„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Nicht nur ÜFü - schaut mal bei einem Lehrgang, wie die Leute in Seiza gehen und daraus aufstehen, auch Jüngere. Da wird im Training immer drauf geachtet, dass ja die Form passt und die Schablone an alles angelegt aber die Form bei reiho ist kacke. Bei uns war reiho immer sehr wichtig und bereits Teil des eigentlichen Trainings. Hab dazu auch mal einen Artikel geschrieben (auch hier irgendwo einen Thread dazu erstellt aber der Artikel ist nicht mehr online) und auch mal ein kleines Video für die Trainingsgruppe gemacht. Hinlegen, hinsetzen, aufstehen ist das Natürlichste der Welt. Wenn das nicht mehr funktioniert, ist schon irgendwas dysfunktional. Daher sind Squats auch eine sehr gute Übung! Man kann sich auch einfach mal bewusst setzen und darauf achten, was man dabei macht usw.
Edit: zur Wahrnehmung beim Setzen ein sehr schönes Video (abgesehen vom Ösi-Englisch):
Geändert von FireFlea (10-01-2023 um 21:45 Uhr)
Das stimmt leider. Kurz OT: zur schlechten körperlichen Form/Ausführung kommt dazu noch eine mentale Lieblosigkeit/Inhaltsleere, dass es einen nur noch graust.
Ist bei uns auch so.Bei uns war reiho immer sehr wichtig und bereits Teil des eigentlichen Trainings.
Jo. Aufstehen aus dem Schneidersitz ohne Hände ist auch eine schöne Übung dafür. Oder einfach mal in die Hocke gehen und verweilen. Aber wenn ich zum Aufwärmen Sumo Squats mache, kommen 80% der Teilnehmer nicht gescheit mit dem Arxxx runter. Katastrophe! Irgendwie ist die Erfordernis, dass ein KK/KSler geschmeidig sein muss, an vielen komplett vorbeigegangen. Hauptsache stark (bzw. was sie dafür halten).Man kann sich auch einfach mal bewusst setzen und darauf achten, was man dabei macht usw.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Ad 1.
Über 80? Wozu? Ich hatte einst ein Pferd, das für sein Leben gerne rannte ... und das einen Herzfehler hatte. Für den wäre es der perfekte Tod gewesen, mitten im Jagdgalopp über ein Stoppelfeld tot umzufallen.
Nun renne ich weit weniger schnell als mein alter Wallach, aber, ja: Wenn ich übermorgen beim Joggen hier im Naturschutzgebiet tot umfalle, dann wäre das der bestmögliche Abschluss eines bis hier überwiegend guten Lebens.
Ad. 2;
Ich habe nicht den Eindruck, dass auch nur eine/r der Poster hier im Faden das anders sieht oder macht.
@Katamaus
Das mit Unterhose und Socken ist für mich der Test, wie der Tag wird: wenn das ohne Winseln klappt, dann ist der Rücken soweit okay.
Ich mache mir keine Gedanke über Normenerfüllung, sondern sehe den Sport als für mich positiven Ausgleich an, um die Muskeln, Bänder und Sehnen zu mobilisieren bzw.um beweglich zu bleiben.
Und eine Kräftigung der Muskeln schützt vor Verletzungen oder weiteres Fortschreiten von Athrose..... wenn man es dosiert macht.
Ich fühle mich wohler, wenn ich Sport getrieben habe und was gemacht habe. Sport und Bewegung ist ja auch für das Herz und den Kreislauf gut und stärkt das ganze. Von daher kann man schon sagen, daß Sporttreiben zum Altwerden bzw. Gesundbleiben wichtig ist.
Normerfüllung interessiert mich nicht (ich bin eh außerhalb jeder Norm ).
Also für mich ist das Ziel gesund und fit zu bleiben kein Selbstzweck sondern dient nicht zuletzt auch dazu Dinge tun zu können die mir einfach eine tiefe Zufriedenheit geben... und dies hoffentlich noch möglichst lange. Letzteres war für mich auch der Grund zum Klettern als Hauptsport zu wechseln, macht mir einfach im Moment viel mehr Spaß und gibt mir mehr Zufriedenheit. Ginge es darum möglichst alt zu werden, hätte ich diesen Schritt wohl eher nicht getan.
Wo ich mich Björn noch anschließen möchte, ist der (weitestgehende) Verzicht auf ballistische Übungen. Ich habe eine zeitlang Powercleans, Stoßen- und Swings im Programm gehabt. Letztere würde ich immer noch ohne Bedenken machen, bei den ersten beiden Übungen fand ich aber die "negative" Phase sehr belastend (da man bei diesen Übungen Gewichte bewegt, die man nicht mehr wirklich kontrolliert und langsam zurück in die Ausgangsposition bringen kann).
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Das mache ich auf Krafttaining beuogen sehr ähnlich. Keine Programme mehr, keine Ziele. Was Spaß macht und dann so weit über die Grenze, wie es gerade gefühlt Sinn macht.
An manchen Tage bloss Erhaltungstraining der beteiligten Stützstrukturen vom Gefühl her.
Das geht bei mir nicht (mehr). Falle dabei zu weit zurück - weiter als früher. Dehnen muss z.B. jeden 2./3. Tag sein. Aber auch Funktionskraft, sonst knirschen die diversen Verletzungen drohend im Alltag.Mehrmals im Jahr lege ich eine mehrwöchige Pause ein, meistens so 2 bis 3 Wochen. Ein Segen.
Mein Techniktraining ist viel vom Gruppentraining losgelöst. Mit einem Partner immer wieder an nem geselligen Abend oder extra für ein Stündchen treffen. Gruppentraining frisst zu viel Energie im Karate mit lächerlichem Gegenwert. Gruppentraining wäre also eher mein Fitnessteil.
Macht morgens erst mal Gymnastik, um es die Treppe runter zu schaffen :
Das Gürteltier
"We are voices in our head." - Deadpool
Naja, ich z.B. bin psychisch abhängig von meinen Sparringsfähigkeiten.
Diese Freiheitsgrade, für die mensch sich jahrelang krumm gelegt hat.
Da sind wir nun mal partielle Übermenschen.
Das nur noch als Erinnerung ... hm.
Aber auch Krafttraining hat diese antidepressive Nachwirkung.
Ist die Bude auch rummelig, der Körper ist ordentlich :
Das Gürteltier
"We are voices in our head." - Deadpool
JA.
Denn das, was wir als "normale" Alterserscheinungen betrachten: Bewegungseinschränkungen, graue Haare, Verlust von Sehen, Hören etc., hat sich im Mausmodell als Ergebnis von zu wenig Bewegung herausgestellt. Die Studie werd ich so schnell nicht wiederfinden, aber:es wurde mit genetisch veränderten Mäusen getestet, die eigentlich schneller alterten. Diejenige Gruppe, die ein Bewegungsprogramm absolvierte, alterte wie genetisch unveränderte Mäuse. Also: auf geht´s, Buam und Madeln!
Persönliche Anekdote: fragte mich doch gestern eine junge Frau in der Umkleidekabine nach meinem Alter. Sag ich, so und so. Sagt sie: >Respekt, meine Oma ist ein Jahr älter und schiebt so ein Wägelchen vor sich her<. Ich hab anscheinend was richtig gemacht.
Und zu den Fragen:
ich mache etwa 4x pro Woche "irgendwas mit Bewegung". 2x Kampfsport, 1x Fitness im Kurs (Body Pump), und 1x Schwimmen mit Techniktraining (gutes Yoga mit Anleitung ist im Moment zu teuer). Ich habe also nicht so viel Möglichkeit, selber zu entscheiden was bzw. wie viel davon ich mache, darum limitiert mein allgemeines Gefühl meinen wöchenlichen Einsatz. Wenn ich eine Pause brauche, fällt zuerst Fitness weg (ist letztlich am ödesten), dann Schwimmen, falls es nur um mehr Zeit geht. Wenn die Ursache wirklich körperliche Erschöpfung ist, muß der Kampfsport dran glauben. Leider kommen schon nach 14 Tagen Fitness-Abstinenz die ersten körperlichen Wehwehchen wieder - Schulter, Ischias. Ohne Kampfsport krieg ich Entzugserscheinungen, und zu lange Zeit ohne Wasserberührung macht mich depressiv.
Andererseits fühle ich mich, rein körperlich, schon länger nicht mehr bis an meine Grenzen gefordert. Nach jedem Training kann ich noch normal sprechen, das gabs beim Thaiboxen nur im Ausnahmefall. Damals muß ich aber insgesamt ständig körperlich überfordert gewesen sein, das wird mir aber jetzt erst klar. Ich scheine also intuitiv mein richtiges Maß gefunden zu haben; ich würde sagen, der Faktor "Freude" ist da das Wichtigste. Und, übrigens: Freude ist NICHT nur ein Mangel an Information!
Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit
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