Klingt für mich in deiner Beschreibung dramatischer als es , zumindest nach dem Video zu urteilen , ist.
Ich meine,Keiner wird eingekesselt , keine Fluchtwege blockiert , Keiner festgehalten und die Anderen prügeln auf ihn ein , ..nichts , nada . Ist bestimmt nicht schön für die Jungs die es da erwischt , aber sie könnten jederzeit die Beine in die Hand nehmen und abhauen , weils ja soo gefährlich ist. Tun sie aber nicht.
Läuft also auch für mich unter der Rubrik Kommunikation. Hirachien klar machen , Themen wie Beleidigungen abarbeiten usw. Auch wenn der Auffälligste dabei sehr unsympathisch rüber kommt und förmlich zur Backpfeife einlädt. Nur mit seinem Auftreten. Da muss aber auch nicht unbedingt eine Institution versagt haben . Jedes Milieu , Jede Gruppe hat nunmal seine Sprache und jedes Viertel sein Milieu.
Auffällig wirds halt wenn sich eine Gruppe mal in ein anderes Viertel verirrt oder rumtreibt , aber weiterhin seine Sprache spricht ^^
Und auffällig ist nunmal auch heutzutage die nicht mehr weg zu denkende mediale Präsens , so daß das was es in meinen Augen schon immer in jeder Stadt und Dorf , nur halt eher in den Seitenstrassen , gegeben hat , nun plötzlich für Jedermann sichtbar ist. Leider auch für die Leute die dann idealistischer Weise Courage zeigen. Nur wenn du dich entschliesst zu handeln , dann muss man aber auch drauf gefasst sein , Alle auf den Hals zu bekommen oder Verstärkung zun riskieren , also kannst du dir Halbgares nicht wirklich leisten , WENN du merkst das die mit Ansage nicht kuschen. Dann stehste da und dir wird Gewalt gegenüber 12-13 Jährigen vorgeworfen . ....
Das ist für mich auch ein Grund sehr genau zu überlegen , ab wann ich mich entschliesse dann wirklich einzugreifen, denn auf Rückendeckung staatlicherseits vertraue ich keinen Augenblick . Das Handy wird dann zur Waffe für beide Seiten . Man selbst kann dokumentieren was die Jungs da abliefern , aber genauso können die dann dokumentieren was DU abgeliefert hast , wenn du dich entschliesst praktisch zu werden.....und DAS gabs früher einfach nicht ....da konntest hingehen , einen von denen umhauen , am besten den Auffälligsten da der so schön unsympathisch ist und weiter gehen,...
Wundert mich kein bischen da da keiner einschreitet....
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Ein YouTubeClip - von BILD verlinkt und Reitschuster aufgegriffen - soll jetzt was zeigen? Früher war alles besser? Ein Beweis für den vermeintlichen allgemeinen Niedergang unserer Kultur?
Ich weiß nicht. Ich bin Jahrgang 73. Auch in meiner Jugend gab es Messerstechereien, es wurde nachdem jemand zu Boden ging weitergetreten, rechtsradikale Gewalt war extrem gewalttätig (Bordsteinfressen ist leider keine Legende - ich kenne ein Opfer persönlich). In den 80ern war bei uns Rumposerei mit Butterflies und Stilletos auf den Schulhof normal. Heute undenkbar. Insgesamt erinnere ich mich an eine ziemlich aggressive Atmosphäre - auch in gebildeteren Schichten. Mein Sohn ist nicht den Aggressionen ausgesetzt wie ich es war. Sicher gibt es Milieus, die verroht sind und in denen es keine moralischen Grenzen gibt. Aber neu ist das nicht. Ich denke eher, dass die gesellschaftliche und mediale Sensibilität schärfer geworden ist. Gute Sache - hat aber nichts damit zu tun, daß die Jugend von heute schlimmer sei als unsere.
Keine Ahnung wer von Euch schonmal in Weinheim war. Ich habe da jedenfalls schon einige Nächte verbracht und kenne auch das Umland ganz gut.
Weinheim selbst mag recht ruhig und beschaulich sein und das örtliche Brauhaus ist absolut zu empfehlen, aber wenn man (wie ich z.B. mit dem Fahrrad) einfach mal weiter entlang der Bundesstraße und Bahnlinie Richtung Heidelberg fährt, ist die Gegend gar nicht mehr so ruhig und beschaulich. Riesige Wohneinheiten und genug Ecken in denen ich nicht unbedingt leben möchte. Die andere Richtung kenne ich nur vom Auto aus, da sieht man nicht ganz so viel. Viel besser sah es aber auch nicht aus.
ich frag mich wo in welchem milieu hier so mancher aufgewachsen ist......
wir haben immer solche stadtteile gemieden, weil wir unsere klamotten ( aka heute handys) lieber in der disco an uns sehen wollten als an anderen
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Bist auch ein harter Hund (in einer Stadt mit Brauhaus zu überleben ist nicht ohne).
@Koeffler: 1+
Daß es in den golden Eighties keine Waffen zur Schaustellung gegeben hat,nee.
Auf dem angesagten Abenteuerspielplatz(so wurde die dort mit Anleitung eines Jugendsozialarbeiters gebaute Bretterbudenansammlung genannt),wurden die überall erhältlichen Seiten- Springmesser "gezeigt",zum "Abziehen". Der Sozialarbeiter hatte da Feierabend,wenn was "vorkam".
Ich sollte auch "abgezogen" werden. Wobei es meistens um Kohle ging,Handies und so (rare,"beliebte" +gesuchte )Turnschuhe für 400€ usw.waren damals nicht am Start.
Aber immer ohne irgendwas rausgekommen,der "Intent" war da wohl noch anders .
Es wurde gelabert, Springer gezeigt, Absicht kundgetan,"haste Kohle".
Ich hatte nichts,"dann hau ab".
Um Mädchen ging es nie. Nur um Sachen. Für Mädchen wurde "so",also immer ohne Waffen,gekämpft. Fand ich deshalb auch nicht "worth it",weil ich lieber angeln gegangen bin.
Realitycheck. Gestochen wurde,in meinem persönlichen Umfeld,damals niemand.Ich hab auch nie daran gedacht,nach einem "Vorkommnis" die Polizei von der Telefonzelle aus anzurufen,weil war ja nichts,kein Blut vergossen,und nichts passiert. Die Messerverkäufer in der Stadt hatten ihren Stuff auch alle an 13jährige verkauft,aber das war kein Problem,so sah es aus.
Kommt mir vor,als ob heute "Nichts" schneller mal zu Verletzungen, schwereren Verletzungen und ggfls.dauerhafter Behinderung und Tod führt,als damals,aber sicher täusche ich mich.
Geändert von ragbar (26-07-2022 um 06:44 Uhr)
Violence? Violence is for Assholes. Lemmy Kilmister,1995
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