Zitat von
MGuzzi
Man greift eigentlich, wenn es richtig gut ist, nicht die Gelenke an, so dass sie Stressreizen ausgesetzt werden, so dass man wieder gegen das "entfliehen wollen" ankämpfen muss.
Du sprichst jetzt von deiner Intention . Gürteltier und ich auch , sprechen von dem was physiologisch dabei stattfindet . Solange du Kräfte auf den Gegner wirken lässt solange greifst du auch Gelenke an. Daran kommt keiner vorbei , auch keine Aikidoka . Angreifen in dem Sinne bedeutet aber nun , das dort Kräfte wirken und dieses Wirken erzeugt nunmal Gegenreaktionen. Dabei ist es völlig egal ob die Gelenke das eigentliche Ziel sind oder nur ein notgedrungener Part in der angegriffenen (mit Kräften konfrontierten ) Kette sind.
Die Gegenreaktionen sind dann der Versuch sich dem Gelenkstress zu entziehen , Raum zu schaffen oder eben durch Spannungsaufbau die Gelenke zu schützen. das findet automatisch statt und genau DAS ist ja der Grund weshalb man dann Zugang zum Rumpf oder nenne es Stamm oder Zentrum oder Mitte, bekommt. ODER es zum Wurf , Abrollen führt , was ja dann eigentlich ein Escapeversuch ist bzw Winkelveränderungen .
Und hier knüpfen die Leute an , welche NICHT aus einem Aikidoverständnis heraus arbeiten . Diese Anknüpfungspunkte , die sich allein auf den benutzten Körper und seine Möglichkeiten beziehen , kann man doch nutzen für eine Diskussion, denn die sind ALLEN gemeinsam.
Dann eine Verriegelung erstmal pauschal zu verneinen halte ich für nicht sinnvoll. Verriegelung bedeutet doch nicht automatisch endgradig arbeiten .
Wenn man Aikido oder Aiki nicht verstanden hat, dann agiert man auf dieser Ebene. Das heißt nicht, dass man das nicht üben kann oder soll.
Ich würde es ev . so ausdrücken , das man mit seiner Intention und Verständnis , wenn man mit Aiki arbeitet, auf dieser Ebne nicht stehenbleibt, aber arbeiten tust du garantiert auch damit. Wie gesagt, auch ein Aikidoka kommt an der Physiologie nicht vorbei.
Ich denke auch es herrscht ein großes Missverständnis vor, was "katamäßig" bedeutet.
Mit katamässig war von mir gemeint , das der Partner keinen "unnötigen" Widerstand gibt , da ja ein kompletter Ablauf geübt wird. Er gibt dir halt soviel das du noch gezwungen bist etwas zu tun , etwas zu bewirken , aber behindert dich nicht dabei . das ist etwas anderes als komplett unkooperativ aber dennoch findet auch dort ein ständiges Stressen/Entstressen der Gelenke (weil kräfte wirken) und ein Nachjustieren statt . Schon weil die Flexibilität und der Grundtonus und die Koordination deiner Partner variiert .
Diese Technikdiskussionen (oder Beschreibungen) haben eigentlich keinen Wert, weil da ganz viele andere Sachen die wichtig sind um Aikido funktional zu machen, außer Acht gelassen werden. Das zeigt aber dann auch welches Level dem zugrunde liegt.
Sehe ich gerade umgekehrt. Schon wegen der unterschiedlichen Foki. Gleiches System (Körper) unterschiedliche Nutzung der Ebenen. DAS finde ich interessant. Nicht Richtig oder Falsch , sondern Varianten ...
weil da ganz viele andere Sachen die wichtig sind um Aikido funktional zu machen,
Die alle auf dem gleichen System basieren ......Körper und seine Funktionen , Mind und seinen Einfluss auf die Physiologie . Kann doch nicht sein das es da keine Anknüpfungspunkte geben soll
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)