3. Honto Bunkai
Da im landläufig verbreiteten Shotokan kein echte Tradierung versteckter „echter“ Anwendungen gelehrt wird, läuft es dann im Grunde auf Reengineering hinaus oder auf irgendwelche SV-Anwendungen, die ich als Lehrer in den verschiedenen Passagen imaginiere, wie etwa bei Iain Abernethy.
Bsp.:
Dazu braucht man ja nicht viel zu sagen. Mir gefallen jetzt nicht alle Anwendungen von Iain. Manche sind mir zu kompliziert aber das lässt sich ja problemlos ersetzen durch etwas, was mehr zu einem spricht. Aber im Grunde gefallen sie mir schon sehr gut.
Ob das dann die ursprüngliche Idee der Kata war, ist mir persönlich vollkommen wumpe. Ebenso, ob diese ursprüngliche Idee waffenlos oder nicht war (um das mal gleich am Anfang abzuwürgen
) Zum einen kenne ich die nicht, zum anderen wäre eh die Frage, ob mir das heutzutage noch etwas brächten (ich werde halt selten mit ner Hellebarde angegriffen
).
Wie gesagt, an dieser Stelle ist mir nur wichtig,
dass die Bewegungsprinzipien und die Motorik, die ich mir durch das Training der Kata angeeignet habe, in eine realistischere kämpferische Anwendung überführbar sind.
Meine geplante Vorgehensweise wäre jetzt in der Praxis wie folgt: Stufe 1 (Omote) zum Überprüfen und quasi als Techniktraining. Dann Stufe 2 (Ura) ernsthaft üben bis das sitzt mit abnehmender Kooperation der Angreifer. Stufe 3 (Honto/Okuden) als Ausblick locker mal machen, das man es mal gesehen hat. Ich erwarte nicht, dass eine Breitensportgruppe Stufe 3 in realistischer Ausführung hinbekommt und möchte daher gar nicht erst die Illusion erwecken, dass sie sich dergestalt verteidigen können. Eher würde ich die Techniken in Stufe 2 durch SV-relevantere Techniken ersetzen (offene Hände, Hammerfaust, Eye Jabs, etc.) und einüben.
Feedback gerne reichlich.