Schlimm. In Englisch von 3 auf 5 und bis auf Kunst alle anderen von 3 auf 4 hoch. In der Grundschule war ich noch Klassenbester (damals noch armer Stadtteil) auf dem Gymnasium (gehobener Stadtteil) hinterstes Notenschnitt Zehntel.
Hauptgrund war das Bloßstellen der Lehrerin als ich 12 war, so dass sie weinend den Raum verlassen musste.
Das hat mir das Kollegium unter Federführung meiner Klassenlehrerin übel genommen und den Denkzettel gab´s auf dem Zeugnis. Hab´s meinem Kunstlehrer hoch angerechnet, dass er den Weg nicht mitging.
Heute bin ich glücklich. Nach der Ohnmacht haben mich die Wut & Verachtung über solch Behandlungsweise anderswo sehr weit gebracht. Auch wenn das mit Sicherheit nicht die Intention der damaligen Lehrerschaft war.
An Schulen können mehrere Erwachsene sehr leicht Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen sensitive Minderjährige ein halbes Leben lang zu tragen haben. Eltern haben es da natürlich noch leichter.
Wer wissen möchte, wie Jugendliche heute so ticken, ein paar Euro investieren möchte und sonst keine entsprechenden Kontakte hat, dem sei diese Studie ans Herz gelegt.
https://jungedeutsche.de/
Da werden regelmäßig Jugendliche in D und Ö befragt.
Geändert von Der Marv (02-06-2022 um 14:12 Uhr) Grund: Ergänzender Link
Nochmal, Lehrer können sich nicht gegen Schüler verschwören und denen willkürlich irgendwelche Noten reindrücken. Viele Leistungen in der Schule sind objektiv messbar. Wenn du in Mathe richtige Ergebnisse hast, in Sport deine Weite springst oder in Englisch ordentlich übersetzt, kriegst du auch deine Punkte. Am Ende nehmen sich Jugendliche da auch oft zu wichtig. Ich hab im Jahr ca. 10 verschiedene Klassen, mit 20-25 Schülern. Also über 200 Schüler die ich die Woche sehe. Ich habe überhaupt keine Zeit und keinen Nerv, bestimmte Schüler zu „hassen“, oder gegen die zu intrigieren, wie manches Kind sich das so vorstellt.
Ich denke bei dir werden andere (private?) Probleme mit reingespielt haben, wenn du so abgestürzt bist.
Geändert von Kensei (02-06-2022 um 14:20 Uhr)
Warum schließt Du da von Dir und Deinem Umfeld auf andere?
In der Oberstufe hab ich erkannt, dass sich Tutoren und Lehrkräfte auf Klassenreisen jeden Abend ne Flasche Wein reingezogen haben. Die Nichtalkoholiker waren die Ausnahme. Studien belegen, dass die Hältfe aller Lehrkräfte derart herftige psychosomatische oder psychische Probleme haben, dass sie verfrüht in dern Ruhestand gehen müssen.
Was aus Deinem Blickwinkel nicht sein kann und was ist, sind verschiedene Dinge. Klar kannst Du argumentieren, meine persönlichen Erfahrungen gibt es nicht. Aber dann würde auch auch jede Grundlage fehlen, sich weiter hier auszutauschen.
Hä?
Was hat das damit zu tun, dass Lehrer auf der Klassenfahrt ne Flasche Wein trinken oder frühzeitig in den Ruhestand gehen? Das läßt dich jetzt schlussfolgern, dass die meisten Lehrer psychisch kranke Alkoholiker sind, oder was?
Du hast unterstellt, Lehrer hätten dich willkürlich auf irgendwelche Noten gesetzt. Das war weder früher, noch ist heute einfach so möglich.
Da brauche ich auch nicht in andere Kollegien schauen. Das gibt ganz einfach die Rechtslage nicht her.
Leistungsbewertung in der Schule muss nachvollziehbar begründet werden. Das ist kein arkaner Bereich, wo Lehrer irgendwelche Zensuren auswürfeln, ohne darüber zu informieren, wie die zustande kommen.
Ich denke umgedreht wird ein Schuh draus. Du bist in deinen Leistungen aus irgendwelchen Gründen abgefallen, und der Lehrkörper hat dann irgendwann beschlossen, dich nicht mit Augen zudrücken durch das Schuljahr zu schleiffen, sondern dich eben durchrauschen zu lassen. Du oder deine Eltern können für jede Note eine Erklärung über das Zustandekommen verlangen. Noten, die die Versetzung beeinträchtigen können dazu juristisch angefochten werden. Glaubst du Lehrer setzen sich so in die Nesseln, willkürlich mit Noten um sich zu schmeissen, um dann Eltern und/oder Anwälte am Hals zu haben?
Mag sein, dass dein persönliches Empfinden damals entspfrechend war. Wie haben Lehrer dir gegenüber denn die Noten begründet? Du müsstest dich doch darüber empört haben, wenn die nicht deinen Leistungen entsprochen hätten?
Und an der Uni lief es dann genauso weiter? Völlig willkürlich Leistungsbewertungen?
Geändert von Kensei (02-06-2022 um 15:40 Uhr)
Da stellen sich mir folgende Fragen:
1.) wie genau hast Du die Lehrerin bloßgestellt?
2.) bist Du erst mit 12 auf das Gymnasium gekommen?
3.) warum erwähnst Du die Sozialstruktur der Stadtteile, wenn das keine Rolle spielte?
das war dann mit 12
Aber in die Oberstufe hast Du es dennoch geschafft?
Schriebst du nicht auch, dass du von 2 auf 4 abgerutscht bist? Zumindest in Sport?
Ansonsten brauche ich jetzt nicht viel Fantasie, um mir ein "Abrutschen" um eine Note erklären zu können. Dass können ja ganz banal im ersten Halbjahr noch knappe 3er gewesen sein, die deine Lehrer dir dann im zweiten Halbjahr nicht mehr zugestanden haben. Vielleicht sahen Engagement und Motivation bei dir entsprechend aus, dass sie zu der Einschätzung kamen. Eine 3 geht ja bis 3,4 und eine 4 fängt ab 3,6 an.
Und wenn es das erste Jahre nach der Grundschule war, macht das umso mehr Sinn.
Es ist jetzt nicht selten so, dass Schüler, die in der Grundschule noch "gut" sind, den Wechsel auf's Gymnasium nicht verkraften. Je nach Grundschule und Gymnasium.
Wenn ich dazu noch lese, dass du meintest Lehrer "bloßstellen" zu müssen? Das ist jetzt auch kein normales Verhalten und läßt tief blicken.
Geändert von Kensei (02-06-2022 um 16:00 Uhr)
Besteht Deutschunterricht nur aus Aufsätzen? Zumal in den unteren Klassen?
Bei Leseleistungen oder Diktaten werden Rechtschreibung und Grammatik bewertet. Da hast du 'ne Fehlerquote, und gut ist. Völlig objektiv.
Nein. Ich hasse überhaupt keinen Schüler. Sowas gibt es nur in der Fantasie von Kindern. Genauso wie Verschwörungen des Lehrerkollegiums gegen sie.
Ich hab schon in der Grundschule Aufsätze geschrieben und da wurde sogar Schrift benotet.
Bei Leseleistungen wird Rechtschreibung und Grammatik bewertet?
Die vom Autor?
Da ging es in der fünften/sechsten nach meiner Erinnerung eher um die korrekte Interpretation durch Betonung und wenn die nicht so war, wie der Lehrer meinte, die sein müsste...
Lieblingsschüler hast Du wahrscheinlich auch nicht?
Genau, ob du z.B. Buchstaben sauber schreibst. Oder eben Wörter fehlerfrei.
Das Diktat wäre hier das Wesentliche gewesen. Hast du wieder geflissentlich ausgeblendet um stattdessen lieber zu sticheln, gell?
Leseleistung kann vorlesen sein, im Sinne von fehlerfreiem und fließendem Lesen. Oder z.B. den Inhalt von Texten wiedergeben bzw. Fragen zu Sachtexten beantworten. Da gibt's jetzt nicht soviel Interpretationsspielraum. Entweder du verstehst die Aussagen, oder du verstehst sie nicht.
Was denn für eine "Interpretation durch Betonung"? Hast du da irgendwelche Arien vorgetragen? In den ersten Jahren geht es im Wesentlichen um Grammatik, Rechtsschreibung und Textverständnis. Da hast du z.B. Zeitformen und wandelst Sätze von einer in die andere um. Bestimmst Satzglieder, Wortarten usw. usf. Oder arbeitest eben Informationen aus Sachtexten heraus, um zu zeigen, dass du die verstanden hast.
Und wenn du einen Aufsatz schreibst, "Mein schönstes Ferienerlebnis...", dann zählst du anschließend die Wörter und solltest den möglichst Fehlerfrei niedergeschrieben haben. Was jetzt aber auch nicht heißt, dass da nicht auch mal Kreativität, Wortschatz oder Ausdruck mitbewertet werden.
Nein. Das würde bedeuten, dass ich Kinder bevorzugen würde. Wie sollte das gehen?
Es gibt sicher Schüler, mit denen ich mich besser verstehe als mit anderen, oder mit denen ich mehr auf einer Wellenlänge bin. Im Normalfall hat man zur eigenen Klassen ein besseres Verhältnis als zu anderen Klassen, klar. Aber Begriffe wie "Liebe" oder "Hass" haben in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis, wie wir es in westlichen Kulturen praktizieren, nichts zu suchen. Also zumindest nicht von Seiten der Lehrkraft. Seitens der Schüler gibts das schon.
Das ist eine Frage der Professionalität, die aber auch junge Lehrer oft erst lernen müssen. Eine Seminarleiterin im Referendariat hat mal zu uns gesagt, "Sie sind nicht in der Schule, um Freund der Schüler zu sein. Merken Sie sich das."
Erst einige Zeit später habe ich verstanden, was sie damit meinte. Und heute schätze ich diesen Ratschlag und geb' den auch an junge Kollegen weiter.
Geändert von Kensei (02-06-2022 um 18:45 Uhr)
Moin Kensei,
meine Erfahrungen sind da andere, ich muss aber auch zugeben dass das sehr lange her ist...
Ich war damals auf dem ältesten Gymnasium Deutschland, Latein als erste Fremdsprache, noch vor Englisch und meine Lehrer/innen waren noch so richtige, alte, sehr sehr konservative Knochen..
Ich hab damals nur anhand meines nicht so priviligierten Status, nenn mich "Arbeiterkind", sehr viel Benachteiligung erfahren..
Aber ich finde es gut und erstrebenswert, wenn sich dass heute geändert hat, no pun intended, aber wenn dich das Lehrerkollegium einmal auf dem Kieker hat, dann hast du auch heute noch die Arschkarte gezogen, wirst geschnitten und einfach nicht unterstützt...
Lieben Gruss
P.s. mal als Beispiel: mein Klassenkamerad hat in Englisch alle Arbeiten mit 6 geschrieben, also 6 6 6 6(sein Vater war hier nen CDU Lokalpolitiker) und ne 5 auf seinem Zeugniss bekommen, ich hab meine Arbeiten 5 3 5 3 geschrieben und auch ne 5 bekommen...
Heute kann ich drüber lachen....
Aber das war schon eine richtige *********nummer..!
Geändert von Gast (02-06-2022 um 19:23 Uhr)
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Geändert von Pansapiens (02-06-2022 um 19:56 Uhr) Grund: versehentlich zu früh abgesendet
Wieso sollte es keine Lehrer geben, die Schüler bevorzugen oder benachteiligen? Das ist allgemein menschlich, und solches Verhalten zu reduzieren und minimieren ist sehr aufwendig.
Dass das theoretisch anders sein sollte, ändert da doch erstmal nix.
Geändert von Gast (02-06-2022 um 20:10 Uhr)
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