Naja, in der VWL gibt es ja auch (immer etwas stiefmütterlich behandelt und gerne übersehen) die Theorie der öffentlichen Güter. Das wäre für mich der klassische Fall: Der Markt sorgt nicht für ausreichend Angebot, weil die negativen Effekte der fehlenden körperlichen Ertüchtigung nicht vom Individuum getragen werden, sondern von der Allgemeinheit. Daher ist Selbiges auch nicht bereit, adäquate Preise zu zahlen. Zudem gibt es Individuen, die dazu schlicht nicht dazu in der Lage sind. Aber, wie gesagt, die Kosten dieser ineffizienten Marktallokation tragen wir alle.
Gerechtigkeit ist ja gemeinhin ein ziemlich schwieriges Konzept. Ich würde sagen, wenn es für alle besser ist, wenn der Staat hier (indirekt oder direkt) als Anbieter auftritt, ist es für die Gesamtheit besser. Da ist es eigentlich egal, was Du oder ich als gerecht empfinden.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Hat jetzt nicht direkt was mit dem Thema hier zu tun, aber mit Schule... im weitesten Sinne;
Geile Aktion wie ich finde.
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Geändert von Gast (03-06-2022 um 21:01 Uhr)
War schon‘n klasse Titel damals, Pink Floyd.
Hier gings um Schule!
Welcher Titel könnte da gemeint sein?
Es gibt da einen Witz:
Der Dorfpfarrer beobachtet zwei Jungen, die auf der Straße heftig diskutieren. Er geht zu ihnen und erkundigt sich, was los sei. „Wir haben hier gerade einen Euro gefunden“, erklärt der eine, „und haben überlegt, wer von uns beiden ihn bekommen soll!“
„Und – seid ihr zu einer Lösung gekommen?“
„Klar“, antwortet der andere Junge, „den Euro hat sich derjenige verdient, der am besten lügen kann.“
Hochwürden ist entsetzt: „Aber kennt ihr nicht die Gebote Gottes? Lügen ist streng verboten! Ich selbst habe mein ganzes Leben nie gelogen, sondern immer die Wahrheit gesagt!“
Die beiden Jungen sehen einander nachdenklich an und schließlich sagt der eine zum anderen: „Okay, er hat gewonnen – gib‘ dem Herrn Pfarrer den Euro!“
Geändert von Pansapiens (04-06-2022 um 04:02 Uhr)
Das Lied zum Film "Die Klasse von 1984", als die Opis von heute noch die Zukunft waren?
(Hey, der da bei 2:16 abgestochen wird, ist IMO Micheal J. Fox, der dann später zurück in die Zukunft wollte...)
Ich hab mal eine Doku über den SAS gesehen.
Da berichtete ein Veteran (Generation Falklandkrieg) ungefähr so von seiner Kindheit:
"Ich komme aus einer üblen Gegend.
In der Schule haben sie uns immer auf Waffen durchsucht.
Hatte man keine, gaben sie einem eine."
Ein Lauch war der nicht.
Geändert von Pansapiens (04-06-2022 um 04:01 Uhr)
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Geändert von Pansapiens (04-06-2022 um 03:59 Uhr)
Wie lange dauerte denn die Reifezeit?
Hattet ihr keine Lehrer, die Dir und eventuell Deiner Klasse das an euch demonstrieren konnten, wie sich so was anfühlt?
Du hattest doch Zugang zur höheren Bildung?
Spielte da vielleicht auch der Fischteicheffekt eine Rolle?
Der Fischteicheffekt (vom engl. big-fish-little-pond-effect (BFLPE), früher auch Bezugsgruppeneffekt) beschreibt in der Pädagogik das Phänomen, dass Schüler durch leistungsschwächere Mitschüler in ihrer Klasse eine stärkere Lernmotivation besitzen, da ihre Leistungen dort öfter auffallen, besonders honoriert werden und sie bestrebt sind, ihren Vorsprung zu halten.
[...]
Herbert W. Marsh zufolge besagt der BFLPE, dass vergleichbar begabte Schüler ein geringer ausgeprägtes Selbstkonzept entwickeln, wenn sie eine Schule für besser Begabte besuchen, und dass sie ein höher ausgeprägtes Selbstkonzept ausbilden, wenn sie eine Schule mit geringem Begabungsniveau besuchen.
Geändert von Pansapiens (04-06-2022 um 04:15 Uhr)
Die Reifezeit dauerte 14 Jahre.
Der Zugang war sicherlich da, mit ungleichen Voraussetzungen. Birth Lottery eben. Meiner Privilegien dem Rest der Welt gegenüber bin ich mir dabei durchaus bewusst.
Leider ist das nicht mehr Thema gewesen. So was lief im stillen ab im Zimmer der Schulleitung. Meine Schule war eher für politische Auseinandersetzungen bekannt. Es gab einen Lehrer, der sowas gut hingekriegt hätte. Gerd Steinbrinker. Leider hatte ich den nur mal in Vertretung. Der hatte echte Sozialkompetenz und ethische Grundsätze, die weit über: "Das lass ich die jetzt auch mal genauso fühlen" hinausging.
Damals hab ich das noch nicht verstanden.
Das mit dem Fischteicheffekt ist spannend. Ich schau mal ob ich da in der Meditation hinkomme und klarere Erkenntnisse erhalte. Grundschule ist ganz schön lang her.
In der Pubertät soll ja die emotionale Empathie herabgesetzt sein, aber die dauert normalerweise keine 14 Jahre
Meine Klasse hat im entsprechenden Alter (Machtspielchen) auch mal eine Lehrerin fertiggemacht. Nach einer Ansage eines anderen Lehrers/Studiendirektors, haben die das aber eingesehen und sich entschuldigt.
Ich bin auch auf der "falschen" Straßenseite aufgewachsen.
Das ist mir allerdings erst später klar geworden.
Da kann man den Bogen zum Thema zurückschlagen:
Schon zu meiner Zeit gab es Kinder, die ein recht volles Programm hatten, was außerschulische Aktivitäten wie Musikunterricht oder Sport angeht.
Aus irgendeinem Grund hatten mich meine Eltern nicht mal im lokalen Sportverein angemeldet, in dem sie selbst und meine Schwester Mitglied waren.
Ich bin daher - von einem kurzen Reinschnuppern in Volleyball - erst mit 13 über einen Klassenkameraden zum Judo gekommen und über Strafliegestütze zum Krafttraining.
Geändert von Pansapiens (05-06-2022 um 03:49 Uhr)
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