Zitat von
MGuzzi
Die Sichtweise hat man von Anfang an, denn man lernt am Anfang erst mal Kraft aufzunehmen, bzw. diese zu akzeptieren, damit man adäquat darauf reagieren bzw. damit umgehen kann.
Das bedeutet aber dass man als uke wirklich erst mal die Gelenke trainieren muss, für "normalos" ist Nikyo Quälerei, für einen begeisterten Aikidoka ist das "angenehme Massage" fürs Gelenk.
Ueshiba sprach davon, die Gelenke zu "entstauben"...
Also, du übst wirklich irgendwann keine Schmerzen mehr zu empfinden (manche schaffen das, andere nie), keinen Wiederstand aufzubauen, mit dem Hebel mitzugehen, die Handgelenke geschmeidig zu machen und zu kräftigen und zu stabilisieren. ich habe mehrere Jahre lang zusätzlich täglich ca. 100 Liegestütze auf dem Handrücken gemacht (sas ist allerdings noch nicht wirklich viel).
Auf der Matte üben wir manchmal richtig lange und intensiv, gehen mit dem Hebel runter so tief wie es geht, bis man irgendwann in der Lage ist in der Bewegung so weit mit zu gehen bis man rauskommt.
Irgendwann ist das gar kein Problem mehr, man lässt die Schultern los und bringt den Ellenbogen nach unten, und dann ist man draußen. Wenn die Handgelenke gut genug trainiert sind geht das irgendwann (bei schlechter Ausführung natürlich auch, aber es gibt so Leute die haben einen Griff wie ein Schraubstock, da ist das nicht so einfach). Also kein Gegenreflex, kein Anspannen oder Gegenhalten. Das kann man dann auch irgendwann, am Anfang ist es aber kontraproduktiv, weil es einfach sehr schmerzhaft ist bei einem gut angesetzten Nikyo dagegen zu arbeiten. Also erst mal Zähne zusammenbeißen und lernen zu akzeptieren was da kommt. Und man muss ständig im Training bleiben.
Das ist Nikyo-Training auf der Uke-Seite. Für Sankyo übt man ähnlich.
Als Tori musst du lernen zu fühlen, wie das Gelenk arbeitet, denn jedes Handgelenk ist ein bisschen anders. Und es gibt einen Punkt an dem es ein unangenehmes Geräusch gibt, dann sind die Sehnen überdehnt, gebrochen ist da erst einmal nichts.
In Japan war es wohl früher üblich, so zu üben, denn wer dieses Geräusch oft genug gehört hat, weiß auch wann man aufhören muss.
Wenn man Nikyo sehr schnell und mit dem richtigen Impuls macht, gibt es keine Zeit für eine Gegenreaktion, da spürst du nur so eine Art explodierenden Schmerz, oder eine Art Schockwelle, und du liegst unten. Wenn man das so kann hat man ein ziemlich gutes Level, ein noch höheres Level hat man dann, wenn Uke unten liegt und gar keinen Schmerz gespürt hat.