Zeige Ergebnis 1 bis 7 von 7

Thema: CORD ELSNER - WING CHUN Minitutorial - HANDBEFREIUNG

  1. #1
    Registrierungsdatum
    12.12.2021
    Beiträge
    74

    Standard CORD ELSNER - WING CHUN Minitutorial - HANDBEFREIUNG

    Moin,

    für die, die Bock drauf haben, ist hier eine 11-teilige Videoserie über Handbefreiung.

    What the f**k? Handbefreiung?

    Ganz genau - Handbefreiung! Eigentlich auf den ersten Blick ein komplett ÖDES Thema und die Technik, die wir hier zeigen ist auch ziemlich Overkill für einen so beknackten Angriff wie einen einfachen Griff am Handgelenk.

    Warum also der Aufwand?

    Wenn Schüler zu uns in die Schule zum Probetraining kommen und keinen Plan von gar nichts haben (und damit meine ich nicht nur Wing Chun wie man manchmal in den ersten 10 Minuten offensichtlich merkt), geben wir denen quasi eine kleine "Tour" - einen winzigen Abriss über die Trainingsmethodik. Dabei erklären wir bisschen, was eigentlich Formen sind, woraus die bestehen bzw. aufgebaut sind, was Chi Sao ist, was kontinuierliches Üben ist, was Lat Sao ist, wie Chi Sao ins Lat Sao überführt wird und das Ip Man lediglich ein durchchoreographierter Film ist und nicht der Realität entspricht und dass viele Aktionen geringe Erfolgschancen haben, wenn man nicht knallhart trainiert - also das alles für die Katz ist, wenn man das nicht mehr oder weniger realistisch übt und wie man manche Chi Sao / Lat Sao Drills schließlich auf Alltagsgegenstände (Stift, Schlagverstärker, Messer) übertragen kann.

    Also sozusagen ein Überblick.

    Logischerweise gibt es 1000 andere Möglichkeiten, sich gegen Griffbefreiungen zur Wehr zu setzen - auch schnellere. Und klar hat der Gegner auch 'ne zweite Hand und steht da nicht stocksteif rum - die übliche Kritik. Ist uns auch klar. Darum geht's aber wie gesagt nicht.

    Hier im ersten Video stellen wir die Technik vor. Viel Spaß.



    In den weiteren sechs Videos zerlegen wir die Technik in jeden einzelnen Baustein und erklären, was, warum und wieso man das macht - Video zwei geht also erst mal um die Schutzhaltung auf oberer und unterer Ebene, damit man nicht direkt eine Backpfeife oder einen Tritt in die Familienjuwelen bekommt, wenn man eingepennt rumsteht.

    Auf geht's ...



    Im dritten Video erklären wir den Handflächenstoß - die Schutzhaltung haben wir ja nun aufgebaut und wenn der Angreifer aus Bayern kommt und einen typisch bayrischen 1L-Bierseidel-Schraubstockgriff hat, muss der erst mal ein paar an die Murmel bekommen, um grundsätzlich gelockert zu werden - sowas nennt man üblicherweise einen "Schockschlag".

    Faust auf's Kinn? Keine gute Idee - selbst Mike Tyson hat sich so mal die Finger gebrochen, obwohl der vermutlich Fäuste aus Stahlbeton hat (Stichwort: kleine Finger, hartes Kinn usw.) also lieber Handballen, etc. pp. Also Handflächenstoß aus Satz 3 der Biu Tze - alternativ Holzpuppe Sätze 1, 5, usw. Bitte sehr.

    Geändert von Ich-wer-sonst (02-02-2022 um 20:42 Uhr)

  2. #2
    Registrierungsdatum
    12.12.2021
    Beiträge
    74

    Standard

    Viertes Video dreht sich um Kwai Jarn, den diagonalen Ellbogen aus Satz 4 und 5 der Biu Tze (oder wie auch immer die einzelnen Wing Chun Stile den schreiben - wen kratzt es?). Der diagonale Ellbogen ist eine Attacke, geht z.B. Richtung Schläfe, Kinn, Schlüsselbein - sagen wir mal dorthin, wo es auch was bringt (Wirkungstreffer, etc.).

    Tja, doof wenn der Angreifer weiter weg steht - egal, dann wird's halt eine Handbefreiung. Mit anderen Worten ist die Handbefreiung ein Nebeneffekt unserer ursprünglichen Kwai Jarn Attacke. Netter Nebeneffekt. Hier das Video:



    Fünftes Video behandelt die Folgeattacke nach dem Ellbogen. Durch letzteren haben wir ja günstiger Weise die Hand befreit und auch noch eine Lücke aufgemacht, durch die der Gegner attackiert werden kann, was wir nun durch eine Handkante zum Hals tun. Biu Fak Sao nennen wir das bei uns.

    Ob es den Namen überhaupt gibt oder sich irgendein > 70-jähriger deutscher Nichtchinese mit schwarzen Handschuhen diesen auf dem Klo ausgedacht hat, ist uns primär komplett Wurscht - Hauptsache es schlägt beim Gegner ein. Und das tun wir hier in diesem Video:



    Vorletzte Technik wäre Lap Sao, Fak Sao. Nein, nicht Labskaus und Fak Sao sondern Lap Sao und Fak Sao = - ziehende Hand + Handkantenschlag. Mit Labskaus kann man auch töten, aber das beherrschen bekannterweise nur wir Norddeutschen, wenn ahnungslose Touristen nach Schleswig-Holstein kommen und mal "was traditionell Norddeutsches essen wollen". Man braucht nicht zwingend Corona, um auf der Intensivstation zu landen.

    Durch Lap Sao ziehen wir den Arm des Gegners, drehen ihn um seine Rotationsachse, brechen die Zentrallinienausrichtung und donnern ihm eins an die Schläfe, um ihn in den Tiefschlaf zu schicken ("Das tausendste Schaf hieß Haaaraaaald"). Lap Fak ist eine schöne Abwandlung der "Doppel-Fak-Sao-Bewegung" aus Satz 4 der Siu Nim Tao - ist ja immerhin eine "vereinfachte Form".

    Hier sieht man schön, wie man Power aus dem Schultergürtel generiert, indem man beide Arme synchron nach außen reißt - nur einer ist halt ein Griff, der andere ein Schlag. Naja, seht mal selbst:

    Geändert von Ich-wer-sonst (02-02-2022 um 20:45 Uhr)

  3. #3
    Registrierungsdatum
    12.12.2021
    Beiträge
    74

    Standard

    Abschluss in Video Nr. 7 sind Kettenfauststöße, besser gesagt: modifizierte Kettenfauststöße.

    Meiner Meinung nach sind Kettenfauststöße eigentlich eine absolut bekloppte Waffe. Kettenfauststöße taugen vielleicht für Leute wie Emin Boztepe etwas, wenn man so muskelbepackte Baumstämme wie Emin früher hat - aber eher schwächere Menschen so mit Zahnstocherärmchen? Überwiegend Schubbewegung (Trizeps) aus dem Arm? Keine bzw. kaum Hüftrotation?

    Ne, wirklich keine geile Waffe, zumal die Rückzugbewegung nicht mal eine Funktion erfüllt. Zu Kettenfauststöße hätte ich jetzt einige lustige Anekdoten - z.B. aus München auf dem Oktoberfest gegen so'nen besoffenen Assi - aber lassen wir das. Fazit = Fazit: Kettenfauststöße? Eher nicht.

    Aber nun ändern wir die Dinger leicht ab bzw. modifizieren das Ganze. Ansonsten taugen Kettenfauststöße gut für was anderes - aber das mal in anderen Videos. Hier jetzt erst mal Video Nr. 7:



    So, die Erklärung der einzelnen Bestandteile ist durch.

    Jetzt schauen wir mal, wie man das kontinuierlich drillen kann.

    Eine Eigenschaft von Wing Chun soll ja sein, dass man mehrere Attacken kontinuierlich auf den Gegner loslässt. Doof nur, wenn das nicht klappt, weil man sich a) dumme Techniken raussucht, die nicht funktionieren oder b) das nie so trainiert hat, dass das auch in der Realität klappt oder c) mit Wing Chun oder Kampfsport ohnehin nichts anfangen kann und eher ans Schachbrett oder die Tastatur gehört.

    Wenn man zögert, das ganze Bewegungsmuster ohnehin nicht im Bewegungsapparat verankert ist, weil man im Training eh nur quatscht oder über den Bong-Winkel (135° oder 136°???) diskutiert oder noch schlimmer nur faul rumsteht, wird das ja eh alles nichts mit der ganzen "Großer-Kämpfer-Theorie". Aber hier kann man durch die Technik "Hoch-vom-Sofa" schon 'ne Menge bewirken. Als erstes muss man mal (abgesehen von Fitness, Fitness, Fitness) drillen und schleifen. Wie sowas aussehen könnte, zeigen wir mal exemplarisch hier im achten Video:



    Chi Sao - ist schon 'ne schöne Sache, aber auf der Straße findet Chi Sao so wie im Training (im Sinne von "gemütlich kurbeln") ja eher nicht, bzw. gar nicht oder sagen wir mal ÜBERHAUPT GANZ UND GAR NICHT statt. Es geht zack, zack kurz und knapp mit viel Schrittarbeit, Adrenalin, und "ich-mach-mir-kurz-in-die-Hose-und-bin-hektisch" etc. zur Sache.

    Also muss jetzt mal dieses ganze Geklebe im Chi Sao verlassen werden und die Übung auf etwas "kurzfristigeres" transferiert werden - also ist der nächste Schritt ein Lat Sao Drill. Manche Leute machen das etwas anders und nutzen das sogenannte "Pak Sao Fauststoß-Spiel" als Drill und bauen das Ganze so auf, dass Fäuste mit Pak gestoppt werden. Äh? Ist klar .... Faust mit Pak stoppen. Egal, dazu auch hier was im Video - aber seht selbst.

    Jedenfalls dient jeder Schlag im Lat Sao nicht als Kettenfauststoß Gewitter oder Gebimmel sondern (unserer bescheidenen Meinung nach) als ein isoliert zu betrachtender Einzelschlag, den man nutzen muss, um den Gegner mit dem Bewegungsdrill, den man einstudiert hat, zu attackieren. Voila, Video Nr. 9:

    Geändert von Ich-wer-sonst (02-02-2022 um 20:52 Uhr)

  4. #4
    Registrierungsdatum
    12.12.2021
    Beiträge
    74

    Standard

    Vorletztes Video behandelt den Transfer Richtung mehr Realität. "Uiiii" denken jetzt einige... immer mit der Ruhe!

    Wing Chun ist ja dank mancher Leute (vorwiegend in gelben Klamotten mit Ranzen) mittlerweile als ziemliche Schwach-Kampfkunst bekannt oder sagen wir mal "verlacht", wo ältliche Herren mit "Push-Pull-innere-Wing-Chun-Druck-Zug-Bewegungen" (bei eigenen 70 kg Körpergewicht) teilweise 120 kg Typen durch die Gegend schieben und dabei fröhlich kichern. Die 120kg Muskelschränke sind dann auch so freundlich (oder mental unbewaffnet, wer weiß?) und lassen den Quark mit sich machen - denn rein physikalisch funktioniert das (Stichwort Kräfteparallelogramm, blabla) einfach nicht. Ist zwar logisch und lernt man auch in der Schule, aber man lernt ja auch, dass man freundlich zu den älteren Menschen sein soll und ihnen u.a. über die Straße hilft und ihnen nicht die Illusion rauben soll, sie seien doch nicht mehr hippe 20-jährige Kampfmaschinen. Sei's drum

    Wie auch immer.... es ist aber bei solchen Wunderdemonstrationen aus dem Bereich des Bullshido natürlich kein Wunder, dass die restliche Welt eher peinlich berührt über Wing Chun lacht. Mich wundert's nicht.

    Nun ja - irgendwann sollte man (jedenfalls unserer Meinung nach) mal Chi Sao, Lat Sao, etc. verlassen und den Sprung Richtung "mehr Realität" wagen und sich von dem ganzen Armgeklebe lösen und die Bausteine aus den Techniken rausnehmen, die evtl. in der Realität eine Chance haben und das dann unter verschärften Bedingungen üben. Hier in dem nächsten Video reißen wir diesen Schritt an - mit Betonung auf "anreißen". Eigentlich muss ein Mundschutz rein, Helm auf, Handschuhe an und gib ihm .... am besten direkt dann noch Sparring machen und alles wegschmeißen, was nicht funktioniert.

    Naja, muss jeder selbst wissen. Wir zeigen ja nur, was wir so machen und nicht, was andere tun müssen. Jeder nach seinem Gusto...



    So. Wing Chun - je nach Stil - hat ja mehrere Formen.

    In der Regel Siu Nim Tao, Cham Kiu, Biu Tze, Mok Yan Chong Fat (Holzpuppe), Look Dim Poon Kwan (Langstock) und Bart Cham Dao (Doppelmesser). Bei manchen auch noch Saam Sin Chong Fat (Tripodalpuppe) - wie z.B. bei uns.

    Also eigentlich sieben Formen aber einigen wir uns mal auf sechs "Standard-Formen". Interessanterweise sind viele Messerbewegungen auf waffenlose Handbewegungen übertragbar bzw. umgekehrt. Ich würde jetzt mal salopp sagen: Wing Chun ist ein Waffensystem / Messerkampfsystem. Jetzt rollen einige vielleicht mit den Augen. Nun ja, das kann ja jeder sehen wie er / sie will.

    Dennoch: viele Bewegungen kann man analog mit Messer ausführen, die man waffenlos übt. Da kann man sehr interessante Sachen machen bzw. Parallelen ziehen. Ich geh da mal in zukünftigen Videoserien deutlich tiefer drauf ein. Hier touchieren wir das Ganze mal komplett oberflächlich - das 11. Und letzte Video.

    Bitteschön:



    So, und das war's dann auch.

    Wenn's Spaß gemacht hat und informativ war - dann ist ja prima. Wenn nicht - dann scheiß drauf.

    Wer jetzt Lust bekommen hat, bei oder mit uns zu trainieren und sich wegen Corona nicht gleich in die Hose macht, kommt nach Stuttgart / Esslingen und trainiert mit. Im Wesentlichen geht's um äh .... Schweiß, Anstrengung und eine gehörige Portion Spaß inkl. einer coolen Truppe.

    Grüße
    Geändert von Ich-wer-sonst (02-02-2022 um 21:02 Uhr)

  5. #5
    Registrierungsdatum
    08.09.2019
    Beiträge
    3.067

    Standard

    Zitat Zitat von Ich-wer-sonst Beitrag anzeigen
    Vorletztes Video ...
    Alles nicht uncool, finde ich.


    ... am besten direkt dann noch Sparring machen
    Das war m.E. das, was sifu kernspecht hätte von der wt-„kampfzeit“ bis dato (weiter?)entwickeln können/sollen, um wt hinsichtlich des von ihm propagierten sv-zwecks voranzubringen.
    Hat aber wohl irgendwann nicht mehr ins programm gepasst.

    Gibt es das in Deiner schule, falls ja was darf man da dann alles an techniken (wie stark) einsetzen?

    Könnte mir vorstellen, dass das nicht für jeden was ist, wenn man‘s richtig machen will und dafür ggf. „neigungsgruppen“ einrichten müsste.

  6. #6
    Registrierungsdatum
    12.12.2021
    Beiträge
    74

    Standard

    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    Gibt es das in Deiner schule, falls ja was darf man da dann alles an techniken (wie stark) einsetzen?

    Könnte mir vorstellen, dass das nicht für jeden was ist, wenn man‘s richtig machen will und dafür ggf. „neigungsgruppen“ einrichten müsste.
    Wer sich auf die Birne hauen möchte, darf das und wer das nicht möchte, muss das nicht - um es mal kurz zu beantworten. Aber schwaches Rumgefummel oder Gequatsche präferieren wir ALLE eher nicht - was nicht bedeutet, dass bei uns nur Kampf- oder Muskelmaschinen trainieren. Alles andere ist der Fall. Komplett gemischt vom Zahnstocher bis hin zum Muskelberg - ganz normale Leute. Aber alle wollen (!) explizit Gas geben und idR. je nach Übung / Trainingsinhalt an Ihrer persönlichen Grenze trainieren. Die sind stark, schwach, dick, dünn - aber was die Gruppe ausmacht (jedenfalls die, die trainieren) ist ein ziemlicher Fokus und Wille. Und das ist tatsächlich richtig geil (finde ich)

    Und Neigungsgruppen gibt's nicht. Das ist ja alles viel zu modern gedacht. Hier, die Vegetarier bitte da nach links zum Tofu und dort die Leute mit Lactose-Allergie nach rechts. Wing Chun ist 'ne Kampfkunst oder Kampfsportart - je nach Definition. Der Wortteil Kampf kommt ja nicht daher, dass man den anderen zu Tode quatscht oder streichelt, in der Hoffnung, dass der Dich umarmt, weil man in der Schwach-Chun- oder iWT-Neigungsgruppe war. Früher oder später, wenn's eng wird, muss man volle Pulle draufhauen. Dumm, wenn man das nie trainiert hat, weil man in der falschen Neigungsgruppe war, aber glaubt, man hätte es bös drauf, weil man Mitgliedsbeitrag zahlt aber eigentlich gar nicht ins Training geht.

    ... und Verneigungsgruppen im Sinne von devoter "Danke, Danke großer Trainer oder Sifu" Verneigung nach jeder Belehrung gibt's erst recht nicht. Das ist ja mehr was für Leute, die's nötig haben.
    Geändert von Ich-wer-sonst (02-02-2022 um 21:40 Uhr)

  7. #7
    Registrierungsdatum
    08.09.2019
    Beiträge
    3.067

    Standard

    Zitat Zitat von Ich-wer-sonst Beitrag anzeigen
    Wer sich auf die Birne hauen möchte, darf das und wer das nicht möchte, muss das nicht - ...

    Also ich hatte das eher so gemeint:

    1)
    Wt wurde m.W. durch sifu kernspecht früher dahingehend beworben, dass es für „realistische“ sv das einzig (in Deutschland verfügbare?) sinnvolle kampfsystem sei.
    Hauptargument war, dass zwar einerseits kampfarten wie boxen, karate, ringen sparring machen würden, jedoch hierbei wettkampfregeln unterworfen seien, wodurch sv-effektivität eingebüßt würde; andererseits gäbe es zwar sv-arten, diese würden jedoch kein sparring betreiben und würden deswegen nicht genügend gut auf den ernstfall vorbereiten können.
    Wt warb damit, diese lücke zu schließen.
    2)
    Obiges argument würde ich grundsätzlich für richtig halten.
    Soweit ich zwischenzeitlich verstanden habe, wurde das o.g. sv-sparring jedoch in der ewto nie ernsthaft verfolgt/(weiter)entwickelt.
    3)
    Gehen wir mal davon aus, jemand bzw. eine gruppe will und soll ernsthaft (mit wt) für draußen fitgemacht werden.
    Das müsste m.E. mindestens grundsätzlich so aussehen:
    a)
    Es müsste ab anfängerstadium tägliches training stattfinden.
    b)
    Wenn die basistechniken bis zu einem gewissen grad beherrscht werden, müssten praktische anwendungsmöglichkeiten, so wie zb von Dir in den videos vorgeführt, gezeigt und trainiert werden.
    c)
    Jetzt würde es interessant:
    Man müsste dahin kommen, dass die o.g. wt-techniken im trainingsfreikampf (mit mehr oder weniger kontakt) zum einsatz gebracht werden können.
    Da man bei dem verfolgten trainingszweck, gerade beim wt, auch verletzungsträchtige techniken im freikampf (bevorzugt) üben „müsste“ (zb tritte ins knie, zwischen die beine, schläge an den hals, in den rücken, an den hinterkopf) könnte man das m.E. nur mit leuten machen, die technisch soweit sind, ihre (als durch training vorhanden vorausgesetzte) schlagkraft kontrollieren zu können und zu wollen.
    d)
    Wenn man das „richtig“ machen wollte, bräuchte man für die daran interessierten m.E. schon ein tägliches extratraining.
    Denn mit freikampf allein ist‘s ja nicht getan, sondern man braucht ja auch ein spezielles training, um zum freikampf hinzuführen.
    Auch von der intensität her wäre das wahrscheinlich nochmal deutlich höher, als bei den anfängern/fortgeschrittenen.
    Sifu boztepe (dessen theoretische ausführungen ich sonst meist nicht so überzeugend finde), hat das in einem kürzlichen interview mal auf den punkt gebracht (sinngemäß):
    Wer für sv trainiert, müsste eigentlich noch ernsthafter trainieren, als ein (hoch)leistungssportler, da er trainiert, um sein oder anderer leben und/oder gesundheit zu schützen.
    Demgemäß wäre so ein training für ernsthaft interessierte auf täglicher basis auf jahre hinaus angelegt.

    Nach „unten hin“ (für weniger bis gar nicht daran interessierte) wären natürlich verschiedenste abstufungen möglich.

    4)
    Zu den „verneigungsgruppen“:
    a)
    Kenne das aus einer „vollkontakt“sportart in einer privatschule von früher her so:
    Die hatten abends täglich drei kurse:
    Anfänger, fortgeschrittene, wettkampf.
    b)
    In der wettkampfgruppe gab‘s kein basistechniktraining mehr, nur noch "luft"trainig mit kampftechniken, pratzentraining, partnertraining mit kontakt , freikampf (mit entsprechender gangart) und konditionstraing.
    Da gingen naturgemäß nur leute rein, denen das gepasst hat und entsprechend (gut) war auch die trainingsstimmung.
    c)
    Es war wohl auch praktischer, eine komplette gruppe so zu trainieren, als in einer gemischten gruppe auf leute rücksicht nehmen zu müssen, die so eben nicht trainieren wollten; letztere sind in die anderen beiden kurse gegangen.

    5)
    Bin auf das thema nur gekommen, da Du oben geschrieben hattest, es sei am besten, sparring zu machen.
    Deswegen hatte mich interessiert, wie das bei Euch aussieht/in welchem umfang dafür/es trainiert wird.
    Geändert von Kunoichi Girl (03-02-2022 um 17:19 Uhr)

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Cord Elsner Wing Chun - CORONA
    Von Thiloy im Forum Wing Chun Videoclips
    Antworten: 3
    Letzter Beitrag: 13-05-2020, 12:46
  2. Wing Chun by Cord Elsner - Training
    Von Thiloy im Forum Wing Chun Videoclips
    Antworten: 22
    Letzter Beitrag: 05-02-2020, 16:10
  3. Wing Chun - Fitness Workout Impressions - Cord Elsner
    Von DerTübinger im Forum Wing Chun Videoclips
    Antworten: 37
    Letzter Beitrag: 14-05-2018, 10:20
  4. SIFU of WING CHUN GALERIE - CORD ELSNER - FACEBOOK
    Von Cord im Forum Wing Chun / Yong Chun
    Antworten: 105
    Letzter Beitrag: 01-04-2015, 12:11
  5. Antworten: 285
    Letzter Beitrag: 06-12-2014, 09:10

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •