Zitat von
Kensei
Und ich bezog mich auf diese Äußerung von dir:
...Ein "gesuchter Straftäter", der dreimal schwarz gefahren und dann die Geldstrafe nicht bezahlt hat?
Kommt da dann immer die Polizei vorbei, oder bekommt man erst mal ein Schreiben, sich in das Gefängnis zu begeben? War der zur Fahndung ausgeschrieben?
Ein Grund mehr den Paragraphen 265a aus dem Jahre 1935 abzuschaffen.
Bei einem Bußgeld wäre wohl eher ein Gerichtsvollzieher vorbeigekommen und hätte einfach das Geld kassiert und eine Quittung geschrieben...
Daher die Frage, woher du wissen willst, ob das nicht alles vorher gelaufen ist.
Wo liest Du denn raus, dass ich da etwas zu wissen meine?
Das im ersten Absatz sind Fragen, die darauf hindeuten, dass ich nicht mal weiß, was da alles üblicherweise abläuft.
Bisher wurde ich nicht verhaftet, und es lag auch meines Wissens nie ein Haftbefehl gegen mich vor.
Mit einer Zwangsvollstreckung wegen Nichtzahlung eines Bußgeldes wurde mir schon gedroht. Da nahm ich doch an, dass da ein Gerichtsvollzieher vorbeikommt und wenn ich dem Geld gebe, geht er wieder.
Du hattest aber von einem "gesuchten Straftäter" gesprochen, eine Wortwahl, die geeignet ist, Assoziationen zu wecken, die angesichts des fraglichen Vergehens bzw. einer Geldstrafe von 750 Euro wahrscheinlich nicht ganz passend sind und suggerieren, dass er zur Fahndung ausgeschrieben sei, bzw. sich schon der Verhaftung entzogen habe.
Ist man, wenn ein Haftbefehl gegen einen erlassen wird, gleich zur Fahndung ausgeschrieben?
Schwer zu finden, war der ja nicht...
Ich hab nun mangels einer Antwort selbst nachgeschaut:
Es wird sich in diesem Fall um einen "Vollstreckungshaftbefehl" gehandelt haben.
Da ist ein Gerichtsurteil ergangen und man hatte die Aufforderung erhalten, sich in das Gefängnis zu geben, um eine Ersatzfreiheitsstrafe anzutreten.
Dass man da dann die Geldstrafe noch vor Ort zahlen kann, wundert mich, ich konnte mal nicht mal ein Bußgeld von 5 Euro in Bar wegen Rotlichtverstoß zu Fuß bei den Beamten bezahlen, die haben meine Personalien aufgenommen und ich bekam ein Überweisungsformular zugeschickt. Allerdings war das nicht in Berlin.
Zitat von
Kensei
Es geht nicht um Beamtenfreundlich oder nicht freundlich, sondern um die Unschuldsvermutung, die auch für Polizeibeamte gilt.
Was heißt hier "auch"?
Willst Du damit tatsächlich suggerieren, dass Du auch bei anderen Personenkreisen, als Beamten, sonstigen Behördenvertretern und Fahrkartenkontrolleuren Unschuld vermutest, bis die Schuld eindeutig durch ein Gericht festgestellt ist?
Z.B. bei den beiden Syrern?
Drückt sich das dann bei Dir so aus?:
Zitat von
Kensei
Ich wette, der hat auch mehr als einmal die Chance bekommen, friedlich mit den Beamten mitzugehen. Vielleicht hätte er sogar Vorort die Strafe begleichen können. Hat er halt verweigert wie alles andere auch.
im aktuellen Beitrag hast Du ja nochmal nachgelegt mit Deinen Vermutungen:
Zitat von
Kensei
Dennoch wirds auch dazu 'ne Vorgeschichte geben, warum das ganze so eskaliert ist. Wenn der von Anfang an gesagt hätte, "Ich hab das Geld und bezahle...", hätten sie ihn wohl kaum fesseln müssen.
Das würde ich eher eine Schuldvermutung nennen.
Zitat von
Kensei
Aus dem ersten hier verlinkten Artikel gingen diese Punkte nicht hervor. Wenn es weitere Infos gibt, ist die Lage natürlich auch anders zu bewerten.
Der "neue" Artikel, war im ersten verlinkt und diese Infos hatte ich schon in Beitrag #713 gegeben, was Du als "lächerlich" bezeichnest und Du behauptest ja weiterhin, das wäre ganz anders gewesen:
Zitat von
Pansapiens
nach einem anderen Artikel gingen die Randale nach meinem Eindruck eher von den Beamten aus.
Der Mann wurde nicht verhaftet, da er die Geldsstrafe bezahlt habe und die Absicht zu zahlen habe er schon verbal geäußert, bevor er zu Boden gebracht wurde.
Selbst nachdem ich den Artikel zitiert und verlinkt habe, bleibst Du hartnäckig bei Deiner Schuldvermutung gegen den Syrer und Deiner Unschuldsvermutung gegen die Vollstreckungsbeamte:
Zitat von
Kensei
Dennoch wirds auch dazu 'ne Vorgeschichte geben, warum das ganze so eskaliert ist. Wenn der von Anfang an gesagt hätte, "Ich hab das Geld und bezahle...", hätten sie ihn wohl kaum fesseln müssen.
hier nochmal im Vergleich dazu, wie der Tagesspiegel nach Sichtung des Videos die Lage beschreibt:
„Ich bezahle“, beteuert der Mann. „Was willst Du uns sagen? Hol das Geld“, brüllt der Polizist und führt den Mann ins Schlafzimmer, wo eines der Kinder liegt.
Der 30-jährige Vater wirkt verzweifelt, zeigt auf sein Kind, ist wütend. Die Beamten greift er nicht an, doch der auffällige Polizist schubst ihn gegen den Schrank, bringt ihn mit dem anderen Polizisten zu Boden. Das Geld, das er aus einem Beutel holen wollte, liegt vor ihm auf dem Boden.