Nur zu dem Punkt:
In solchen Situationen arbeitet man nur noch extremst grobmotorisch, da solche Situationen nicht die einzige Aufgabe sind, auf die gedrillt werden kann. Also ist da schon mal extrem viel Rechenkapazität im Hirn einfach mal weg. Das mit dem Training der Sicherungshaltung ist auch nicht überall angekommen in solchen Situationen. Vor allem wenn man mal die Leute danach fragt, an was die sich noch erinnern können, kommt so gut wie nix mehr raus. Außer sie sind lange genug dabei und haben es oft gemacht. Von meiner Seite aus, bei der ersten Festnahme mit Widerstand: Er kam auf mich zu und dann lag er in Handfesseln auf dem Bauch mit mir und XYZ über ihm. Mehr wusste ich nicht mehr und weiß heute auch nicht mehr. Bei späteren Einsätzen konnte ich den genauen Tathergang schreiben, vom Angriff bis zur Fesselung mit recht vielen Details. Bedrohungslage mit Schusswaffe kann ich auch nur noch ganz grob widergeben.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Die jetzige Richtline macht für solche Situationen keinen Sinn.
Wäre eine Möglichkeit. Allerdings müsste das dann nicht der direkte Vorgesetzte, in diesem Fall der Einsatzleiter vor Ort, sondern eine Instanz drüber machen.
Warst du schon mal in einer Situation, die von jetzt auf gleich von abstrakt bedrohlich in lebensbedrohlich für dich und deine Gruppe umgeschlagen ist und in der du dann kontrolliert und wider deiner angeborenen Instinkte handeln musstest? Wenn du Auto fährst und plötzlich ein Fahrradfahrer auf deine Fahrbahn schießt, würdest du dann daran denken ein Video zu machen um beweisen zu können, dass er Schuld am Unfall ist?
Dass die Beamten mit dem Kopf bei der Sache waren und kontrolliert und überlegt gehandelt haben sieht man auch daran, dass der Täter nur vom Sicherungsschützen mit 6 Schuss ausgeschaltet wurde und nicht von mehreren Schützen mit dutzenden Schüssen.
Welchen Mehrwert trägt die Kamera denn zum Lösen der Lage bei?
Ja. Die meisten dürften wohl davon ausgegangen sein, dass die Kameras immer an sind. Ich dachte das bis dahin zum Beispiel auch.
Geändert von OliverT (17-08-2022 um 13:19 Uhr)
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Ja. Wenn man das so regeln würde, dass die Kamera immer aufnimmt aber die Aufnahmen nach x Minuten automatisch gelöscht werden, sofern nicht der aktive Aufnahmemodus vom Beamten oder per Einsatzzentrale aktiviert wurde, dann könnte das auch für solche Lagen funktionieren.
Ich bezweifel aber, dass die Datenschützer von einer ständigen Aufnahme so begeistert wären.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Ist alles plausibel und verständlich. Um mit extremen Situationen umgehen zu können brauchst du die Konfrontation mit den dabei auftretenden Zuständen . Egal ob als Polizist , Rettungssanitäter , oder Kletterer oder halt Kampfsportler/künstler wenns mal ums Eingemachte geht.
Da haben klar die Kollegen von dir und du selber einen Vorteil wenn sie mit ihrem privaten Backround solche Konfrontationen (Begegnungen , Erfahrungen ) hinter sich haben und mitbringen , sprich , sich ein vertrauter Bereich dort auftut. Hat nicht jeder Polizist , ist völlig verständlich , aber da ist die Aussage von Amasbaal ....
......nicht so weit weg von der Realität die du gerade beschreibst. Es fehlt an Routine um zu Automatismen zu kommen , WENN man in solchen Zustand ist.
Das ganze ohne Bewertung von gut oder schlecht ....(nur zur Sicherheit ^^)
Und wenn man DAS berücksichtig , dann müssten in meinen Augen andere Lösungen für das Bedienen oder Auslösen der cams in SOLCHEN Situationen ,geschaffen werden. Darauf zu "hoffen" das mal ein Kollege es hinbekommt , kann irgendwie nicht die Lösung sein ^^
Denn wie du schon sagst , selbst der Tathergang selber wird nur unzureichend erinnert , wenn die Leute unerfahren mit solchen Zustaänden sind. Klar ging es früher auch ohne cam , aber sie sind nunmal da und werden wie gesagt auch kommuniziert, (Medien usw. )
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Bin mir nicht sicher ob du mich grade leicht veräppeln möchtest . Natürlich auf die liebevolle Art ^^
Ich schrieb grade das ich nichts von Lage lösen schrieb und du fragst mich nach einem Mehrwert für Lage lösen . .....Grübel, ....
Für den Tathergang , also der Auswertung des Geschehens , WENN hinterher Fragen auftauchen, können sie wertvoll sein. Sei es zur Abschmetterung von Vorwürfen oder halt den Bestätigen , denn nach Waffengebrauch gibts ja immer eine Untersuchung danach .Das ist so MEINE Naive Ansicht dazu ..
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Ich sag mal so frech , Ja, da ich einige heftige Unfälle , Abstürze und Hust , Gespräche , hinter mir hab und ja , antrainierte Verhaltensweisen haben mir die Versehrtheit , ev den ***** gerettet. Hätte ich ein Video machen können ? neee. weil die Situationen akut , heftig , direkt waren . Also nix mit erstmal hingehen und wissen ,das etwas schon dynamisch ist und eskalieren KANN. Sehe ich nach wie vor als Unterschied.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Und daher ist es für den Beamten in der Situation vollkommen irrelevant. Wer sich in so einer Lage mit Dingen beschäftigt oder beschäftigen muss, die für bürokratische Nacharbeit wichtig ist, der verschwendet wertvolle Hirnressourcen. Und auch antrainierte Automatismen brauchen Hirnkapazität. Es müsste nämlich jede Lage durchgängig auf die Richtlinien für den Kameraeinsatz geprüft werden. Und nebenbei wird noch Trainingszeit verschwendet in der man diesen zum Lösen der Lage vollkommen unnötigen Automatismus antrainieren muss.
Ich glaube du schätzt die Lage ein bißchen falsch ein. Klar geht man an solche Situationen mit dem Hintergedanken hin, dass die Situation von Selbstgefährdung plötzlich auf Fremdgefährdung wechseln kann. Daher auch der Sicherungsschütze. Trotzdem ist es in dem Moment für die Beamten auch akut, heftig und direkt. Und auch zum Teil überraschend. Die meisten Leute werden bei sowas sogar noch überrascht wenn sie sowas schon ein, zweimal erlebt haben. Wenn plötzlich jemand einen umbringen will, sei es nun man selbst oder einen anderen Beteiligten, ist das nochmal eine ganz andere Intensität, als wenn einem einer die Vorfahrt nimmt oder man irgendwo runter fällt.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Sorry, aber so ein Quatsch, da waren elf! Polizisten, mit MP5 Sicherungsposten und ein! Delinquent, dass würde ja bedeuten, dass manche Leute eine viel zu kleine Festplatte, oder Arbeitsspeicher haben.(also im Kopf, nicht in der Bodycam.. )
Diese Leute sind aber bewaffnet und stellen das Gewaltmonopol in diesem Staat dar..
Es bleibt also wieder beim Training/Ausbildung hängen..
Geändert von Gast (17-08-2022 um 15:29 Uhr)
Erstens sind die Infos noch nicht verifiziert, oder gibt es zwischenzeitlich einen Bericht der Untersuchung über den Ablauf?
Allerdings wurden sie in den Medien genannt. Und ich denke, einer der zu einem Messereinsatz gerufen wird, Polizeikommisar ist und sich mit einer MP zur Sicherung eines Einsatzes im Hintergrund aufstellt, dann dann nicht in Panik um sich schießt.
Aber ich merke schon, dass hier nicht ganz so hohe Anforderungen gestellt werden.
darf man sein Bett in Stammheim querstellen?
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