Also ich denke mal wir stimmen damit überein, das jeder das lernen darf was er oder sie möchte. Aber mich interessieren eben einfach Formen die am nächsten an dem sind was deren Gründer sich ersannen haben.
Wenn Leute gern abgewandelte Kata mögen mit weniger Techniken drinne, dafür mehr Ausdruckstanz dann ist das ja für die Leute ok. Ich finds halt einfach nicht von Interesse.
Genau, jeder darf das "lernen", was er möchte. Lernen bedeutet aber nicht, sich selbst ausdenken. Daher lernst Du nicht, was sich der Gründer ersonnen haben mag, sondern reimst Dir irgendwas zusammen. Und zwar auf Basis von - ja von was eigentlich? Scheinbar gibt es keine Basis, wenn man sich die anderen Fäden anschaut (soll ich jetzt das oder das trainieren?). Daher wäre ein erster Schritt, auch erstmal was zu lernen und sich dann Gedanken zu machen, wie das so sein könnte und nicht andersrum
Btw., was hat sich denn der Gründer bei der Pinan/Heian 4 ersonnen?
Tja, ich hab grad die Deutsche Ausgabe vom Kyohan erhalten und darin sogleich mal geblättert.
Da sieht man ein paar nette Bilder wie Funakoshi die Yondan ausführt. Samt Beschreibung der Einzeltechniken.
Interessant ist, das dort erklährt wird wie man zuvor den Arm zu greifen hat nach dem Tritt. Dann wird die nächste Technik ausgelassen.
Aber das war wieder eine interessante Info, es passt zu 100% mit dem zusammen was ich meinte. Der Arm wird also schon gegriffen dann nach unten geführt, Handwechsel gefolgt von meiner Beschriebenen Anwendung.
Vielleicht sollte nochmal eingehend in der Kata geforscht werden aus dem die Pinan Katas entwickelt worden sind, ob eben diese Anwendung noch dort enthalten ist.
Kushanku? Oder welche Kata war es noch gleich..?
Des weiteren sind im Kyohan weitere interessante Infos. ZB steht da das die Heian Kata schon eine ganzheitliche SV anwendung ermöglichen!
Also mehr als heutzutage im Shotokan trainiert wird.
Dann werden im Kyohan auch Anwendung für Stock, und so weiter gezeigt. ZB die Einleitung in der Yondan ist eine Stocktechnik. Es gibt aber mehrere Stellen in den Heian Kata die Waffen enthalten!
Im Kyohan werden auch einige Würfe gezeigt. Sehr zu empfehlen das Buch!
Fragen wir Gott Kanazawa doch persönlich! Bilder aus "Karate: The complete Kata":
Es handelt sich lt. Kanazawa (und dem, was im DJKB gelehrt wird) ja keineswegs nur um einen "Handwechsel". Sondern die Linke führt einen Druckblock (Te osae uke) aus, mit dem eine angreifende Faust runter und letztlich nach links wegge-führt wird, um gleichzeitig (und dadurch) den Weg freizumachen für der Uraken Uchi mit rechts.
Katamaus, ich erinnere, wir hatten an dieser Stelle schon mal eine unterschiedliche Sicht darüber, was hier wie auszuführen ist. Macht nix. Ist ja letztlich auch wurscht, wessen "richtig" ist. Mir aber leuchtet das so wie beschrieben recht gut ein.
Ich glaube, da meinten wir ein anderes Detail, nämlich die Ausholbewegung zum Uraken, wenn ich mich richtig erinnere. Diese kann kreisförmig (wie hier bei Kanazawa) oder gerade erfolgen (wie bei Asai zu sehen). Wichtig ist aber, dass es Tate Uraken ist und somit die Schlagwirkung von oben nach unten zu erfolgen hat.
Mein Lehrer hat ja eine Weile bei Gott Kanazawa himself trainiert und der macht und erklärt es auch genau so wie von Dir beschrieben bzw. im Buch gezeigt (wobei, wie gesagt, seine Referenz die Bücher von Hiroshi Shoji sind, technischer Direktor der JKA unter Nakayama (unter dem er wohl auch ein paar mal trainiert hat)). Dementsprechend machen wir das natürlich auch so.
Allgemeine Anmerkung: die korrekte Ausführung bedeutet auch bei uns oder in der JKA oder im DKV oder oder oder mitnichten, dass sich hier für die Bunkai nicht noch ein paar Varianten verstecken können, die in der Kata so nicht zu sehen sind. Ich denke, das gilt ohnehin für so ziemlich alle Stilrichtungen im Karate.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
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