Ich hatte mir jetzt auch mal ein neues Training anschauen wollen und nahm telefonisch Kontakt zu dem Trainer auf. Ich sprach mit ihm eine ganze Weile. Gab auch vom mir einige Dinge preis, die für das Training wichtig sind. Ich fand das Gespräch sehr positiv. Man fühlte sich willkommen. Da werde ich auf jeden Fall mal hinfahren und mir das Training anschauen. Wenn es so ist, wie der Trainer beschrieben hatte und das Willkommen so ist, wie am Telefon, sollte sich da jemand aufgenommen fühlen.
Nur wenn sie dann anfangen Sachen nicht mitmachen zu wollen, weil es anstrengend, unangenehm oder schwierig wird, führt dann doch zu einem Ausschluss. Ebenso, aus meiner persönlichen Sicht der Dinge, wenn die körperlichen Einschränkungen wesentliche und wichtige Dinge im Training nicht erlauben, dass man dann den Leuten rät, sich doch nach was anderem umzusehen, wenn man es ein paar mal ausprobiert hat.
Als Beispiel im Jiu-Jitsu: Nein, ich kann mich nicht werfen, hebeln, würgen, schlagen oder treten lassen. Ich habe Angst davor, dass ich mich verletze und will das nicht. Ich mache das nur bei den Anderen. Das war ein Grund für mich zu sagen, such dir bitte was anderes.
Anderes Beispiel: Es kam jemand mit einer ganz extremen Form von Glasknochen und wollte mittrainieren. Das habe ich dann als Trainer auch abgelehnt, einfach weil mir das Risiko zu groß war, dass er sich was bricht.
Anders herum, habe ich Leute mit kaputten Knien oder einen blinden Schüler. Die trainieren in ihrem Rahmen mit, erwarten aber auch keine Extrawurst.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Ich finde das nicht so einfach. Ich habe in stark wettkampforientierten Gruppen trainiert, Kickboxen, BJJ, MMA. Da wäre die breitensportorientierte Hausfrau, die hauptsächlich etwas Fitnessboxen machen will, definitiv falsch gewesen, mal übertrieben gesagt.
Ich finde man sollte das ehrlich kommunizieren, um Frustration auf beiden Seiten zu vermeiden und vorallem bevor vielleicht ein Jahresvertrag oder so abgeschlossen wird. Dann gibt's nur Scherereien, wenn plötzlich alles anders läuft als gedacht.
Jede Gruppe hat ihre Ziele und ihren Fokus, und ich finde es ist auch ihr gutes Recht, da einen gewissen Einsatz von ihren Mitgliedern zu verlangen.
Das mag vielleicht nicht für den gemeinnützigen e.V. gelten, das sind ja aber nicht alle Vereine.
Nochmal es geht nicht darum, daß jemand was nicht machen will oder keinen Bock auf irgendwas hat, was das Training betrifft, sondern, daß bestimmte Dinge nur eingeschränkt bis gar nicht gehen. Ist doch nicht so schwer zu verstehen.
Einer, der in ein Training kommt, aber kein Bock hat und sich auch nicht bemüht, brauche ich auch nicht im Training. Doch hier ist die Sachlage ja anders!
Er möchte auch keine Extrawurst haben, sondern einfach nur die Möglichkeit, die Kampfkunst so gut es geht, anzupassen. Er möchte nicht wirklich ein Hindernis darstellen.
Sollte das irgendwo nicht möglich sein, trennen sich eh die Wege wieder.
Auch da, wenn es nicht in die Gruppe passt, passt es einfach nicht. Wenn durch die Adaptionen der normale Trainingsfluss gestört wird oder andere Trainierende sich auch einschränken/zurückhalten müssen, dann muss man das so klar kommunizieren, dass der Deckel nicht auf den Wok passt.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
In meinen Augen ist es wirklich einfach.
Natürlich wird jemandem in einem Fußballverein gesagt, um was es sich handelt und dass eben kein Basketball oder Skifahren geübt wird. Genauso wird in einem Kampfkunstverein erläutert, dass es sich zum Beispiel um eine Karate-Wettkampftruppe handelt, die das nächste Kata-Weltmeisterschaftsteam stellen möchte; oder es handelt sich um eine Gesundheitsbewegungstruppe, oder oder ... Dann muss man eben sehen, ob neue Mitglieder dazu passen oder nicht. Und wie Du selbst schreibst: Offen und ehrlich kommunizieren. Ganz einfach.
Ich selbst bin vor acht Jahren zu einem Verein gekommen, der Wettkampfstützpunkt war und eine ganze Reihe großer Wettkampferfolge gefeiert hat. Obwohl ich von Wettkämpfen überhaupt keine Ahnung habe, wurde ich gebeten, mal ein paar SV-orientierte Trainingseinheiten zu geben, um zu sehen, ob das den Leuten Spaß macht. Aus diesen "paar Trainingseinheiten" wurden zwischenzeitlich eben acht Jahre und alles ist gut. Wir hatte vorher offen darüber gesprochen, dass es auch bei den paar Mal bleiben könnte.
Wenn nun jemand kommt und möchte bei mir explizit Wettkampfkarate trainieren, sage ich ganz offen und ehrlich, dass ich das nicht unterrichten kann und dass es dafür bessere Leute oder sogar Vereine gibt.
Ich hatte auch schon einmal jemanden im Training, der wollte eigentlich nur reden und sich nicht bewegen. Inzwischen ist er selbst gegangen. Das ist auch in Ordnung. Ein Problem war das nicht.
Geändert von ainuke (12-08-2022 um 16:23 Uhr)
Das hast du aber so nicht geschrieben, in dem Beitrag den ich zitiert habe. Da steht was von "neue Mitglieder werden ins Training integriert und gut."
Wenn's nicht passt, kann ich aber auch nichts integrieren.
Wenn die Wettkampftruppe offen für SV Training ist, bitte schön. Hier ging es darum, dass einer nach den Regeln der Gruppe mitspielen möchte, und das aber nicht so richtig passt.
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