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Thema: Karate geeignet für junge Sportlerin (7 Jahre) mit Down Syndrom??

  1. #1
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    Question Karate geeignet für junge Sportlerin (7 Jahre) mit Down Syndrom??

    Unser Sohn (6 Jahre) trainiert Karate und seine Schwester (7 Jahre) möchte sehr gerne auch teilnehmen.
    Ich bin mir jedoch sehr unsicher. Sie ist vom Down Syndrom betroffen. Obwohl sie große Freude an Bewegung hat, ist sie ungeschickt und wenig ausdauernd hat die körperlichen Fähigkeiten eines jüngeren Kindes.

    Zur Zeit trainiert sie Handball mit jüngeren Kindern als sie es ist. Der Handball-Trainer hat uns leider klar gemacht, dass sie nicht in die nächste Gruppe aufsteigen kann, weil es dann stärker leistungsorientiert ist und für sie nur zu Misserfolgserlebnissen führen würde. Handball ist also bald für sie beendet.

    Sie ist zur Zeit begeistert von allem was ihr Bruder über Karate erzählt und ihr zeigt und möchte unbedingt auch am Training teilnehmen. Ich persönlich denke, dass es sie wahrscheinlich noch überfordern würde. Wozu würdet ihr raten?

  2. #2
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    Grundsätzlich sollte das kein Problem sein. Ich hatte und habe auch oft Kinder und Erwachsene mit mehr oder weniger Bewegungstalent im Training. Natürlich muss das vorher mit der Trainerin oder dem Trainer abgesprochen werden, denn je nach Gruppe und Ausrichtung kann sie dazu passen oder nicht. Wenn es eine Wettkampfgruppe mit hohen Zielsetzungen ist, passt es wahrscheinlich eher nicht. Wenn es sich um eine Breitensportgruppe mit vorrangigem Ziel "Spaß an der Bewegung" handelt, sollte nichts dagegen sprechen.

  3. #3
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    Ganz grundsätzlich: Ja, Karate ist für Downies geeignet. Der deutsche Karate-Verband bemüht sich in der Hinsicht sehr (Infos des DKV). Wie andere Verbände da aufgestellt sind, kann ich nicht sagen. AAAAAABER es kommt -wie immer- ganz entscheidend auf den konkreten Trainer an. Es gibt viele Trainer, die keinerlei Erfahrung mit Menschen mit Behinderungen haben. Und viele wollen und/oder können sich da auch nicht für öffnen. Karate an sich lässt sich sehr gut als Individualsportart gestalten und mit passender Binnendifferenzierung des Trainings kann Überforderung vermieden werden. Aber für ein zielgerichtetes Training (hinsichtlich vorankommen in Können und Wissen) ist bei -je nach Grad der Lernbehinderung- mehr oder weniger an Extra-Aufwand seitens des Trainers zu leisten. Das hängt aber natürlich auch von den konkreten Inhalten des Kindertrainings ab.

    Die einzige Lösung hier ist also das Gespräch mit dem Trainer.

  4. #4
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    Ich bin da jetzt kein Fachmann, aber ich kann eine kleine Geschichte erzählen.

    Ich habe mal einen Autisten ( Asperger-Syndrom ) kennen gelernt. Den konnte ich motivieren ( ich nicht alleine, aber seine Bezugsperson ) mal bei etwas ganz traditionellem, nämlich Iaido mitzumachen. Die Atmosphäre: es wird nicht gequatscht im Training, die förmliche japanische Etikette usw. war für ihn genau das richtige. Laut der Bezugsperson, macht er eine ganz tolle Entwicklung durch und ist schon offener geworden.

    Ich weiß nicht ob dir das weiterhilft, aber das wollte ich mal schreiben.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht ob dir das weiterhilft, aber das wollte ich mal schreiben.
    Schöne Geschichte, danke.

    Ich denke der Größte Faktor ist hier der Trainer und die Gruppe.
    Wenn alle offen sind und der Trainer nicht nur ein guter KKler ist, sondern auch didaktisch/pädagogisch was kann, sollte es kein Problem sein.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Dextrous Beitrag anzeigen
    Ich denke der Größte Faktor ist hier der Trainer und die Gruppe.
    Wenn alle offen sind und der Trainer nicht nur ein guter KKler ist, sondern auch didaktisch/pädagogisch was kann, sollte es kein Problem sein.
    In jedem Fall. Karate an sich ist denke ich geeignet; man steht nicht irgendwie in Leistungskonkurrenz mit anderen und es geht um die eigene Weiterentwicklung. Aber nicht jeder Trainer wird geeignet sein oder sich zutrauen, entsprechende Schüler zu unterrichten. Was ich hier auch schon öfter gepostet habe:

    http://www.fightingarts.com/reading/article.php?id=3

  7. #7
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    Ich hatte auch schon Schüler mit (leichtem) Down Syndrom oder Autismus. Pauschal etwas zu raten ist da schwer, weil die Ausprägungen sehr unterschiedlich stark sind. Gerade bei Autisten. Alle die ich kenne haben aber im Schulsport mitgemacht und teilweise in der Freizeit noch Physio- oder Ergotherapie. Sportliche bzw. körperliche Belastung war also auf jedenfall möglich.
    Beim Down Syndrom müsste man schauen, ob das mit dem sich gegenseitig Schlagen oder Treten passt. Die Wahrnehmung dessen was als aggressiv oder bedrohlich empfunden wird, ist da ja oft eine andere. Wenn allerdings Handball mit anderen Kindern möglich ist? Der ist ja auch nicht "kontaktlos". Ist die Tochter denn im normalen Schulsport integriert? Geht sie in eine allgemeinbildende Schule (mit Lernbegleiter), oder in eine Förderschule? Gibt/gab es da Vorkomnisse im Sinne körperlicher Auseinandersetzungen mit anderen Schülern?
    Das würde ich mich als Elternteil fragen. Wie gesagt, allgemeingültige Ratschläge sind da sehr schwierig, weil die Krankheitsbilder sehr unterschiedlich ausgesprägt sein können.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Beim Down Syndrom müsste man schauen, ob das mit dem sich gegenseitig Schlagen oder Treten passt
    Aber gerade deswegen könnte doch Karate passen?! Die meiste Zeit wird ja in die Luft geschlagen und Kata gelaufen.
    Gesendet mittels Unterhaltungselektronik ohne Tapatalk.

  9. #9
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    Ja sicher. Aber halt auch nicht immer.

  10. #10
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    Mit dem konkreten Trainer(Team) sprechen und wenn die sich das zutrauen, ausprobieren. Grundsätzlich ist Karate dafür mE.gut geeignet. Die kleine wird vermutlich keine anderen Vorschläge hören, sondern konkret Karate machen wollen - es gibt aber Berichte über ziemlich beeindruckende Erfolge von Yoga-Training bei Downsyndrom, falls das in Frage kommt und geeignete Lehrer in der Nähe sind.

  11. #11
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    Danke für alle Antworten.
    Sie möchte konkret Karate machen. Allerdings würde sie sich auch in eine andere Richtung lenken lassen.
    Sie hat verstanden, dass sie jetzt bald mit Handball aufhören muss. Es ist eine große Enttäuschung für sie. Wir glauben, dass eine weitere Mannschaftssportart für sie nicht gut geeignet ist und wollen sie vor einer weiteren Enttäuschung schützen.
    Individualsport sollte es daher sein.

    Woran wir gedacht hatten: Nach den Sommerferien wird in der hiesigen Tanzschule ein Tanzkurs für Kinder starten und es wird mindestens ein anderes Mädchen mit Downsydrom dabei sein. Wir kennen die Familie.
    Der Tanzkurs dauert vier Monate und nachher könnte man nochmal gucken, ob sie weitermacht oder etwas anderes will. Wenn es nicht für sie geeignet ist, kann sie „ehrenvoll“ nach den vier Monaten aufhören und es wird ihr eine weitere Enttäuschung erspart.

    Sie ist nicht bang, aber sie ist mit der Koordination noch nicht so weit. Sie hat die Fähigkeiten eines jüngeren Kindes und sie ist spontan. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass sie beim Angrüssen/Abgrüssen lieber den Trainer umarmen oder eine Frage stellen würde. Wir sind noch dabei ihr beizubringen, dass man nicht alle Menschen mit Umarmung begrüßt.

    Unser Sohn hat spontan schon beim Trainer nachgefragt. Der hat gesagt, dass sie sich unsere Tochter gerne mal angucken. Natürlich aber wollen die auch Geld verdienen. Nicht böse gemeint.
    Wir möchten sicher sein, dass es auch für sie geeignet ist.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Hallihallo Beitrag anzeigen
    Unser Sohn hat spontan schon beim Trainer nachgefragt. Der hat gesagt, dass sie sich unsere Tochter gerne mal angucken. Natürlich aber wollen die auch Geld verdienen. Nicht böse gemeint.
    Wir möchten sicher sein, dass es auch für sie geeignet ist.
    Handelt es sich den überhaupt um eine Kommerzielle Sportschule? Das jemand damit Reich wird ist in Deutschland eine unbegründete Angst... Und das meiste Training erfolgt am ende doch eh in Vereinen und nicht in Kommerziellen Sportschulen.

  13. #13
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    Zitat Zitat von Hallihallo Beitrag anzeigen
    ...
    Wir möchten sicher sein, dass es auch für sie geeignet ist.


    Was sagt der arzt?

  14. #14
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    Zitat Zitat von Smals Beitrag anzeigen
    Handelt es sich den überhaupt um eine Kommerzielle Sportschule? Das jemand damit Reich wird ist in Deutschland eine unbegründete Angst... Und das meiste Training erfolgt am ende doch eh in Vereinen und nicht in Kommerziellen Sportschulen.
    Es handelt sich um eine kommerzielle Kampfkunstakademie.

  15. #15
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    Zitat Zitat von Kunoichi Girl Beitrag anzeigen
    Was sagt der arzt?

    Der hält überhaupt nicht von Kampfsport für Kinder unter 12. Auch nicht für unseren Sohn ohne Downsyndrom. Ich denke, dass er eine vollkommen falsche Vorstellung davon hat, was Karate ist und wie brutal es dabei zugeht. Er scheint es für eine Mischung aus Mixed Martial Arts und Running Man mit einer Prise Tribute von Panem zu halten. Mindestens.

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