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Thema: Gekämpft - Gehofft und doch verloren ?

  1. #1
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    Standard Gekämpft - Gehofft und doch verloren ?

    Diese Geschichte begleitet mich schon eine Weile und heute ist sie auf dem Höhepunkt angekommen. Die Sache nimmt mich so mit, daß ich sie unbedingt teilen möchte:

    Es gibt ein junges Mädel, die einen Traumberuf hat. Gut und schön. Das dumme ist nur, sie hat denkbar schlechte Startbedingungen. Sie hat einen sog. " Migrationshintergrund " mit einer Kultur in der es nicht vorgesehen ist, daß eine junge Frau diesen Beruf ergreift. Sie hat sich aber durchgesetzt und die Aufnahme geschafft. Ihre Eltern sprechen Deutsch nur auf einem sehr einfachen Niveau und sind eigentlich Analphabeten. Sie können ihrer Tochter beim Lernen nicht helfen.

    Jetzt bekommt die junge Dame in der Ausbildung ungefähr 1400,- € netto. Da ihre Familie sehr arm ist, unterstützt sie ihre Familie mit 1200,- € im Monat. Es bleibt ihr ein Taschengeld von 200 € im Monat. Davon muß sie noch das Essen in der Kantine bezahlen: 40 - 60 Euro im Monat und den kläglichen Rest hat sie dann zur Verfügung. Sie muß sich einschränken wo es nur geht und praktisch auf jede Freizeitaktivität verzichten oder gezielt sparen.

    Beim Lernen hat sie Schwierigkeiten und jetzt hat sie von vier schriftlichen Prüfungen, drei vergeigt. Sie geht jetzt ins zweite Ausbildungsjahr und kann theoretisch in einem halben Jahr die Prüfungen wiederholen. Ich kann jetzt schon sagen, daß das nicht besonders realistisch ist, die Prüfungen zu bestehen.Sie müßte die Ausbildung dann beenden.

    Da ist also ein junger Mensch, der sich so für etwas begeistert, hart dafür arbeitet und sogar kämpft und dann drauf und dran ist zu scheitern.

    Mich macht die Sache sehr, sehr traurig. Ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Das Leben kann verdammt hart sein.

  2. #2
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    was lernt sie denn? bischen konkreter vielleicht, wenn du es Dir nicht nur von der Seele schreiben willst.

    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  3. #3
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    Anbieten mit ihr für die Prüfung zu lernen?
    Im praktischen Teil auch für die Ausbildung lernen?
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  4. #4
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    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Anbieten mit ihr für die Prüfung zu lernen?
    Im praktischen Teil auch für die Ausbildung lernen?
    will sie Schliesser werden
    also wenn sie in Deinem Berufsumfeld arbeiten will, kannst Du ja was an ihrer Situation ändern...die Eltern scheinst Du ja zu kennen.

    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Esse quam videri Beitrag anzeigen
    will sie Schliesser werden
    also wenn sie in Deinem Berufsumfeld arbeiten will, kannst Du ja was an ihrer Situation ändern...die Eltern scheinst Du ja zu kennen.

    gruss
    War jetzt mein Gedankengang, wenn man die Geschichte so gut kennt.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  6. #6
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    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen
    Beim Lernen hat sie Schwierigkeiten und jetzt hat sie von vier schriftlichen Prüfungen, drei vergeigt. Sie geht jetzt ins zweite Ausbildungsjahr und kann theoretisch in einem halben Jahr die Prüfungen wiederholen. Ich kann jetzt schon sagen, daß das nicht besonders realistisch ist, die Prüfungen zu bestehen.Sie müßte die Ausbildung dann beenden.

    Da ist also ein junger Mensch, der sich so für etwas begeistert, hart dafür arbeitet und sogar kämpft und dann drauf und dran ist zu scheitern.
    Woran in der Erzählung kann man erkennen, dass die Dame hart arbeitet und "kämpft"?
    Wie viele Stunden lernt Sie denn jeden Tag?
    Worin bestehen die Lernschwierigkeiten? Fehlen ihr die Sprachkenntnisse, um dem Unterricht folgen zu können, oder liegen grundlegende kognitive Mängel vor?
    Falls Letzteres, ist es IMO gut, dass sie noch relativ früh in der Ausbildung erkennt, dass sie für den "Traumberuf" ungeeignet ist.
    Geändert von Pansapiens (30-07-2022 um 03:16 Uhr)

  7. #7
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    Denke,wenn sie Kampfgeist für ihre Sache hat, und so scheint es,dann brauch sie einen/e,der/die mit ihr lernt,Schwächen aufspürt,auf sie eingeht und die Schwächen überwindet.
    Ist es vielleicht sprachlich zu schwierig,erkennt sie Umschreibungen/Differenzierungen nicht. Dann muß jemand zu ihr her, der das überbrücken kann.
    Und zwar nicht so Nachhilfeschüler aushilfsmäßig, sondern jemand,der Bock und Zeit dafür hat,auf sie einzugehen.
    Denke,sie kann es trotz Schwierigkeiten schaffen,denn Wille und Kampfgeist für ihre Sache sind da. Dann brauchts gezielte Unterstützung.
    Violence? Violence is for Assholes. Lemmy Kilmister,1995

  8. #8
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    >Mihigru

    Tut das irgendwas zur Sache?
    Das Problem ist hier schlicht, dass Deutschland viel zu hohe Hürden für einen Jobeinstieg aufbaut. Hierzulande braucht selbst ein Türsteher eine spezielle Ausbildung + Schein. Dass dann die Fachkräfte wegbleiben, sollte nicht verwundern.
    Dazu kommt dann: Wer seinen Job verliert und keine Stelle in der selben Branche findet, kann gleich hartzen, weil das deutsche System eben Fachidioten kreiert.

  9. #9
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    Inwieweit haben die Eltern/ deren Bildungsniveau Einfluss auf den Ausgang der Ausbildung ? In dem Alter sollte eigenständiges lernen doch möglich sein? Bei Bedarf eventuell Lerngruppen mit Klassenkameraden oder den Ausbildern bilden? Ich meine eine schulische Grundausbildung auf deutschen Boden ist doch erfolgt oder ist Sie erst seit kurzem hier?

  10. #10
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Woran in der Erzählung kann man erkennen, dass die Dame hart arbeitet und "kämpft"?
    Wie viele Stunden lernt Sie denn jeden Tag?
    Worin bestehen die Lernschwierigkeiten? Fehlen ihr die Sprachkenntnisse, um dem Unterricht folgen zu können, oder liegen grundlegende kognitive Mängel vor?
    Falls Letzteres, ist es IMO gut, dass sie noch relativ früh in der Ausbildung erkennt, dass sie für den "Traumberuf" ungeeignet ist.
    Seh' ich ähnlich. Hab bei den Schilderungen noch zuviele Fragezeichen um da jetzt irgendeine sinnvolle Einschätzung abgeben zu können. Sollte es bspw. an der Sprache liegen, weil Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, kann ich den Frust verstehen, wenn in sonstiger Hinsicht eine Eignung vorhanden wäre.
    Sollten es andere Gründe sein... tja. Ich erlebe immer wieder Jugendliche, bei denen es mit dem "Traumberuf" nichts wird. Da gilt oft wirklich, das Leben ist hart und kein Wunschkonzert.
    Wo ich absolut dagegen bin, ist Leute aus Mitleid irgendwo durchschleifen obwohl sie offensichtlich nicht geeignet sind.

  11. #11
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Woran in der Erzählung kann man erkennen, dass die Dame hart arbeitet und "kämpft"?
    Wie viele Stunden lernt Sie denn jeden Tag?
    Worin bestehen die Lernschwierigkeiten? Fehlen ihr die Sprachkenntnisse, um dem Unterricht folgen zu können, oder liegen grundlegende kognitive Mängel vor?
    Falls Letzteres, ist es IMO gut, dass sie noch relativ früh in der Ausbildung erkennt, dass sie für den "Traumberuf" ungeeignet ist.
    Der Kampf könnte darin bestehen, dass Sie als junger Mensch ihre eher Unfähigen Eltern versorgt/ aushält. Etc.

    Wobei ich 1200€ abzudrücken obwohl diese in der sozialen Hängematte Deutschland hängen als etwas überdimensioniert betrachte.

    Wohnung, Strom, Gas etc. Stellt ja alles der deutsche Michel.

  12. #12
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    Ich meine, wenn sie noch zuhause lebt und Einkommen bezieht, wird das auf die HartzIV Sätze angerechnet. Ergo kriegen die also weniger Stütze.

  13. #13
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Ich meine, wenn sie noch zuhause lebt und Einkommen bezieht, wird das auf die HartzIV Sätze angerechnet. Ergo kriegen die also weniger Stütze.
    Kindergeld sollte während der Ausbildung aber dennoch fließen.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Großteil des Einkommens zur Ratenzahlung für den AMG von Papa verwendet wird.

  14. #14
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    Es ist für die Fragestellung hier letztlich irrelevant, wofür die Eltern das Geld verwenden. Von daher lohnen da auch keine Spekulationen.

  15. #15
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    Zitat Zitat von hallosaurus Beitrag anzeigen
    Kindergeld sollte während der Ausbildung aber dennoch fließen.
    Kindergeld wird vollständig auf die Hartz-4-Leistungen vom Jobcenter angerechnet und mindert den Regelsatz entsprechend.

    https://www.hartz4.org/hartz-4-kindergeld/

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