Hat niemand gesagt, daß mein Kumpel im Mittelpunkt stehen wollte. Er wollte lediglich im Vorfeld für sich abklären, ob er mit seinen Einschränkungen im Training mitmachen kann und es für ihn möglich ist, der Gruppe beizutreten.
Hier im Thread ging es nicht um böse Trainer oder sonst was.
Und wenn jemand zum mir ins Training kam und sprach mich auf diverse Einschränkungen an, bin ich schon auf denjenigen eingegangen und versuchte die Person weitgehenst ins Training einzubinden.
Ich habe da vollstes Verständnis dafür, wenn ein ehrenamtlicher Trainer einfach nur sein Programm abspulen möchte. Entweder man kann mitmachen, oder halt nicht. Dann sucht man sich etwas Anderes.
Wie bereits erwähnt gibt es da aber sicherlich von KK zu KK und von Gruppe zu Gruppe große Unterschiede.
Es würde schon helfen, wenn wir das konkrete Problem kennen. Ist doch alles anonym hier.
Du hast geschrieben, dass dein Bekannter kein Pratzentraining machen kann, kein Kampftraining, keine Hebel/Würfe und einiges an Gymnastik. Gymnastik kann jeder machen, wie er will und kann, aber was soll ich mit einem Dan-Träger, der bei jeder zweiten Übung sagt "kann ich nicht, geht nicht"? Wie definiert dein Bekannter "Kampftraining"? Von welchem Stil sprechen wir? Shotokan? Kyokushinkai?
Letztlich sollte man auch ehrlich sein und sagen, wenn ein Training keinen Wert hat. Wenn das Training nicht mehr als eine Beschäftigungstherapie darstellt, ist das dem Schüler gegenüber auch nicht fair.
My 2 cents
Geändert von Gast (10-08-2022 um 12:08 Uhr)
Gymnastik kann jeder machen, das stimmt. Aber so wie ich es verstanden hatte, war das wohl so richtig altertümliche Gymnastik mit Klappmesser oder irgendwelchen Abhockübungen, die er halt nicht machen konnte. Übungen, die wohl heutzutage in einem Training nicht mehr so gemacht werden.
Und bei Gelenkproblemen muß man einfach einen Gang runterfahren. Das heißt ja nicht, daß man gar nichts mehr im Karate machen kann, sondern nur bedingt oder dosiert.
Von Kampftraining sagte mein Kumpel nichts, aber die machen wohl hier und da Vollkontakt.
Er hatte mehrere Probetrainings in verschiedenen Dojos gemacht und sich das eine gewisse Zeit, so wie es möglich war, angeschaut.
Sehe ich anders. Ein Stückweit muß man auf die Leute eingehen, sonst stagniert das ganze auch. Keiner ist vollkommen und perfekt.
Klar, wenn es garnicht geht und der Lehrer sich nicht drauf einstellen kann oder auch der betreffende Neue, dann ist es so, dann sollte man sich was anderes suchen. Wenn man aber die Möglichkeit von beiden Seiten wahrnehmen kann, sollte es doch so sein, daß jeder mitmachen kann. Bin auch nicht für Extrawürste, doch wenn es machbar ist, warum nicht.
Mein Kumpel erzählte von einem mit gelähmten Armen und einem, der teilweise keine Finger hatten. Die waren doch auch im Dojo integriert und können mit Sicherheit nicht alles mitmachen. Nur weil sie schon jahrelang da sind, haben sie die Möglichkeit und ein Neuer nicht?
Wenn man das davon abhängig macht....
Die Frage stellt sich sehr wohl.
Du hast das KS/KK kritisiert in dem Sinn, warum nicht jeder mitmachen darf.
Daher stelle ich die Frage, könnte er bei Fussball mitmachen, oder beim Bodenturnen, oder in einer Laufgruppe?
Wenn es da z.B. nicht geht, warum erwartet man dann, dass es unbedingt im Karatetraining gehen muss?
Ähm, langjährige Dojomitglieder sind z. B. durch Freundschaft oder Kameradschaft verbunden. Und haben früher vielleicht was für den Verein / Dojo geleistet (z. B. Training gehalten, Lehrgänge organisieren, Freibier gebracht, wasweißichnochalles). Bekommen die deshalb Extrawürste gebraten, wenn durch Krankheit oder Unfall Einschränkungen da sind? Klar, von mir schon.
Bekommt jeder x- beliebige, der gleich vor dem ersten Training mit seiner Einschränkungsliste kommt, auch Extrawürste? Meiner Meinung nach nach stehen die ihm nicht zu. Soll er (als Schwarzgurt) doch sein eigenes Dojo aufmachen.
Da muss man vielleicht aber auch mal einsehen, dass Vollkontakt Karate mit old school Trainingsmethoden halt nicht das Richtige für jemanden mit starken Einschränkungen ist. Ich persönlich halte auch nicht viel von Turnvater Jahn Methoden und würde bis zu einem gewissen Grad auf die Bedürfnisse der einzelnen Trainierenden eingehen aber manchmal passt das halt einfach nicht. In diesem Sinne ist folgende Aussage...
...durchaus berechtigt. Die Vereine vor Ort passen scheinbar nicht, dann muss er halt wie gesagt woanders hin. Das mag nicht die optimale Lösung für ihn sein aber nochmal, was soll denn das Ergebnis der Diskussion hier werden? Wir können das gut oder schlecht finden aber die Situation bleibt unverändert.
Da ist was Wahres dran....... auf der einen Seite möchte man in seinen Gruppen neue Mitglieder haben, auf der anderen Seite dann doch lieber keine neuen Leute, da man sich ja auf die einstellen muß.
Wenn man einige hier so hört, könnte man meinen, daß es wirklich nur perfekte Leute sein müssen, die zum Training dürfen. Leute mit körperlichen Gebrechen, Mängel, Einschränkungen, was auch immer, werden nicht gerne gesehen. Meiner Meinung nach könnte man auch diese Leute integrieren und aufnehmen. So wie ich den Threadersteller verstehe, wollte dessen Bekannter nichts anderes, bis auf seine Einschränkungen die er hat. Ich lese nirgendwo heraus, daß da Forderungen bestanden und daß der Bekannte darauf bestand, hier und da integriert zu werden.
Allenfalls ein Wunsch...... oder? Möchte das nicht jeder von Euch. Was macht Ihr denn, wenn Ihr Verletzungen, Einschränkungen oder ähnliches habt, die Euer Tun in den Kampfkünsten stark einschränken. Könnte es sein, daß man auch nach langen Jahren des Trainings an seiner Kampfkunst hängt und einfach nur versuchen möchte, noch so viel wie möglich dabe izu sein oder verbunden zu sein.
Was macht Ihr, wenn Euch das gleiche passiert. Haut Ihr dann auch in Sack und versucht was anderes. Ihr wärt auch froh, wenn Ihr Eurem Training noch verbunden sein könnt.
Und nur weil jemand länger im Verein ist und integriert ist, muß man einen Neuen doch nicht wegen seiner "Extrawurst" ablehnen oder ihm das gleich zugestehen. Mit welcher Begründung.
Ich sehe auch sehr wohl, ob jemand Theater spielt und viele Sachen nicht machen will oder nicht kann. Ich denke, daß hat man schnell raus. Und ein guter Trainer, auch wenn er es ehrenamtlich macht, kann durchaus in der Lage sein, jemanden mit Einschränkungen zu integrieren.
Fragende Grüße
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