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Thema: Traurig… und zugleich eine Warnung!

  1. #46
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    Zitat Zitat von Tai_Eule Beitrag anzeigen

    Sehe hier die Relevanz nicht. Tachiiri war Schülerin unter Kent Sorensen, dem späteren Soke-dairi, und hat als solche auch von ihm gelernt (Quelle: Gerichtsdokument). Damit kann sie inhaltlich nichts anderes gelernt haben als der Rest. Wie viel sie von diesen Inhalten tatsächlich hat, ist nicht mit Sicherheit zu sagen.
    Naja, dann ist ja anscheinend doch mehr "über die Vorgeschichte der Dame" bekannt, um den Sachverhalt in dieser Hinsicht zu beurteilen. Ich will mich da auch nicht weiter einmischen, bin da zu wenig im Thema.

  2. #47
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Naja, dann ist ja anscheinend doch mehr "über die Vorgeschichte der Dame" bekannt, um den Sachverhalt in dieser Hinsicht zu beurteilen. Ich will mich da auch nicht weiter einmischen, bin da zu wenig im Thema.
    Verbreitet öffentlich zugänglich ist dieses Dokument auch erst seit letztem Samstag (16.04.2022). Mir waren bis dahin die Lern-/Lehrdetails von Tachiiri auch nicht sicher bekannt, kamen die meisten Englisch-sprachigen Informationen dazu von der Sorensen-Fraktion und waren damit entsprechend negativ eingefärbt. Der Vorteil an dem Gerichtsdokument ist vor allem auch der kleine Zusatz an manchen Absätzen "Dieser Punkt wird von beiden Seiten bestätigt.". Damit sind reelle Tatsachen öffentlich gemacht worden, auf die man sich in der weiteren Beurteilung der Situation stützen kann.

    Ein gewichtiger Punkt ist dabei auch gewesen, dass Nakamura-soke öffentlich keinen Nachfolger benannt hat, z.B. im Rahmen einer Shuumeihirou (Verleihungszeremonie). Alle Belege (Dokumente, wie Zeugen der Gespräche) sind immer nur im kleinen Kreis und ohne Anwalt/Notar (zumindest gibt es dazu keinen Hinweis in der Quelle) kommuniziert worden. Damit wurde das dann ein "er sagt/sie sagt" vor Gericht. Dazu sind ihr, trotz der relativ kurzen Mitgliedschaft (2009 Training im Hauptdojo unter Sorensen begonnen), verwaltende Aufgaben von Nakamura-soke in 2011 übertragen worden und war, bis zum Hamon (Ausschluss; 2013), aktiv als Fürsprecherin in der Kommunikation mit den Dachverbänden involviert.

    Ich verstehe durchaus, wie das japanisches Gericht hier zu seinem Urteil kommt. Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass das Wissen darum, wie Koryu in der Regel funktionieren, auch in Japan Nischenwissen ist, das den meisten Japanern fehlen dürfte: Beide, Sorensen und Tachiiri, sind mit Aufgaben von Nakamura-soke betraut worden und haben sich gegenseitig dabei unterstützt. Der Erhalt des Status quo (Mitgliedschaft in den "Dachverbänden") wurde durch Sorensen gefährdet, da er nicht japanischer Staatsbürger werden wollte, was die "Dachverbände" als Voraussetzung für eine Eintragung als Vertreter einer Schule haben. Tachiiri hat bis zum Scheitern dieses Punktes alles vereinbarungsgemäß unternommen, um ihren Aufgaben nachzukommen. Erst an diesem Punkt wurde ihr von den "Dachverbänden" zugetragen, dass sie doch die Leitung übernehmen könne, was sie gezwungenermaßen gemacht hat, um den Status quo zu erhalten. So die zusammengefasste Darstellung vor Gericht. Von Seiten Tachiiri wurde stets betont, wie wichtig und entscheidend doch die "Dachverbände" sind, ist die Schule seit mehreren Jahrzehnten und entsprechend unter Leitung der verschiedenen Soke Mitglied dieser Verbände gewesen. Erst mit dem spezifischen Koryu-Wissen, dass nämlich die "Dachverbände" eben keine Weisungsbefugten Verbände sind und auch kein Regierungsorgan, sondern einfach "nur" Zusammenschlüsse verschiedener Schulen zum Zwecke der Förderung von Koryu-bujutsu und dass weiterhin der Soke/Leiter einer Schule allein den Nachfolger ernennt und dieser wiederum alleinige Entscheidungsgewalt hat, fällt diese Argumentation in sich zusammen. Letzteres ist ein Punkt, auf den Sorensen zwar hingewiesen hat, der aber, so vermute ich, aufgrund der dünnen Beweislage (keine öffentliche Ernennung) sowie seinem Nicht-Nachkommen der Verantwortung (Lesart von mir aus dem Dokument) nicht so stark gewichtet wurde.

    All das macht deutlich, wie wichtig es für Koryu-ryuha ist, sich auch mit den modernen Rechtsgepflogenheiten auseinander zu setzen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, die eigene Schule zu schützen: Markenrechtliche Schritte; bindende Verträge; rechtssichere Dokumente und Testamente; öffentliche Nachfolgeerklärungen sind wohl das Mindestmaß, mit dem eine Schule heutzutage arbeiten muss. Wie eine Schulenleitung dafür das Geld und die Arbeitskraft aufbringt, muss jede Schule für sich selbst klären.

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