Sehe ich richtig, dass sie die Befragten entscheiden haben lassen, ob der Gewalteinsatz durch die Polizei unrechtmäßig war?
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Richtig. Ich rate dann z.B. meinen Elternvertretern an die Presse zu gehen und Missstände publik zu machen, wenn sie das für nötig halten. Es ging aber um (Polizei-)Beamte, und die unterliegen nunmal einer Wohlverhaltens- und Treuepflicht ihrem Dienstherren gegenüber. Es gäbe dann ja auch noch Personalrat, Gewerkschaften etc., die man bemühen könnte. Auskotzen bei der BILD mit nennen von Ross und Reiter, hielte ich eher für grenzwertig. Die wissen schon, warum sie sowas anonym machen.
Zumal, in den Medien kund zu tun, wann welche Streifen wie stark besetzt sind?! Das sind bestimmt keine Infos für die Öffentlichkeit…
Geändert von Kensei (24-05-2023 um 11:05 Uhr)
Ja, das war wirklich nicht so schlau![]()
in der theorie, aber als Nestbeschmutzer stößt du dort vermutlich auch auf taube Ohren oder hast bedenken das sich Betriebsrat und Vorgesetzter beim täglichen gemeinsamen Mittagessen schön über weitere Maßnahmen austauschen..Arbeitsplatzwechsel, Mobbing und andere weitere Dinge drohen.. deswegen ist dieser BILD Hinweis, vielleicht auch die einzige Hoffnung..
"Sind die Ergebnisse repräsentativ?
Nein. Da keine repräsentative Stichprobe vorliegt, können die Ergebnisse der quantitativen Befragung nicht für die deutsche Bevölkerung generalisiert werden."
Bringt die ganze Befragung ganz gut auf dem Punkt. Alles subjektiv. Wenn ich auf offener Straße 5 Leute verprügel, die Polizei ankommt, ich auf die Polizei losgeh und die mich dann umhaut, zu viert auf mich drauf liegt, mit dem Knie im Gesicht und mir Handfesseln anlegt, dann würde ich auch sagen "die Polizei geht viel zu gewaltätig vor".
Es wäre interessant zu erfahren, was die jeweiligen Person getan haben, um zu erfahren, wieso die Polizei Gewalt anwenden musste...wenn die meisten Geschichten nicht eh ausgedacht waren.
Unerfahrene Menschen glauben so einen Lötzin und gehen mit offenem Mund zum Training lassen sich da als bessere Dummys rumschubsen gehen dann nach Hause und spielen 5 gegen Willi unter der Bettdecke.
Hab ich in 12 Jahren Dienstzeit, zeitweise selber als Personalrat noch nie erlebt und auch nie gehört, dass Personalrat und Vorgesetzte „verbandelt“ sind. Im Gegenteil. Und intern wird meistens viel kritischer das eigene Handeln reflektiert als man es nach außen hin wahrnimmt oder vermutet. Kann ich aus meinem Metier behaupten und kenne ich so auch aus Unterhaltungen mit guten Bekannten bei der Polizei.
Der Vorwurf des „Nestbeschmutzens“ rührt ja eben meistens nicht aus interner Kritik, sondern davon, sich nach außen an Dritte zu wenden und Probleme in die Öffentlichkeit zu tragen.
Dazu habe ich indessen auch noch nie erlebt, dass interne Probleme gelöst wurden, indem man sie in der Presse breitgetreten hat. In mehreren Fällen, nicht einmal. Das sind meistens kurze Aufreger, über die dann zwei/drei Wochen diskutiert wird, bis sich das ganze dann wieder im Sande verläuft. So wie es jetzt auch bei dem BILD Artikel passieren wird.
schwierig,
wenn immer alles so laufen würde, wie es bei dir scheinbar funktioniert, warum gibt es dann überhaupt solche zustände und verhältnisse in den schulen und behörden oder auf den strassen (einigen wir uns darauf das es nicht überall so ist ? das denk ich auch) also diese probleme entstehen ja nicht einfach von heute auf morgen...meinst du nicht das man schon im vorfeld versucht hat solche entwicklungen wie in dortmund aufzuhalten..und sowas evtl auch unzählige male den vorgesetzen oder weiteren personen gemeldet hat? zuwenig personal, lasche justiz, usw..ist halt auch alles politisch gewollt/gedultet.und entweder passt man sich dann an und es ist einem eh alles egal..oder man kämpft gegen windmühlen und muss dann halt andere wege versuchen..(dazwischen wird es vielleicht auch noch die ein oder andere möglichkeit geben).
Nein, das bringt die Befragung sicher nicht auf den Punkt. Außer man will sich der zugrunde liegenden Problematik nicht stellen.
Nebenbei, ich habe durchaus Verständnis wenn einen Polizisten mal die Sicherung durchbrennt bei allem was die täglich so einstecken müssen. Dennoch sollte man sich dem Problem ehrlich stellen den im Endeffekt kann dies zu einer gefährlichen Entwicklung führen.
Geändert von Pansapiens (25-05-2023 um 19:25 Uhr)
Der reißende Strom wird gewalttätig genannt. Aber das Flußbett, das ihn einengt, nennt keiner gewalttätig.
-Bertolt Brecht-
Roß und Reiter werden schon benannt. Aber nicht notwendigerweise in der Öffentlichkeit.
Ich schrieb ja bereits, intern gibt's genug Kritik und auch genug Wege und Möglichkeiten die zu äußern.
Und ansonsten empfehle ich, sich in einer Gewerkschaft oder Partei zu engagieren, wenn man wirklich was bewegen will. Aber das ist natürlich etwas anstrengender und zeitaufwendiger, als der BILD ein Interview zu geben.
Da bin ich voll deiner Meinung. Das ganze müsste aber professioneller aufgezogen werden als einfach nur "haben sie Polizeigewalt erfahren? Ja, Nein, vielleicht". Man müsste zu jeder Befragung genau in Erfahrung bringen, was im Vorfeld passiert ist, wie die Beamten reagiert haben, wie die Person während der "Polizeibehandlung" reagiert hat. Dennoch bin ich deiner Meinung, dass man Probleme grundsätzlich ansprechen muss. Das muss man dann nur von allen Seiten betrachten.
Unerfahrene Menschen glauben so einen Lötzin und gehen mit offenem Mund zum Training lassen sich da als bessere Dummys rumschubsen gehen dann nach Hause und spielen 5 gegen Willi unter der Bettdecke.
Wie professionell es aufgezogen wurde kann ich nicht beurteilen. Dazu müsste man sich die Studie mal im Detail ansehen, insbesondere auch die Zielsetzung.
Soziale Brennpunkte gibt es viele in Deutschland, die Dortmunder Polizei hingegen hatte schon vor dem erschießen des Kindes einen miserablen Ruf.
Vielleicht schreibe ich auch mal einen anonymen Brief an die BILD und gebe mich als Polizist aus um auf Missstände ganz anderer Art hinzuweisen. Wäre genau so glaubwürdig wie das herumgeopfer irgendwelcher Nordstädter Bodycamverweigerer.
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