die im Vid gezeigten Techniken (sprich ich mach nen Schritt ohne Schlag), werden die so ausgeführt?
gruss
die im Vid gezeigten Techniken (sprich ich mach nen Schritt ohne Schlag), werden die so ausgeführt?
gruss
Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.
Kein Ding! Gegen eine kleine Rauferei hab ich ja auch nix.
Also, was die Transition (das Prinzip gibt es natürlich im Kobudo auch) betrifft: Ich sag ja auch nicht, dass man da gar nichts üben kann (ich hab am Wochenende auch aus Spaß ne Bo Kata mit nem SV Stick von 50cm Länge gemacht ). Hinsichtlich Fuß-Hand-Kordination geht da schon was. Oder wenn ich mich rein auf die Bewegung im Körper konzentriere und die Hände nur „mitlaufen“ lasse. Das geht ja letztlich sogar ohne Waffe.
Aaaaaber: bei der Feinarbeit ist dann halt irgendwann Schluss. Kenn‘ mich im Silat nicht aus aber beim Bo muss ich den ja die meiste Zeit eher locker in den Händen halten (außer beim Aufprall) und immer mal ein bisschen hin- und hergleiten lassen. Das ist halt mit Jo dann nicht mehr so richtig sinnvoll möglich.
Dementsprechend würde ich halt sagen: bissl was machen geht zuhause mit Jo schon. Richtig trainieren nicht. Glaube, da sind wir auch nicht weit auseinander. Peace out.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Wo denn genau? Er macht doch eigentlich (fast) immer Schritt mit Schlag.
Oder meinst du, erst Schritt dann Schlag? Ja, das wird üblicherweise so geübt (was mir als Shotokaner extrem schwerfällt). Scheint mir eher so ein Didaktik-Ding zu sein. Erstmal Kontrolle über die Waffe behalten, sprich erst Stand sichern, dann Waffe einsetzen. Das konvergiert dann aber irgendwann wieder in Richtung gleichzeitg.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Nimm doch nen JoJo...
ja, ich meinte schritt und dann erst der schlag.
gruss
Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.
So weit, so gut....und ja, irgendwann ist dann bei der Feinarbeit schluss, obwohl das für mich dann erst in zweiter Linie an dem verwendeten Gegenstand liegt und in erster daran, daß ich bei Feinarbeit normalerweise einen Partner brauche der mir "Feedback" gibt damit ich Distanz, Präzession und Timing trainieren kann
Naja, abgesehen davon, wo er den Bo überm Kopf rotiert, schlägt er aber immer in Jo-Länge zu - ergo, wenn man den Jo jeweils an einem Ende fasst, würde man hinkommen. Zudem: Ich war der Meinung, die Standardlänge beim Bo sei etwa 180-182 cm. Der Herr im Video scheint mir aber rund 20 cm kürzer als sein Bo zu sein - ist der so klein oder ist sein Bo "überlang"?
Was die Gewichte angeht: Was ich so gelesen habe, liebt der Standard-Bo aus Kashi bei 1.000-1.200 Gramm, bei 30 mm Dicke. Zum Vergleich: ein Lignum Vitae Hanbo mit 35 mm (achteckig) hat schon 1.300 Gramm, mit 30 mm rund und 1.20 m müsste man da beim Jo locker auf 1 kg kommen. Ich muss aber gestehen, dass ich genau die Konfiguration grad nirgendwo finde, in 25 mm scheints die häufiger zu geben - da haben die ca. 800g.
Link zu meinem Gratis-Ebooks https://archive.org/details/john-fla...protoversion-1 & https://archive.org/details/FlaisSeiStark1_1
Erscheint mir jetzt auch irgendwie alles wieder unnötig verkompliziert:
Meiner Meinung nach drei simple Dimensionen:
1) Kann ich natürlich mit allen möglichen Sachen, egal ob Hammer, Schraubenzieher, Bierkrug etc. oder Knüppel, Jo, Bo, Hanbo etc. üben, wobei das Üben mit dem einen auch die Handhabung des anderen befördert. Also einfach alles überall benutzen. Damit entwickelt sich das Körpergefühl, eine gewisse Mechanik etc.
2) Spezieller kann ich anstatt mit der eigentlichen Waffe mit einem Ersatz trainieren. Dafür gibt es ja viele auch historische Beispiele. Leichtere Waffen von gleichen Umfang; gepolsterte Waffen; verkleinerte Waffen etc. Kann einzelne Aspekte sogar besser ermöglichen, aber auch zu einer Art Eigenleben bzw. Eigenentwicklung führen.
3) Manche Sachen kann ich halt nur mit der konkreten Waffe üben und nicht ersetzen.
(Und wer will kann noch Üben ohne Gegenstand wie mit Gegenstand und reines Visualisieren hinzufügen.)
Oder so...
Wobei sich mir dann die Frage stellt, warum man nicht Jo übt, wenn man keinen Platz für Bo hat. Oder Tonfa, Sai, etc.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Der einzige Grund einen langen Stock zu nutzen ist am Anfang, wenn man die Prinzipien dieser Waffe verstehen muss und dann nur noch am Partner. Sobald man einmal „ein Gefühl“ für diese Waffe hat kann man alles nehmen oder halt nichts. Dieses Prinzip der Übung und Übertragung findet sich in vielen Stilen der CMA.
Das erfordert jedoch ein Verständnis weit jenseits von „Techniken“.
Im Kern geht es immer um die Prinzipien der Körperarbeit und die Verfeinerung der Körperskills. Als Übungsfeld dafür nimmt man sich dann die Unterschiedlichen Waffen und guckt wie sich die Prinzipien auf diese Art der Waffe (lang, kurz, scharf, spitz etc.) auswirken.
Am Partner lässt man das dann lebendig werden.
„Techniken“ zu üben ist absolutes Anfängerlevel und kommt aus einer Zeit als man schnell viele Leute an dieser Waffe ausbilden musste, damit sie sie praktisch einsetzen konnten.
Die Waffe selbst zwingt dem Körper dann, durch die korrekte Übung, ein Bewegungs- und Koordinationsmuster auf (am extremsten die schweren Kriegsbögen). Dadurch entwickelt sich dann automatisch die „richtige“ Bewegungsqualität. Im nächsten Schritt wurde den Leuten dann früher die Prinzipien, die in dieser funktionalen Bewegung zum Ausdruck kommen, aufgezeigt und bewusst gemacht.
Diese Prinzipien wiederum kamen dann natürlich auch bei andere Waffen und dem Waffenlosen zum Ausdruck.
Grob gesagt gab es am Anfang Techniken und Solowiederholungen zur Körperschulung und Schaffung der Kampffähigkeit und später prinzipienorientiertes Lernen, was die Anwendungen und die Bewegungsqualität nach mal ganz neue Qualitäten verschaffte, da man dann sehr viel effektiver die Körperarbeit trainieren konnte.
Sobald ich prinzipienorientiert trainiere ist es wurscht ob und was ich, im Einzeltraining, in die Hand nehme.
Geändert von kanken (05-07-2022 um 11:49 Uhr)
Ich würde sagen es kommt auf die Techniken an.
Die Handhabung eines Bo ist im Okinawa-Kobudo wohl anders als in japanischen Koryu.
Es gibt sicher Techniken die man sowohl mit Bo als auch mit Jo machen kann, manches macht aber keinen Sinn.
Ich benutze einen Bo genauso wie einen Jo, ich trainiere mit dem Bo, weil ich einfach Waffen unterschiedlicher Längen handhaben können möchte, vorwiegend eigenlich um Körpermechanik zu trainieren.
Einen Han-Bo wiederum würde ich nicht zweihändig verwenden, sondern nur einhändig, während mit einem Jo beides geht, mit einem Bo wird es da schon schwieriger.
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