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Thema: CORD ELSNER - Trainingsmitschnitte & Videos WING CHUN

  1. #1
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    74

    Standard CORD ELSNER - Trainingsmitschnitte & Videos WING CHUN

    Moin zusammen. Da der KKB Wing Chun Kanal hier bös eingeschlafen zu sein scheint, poste ich jetzt einfach mal bisschen was zur Unterhaltung. Wen's interessiert, der schaut es an, ansonsten einfach weiterziehen.

    Also - in jedem Training filmen wir sämtliche Trainingsinhalte als Trainingsmitschnitt für die Mitglieder. Heißt: Kamera aufstellen, Funkstrecke anbauen und sobald etwas von Relevanz erklärt wird, wird aufgenommen. Das Ganze wird nach jedem Training rasch geschnitten, Titelfolie drauf, rauf auf Youtube und dann über eine Whatsapp Gruppe an alle Mitglieder gepostet. Quick and Dirty, kein großer Aufwand, nicht tausend Kamerawinkel, einfach ein Mitschnitt.

    So entstehen i.d.R. mehrere Videos, die die Mitglieder nach dem Training zur Verfügung gestellt bekommen. So kann sich jeder über die Monate/Jahre eine eigene Videodatenbank zum Training zusammenstellen, Inhalte nochmals anschauen und vertiefen und sich u.a. auch "erinnern".

    Wir kennen das alle - manche trainieren permanent/kontinuierlich, andere wiederum ab und zu und manche kommen selten. Durch die Trainingsmitschnitte bleiben alle am Ball, Wing Chun aktiv im Kopf und man kann auch ohne im Training zu sein, sehen was trainiert wird und immerhin Zusammenhänge verstehen. Was filmen wir konkret?

    ALLES! Also von der Siu Nim Tao über Cham Kiu, Biu Tze, Mok Yan Chong Fat (Holzpuppe), Tripodalpuppe bis Langstock und Doppelmesser, Chi Sao rauf und runter (Sektionen 1 - 19), Chi Gerk, Lat Sao, Fitness, und und und ... es gibt kein "Wing Chun darf man nicht filmen" bzw. irgendwelche Zurückhaltung. Dazu (soweit möglich: Erklärung in die Details). Es gibt ja genug Videos, die man kaufen kann, wo eigentlich Null-komma-gar-nichts erklärt wird. Nur Bewegungsabläufe ohne wieso, warum, wann? Richtig checken kann man eigentlich nichts. Das machen wir nicht so.

    Wir trainieren sektionsbasiert - heißt: Wir trainieren grundsätzlich im Training immer Cham Kiu Chi Sao Sektionen, Biu Tze Chi Sao Sektionen und Holzpuppen-Chi Sao Sektionen wie auch Chi Gerk. Jedenfalls touchieren wir diese vier Blöcke so gut wie immer und schreiten kontinuierlich fort. Ziel ist ein fundierter Blick in das Gesamtsystem, wobei Verständnis aber auch Spaß immer im Vordergrund stehen.

    Hier nun mal 6 Videos vom gestrigen Training (Dienstag, 08.03.22) - diese sind öffentlich, um Interessierten einen Einblick zu geben. Unsere Datenbank für Mitglieder umfasst derzeit knapp 500 Videos - pro Woche kommen ca. 12 Videomitschnitte dazu (50 Wochen pro Jahr -> auf 600 Videos pro Jahr wird das rauslaufen). Den Quatsch von wegen "Wing Chun darf nicht gefilmt werden" ignorieren wir mal geflissentlich.

    Also los geht's.

    Damit Ihr versteht, was wir machen: wir trainieren derzeit parallel 1. Cham Kiu Chi Sao Sektion, 1. Biu Tze Chi Sao Sektion, 1. Holzpuppen-Chi Sao Sektion wie auch Chi Gerk. Das Ganze in separaten Übungen wie auch in Kombinationen. Jetzt haben wir uns paar Wochen mit einem Zyklus aufgehalten, der Gam Sao Fauststoß Zyklus bei uns heißt. Also den Arm des Partner mit Gam Sao runterbringen und parallel schlagen (simpel). Dabei tun sich allerdings diverse Möglichkeiten auf (Fesselungen, Hebel, Lücken, etc.). Zusätzlich Trainingsfehler (folgen, nachtarieren, usw.). Darüber haben wir gestern Abend gesprochen und sind so in Hebeltechniken abgeschweift (2. Cham Kiu Chi Sao Sektion), und und und

    Im ersten Video geht es also für die Mitglieder erneut um den Gam Sao Fauststoß Zyklus und die Probleme die sich ergeben, wenn man langsam übt, anstatt schnell zu agieren. Bei langsamem Üben entsteht die Illusion, man habe beliebig viel Zeit, z.B. dem Partner / Gegner "zu folgen" und sich auf dessen Aktionen einzustellen - schlicht, weil genug Zeit da ist. Hier muss man aufpassen, denn normalerweise hat man diese Zeit nicht. Stattdessen muss immer angenommen werden, dass jede Aktion mit maximal möglicher Geschwindigkeit ins Ziel gebracht wird.




    Im zweiten Video zeige ich, wie man Fehler ausnutzen kann - in diesem Fall: ein gestreckter Arm. Im Prinzip nutzen wir hier Inhalte aus der Hebel-/Antihebel-Sektion, konrekt: der 2. Cham Kiu Chi Sao Sektion (2.CK-CS-S). Sehe ich einen gestreckten Arm, hebel ich diesen - ganz einfach. Hier, im Gam Sao Fauststoß Zyklus streckt der Gegner seinen Arm, was ich instantan ausnutze, um den Arm zu hebeln.



    Im dritten Video setzen wir fort, indem wir nach dem Armstreckhebel Folgetechniken trainieren. Konkret: einen Rippenschlag inkl. Kniedruck/Kniehebel. Der Gegner knickt, der Weg wird frei Richtung Hals - dem im Wing Chun präferierten Ziel.

    Geändert von Ich-wer-sonst (09-03-2022 um 21:30 Uhr)

  2. #2
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    Im vierten Video zeige ich Euch, wie man auch anders in die heute trainierte Technikfolge aus Armstreckhebel, Rippenschlag etc. einsteigen kann. Ich muss nicht zwingend über Zugangriff, Pak-Fauststoß Konter gehen. Es gibt zig andere Möglichkeiten. Beispielsweise über Poon Sao und dort über Kwai Jarn, den diagonalen Ellbogen, der auch als Einstieg in die 1. Biu Tze Chi Sao Sektion dient. Tausend Wege führen nach Rom - das ist im Wing Chun nicht anders. Es kommt lediglich darauf an, Bewegungsfolgen zu kreieren, die das Training der jeweiligen Kerntechniken ermöglichen. So läuft das...



    Im fünften Video erkläre ich, wann ich eigentlich Gam Sao einsetzen kann und wann nicht. Häufig ist es überhaupt nicht möglich, den gegnerischen Arm wie im Chi Sao herunter zu ziehen und dann zu schlagen. Normalerweise "sperrt" der Gegner - spannt also den Bizeps an und verhindert ein Herabziehen des Armes. In diesem Fall reicht uns eine kleine Abwärtsbewegung durch Gam Sao, um eine Öffnung/ein Loch in der Deckung zu erzeugen, durch das wir schlagen können ("Kämpfen durch ein Loch"). Diese Öffnung nutzen wir aus, um einen Rippenschlag auszuführen.



    Im sechsten und letzten Video zeige ich Sektionskombinationen. Was heißt das konkret? Normalerweise dient jede Sektion zum Einschleifen / Eindrillen ganz bestimmter Grundtechniken, Grundideen oder Wing Chun Bewegungen / Bewegungsfolgen. Die kann man natürlich sektionsübergreifend miteinander kombinieren. Ich kann beispielsweise Kwai Jarn (den diagonalen Ellbogen) aus der 1. Biu Tze Chi Sao Sektion, Gam Sao bzw. Lap Sao als Öffnungsbewegung aus der 1. Cham Kiu Chi Sao Sektion und den Genickzug (Man Geng Sao) aus der 1. Holzpuppen Chi Sao Sektion herausgreifen und für eine Technikfolge hintereinander hängen. So werden schlussendlich Sektionsbausteine zu einem Großen-Ganzen zusammengesetzt und sinnvolle Wing Chun Bewegungsfolgen schließlich Stück für Stück ökonomisch / effizient zusammen gebaut.


  3. #3
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    Ich find den CE sehr sympathisch.
    Sein *ing *ung erinnert mich an Dragos WT ohne jetzt zu wissen wo er gelernt hat.
    Ansonsten find ich das Gym ansprechend.

  4. #4
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    Na logo, der CE ist total nett Das ist's im Wesentlichen zu ihm
    Und bei Dragos war der auch damals vor mittlerweile 15 (!) Jahren. 15 Jahre ist allerdings kampfsportlich schon ein halbes Leben, wenn man nicht stehen bleibt.

    Aber ich sag ja immer im eigenen Training den Mitgliedern: Wing Chun ist nicht alles. Schon ein geiles System, aber echt mit Defiziten/Lücken. Es nutzt ja nichts, vor dem Offensichtlichen die Augen zu verschließen. Allein der kommerzielle Aspekt in vielen Verbänden bei der Vermittlung macht das *ing *un eigentlich kaputt - aber da will ich gar nicht einsteigen. Ansonsten bzgl. thematischer Abdeckung: nix Bodenkampf, für die lange Distanz nur schwache Lösungen. Wo's hakt, ist eigentlich jedem, der sich mit Kampfsport, speziell Wing Chun beschäftigt mittlerweile glasklar bzw. bekannt.

    Wenn man Wing Chun hingegen mit mit anderen Inhalten verbindet (wo es halt sinnvoll ist) - dann wird's schon geil, wenn die Lücken so geschlossen werden. Aber darüber will ich gar nicht diskutieren. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob, wie und warum man sowas macht, integriert, lässt, was auch immer ...

    Ein Wort noch zu Dragos:
    Dragos hat damals rein auf Chi Sao Sektionen fokussiert, mit schwachem Praxisbezug. Um 2000 herum ist ja die EWTO kurz mal halb kollabiert, als sich die alte Riege um Boztepe u.a. von der EWTO gelöst hat. Donnerwetter ist das lange her. Boztepe ging, Reimers, Giese, Pfaff, Chatzilascaris, Dragos, Iadarola, Tappin, Avci, zig Leute, die ihr eigenes Ding dann gemacht haben - häufig eine kleine EWTO-Kopie mit gleicher Struktur (12 Schülergrad, 4 Technikergrade, etc.)(. Dragos hat damals mit der Masters-Academy die Lücke genutzt und auf Chi Sao Sektionen fokussiert und diese gegen Geld vermittelt. Das war kurz mal interessant, mehr nicht

    Sein Blick war natürlich interessant. Aber eben vor 18 Jahren! Dazu ziemlich aus den Finger gesogene Anpassung der Chi Sao Sektionen an die Realität. Und in dem Training sehr verhaftet an Regeln und Konzepten: dies darfst Du nicht, das darfst Du nicht, hier verstößt man gegen dies, gegen das und und und. Als ob das in der Realität den Gegner interessiert bzw. juckt. Im Endeffekt wusste man im Dragos WT gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist, vor lauter Theorie.

    Man hat den eigentlichen Blick auf's Wesentliche - die Selbstverteidigungsfähigkeit in der Praxis/Wing Chun zum funktionieren zu bringen - komplett aus den Augen verloren. Das ist im gesamten Sektionsgebimmel ja häufig das Problem. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Das war auch das typische Problem beim Dragos WT. Aber natürlich auch gewollt. Zig Zeug zum lernen, trainieren und der "Kunde" weiß gar nicht mehr, wann er mal fertig ist und hängt ewig rum.

    Mittlerweile ist Dragos völlig weg vom noch erkennbaren WT. Sieht man übrigens heute deutlich an seiner jetzigen Ausrichtung - damals war er noch recht Leung Ting nah, heute hat er sich komplett rausgeschossen und ist in seiner ganz eigenen Gedankenwelt. 0Sieht so aus, als hätte er nie mal den Praxistest gemacht, Sparring bzw. jemals über den Tellerrand (ua. seines eigenen Gehirns ) geschaut. Also auch mal ins Boxen geschaut, im Bodenkampf sich abgekämpft. Aber was weiß ich.

    Dragos lieferte schon teilweise sehr coole Bausteine, die baut man ein oder schmeißt sie weg. Man muss ganz fair sagen: einige wesentliche Dinge hatte Dragos wirklich zu 200% begriffen und auch in seinem WT umgesetzt.

    Abschließend bzw. mit anderen Worten: ich geh da ganz mit Dan Inosanto, der sagte: "Absorb, what is usefull". Man muss eben gucken, was gut ist, was nicht - und das geht natürlich nur, wenn man einen breiten Blick hat und entsprechende Erfahrung in der Praxis.

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