Ich kenne Kinder Training, das geht je nach Dojo ab 3-4 Jahren los. Und in dem Alter haben Kinder schon sehr erkennbare Charakterzüge entwickelt und ich finde es richtig, dann auch mal isoliert von den Eltern etwas durchzuführen. Gerade im Training wo es dann erste leichte Aufgaben gibt in denen es gilt sich zu behaupten finde ich es gut, wenn der elterliche Schutz nicht oder nur begrenzt vorhanden ist. Das fördert früh die Unabhängigkeit, das Durchsetzungsvermögen und die Kommunikation mit anderen. Zumal ein Trainer/in nochmal eine andere Bezugsperson mit anderen Ansätzen ist als es das Kind sie aus der elterlichen Matrix gewöhnt ist. Auch das erweitert nochmals den Horizont.
Du sprachst von Verweichlichung, was ich als negativ konnotiert ansehen würde. Und im Zusammenhang mit dieser Aussage:
als Antwort auf diese Frage:
verstehe ich das dann so, dass die Gesellschaft deiner Ansicht nach verweichlicht ist. Oder habe ich da was verpasst?
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Wir haben das auch eine ganze Weile angeboten und es wurde damals gut aufgenommen, insbesondere Väter mit Anhang waren es meistens.
Samstags 10.30h-12h.
Es gab unter der Woche differenzierte Gruppen. (4-6Jährige; 7-10/11-14 Jährige; Jugendliche&Erwachsene; Erwachsene.)
Es kam immer wieder vor, dass Leute in anderen Gruppen mitmachen wollten.
Da ich das grundsätzlich begrüße und es auf der anderen Seite ungünstig ist wenn es mehr als Ausnahmen sind und wir Samstags nicht so voll waren haben wir es als Eltern-Kind Karate angeboten (Einzelpersonen/Paare durften auch teilnehmen)
Jetzt wo wir den Verein wieder aufbauen wollen werde ich es erstmal wieder als offen für alle Grundlagentraining anbieten.
Grundsätzlich ist es eine gute Möglichkeit für Fortgeschrittene einfach nochmal die Grundlagen zu machen und für die soziale Einbindung funktioniert es echt gut, wenn verschiedene Eltern mit Kind teilnehmen die alle im selben Quartier leben
"Es gibt keine Abkürzung, sondern nur Arbeit, Schweiß und Schmerzen." Chibana Choshin
Ich weiss jetzt nicht was du für "Kindertraining" kennst, aber normalerweise sind die Eltern da nur "beisteher"...die Kinder müssen eigentlich die Aufgaben alleine erfüllen und das untereinander ausmachen
Ich hab noch nie gesehen, daß Eltern da irgendwie aktiv eingegriffen hätten
Ich habe das einmal bei einem ehrgeizigen Vater erlebt, der meinte seinen Sohn zusätzlich antreiben zu müssen ( in einer eher negativen Weise ala der Junge muss sich mehr Mühe geben usw.). Geht echt gar nicht und stört.
Es gibt Für und Wider für ein solches Training.
Dafür spricht, daß Eltern mit ihren Kindern mal was unternehmen und gemeinsam Sport treiben und zusammen die Abläufe üben. Daß sie einfach die Zeit miteinander verbringen und vllt. ein gemeinsames Hobby haben.
Und innerhalb dieser Gruppe können ja auch die Erwachsenen mit Erwachsenen und Kinder mit den Kindern zusammen üben, sofern die Anzahl der Teilnehmer aufgeht. Zumindest wenn es um Partnerübungen geht.
Grundlagentraining ohne Partner wäre da ja immer möglich.
Dagegen sprechen würde, daß die Kinder keine individuelle Sache machen, d. h. ohne ihre Eltern. Manche Eltern neigen ja dazu, immer den Kindern was zu verbessern.
Bei meinem jetzigen Verein gibt es das gemeinsame Training. Ich finde es sehr laut und unangenehm.
Dagegen spräche auch, daß ein Trainer bei Eltern und Kindern unterschiedliche Trainingsmethoden anwenden müßte. Erwachsene werden nun mal anders trainiert, als Kinder.
Für normalen Breitensport ist das sicherlich für den ein oder anderen Verein eine gute Alternative, aber wenn man wirklich auf Leistung geht und auf Qualität eines jeden einzelnen, ist die klassische Trennung von Erwachsenen und Kindern einfach besser.
schlechtes beispiel für das eingreifen der eltern wäre fussballtraining.
nicht umsonst wurde die abstände für die eltern vom spielfeldrand immer weiter vergrössert
Bei uns in der Nähe im Judoverein geht es auch so: Eltern-Kind-Judo (eigentlich Kinderturnen) für 3-6.
Ab 6 dann ohne Eltern. Wobei die zugucken dürfen.
Ein BJJ-Trainer von mir meinte mal: Das schlimmste, was man machen kann, ist den Eltern erlauben, beim Kindertraining dabeizubleiben. (siehe Fireflea & BigX)
in meinem jujuverein sind 2 türen oder eine glasscheibe zwischen dem aufenthaltsort der eltern und dem dojo.
da können die eltern in sichtweite ihrer gören bleiben und nur mit aufwand eingreifen.
scheint zu funktionieren .
anmerkung: gören ist imA keine abwertende bezeichnung für kinder.
ich finde diese helicoptereltern schrecklich. die machen das training zu einem happening, sobald dann am we wettkämpfe anstehen, haben sie plötzlich keine zeit .
ich finde training kann und sollte nur dann stattfinden, wenn die kinder selbstständig ohne elternbeaufsichtigung trainieren können , dh ab frühestens ca. 6 jahren.
alles andere ist bewegungsschulung und ist auch eine möglichkeit kinder an der normale" training " heranzuführen.
da hat der BJJ trainer recht
Geändert von marq (10-02-2022 um 15:23 Uhr)
Keine Ahnung, was da hier bei Einigen für Bilder entstehen. Bei uns trainieren die Erwachsenen genauso in einer größeren Gruppe mit, wie ihre Kinder und alle andere. Nicht mehr und nicht weniger. Ist ja nicht so, dass die da mit Picknickörben anrückten oder so...
Und wenn meine Tochter mal mit auf einem Lehrgang ist und sich freut, weil der Papa in der gleichen Gruppe mittrainiert (dadurch konnte sie überhaupt erst zu Karate motiviert werden), dann ist mir das mehr als nur recht.
Man kann Erziehung auch in beide Richtungen überfrachten.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
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