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Thema: Existiert Faulheit überhaupt ?

  1. #1
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    Standard Existiert Faulheit überhaupt ?

    Ich meine: Nein.

    Ich war heute mit jemandem unterwegs um mehrere Sachen zu erledigen. U.a. haben wir gebrauchte aber funktionsfähige Sachen an ein Sozialkaufhaus übergeben. Die werden da aufgearbeitet und an sozial Schwache verkauft und landen nicht einfach im Müll. Das finde ich gut und unterstützenswert. In diesem Sozialkaufhaus arbeiten auch viele ehem. Langzeitarbeitslose. Ein furchtbares Schicksal wie ich finde. Und wenn man dann einen kleinen Beitrag leisten kann, daß sich deren Situation bessert, dann ist daß doch gut für alle.

    Mein Bekannter meinte, daß die faul wären und auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chancen mehr hätten. Ich teile diese Ansicht nicht. Ich bin sogar der Ansicht, daß es soetwas wie Faulheit garnicht gibt. Der Mensch ist mal verunsichert, hat Angst, hat von zuhause nicht die nötige Unterstützung bekommen oder andere Sachen.
    Spätestens wenn der Mensch Hunger hat, macht er sich doch etwas zu essen. Da ist er z.Bsp. nicht faul. Ich stelle es mir furchtbar vor, für längere Zeit keine Arbeit zu haben. Ich sehe Arbeit als das wichtigste an, denn wovon soll man denn sonst leben ? Selbstversorger mit einem Stück Land mal ausgenommen. Daß ganze ist also ein schweres Schicksal. Ich weiß, daß diese Leute nicht von Heute auf Morgen, sofort wieder volle Leistung bringen können. Die müssen unterstützt, motiviert und ersteinmal mit sagen wir, einer halben Stelle an einen normalen Tagesablauf herangeführt werden. Manche haben ja auch gar nichts gelernt. Die muß man erstmal ausbilden. Von daher halte ich so einen sozialen Arbeitsmarkt für enorm wichtig.

    Wie seht ihr das ? Gibt es Faulheit ? Ich weiß es von mir selber, daß man manchmal zu bequem ist eine Sache sofort zu erledigen. Rafft man sich aber auf und erledigt es, geht es einem danach besser.

  2. #2
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    Es klingt als würdest du das über die Stärke der jeweiligen Motivation betrachten . Ist die gross genug dann bekommt jeder einen Antrieb zur Tätigkeit , wie z.b. sich Essen beschaffen.

    Was ist mit Tätigkeiten die keinen existenziellen Anreiz haben , wie z.b. einfach Teile des Jobs oder im Haushalt, und man nun die Auswahl ob man tätig werden möchte oder nicht , oder die Geschwindigkeit der Ausführung nach dem Lustprinzip auswählt . Könnte da durchaus Faulheit zu finden sein. ? Ist Faulheit überhaupt etwas permanentes oder kann es auch temporär sein ?

    Da müsste wohl vorher geklärt werden wie der Einzelne Faulheit definiert oder betrachtet. Sonst sind wir ganz fix bei einem aneinander Vorbeireden wie beim Rassismusthema.
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  3. #3
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    Klar gibt es das. Ist in der BWL das shirking. Die Rahmenbedingungen sind dann einfach falsch gesetzt. Betriebe und der Staat leisten sich das mehr oder weniger und der Gegenpart stellt sich darauf ein.
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  4. #4
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    Ja gibt es. Ich bin bei Zeiten ziemlich faul. Das kann beim BJJ sogar ganz nützlich sein, weil man anfängt effizienter zu arbeiten um Anstrengungen aus dem Weg zu gehen.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  5. #5
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Ja gibt es. Ich bin bei Zeiten ziemlich faul. Das kann beim BJJ sogar ganz nützlich sein, weil man anfängt effizienter zu arbeiten um Anstrengungen aus dem Weg zu gehen.
    hehe hab ich auch schon überlegt , ob Faulheit eine Form von Ökonomie ist ^^
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  6. #6
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    hehe hab ich auch schon überlegt , ob Faulheit eine Form von Ökonomie ist ^^
    Den Gedanken hatte Bill Gates scheinbar auch schon.
    “I choose a lazy person to do a hard job. Because a lazy person will find an easy way to do it.”
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  7. #7
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Den Gedanken hatte Bill Gates scheinbar auch schon.
    Den Gedanken hatte Bill Gates scheinbar auch schon.
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    Das ist mal clever von Bill Gates ...Er benutzt die Faulheit des Mitarbeiters als Motivation Energieaufwandsarme Wege zu finden .. Respekt
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  8. #8
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    ne, gibt es so pauschal nicht... aber "antriebsschwäche" mit unterschiedlichsten psycholgischen, sozialen, körperlich-gesundheitlichen usw. ursachen.
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  9. #9
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    Gibt es Faulheit? Ja.

  10. #10
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    ja, Faulheit gibt es... auf jeden Fall. Da meine ich aber auch nicht die Langzeitarbeitslose, die jetzt bei irgendwelchen sozialen Einrichtungen, Tafeln usw. mitarbeiten, sondern, die die sich auf Kosten anderer durchschnorren, nix schaffen und Geld kassieren.
    Natürlich darf man nicht alle über einen Kamm scheren, ich meine nur die, die wirklich keinen B haben, irgendwas zu arbeiten und sich lieber durchnassauern. Ich meine nicht die, die sich bemühen, Arbeit zu finden, oder in solchen o. g. Betriebe arbeiten. Nein, die meine ich nicht. Aber es gibt wirklich genug, die sich sagen, warum die Hände dreckig machen, wenn es andere machen und ich trotzdem, wenn auch nur ein Minimum, Geld bekomme, um über die Runden zu kommen.

    Und ja, man darf auch mal faul sein und bequem, wenn man auf der einen Seite viel gemacht hat, auch Training oder sonstiges. Dann darf man auch mal eine Faulheitsphase einlegen. Warum nicht.

    Weiterhin denke ich auch, daß Faulheit auch mit dem psychischen Zustand einer Person zusammenhängen kann. Manchmal hat man so einen seelischen Durchhänger, daß man mal einfach garnix macht und es vor sich herschiebt oder einfach liegenläßt.
    Geht mir so. Und ja, natürlich hat Faulheit auch was mit Okonomie zu tun, wie oben beschrieben.
    Geändert von Schnubel (15-09-2022 um 10:37 Uhr)

  11. #11
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    Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
    ja, Faulheit gibt es
    Und ja, man darf auch mal faul sein und bequem, wenn man auf der einen Seite viel gemacht hat, auch Training oder sonstiges. Dann darf man auch mal eine Faulheitsphase einlegen. Warum nicht.
    Ich hab mich immer gefragt, woher das Konzept "Faul" -Sein eigentlich kommt. Mein Endpunkt akutell: das ist ein moralisierender Arbeitgeberbegriff. DARF man faul sein? JA, wenn man vorher gearbeitet bzw. "was geschafft" hat. Da kommt die Moral ins Spiel; meiner Meinung nach ist das Faulsein die verdammenswerte andere Seite von Fleiß, zu der wir alle gedrängt werden. Das ist die Moral von protestantischer Ethik plus Industrialisierung, tätig sein (müssen) plus erst mit der Arbeit aufhören, wenn man das darf, nicht wenn man will. Müde ist, keine Lust hat, was Besseres vorhat etc.
    Ein bißchen mehr Lustprinzip (erinnert sich noch wer?) täte da ganz gut.
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  12. #12
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    Zitat Zitat von Willi von der Heide Beitrag anzeigen

    Ich weiß es von mir selber, daß man manchmal zu bequem ist eine Sache sofort zu erledigen. Rafft man sich aber auf und erledigt es, geht es einem danach besser.
    Das ist keine Faulheit, es nennt sich Prokrastination. Dafür gibt es verschiedene Ursachen (z.B. Angst vor Misserfolg), und je nachdem wie stark es ist kann es mehr oder weniger ernste Auswirkungen haben.

    Was meist mit Faulheit gemeint ist, ist entweder Antriebslosigkeit, oder mangelnde Motivation, auch Depressionen können eine Rolle spielen.

    Ansonsten ist Faulheit eine ganz natürliche Sache, in Ausruhphasen spart der Körper Energie, was unter Umständen das Überleben sichern kann. Das solche Ausruhphasen bei manchen überhand nehmen und dann kontraproduktiv sind weil die Aufgaben nicht mehr bewältigt werden, körperlich keine Anforderungen mehr gestellt werden, ist die Kehrseite, ähnlich wie bei der Nahrungsaufnahme, wenn zu viel Speicherfett angefuttert wird.

  13. #13
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    Mal einfaches Beispiel aus dem Alltag. Man hat Müll und will ihn wegwerfen . Ich hab z.b. Drei verschiede Tüten zu Hause . für Plasteverpackung, für Papier und Haushaltsmüll .

    Hab ich nun etwas in der Hand was ich erstmal aueinanderklamüsern muss und das ist mir zu anstrengend , auch wenn es nicht wirklich anstrengend ist , sondern nur lästig , und ich werfe es einfach in den Haushaltsmüll ,.....wäre DAS für mich einfach Faulheit . Das ist keine Ausruhphase , oder Antriebslosigkeit .......
    Fehlende Motivation könnte man noch zustimmen , denn gäbe es daür einen Euro oder ne Stunde Privattraining mit dem Lieblingslehrer sähe es schon anders aus . Xd

    Und solche Entscheidungssituationen gibts doch täglich im Alltag ,egal ob auf Arbeit , im Haushalt , im Strassenverkehr ....
    Wäre das für euch Faulheit ?
    Und hat jemand der so etwas gehäuft lebt , und zwar generell und nicht nur au Dinge welche er nicht mag ,faule Tendenzen ?
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  14. #14
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    Mir fallen Sachen schwer, die ich nicht wirklich einsehe. Die neue Grundsteuererklärung ist so eine Sache. Ein paar Werte raussuchen, eintragen und abschicken an und für sich kein Ding. Ich denke mir die Daten stehen im Grundbuch und geändert hat sich nichts...
    Und während ich mich ärgere nähert sich die Abgabefrist und ich habe noch weniger Lust darauf
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  15. #15
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Ich hab mich immer gefragt, woher das Konzept "Faul" -Sein eigentlich kommt. Mein Endpunkt akutell: das ist ein moralisierender Arbeitgeberbegriff. DARF man faul sein? JA, wenn man vorher gearbeitet bzw. "was geschafft" hat. Da kommt die Moral ins Spiel; meiner Meinung nach ist das Faulsein die verdammenswerte andere Seite von Fleiß, zu der wir alle gedrängt werden. Das ist die Moral von protestantischer Ethik plus Industrialisierung, tätig sein (müssen) plus erst mit der Arbeit aufhören, wenn man das darf, nicht wenn man will. Müde ist, keine Lust hat, was Besseres vorhat etc.
    Ein bißchen mehr Lustprinzip (erinnert sich noch wer?) täte da ganz gut.
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