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Thema: Was ist Taijiquan?

  1. #1
    Gast Gast

    Standard Was ist Taijiquan?

    Um den anderen Thread nicht zu sehr zu überfrachten, lagere ich mal aus.
    Dort wie schon in anderen Threads ging und geht es ja immer wieder um die Frage, was Taijiquan sei bzw. ausmacht.

    Manche beantworten diese Frage ja z. B. mit "eine Kampfkunst". (Nur Kampfkunst wäre mir wie schon öfters geschrieben zu verengt, und trifft historisch m. M. nach eben auch nicht zu - aber das ist ein anderes Thema.)

    Andere setzen mehr auf die "drei Säulen" Kampfkunst, Gesundheitspflege, Meditation/Selbstgestaltung. Da kann ich mitgehen insofern, als man die gängigen Taijiquan-Übungsformen in diese drei Richtungen entwicklen kann, mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung.

    Weitere Bestimmungen wären z. B.:
    "Taijiquan ist Yin und Yang, Öffnen und Schließen." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist peng-jin." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist zentriertes Gleichgewicht." (Stimme zu)
    Das sind drei Versuche, die Essenz des Taijiquan möglichst kompakt wiederzugeben; und die in meinem Verständnis das Wesentliche gut wiedergeben.

    Bekannt ist natürlich auch zhan, nian, lian und sui ("Anhaften, Kleben, Verbinden, Folgen") oder yin jin luo kong ("Hereinleiten und in die Leere stürzen lassen").
    Finde ich auch okay, kann ich mich persönlich aber weniger mit identifizieren.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen


    "Taijiquan ist Yin und Yang, Öffnen und Schließen." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist peng-jin." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist zentriertes Gleichgewicht." (Stimme zu)
    Punkt 1 und 3 trifft meiner Meinung nach auf viele chinesische Stile zu. Egal, ob sie sich intern oder extern nennen.

    Punkt 2 wäre zumindest in der Terminologie ein Alleinstellungsmerkmal.

    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen

    Bekannt ist natürlich auch zhan, nian, lian und sui ("Anhaften, Kleben, Verbinden, Folgen") oder yin jin luo kong ("Hereinleiten und in die Leere stürzen lassen").
    Finde ich auch okay, kann ich mich persönlich aber weniger mit identifizieren.
    Das postulieren auch die Wing Chun Systeme und andere südchinesische Stile für sich.

    Schwierig, da etwas Einzigartiges zu formulieren, das als Klammer für die vielen sehr unterschiedlichen Taijiquan-Stile dienen und sich von den anderen CMA abheben soll.

    Das Denken in Stilen, die möglichst „rein“ gehalten werden sollen, wenn man „authentisch“ üben will, ist meines Wissens nach eine eher moderne Erscheinung. Früher war wohl eher „Cross-Training“ und gegenseitige Beeinflussung angesagt.

  3. #3
    Gast Gast

    Standard

    Ich hätte vielleicht noch hinzufügen sollen, was ich im anderen Thread geschrieben hatte:

    "Na ja, es gibt ja eine mündliche und schriftliche Tradition des Taijiquan, in der bestimmte Qualitäten als charakteristisch für Taijiquan angegeben werden (auch wenn es die Begriffe teilweise mit gleicher, ähnlicher und unterschiedlicher Bedeutung auch in der Tradition anderer KK gibt."

    Es geht mir nicht um einen realen Alleinstellungsanspruch oder Alleinstellungsmerkmale, sondern was man für sich als wesentlich ansieht oder gehört/gelesen hat.
    Ich glaube auch nicht, dass man die Stile schön sauber voneinander trennen kann.

    Insofern z. B. an dich:
    Was ist für dich das Wesentliche am Bajiquan? (Was dann durchaus auch bei anderen Stilen ähnlich anzutreffen sein kann.)

  4. #4
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    Standard

    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Um den anderen Thread nicht zu sehr zu überfrachten, lagere ich mal aus.
    Dort wie schon in anderen Threads ging und geht es ja immer wieder um die Frage, was Taijiquan sei bzw. ausmacht.
    Ich kenn die Geschichte des Namens so, oder so ähnlich:

    Als Yang Luchan anfing, in Yongnian (in manchen Quellen: Yung Nien) zu unterrichten, nannte man seine Kunst Huaquan (化拳 – „Neutralisierendes Boxen“), Rouquan (柔拳 – „flexibles Boxen“) oder Mianquan (綿拳 / 绵拳 – „Fließend, kontinuierliches Boxen“). Als er dann am kaiserlichen Hof unterrichtete, hatte er viele Herausforderungen zu bestreiten, einige davon waren freundlich, andere weniger. Aber er gewann immer und auf so überzeugende Weise nur mit weichen Techniken, dass er ein großes Renommee erlangte.
    Viele, die die kaiserlichen Haushalte frequentierten, kamen um seine Herausforderungskämpfe zu sehen. Bei einer solchen Gelegenheit, bei der Yang gegen mehrere renommierte Gegner gewann, war der Gelehrte Wēng Tónghé (翁同龢, Wēng Tónghé, veraltend auch: Ong Tong-He) anwesend. Inspiriert von der Art und Weise wie Yang sich bewegte und seine Techniken ausführte, hatte Weng (Ong) den Eindruck, dass Yangs Bewegungen und Techniken die physische Manifestation der Tai Chi Philosophie seien. Weng (Ong) schrieb dazu folgenden Vers:

    „Hände die Taiji halten, erschüttern die ganze Welt, eine Brust in der sich die höchsten Fähigkeiten verbergen, kann eine Versammlung von Helden besiegen.“

    – Wēng Tónghé (auch: Ong Tong-He)

    Nach dieser Begebenheit wurde seine Kunst Taijiquan genannt ebenso die Stile die aus seiner Lehrtätigkeit entstanden oder anders mit ihm in Verbindung standen.[6]


    https://de.wikipedia.org/wiki/Yang_Luchan

    "Anders mit ihm in Verbindung standen" trifft dann wohl auf Chenstil und die anderen Stile, die daraus hervorgingen zu.

    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    "Taijiquan ist Yin und Yang, Öffnen und Schließen."
    Öffnen und Schließen ist nur ein Beispiel für ein Gegensatzpaar, wie auch Heben und Senken, Vordringen und Zurückweichen, Ausdehnen und Zusammenziehen, Hart und Weich....
    Taiji bedeutet Gegensätze in Harmonie und im Taijiquan sollte man dann IMO, wenn man dem Namen unbedingt gerecht werden will, die Gegensätze harmonisieren.


    Daher wird dieses [fünfte] Level beschrieben als das: "Die einzige Person, die mit 50% Yin und 50% Yang spielen kann, ohne Yin oder Yang gegenüber voreingenommen zu sein.
    Die Person, die diese Fähigkeit besitzt, gilt als guter Meister. Ein guter Meister bringt jede Bewegung in Übereinstimmung mit dem Taiji-Prinzip, was bedeutet, dass die (eigentliche) Bewegung unsichtbar geworden ist.

    Chen Xiaowang zitiert in Die 5 Level des Taijiquan
    Geändert von Pansapiens (03-07-2022 um 00:10 Uhr)

  5. #5
    Gast Gast

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    Mir ging es jetzt beim Eröffnen des Threads nicht um eine allgemeine historische Diskussion, oder darum die Kennzeichen/Definitionen zu diskutieren wie gut oder schlecht die an sich sind.

    Ich habe ja extra immer dazugeschrieben, wie gut ich mich in den jeweiligen Bestimmungen wiederfinden kann.

    Also der Versuch, eine für einen persönlich einigermaßen passende, Merkmal-gestützte Charakterisierung der Kampfkunst/des Stils/der Disziplin die man betreibt.

  6. #6
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    Das ist schon recht tricky. Ich könnte einige (oder viele) Prinzipien, Merkmale usw. nennen, die für mich (gutes) Taijiquan ausmachen. Aber wenn es darum geht, mögliche Alleinstellungsmerkmale zu bestimmen... Nun, manche 'typischen' Taijiquan-Sachen sind auch teilweise/manchmal bei anderen 'internen' Kampfkünsten zu finden, oder überhaupt bei manchen anderen KK's. Und andere Merkmale oder Herangehensweisen, die ich sehr schätze und anstrebe, sind nicht immer bzw. nicht in allen Stilrichtungen zu finden. Zumindest meiner Wahrnehmung nach. Oder wenn doch, dann in der einer Stil-Unterart sehr wohl aber in einer anderen Unterart des gleichen Stils nicht so sehr.
    Ist das alles zu abstrakt? Ich könnte ein paar Sachen nennen, die für das von mir geschätze und angestrebte Taijiquan kennzeichnend sind. Aber ist das noch in deinem Sinne, Julian?
    Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin

  7. #7
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von GilesTCC Beitrag anzeigen
    Das ist schon recht tricky. Ich könnte einige (oder viele) Prinzipien, Merkmale usw. nennen, die für mich (gutes) Taijiquan ausmachen. Aber wenn es darum geht, mögliche Alleinstellungsmerkmale zu bestimmen... Nun, manche 'typischen' Taijiquan-Sachen sind auch teilweise/manchmal bei anderen 'internen' Kampfkünsten zu finden, oder überhaupt bei manchen anderen KK's. Und andere Merkmale oder Herangehensweisen, die ich sehr schätze und anstrebe, sind nicht immer bzw. nicht in allen Stilrichtungen zu finden. Zumindest meiner Wahrnehmung nach. Oder wenn doch, dann in der einer Stil-Unterart sehr wohl aber in einer anderen Unterart des gleichen Stils nicht so sehr.
    Ist das alles zu abstrakt? Ich könnte ein paar Sachen nennen, die für das von mir geschätze und angestrebte Taijiquan kennzeichnend sind. Aber ist das noch in deinem Sinne, Julian?
    Hi Giles,
    klar!

    Ich zitiere mich einfach selbst:

    Es geht mir nicht um einen realen Alleinstellungsanspruch oder Alleinstellungsmerkmale, sondern was man für sich als wesentlich ansieht oder gehört/gelesen hat. Ich glaube auch nicht, dass man die Stile schön sauber voneinander trennen kann.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Andere setzen mehr auf die "drei Säulen" Kampfkunst, Gesundheitspflege, Meditation/Selbstgestaltung. Da kann ich mitgehen insofern, als man die gängigen Taijiquan-Übungsformen in diese drei Richtungen entwicklen kann, mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung.
    das trifft es doch am besten, denke ich.

    [/Q

    Weitere Bestimmungen wären z. .:
    "Taijiquan ist Yin und Yang, Öffnen und Schließen." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist peng-jin." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist zentriertes Gleichgewicht." (Stimme zu)
    Das sind drei Versuche, die Essenz des Taijiquan möglichst kompakt wiederzugeben; und die in meinem Verständnis das Wesentliche gut wiedergeben.

    Bekannt ist natürlich auch zhan, nian, lian und sui ("Anhaften, Kleben, Verbinden, Folgen") oder yin jin luo kong ("Hereinleiten und in die Leere stürzen lassen").
    Finde ich auch okay, kann ich mich persönlich aber weniger mit identifizieren.

  9. #9
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    Standard 5 Merkmale von gutem Tai-Chi

    Zitat Zitat von Julian Braun Beitrag anzeigen
    Mir ging es jetzt beim Eröffnen des Threads nicht um eine allgemeine historische Diskussion, oder darum die Kennzeichen/Definitionen zu diskutieren wie gut oder schlecht die an sich sind.

    Ich habe ja extra immer dazugeschrieben, wie gut ich mich in den jeweiligen Bestimmungen wiederfinden kann.

    Also der Versuch, eine für einen persönlich einigermaßen passende, Merkmal-gestützte Charakterisierung der Kampfkunst/des Stils/der Disziplin die man betreibt.
    Meister Yang Jun listete 2018 auf einem Seminar in Kunming, China, 5 Merkmale von gutem Tai-Chi auf. Ich liste die hier einmal mit wörtlicher Übersetzung auf:

    气沉 qìchén: Qi gesunken, 身灵 shēnlíng: Körper agil, 劲整 jìnzhěng: Energie(/jin) koordiniert/geeint, 神聚 shénjù: Geist(/spirit) gesammelt/aufgerichtet, 心静 xīnjìng: Herz(/mind) ruhig.

    Gesunkenes Qi hat einen wichtigen Bezug zu unserem Gleichgewicht und unserer Atmung. Die Beweglichkeit des Körpers spricht von Wandlungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Die ’unification of energy‘ spricht von einer Kraft, die im Zusammenspiel unseres ganzen Körpers statt nur einem lokalen Körperteil entsteht. Ein aufgerichteter Geist und das ruhige Herz sprechen von einer offnen, all-umfassenden Wahrnehmung und dem Verständnis von Harmonisierung in Konflikten, ob diese im Kampf oder im Leben auftreten.

    Diese Qualitäten, finden wir in allen Tai-Chi Stilen wieder. Es gibt natürlich eine große Menge an Grundsätzen in der Tai-Chi Theorie, die sich die Stile übergreifend teilen, von denen hier schon einige aufgelistet wurden. Wer sich mit China beschäftigt, stellt auch bald fest, dass es kein großes Wunder ist, wenn man in 10 verschiedenen Kampfkünsten immer wieder die gleichen theoretischen Grundlagen findet. Alles wird integriert und man nimmt sich überall das, was man gerade braucht. Das sieht man auch schon, wenn man sich mit Religionen in China beschäftigt. Daoismus, Buddhismus und Konfuzianismus haben ihre eigene Identität, aber in der Praxis findet man sie immer Seite an Seite mit verschwommenen Grenzen.
    Geändert von Joshua-WTC (12-08-2022 um 21:07 Uhr)

    Winterfeldt Tai-Chi
    Yang Family Tai Chi in Berlin, Schöneberg.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Joshua-WTC Beitrag anzeigen
    Gesunkenes Qi hat einen wichtigen Bezug zu unserem Gleichgewicht und unserer Atmung.

  11. #11
    Gast Gast

    Standard

    Taichiquan ist für mich ein Thread mit 9 Antworten, wovon 2 Leute schon auf inaktv geschaltet sind...


    Spässchen Freunde...

  12. #12
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    Zitat Zitat von Gast Beitrag anzeigen
    Um den anderen Thread nicht zu sehr zu überfrachten, lagere ich mal aus.
    Dort wie schon in anderen Threads ging und geht es ja immer wieder um die Frage, was Taijiquan sei bzw. ausmacht.

    Manche beantworten diese Frage ja z. B. mit "eine Kampfkunst". (Nur Kampfkunst wäre mir wie schon öfters geschrieben zu verengt, und trifft historisch m. M. nach eben auch nicht zu - aber das ist ein anderes Thema.)

    Andere setzen mehr auf die "drei Säulen" Kampfkunst, Gesundheitspflege, Meditation/Selbstgestaltung. Da kann ich mitgehen insofern, als man die gängigen Taijiquan-Übungsformen in diese drei Richtungen entwicklen kann, mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung.

    Weitere Bestimmungen wären z. B.:
    "Taijiquan ist Yin und Yang, Öffnen und Schließen." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist peng-jin." (Stimme zu)
    "Taijiquan ist zentriertes Gleichgewicht." (Stimme zu)
    Das sind drei Versuche, die Essenz des Taijiquan möglichst kompakt wiederzugeben; und die in meinem Verständnis das Wesentliche gut wiedergeben.

    Bekannt ist natürlich auch zhan, nian, lian und sui ("Anhaften, Kleben, Verbinden, Folgen") oder yin jin luo kong ("Hereinleiten und in die Leere stürzen lassen").
    Finde ich auch okay, kann ich mich persönlich aber weniger mit identifizieren.
    Sprialrotation hast Du vergessen, das ganz wesentliche Charakteristikum, das leider oft übersehen wird, weil viele Leute irrtümlich lineare Bewegungen machen.
    Ganzkörper-Koordination der drei Segmente, wobei Öffnen und Schließen (etc= aus dem Dantian bzw. Rumpf initiiert werden und die Bewegungen logischerweise dann auch alle ohne Unterbrechung zusammenhängend fließen, oder alle zum Stillstand kommen.
    Das richtige Verhältnis zwischen Öffnen und Schließen und die für korrektes Pengjin ebenfalls nötigen Körperbögen und -Zusammenschlüsse;
    und "steel wrapped in cotton", also äußere Weichheit bei elastischer, aber stählerner innerer Struktur.

    Und doch, Taiji wurde als Kampfkunst entwickelt. Chenjiagou lag nahe dem Geben-Fluss-Delta, einem Gebiet, in dem ständig Kriege ausgetragen wurden und in dessen Umgebung ständig irgendwelche Söldner für Unruhe sorgten; es war in dieser wilden Gegend einfach unabdingbar nötig, sich vernünftig verteifigen zu können. Die Chenfamilie kämpfte vor Chen Wangting eher nach dem TongBei, Chen Wangting entwickelte das dann weiter und hatte keinerlei Bedarf, für seine Leute irgendein Gesundheits- und Entspannungssystem zu erfinden. Aber es ging natürlich schon auch darum, ihre Fähigkeit zur Feldarbeit zu erhalten.
    Nach und nach haben sich dann aus verschiedenen kurzen, deutlich "yangigeren" (also "kungfu-mäßigeren" Übungs-Kurzfrormen dann die beiden Langformen Laojia Yilu und Laojia Erlu entwickelt, bzw sie wurde dann zusammengefaßt, sowie der heute sog. "Kleine Rahmen", der damals, bevor Chen Fake die Xinjia erfand, auch als "Neuer Rahmen" bezeichnet wurde. Ebenso geht das Hunyuan Taiji, beheimatet wenige km von Chenjiagou, auf den ursprünglichen kampfbezogenen Chenstil zurück.
    Und Yang Luchan, der insgesemt 13 Jahre in Chenjiagou verbrachte, hat dann das Gelernte auf seine Weise zum Yangstil umgewandelt, der seitdem auch erhebliche Anpassungen erhalten hat.
    Man kann also schlecht Behaupten, Taiji wäre keine Kampfkunst; allerdings kann man wohl sagen, daß vieles, was heutzutage als Taiji angeboten wird, mit Kampfkunst nicht mehr viel zu tun hat.
    Geändert von scarabe (13-11-2022 um 01:53 Uhr)

  13. #13
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    Zitat Joshua WTC: "Gesunkenes Qi hat einen wichtigen Bezug zu unserem Gleichgewicht und unserer Atmung."

    Stimmt, wobei es auch ums Zentrale Gleichgewicht geht und nicht nur um die Balance beim Laufen

  14. #14
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    Zitat Zitat von scarabe Beitrag anzeigen
    Sprialrotation hast Du vergessen, das ganz wesentliche Charakteristikum, das leider oft übersehen wird, weil viele Leute irrtümlich lineare Bewegungen machen.
    Das ist ein sehr stilspezifisches Charakteristikum. Im Sun-Stil beispielsweise, wirst du kaum darauf stossen.

    Ebenso geht das Hunyuan Taiji, beheimatet wenige km von Chenjiagou, auf den ursprünglichen kampfbezogenen Chenstil zurück.
    Du meintest wohl Zhaobao. Hunyuan Chen-Stil geht auf Chen Fake's Schüler Feng Zhiqiang aus Peking zurück.

  15. #15
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    Zitat Zitat von scarabe Beitrag anzeigen
    Zitat Joshua WTC: "Gesunkenes Qi hat einen wichtigen Bezug zu unserem Gleichgewicht und unserer Atmung."
    Was genau ist "gesunkenes Qi", und wie darf man such den "wichtigen Bezug" zu Gleichgewicht und Atmung vorstellen?

    Stimmt, wobei es auch ums Zentrale Gleichgewicht geht und nicht nur um die Balance beim Laufen
    Ahh - ja. Auch hierbei wäre die Ausführung interessant. Bis hierher ist es ein Schlagwort, ggf. eine Leerformel.

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