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Thema: Fantastereien

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  1. #1
    Gast Gast

    Standard Fantastereien

    @OliverT: Also Planwirtschaft sehe ich darin nicht; wie kommst du darauf?

    Es gibt einfach eine Unmenge von einfachen Arbeiten, die bisher primär eine Billiglohn-Kaste erfüllt, an der sich aber problemlos alle beteiligen könnten. Aber für die dann doch noch oft Staatsgelder aufgewendet werden, weil sie sonst gar nicht durchkommen.
    Auf der anderen Seite werden sogar Modelle eines bedingungslosen Grundeinkommens ganz ohne etwas dafür tun zu müssen diskutiert (wie seriös die wirtschaftlichen Berechnungen der Befürworter sind, kann ich nicht einschätzen). Aber in meiner Fantasterei würden ja im Grunde erstmal alle einfachen aber notwendigen Tätigkeiten von allen verrichtet, d. h. es wird Arbeit geleistet, die sowieso vergütet wird.

    Das Argument, dass Selbstständige oder so keine Zeit mehr hätten kann ich auch nicht verstehen. Wir reden hier von sagen wir mal 2 bis 3 Tagen im Monat; und dafür hat jeder schon mal seine Grundsicherung. Wieso soll das zeitlich nicht machbar sein?

    Dass es nicht zu planen ist, glaube ich auch nicht, wieso auch? Das Leben der Menschen ist auf x-Ebenen staatlich mitbestimmt und durchgesteuert, warum sollte das nicht gehen. Da habe ich in andere Bereiche menschlicher Fähigkeiten weniger Vertrauen.

    Dass Argumente von NickNick mit den Ehrenämtlern sehe ich auch so. Manchmal empfinde ich es aber fast schon als Problem, dass so viele Menschen so viele ehrenamtliche Aufgaben übernehmen. Weil dadurch nämlich der Staat sich aus der Verantwortung zurückzieht, Stichwort Tafeln; oder Freizeitbegleitung in der Pflege. Die Ursachen innerhalb des Systems bleiben dadurch unberührt (und wenn dann der Nachschub schwindet, wie z. B. jetzt bei und nach Corona, sind die Probleme umso stärker da). Insofern müsste Ehrenamt-Tätigkeit quasi ebenfalls als Grundsicherung genügen.

    So jetzt bin ich bereit zerrissen zu werden

  2. #2
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    Ich glaube, der Wechsel kam bissl abrupt, wahrscheinlich hat niemand die Fadenauslagerung mitbekommen
    Also ich halte die Sache für gut, sinnvoll und machbar, dafür müssten die Menschen halt bissl aus der Komfortzone heraus.
    Wertvolle Ehrenamtarbeit könnte man mit dem "Dienst an der Gesellschaft" verrechnen und global betrachtet wäre es wahrscheinlich gar kein Minusgeschäft, weil das was die Gutverdiener in der "Dienstzeit" verlieren, bekommen sie über viele Wege in kleinen Häppchen zurück. Da gibt es plötzlich gut ausgebaute Wanderwege, regelmäßig betriebene Repaircafés oder Vorlesestunden für (vor allem abgehängte) Kinder. Insgesamt halt eine lebenswertere Welt.
    Ein wenig erinnert mich der Ansatz an Thomas Morus' "Utopia" (Das Buch, das das Wort Utopia erfand). Dafür, dass das Buch so um die 500 Jahre alt ist, fand ich es extrem fortschrittlich und radikal. Eigentlich überwältigend. Allerdings war seine Vorstellung bissl zu uniform für die heutige Gesellschaft, aber ich kann mir gut vorstellen, dass sein Modell so in 100 Jahren (wenn die Ressourcen richtig knapp werden und die Menschen trotzdem menschlich bleiben wollen) eine Wiederauferstehung feiern könnte.

  3. #3
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    Und für "Da habe ich keine Lust zu", gäbe es noch das Buch "Menschenpflichten":

    "Genügt es, hier und in anderen Ländern, immer nur Menschenrechte einzuklagen? Natürlich ist dies zwingend notwendig. Aber gehört es nicht auch zur Entwicklung bestehender Demokratien, und ist es für ein gesellschaftliches Miteinander, das auf Gemeinsinn und Achtung gegenüber seinen Mitmenschen basiert, nicht nötig, immer wieder auch Menschenpflichten einzuklagen?
    Der InterAction Council hat am 1. September 1997 dem damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, und der Weltöffentlichkeit diesen Entwurf zur Diskussion vorgestellt. Mitunterzeichner der Erklärung waren u. a. Helmut Schmidt, Valéry Giscard d´Estaing, Jimmy Carter, Schimon Peres, Felipe Gonzáles, Kenneth Kaunda, P. E. Trudeau und Franz Vranitzky.
    14 Jahre später haben sich 38 Studierende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dieser Erklärung beschäftigt und unter engagierter Mitwirkung des Künstlers Mehrdad Zaeri vorliegendes Buch herausgebracht, das in jedem Haushalt und in jeder Schule seinen Platz haben sollte."

  4. #4
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    Ich halte dies für keine gute Idee, da ein derartiges System in keiner Weise mit meinem Weltbild kompatibel ist.
    "Wrestling is all about the power of the individual." - Terry Funk

  5. #5
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von General Bordeaux Beitrag anzeigen
    Ich halte dies für keine gute Idee, da ein derartiges System in keiner Weise mit meinem Weltbild kompatibel ist.
    Was/Wie ist denn dein Weltbild?

  6. #6
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Was/Wie ist denn dein Weltbild?
    Sehr libertär mit dem Respekt vor Privateigentum als höchstes moralisches Prinzip.
    "Wrestling is all about the power of the individual." - Terry Funk

  7. #7
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    Zitat Zitat von General Bordeaux Beitrag anzeigen
    Sehr libertär mit dem Respekt vor Privateigentum als höchstes moralisches Prinzip.
    Das geht mMn. aber nur in einer Welt mit zu vielen Ressourcen und Privateigentum ist genauso wie Geld nur eine Idee bzw. ein Hirngespinst, an das nur genug Leute glauben müssen.
    Kannst du evtl. ein Beispiel nennen, was die Auswirkung als höchstes moralisches Prinzip verdeutlicht?

    Und inwiefern widerspricht die Idee diesem Weltbild?

  8. #8
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    Zitat Zitat von General Bordeaux Beitrag anzeigen
    Sehr libertär mit dem Respekt vor Privateigentum als höchstes moralisches Prinzip.
    Das funktioniert aber nur da. wo erstmal Privateigentum gebildet werden kann. Viele können das nicht in der Welt, in der wir aktuell leben, bei denen reichts oft gerade zum Sattwerden. In welcher moralischen Position sind die dann, müss(t)en die deine moralischen Werte auch respektieren, bzw. sogar teilen? Also Regeln einhalten, von denen sie nicht profitieren? Jetzt wirds spannend. Zur besseren Einschätzung: du diskutierst mit einer Langzeit-Arbeitslosen ohne Ersparnisse. Ich weiß also, wovon ich rede.
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

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