ..... ist es in der SV unnötig.
    kein einziger mir bekannter combative-trainer/stil unterrichtet mit kata/form/hyong/... .
    Jain....ich trainiere Combatives auf Basis eines Harimau Silatstils und bei uns gibt es einige wenige Jurus und Langhkas(nur mal so als Einwurf am Rande)

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