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Thema: Kawanabe Kenjiro

  1. #1
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    Standard Kawanabe Kenjiro

    Ich habe kürzlich bei Facebook das erste Mal von einem Kawanabe Kenjiro sensei gehört, der auch ein direkter Schüler von Funakoshi gewesen sein soll. Seine Praxis sieht ja recht ungewöhnlich aus, ist er jemandem ein Begriff?




  2. #2
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    Hallo,

    er ist ein Junior meines verstorbenen Karate-Lehrers (im Karate-Klub der Waseda-Universität) gewesen, der mir bestätigte, dass er wohl von T. Okuyama (1918-2006) lernte.

    Rein technisch meine ich erahnen zu können, was er da zu üben und zu vermitteln versucht. Allerdings wirkt das aufgrund meines Übens bei meinem Lehrer ehrlich geschrieben rudimentär und für mich wenig interessant bzw. erstrebenswert.

    Grüße,

    Henning Wittwer

  3. #3
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  4. #4
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    Hallo, wer kann bitte helfen, den mir / uns ist so einiges sehr unklar.

    Was bedeutet das 1. Video: Oizuki Part 1???

    Wir haben mit mehreren Personen dieses Video gesehen und fragen uns, was ist das, was bedeutet das?

    Mit einem Oi-Zuki hat das meiner / unserer Ansicht mehr als sehr wenig zu tun.

    Man könnte daraus alles mögliche deuten, aber ein Oi-Zuki sehe/n ich / wir in keinsterweise darin.

    Als 1. April Scherz müsste man dazu noch einige Tage warten, aber Spass bei Seite, was soll das sein und bitte bewirken?

    Nach nun 56-Jahren Martial Arts Zeiten stehe ich vor einem Rätsel, vielleicht kann jemand das bitte aufklären, vielen Dank.

    Bleibt alle gesund und weiterhin gutes Training für alle.
    Die einzige Beständigkeit ist die Veränderung.

  5. #5
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    Hallo,

    K. Kawanabe (geb. 1931) ist die Person, die diese Frage(n) eindeutig beantworten könnte.

    Ich selbst lernte nicht von ihm, sondern kenne nur ein paar Videoclips mit ihm.

    Meine vorsichtige Einschätzung zu dem technischen Inhalt des Gezeigten beruht auf dem Wissen und Können, das mir mein Karate-Lehrer vermittelte, der wie K. Kawanabe u. a. von T. Okuyama lernte. Ich „erkenne“ also in dem Gezeigten bestimmte Aspekte, die ich von meinem Karate-Lehrer erklärt und körperlich übertragen bekommen habe, die er wiederum von T. Okuyama hatte.

    Ganz simpel begonnen, ist ein „Oi-Zuki“ ein Vorwärtsschritt bei dem sich jeweils das Bein und die Faust (der Arm) auf der gleichen Körperseite nach vorn bewegen. In dem entsprechenden Filmschnipsel wird diese Bewegung mit ganz kurzen Schritten immer wiederholt.

    Ganz allgemein ausgedrückt, war die Suche nach und das Erarbeiten von einer besonderen Art von „kampfkünstlerischer Kraft“ (Bu-Chikara) ein wichtiger Bestandteil des herkömmlichen Karate, d. h. des Karate der Pioniere wie G. Funakoshi (1868–1957) oder C. Motobu (1870–1944) und deren Lehrern. Ohne diese kampfkünstlerische Kraft wäre Karate bloße Körpergymnastik. Sie kann sich von Lehrmeister zu Lehrmeister, von Übertragungslinie zu Übertragungslinie qualitativ unterschieden und anders „anfühlen“. Im weit verbreiteten Karate seit den 1920er und 1930er Jahren gab es für die schiere Masse an Karate-Lernenden kaum noch Möglichkeiten, eben diesen lernintensiven Teil von Karate ordentlich beigebracht zu bekommen, da dafür ein enges Üben mit dem jeweiligen Lehrmeister vonnöten war/ist. Daher gehört es heute eher zu den oberflächlich oder gar nicht bekannten und erstrebten Inhalten von Karate allgemein.

    Was nun K. Kawanabe in den Filmchen zu üben bzw. zu vermitteln versucht, betrifft eben eine Art dieser kampfkünstlerischen Kraft bzw. deren Erzeugung im Körper. D. h. ich meine da „erkennen“ zu können, was für Aspekte er da um- und einzusetzen sowie miteinander zu verknüpfen versucht. Als Krücke (und vielleicht auch als esoterischen Überbau) nutzt er den Ausdruck „Acht Kräfte“ bzw. „Acht [Bestandteile] der Kraft“ (Hachi-Riki), denen er jeweils eigene Namen zuordnet. Die Idee für diese Terminologie stammt aber nicht von ihm selbst. Mit einem kompetenten Lehrmeister ist diese Terminologie allerdings gänzlich überflüssig.

    Hat „man“ diese kampfkünstlerische Kraft wenigstens teilweise verkörpert, kann man sie in der Oi-Zuki-Bewegung zur Entfaltung bringen, egal ob sie nun so klein/kurz wie im Filmschnipsel oder größer/länger wie bei den üblicherweise zu sehenden Kata des Shōtōkan-Ryū ist. Umgekehrt kann „man“ sie mit Hilfe der Oi-Zuki-Bewegung, wie im Filmschnitzel zu sehen, auszuarbeiten lernen.

    Letztlich kann „man“ sie auf alle Bewegungen des Karate einschließlich denen mit Waffen wie Stock oder Holzsäbel übertragen …

    Grüße,

    Henning Wittwer

  6. #6
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    Hallo nochmal,

    ich muss mich entschuldigen. K. Kawanabe, so erfuhr ich soeben, ist vor zehn Tagen, am 12. März 2022 verstorben. Das war mir leider nicht klar, als ich oben auf ihn verwies, um eine Auskunft einzuholen.

    Grüße,

    Henning Wittwer

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