Zitat von
hallosaurus
Aus der Geschichte sollte man lernen.
Dazu müsste man erst mal wissen, was man aus der Geschichte lernen kann.
"Know your meme" meint, bezüglich des hier diskutierten Spruchs:
he exact author of the phrase is unknown. The earliest macros associated with the phrase, a collection of four paintings depicting various periods of Roman Empire, and a photograph of several armed Chechen fighters were spread online starting as early as August 2016, with an August 15th, 2016, post on 9GAG[1] being the earliest viral image macro containing the caption (shown below, left)
letztgenanntes Meme:
Wo ist das Bild denn aufgenommen?
Zeigt das Bild den Vorher oder den Nachher-Zustand, bezüglich des Wirkens der Gruppe im Vordergrund?
Die Häuser im Hintergrund sehen ja ganz in Ordnung aus.
Allerdings scheinen mir die von der Gruppe im Vordergrund präsentierten Werkzeuge eher nicht geeignet, solche Häuser aufzubauen oder instand zu setzen.
erstgenanntes Meme:
Das soll wohl die Geschichte des römischen Reiches in einer Nussschale darstellen.
Angesichts einer tatsächlich tausendjährigen Geschichte scheint mir das eine unzulässige Verkürzung und die tatsächlichen Ursachen des Untergangs des römischen Reiches nicht so klar, wie in "Asterix und der Lorbeerkranz des Cäsar" dargestellt.
Wikipedia meint:
Die Positionen, die in der historischen Forschung zum Ende des Römischen Reiches im Westen vertreten wurden und werden, sind sehr vielfältig. Die meisten lassen sich jedoch grob den folgenden vier Ansätzen zuordnen:
Dekadenz: Diese vor allem in der älteren Forschung sowie in populärwissenschaftlichen Publikationen weit verbreitete Ansicht geht davon aus, dass das Römische Reich spätestens seit dem 3. Jahrhundert einem (auch moralischen) Verfallsprozess ausgesetzt gewesen sei; Macht und Wohlstand hätten langfristig zu einem Werteverfall geführt, der die ökonomische und militärische Stärke des Imperiums schleichend schwinden ließ.
[...]
Katastrophe: Im Gegensatz zur Dekadenztheorie hat dieser ebenfalls früh formulierte Ansatz auch heute noch Vertreter in der Fachwissenschaft.
[...]
Transformation: Weit verbreitet ist in der gegenwärtigen Forschung die Ansicht, es sei irreführend, von den politischen Veränderungen überhaupt auf einen Untergang Roms zu schließen.
[...]
Bürgerkrieg: In jüngster Zeit wird vermehrt die Position vertreten, das Ende Westroms sei weder durch eine friedliche Transformation noch durch äußere Angriffe verursacht worden, sondern sei vielmehr eine Konsequenz aus jahrzehntelangen Bürgerkriegen gewesen,[...]
Mir scheint, das obige Meme und der Spruch spielt eher auf die Dekadenztheorie an, die zwar weiter verbreitet sein dürfte, weil die eben in populärwissenschaftlichen Publikationen zu finden ist, aber eventuell nicht mehr so die Mehrheitsmeinung der Fachwissenschaftler.
So wie in dem Beispiel des Ölscheichs IMO eher äußere Umstände und glückliche Fügungen dazu geführt haben, dass er und seine direkten Nachkommen nicht mehr auf einem Kamel sitzen, als die durch Kamelreiten erworbene Stärke, wird meines Wissens auch in der Geschichtswissenschaft mehr und mehr der Einfluss von z.B. Klimawandel auf Wohl und Wehe der Menschheit berücksichtigt.
Schon die biblische Überlieferung der Vertreibung aus dem Paradies wird meines Wissens als Darstellung des Übergangs von einem Sammler-Jäger-Dasein zu einem Dasein als Ackerbauern und Viehzüchter aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen zurückgeführt.
Die Ackerbauern und Viehzüchter waren dann auch nach einiger Zeit zumindest kleiner an Wuchs und auch an Schädelvolumen.
Das "im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot verdienen" in der biblischen Darstellung deutet auch nicht wirklich auf bessere Zeiten gegenüber dem Garten Eden hin.
Wenn man sich die jüngere deutsche Geschichte anschaut, kann man ja annehmen, dass in beiden deutschen Staaten 1945 ein ähnlicher Anteil von Menschen nach Hitlers Ideal (zäh wie Leder, flink wie Windhunde, stark wie Kruppstahl und dumm wie Brot..) ausgebildet war und ähnliche schlechte Zeiten erlebt hatten.
Dennoch hat sich der Wohlstand nach meinem Eindruck nicht gleichermaßen entwickelt.
Aufgrund meiner persönlichen Familiengeschichte weiß ich auch, dass schlechte Zeiten in der Kindheit/Jugend nicht unbedingt der psychischen Gesundheit förderlich sind IMO wahrscheinlich eher schädlich.
Schlechte Zeiten fördern eventuell die Einstufung von Härte positive Eigenschaft und das Eingestehen von Schwäche als Mangel wodurch psychische Erkrankungen schlicht nicht behandelt werden und nicht in der Statistik auftauchen.
Naja, bei Homer durften die Helden noch weinen und auch Churchill litt unter Depressionen.