Nur wird der Krieg halt kein Krieg sein, bis der letzte wehrfähige Russe im Kampf steht und die letzte Rakete verschossen ist. Sondern so lange, bis der Preis irgendwann zu hoch wird. Der Ukraine Krieg ist ja nicht die Operation Barbarossa, wo es für Russland um die bloße Existenz geht und noch der letzte Mann an die Front geworfen wird. In dem Sinne muss die Ukraine Russland militärisch auch nicht endgültig besiegen, sondern die Kosten an Menschen und Material für Russland zu hoch werden lassen. Im Vietnamkrieg sind auch "nur" 58 tsd Amerikaner gestorben, die Truppenstärke war deutlich höher.
Und um nochmal meinen Standpunkt zu verdeutlichen, auch wenn der Manchem ambivalent erscheinen mag, ich würde mir einen militärischen Sieg der UKR über RUS wünschen, ich halte das aber militärisch für Wunschdenken/Träumerei...
Ich bin, von Anfang an, für wie auch immer geartete Verhandlungen, um diesen Stellvertreterkrieg möglichst schnell zu beenden..
Aber die westliche Arroganz gibt das scheinbar nicht her..
Geändert von Gast (24-11-2022 um 18:55 Uhr)
Das die Ukraine darüber entscheidet, wann sie Frieden machen, kannst du dir alleine daraus herleiten, dass es für die westlichen Nationen mittlerweile kaum noch was zu gewinnen gibt. Die russische Armee wird Jahrzehnte brauchen um der Nato gefährlich werden zu können. Putin ist innenpolitisch geschwächt. Das können selbst Gebietsgewinne in der Ukraine nicht wieder hinbiegen. Und Russland ist in der Welt isoliert. Ehemalige Vasallen wie Kasachstand und Armenen werden aufmüpfig und selbst Indien und China rücken immer weiter von Russland ab. Im Gegensatz dazu wird es immer schwerer den westlichen Bevölkerungen zu vermitteln warum man die Ukraine mit Milliarden unterstützen soll, wenn es der Wirtschaft gerade nicht so gut geht. Ein schnelles Ende des Krieges wäre also im Interesse der westlichen Nationen.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
also in die Steinzeit gebombt und dann in fünf Jahren die Stromversorgung wieder über Vorkriegsniveau aufgebaut?
da geht es um den ersten Krieg der USA gegen den Irak, da war Saddam der Aggressor und die USA unter Bush Senior sind nicht mit Bodentruppen einmarschiert.
Deine Quelle wähnte den Irak Anfang 2003 allerdings offenbar nicht in der Steinzeit, sondern im Atomzeitalter:
Die atomare Gefahr - Bei einem Atomwaffenangriff auf Kuwait und Israel, oder einer nuklearen Antwort der USA, Großbritanniens oder Israels - oder sogar deren Erstschlag, drohen erhebliche Konsequenzen für Gesundheit und Umwelt.
Die westliche Arroganz?
Klar, Putin hat ja in den stundenlangen Telefonaten mit Scholz und Co. um eine Verhandlungslösung gefleht und die Betonköpfe sind hart geblieben...
Und mit der Vision eines "freien Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok" von Medwedew wollten die auch nix wissen......
Ähnlich wie Medwedew stellte am Sonntag ein Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti das Existenzrecht der Ukraine und Ukrainer als Volk in Frage. Unter der Überschrift „Was Russland mit der Ukraine machen sollte“ forderte der Autor eine auf Generationen angelegte Umerziehung unter russischer Kontrolle. „Entnazifizierung wird unweigerlich auch Entukrainisierung bedeuten“, hieß es.
https://www.welt.de/politik/ausland/...adiwostok.html
Geändert von Pansapiens (24-11-2022 um 20:35 Uhr)
Also denkst du wirklich, dass von der UKR, welche auf westliche Waffenlieferungen massiv angewiesen ist, wo Selenski auf TikTok(guckt das in der UKR eigentlich jemand, oder ist das nur an den Westen gerichtet?) auch von Anfang an drum bettelt, kein Abhängigsverhältiss zum Westen aufgebaut wurde...?
Und wer soll, als eines der ärmsten Länder, diese Milliarden eigentlich wann und wie zurückzahlen..?
Cui bono..?
Und wer hat eigentlich die Pipelines in der Ostsee gesprengt..? Die Russen..?
Geändert von Gast (24-11-2022 um 20:53 Uhr)
"Russland-Experte: Umstellung von Spezialoperation auf langfristigen Krieg
„Ziel ist es, über eine Millionen Männer einzuziehen und das Land auf eine Kriegswirtschaft umzustellen“, erklärt Russland-Experte Stefan Meister von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) gegenüber FOCUS online. „Dafür werden auch die Führungsstrukturen neu geordnet und ein Koordinationsrat geschaffen.“
Russland stelle sich jetzt von einer Spezialoperation auf einen langfristen Krieg um. „Ich gehe aktuell davon aus, dass es im Frühjahr, wenn die neuen Soldaten trainiert sind, eine neue Offensive starten könnte.“
Moskau werde viel mehr Männer mobilisieren als bei der ersten Teilmobilmachung mit rund 250.000 Reservisten, ist Meister überzeugt. Er geht davon aus, dass es bereits entsprechende Pläne gibt."
.....
"Laut „Verstka“ könnte die Mobilisierung tatsächlich schon kurz nach Jahreswechsel beginnen. Demnach geht die russische Führung davon aus, dass der zweite Versuch weitaus weniger Chaos hervorrufen wird als die Teilmobilisierung im September.
Vor allem, weil die Einberufungsstellen dann viel besser vorbereitet wären und auch über genaue Listen der Einzuberufenden verfügen würden.
Derzeit werden dem Portal zufolge neue Rekrutierungszentren in Russlands Regionen eingerichtet und Ausbilder geschult. Darüber hinaus versuchten die Behörden bei der Produktion von soldatischer Ausrüstung und Waffen nachzubessern."
https://www.focus.de/politik/ausland...180401447.html
Ich sag es ja, Putin hat das ganz grosse Besteck noch gar nicht ausgepackt...
ach, so das ist also nach Meister im Moment immer noch eine "Spezialoperation"?
Auch nach der
"der ersten Teilmobilmachung mit rund 250.000 Reservisten,"
?
Zum Vergleich: in Afghanistan waren lt. Wikipedia 118.000 SU-Soldaten.
Stimmt, die totale Spezialoperation hat er auch noch nicht ausgerufen...
Vielleicht will Magister Scriptor einen Roman schreiben, über einen jungen Menschen in Putinrussland, und dessen Konflikte mit der älteren Generation unter den Verwandten aufgrund der unterschiedlichen Einstellung zum Krieg und der Regierung.
Er wird auf einer Antikriegsdemo verhaftet und zwangsrekrutiert, von den Vorgesetzten beklaut, misshandelt und dann als Kanonenfutter für die imperialistischen Träume der Putinisten an die ukrainische Front geworfen.
Sein Großvater freut sich, dass so vielleicht ein anständiger Mensch aus ihm wird.
In der Ukraine erlebt er die Gräueltaten seiner Kameraden an der Zivilbevölkerung ...seine Einheit wird aufgerieben, er gerät in ukrainische Gefangenschaft.
Dort wird er ebenfalls misshandelt (die Taten seiner Einheit sind bekannt) aber ein ukrainischer Soldat verliebt sich in ihn und verhilft ihm zur Flucht, die in einer Odyssee über Orban-Ungarn schließlich nach Deutschland führt.
Dort wird ihm wegen seiner schweren Traumatisierung empfohlen, Taijiquan oder Aikido zu betreiben.
Er entscheidet sich für Aikido, was ihm zunächst große Freude bereitet, bis er feststellt, dass sein Trainer ein glühender Putinist ist.
Dessen Propagandasprüche triggern unseren Protagonisten so, dass er den Trainer schwer verletzt und er aus dem Dojo flüchtet.
Verzweifelt beschließt er seinem Leben mit einem Küchenmesser ein Ende zu setzen und wird bei einem Rettungsversuch von der deutschen Polizei erschossen.
Während sein Blut mit dem Regen vermischt in den Gulli fließt, läuft im Hintergrund eine Rede der Bundeskanzlerin, die die Mobilmachung in Deutschland verkündet und die Deutschen auf eine entbehrungsreiche Zeit einschwört, die aber notwendig sei, um die Freiheit in Europa zu verteidigen.
Vielleicht könnte man ihn in Gefangenschaft auch auf Steiner aus dem hier diskutierten Roman treffen lassen....
...und in Deutschland noch eine heiße Affäre mit einem intellektuellen Neo-Nazi einflechten, bei dem sich herausstellt, dass er bei einem Nazitreffen in Russland eine schwere Verletzung der kleinen Schwester des Protagonisten verursachte, die seitdem im Koma liegt....
Es ist ihr Ziel so viele einzuziehen. Genauso wie es ihr Ziel war doe Ukraine in ein pasr Tagen zu besetzen. Genauso wie es ihr Ziel war Kharkiv einzunehmen. Kherson zu halten, die Lufthoheit über der Ukraine zu erlangen, doe Moskva über Wasser zu halten, etc.
Die russische Armee hatte schon mit den 300k ihre Probleme. Sie haben nicht genug Ausrüstung und auch nicht genug Ausbilder für eine Vernünftige Ausbildung. Ihr Logistik an der Front funktioniert mit ihrer momentan eingesetzten Truppenstärke schon sehr mangelhaft. Da dürften die 250k oder wie viele von der ersten Mobilisierungswelle nicht direkt an der Front gelandet sind, schon eine große Belastung sein.
Die russische Armee hat verdammt viele Baustellen. Selbst wenn ein unbedingter Wille da wäre, diese Baustellen zu beseitigen, glaube ich nicht, dass das über den Winter machbar ist. Dazu braucht man eher Jahre, da das gesamte Konzept ihrer Führungsstrukturen veraltet ist. Die Lamettahengste müssten Teile ihrer Entscheidungsgewalt abgeben und den Landsern und Unterfgizieren müsste man das ihnen fleißig abtrainierte selbstständige Denken wieder beibringen.
Dazu kommt dann noch die russische Doktrin die auf die Masse statt Individualfertigkeiten setzt.
Und veraltete Technik.
Die Russen werden vielleicht in der Lage sein, jedem eine Waffe in die Hand zu drücken. Aber zu mehr als zu einem Zergrush werden sie mit denen nicht in der Lage sein.
Und dann kommt noch die Unruhe in der Bevölkerung dazu. Selbst Putinunterstützer sind teilweise ins Ausland geflohen, weil sie zwar pro Krieg sind, aber bitte nur mit anderen als Kämpfer. Wenn die russische Regierung eine noch größere Mobilisierungswelle auslöst, dann könnte ihnen der ganze Laden um die Ohren fliegen.
Das ganz große Besteck hat er in dem Sinne nicht ausgepackt, dass er noch nicht die Mistforke geholt hat, um Reis zu essen.
Geändert von OliverT (25-11-2022 um 08:02 Uhr)
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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