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Thema: Escapes für Ü40er sind sinnlos:-)

  1. #1
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    Standard Escapes für Ü40er sind sinnlos:-)

    Ich habe gerade heute wieder eine meiner Sessions mit meinem jungen, schweren Braungurt reflektiert und da ist mir klar geworden, dass ein reaktives Spiel, das auf Escapes basiert, genauso zum Scheitern verurteilt ist, wie ein aggressives Spiel, was auf ständigen Angriff basiert.

    Befreiungen aus Submissions beinhalten immer das Risiko einer Verletzung und lassen das Momentum immer auf der Seite des Angreifers. Keine wirkliche Option für mich.

    Ständig anzugreifen, um den anderen zu überrennen und zu beschäftigen, macht bei einem schweren, starken, jungen und technischen Mann auch keinen Sinn.

    Beides mache ich auch nicht. Mein Spiel besteht zum großen Teil daraus, mich so zu positionieren, dass der Eingang zu einer Submission oder Sweep gar nicht erst möglich wird. Das ist der Schlüssel, man nimmt dem Angreifer die Möglickeit in den Angriffsfluß zu kommen, ist defensiv, aber nicht passiv. Dadurch kann man das Spiel zu einem großen Teil neutral halten und gezielt einzelne aktive Aktionen starten, wenn sich die perfekte Situation ergibt.

    Positionieren ist der Schlüssel zu aufwandslosem Rollen, aber es ist nicht einfach, denn es setzt voraus, dass man weiß oder fühlt, was der Gegner benötigt. Sowas braucht Zeit, aber für mich der einzig sinnvolle Weg um zu rollen.

    Wenn man weiß was der Gegner braucht und ihm das nicht gibt, ist man nicht passiv, sondern neutral und immer in guter Struktur um einen Gegenangriff zu landen.

    Etwas verkürzt geschrieben, aber eh schwer in Worte zu fassen.:-)

  2. #2
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen

    Beides mache ich auch nicht. Mein Spiel besteht zum großen Teil daraus, mich so zu positionieren, dass der Eingang zu einer Submission oder Sweep gar nicht erst möglich wird. Das ist der Schlüssel, man nimmt dem Angreifer die Möglickeit in den Angriffsfluß zu kommen, ist defensiv, aber nicht passiv. Dadurch kann man das Spiel zu einem großen Teil neutral halten und gezielt einzelne aktive Aktionen starten, wenn sich die perfekte Situation ergibt.

    )
    Der Schlüssel ist für mich im Fettgedruckten . und das gilt für mich in jeden Bereich . Schlagend wie Grappelnd.
    Reine Verteidigung bedeutet Kontrollverlust da man dem Anderen die Iniative überlässt . Nur Angriff öffnet zu viele Fenster für den Anderen .

    Was bedeutet ,das eine verteidigung , wie auch ein Escape immer angreifende Elemente beinhalten sollte , aber das wieder nicht unbedingt auf ein Submissiondenken hinaus laufen muss.
    (das ist jetzt nicht auf sportliches Grappeln bezogen )
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  3. #3
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    Das klingt ein bißchen wie bei Priit Mihkelson, weißt du, was ich meine? Er hat ja einige konkrete Positionen, die er immer anstrebt. Wobei du es glaube ich noch grundlegender meinst.

    Bei "Escapes" denke ich auch an das Prinzip, dass man in der Sekunde des erfolgreichen Escape die beste Lücke für einen Gegenangriff hat, weshalb man den sofort starten sollte. Der Gegner ist quasi selbst noch mit dem eigenen Angriff beschäftigt und geistig noch nicht auf Defence eingestellt.
    Dieses Prinzip wird mWn. nach viel in der New Wave-Serie von Danaher genutzt, die ich selbst aber nicht gesehen habe.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Kirke Beitrag anzeigen
    Das klingt ein bißchen wie bei Priit Mihkelson, weißt du, was ich meine? Er hat ja einige konkrete Positionen, die er immer anstrebt. Wobei du es glaube ich noch grundlegender meinst.

    Bei "Escapes" denke ich auch an das Prinzip, dass man in der Sekunde des erfolgreichen Escape die beste Lücke für einen Gegenangriff hat, weshalb man den sofort starten sollte. Der Gegner ist quasi selbst noch mit dem eigenen Angriff beschäftigt und geistig noch nicht auf Defence eingestellt.
    Dieses Prinzip wird mWn. nach viel in der New Wave-Serie von Danaher genutzt, die ich selbst aber nicht gesehen habe.
    Ja , ich meine es grundlegender , aber in der Umsetzung läuft es dann oft auf das hinaus was du beschreibst.
    Wenn ich nur verteidige , will ich nur etwas verhindern . Ob es nun Schaden über Treffer ist mit Ausweichen , Parieren , Deckung .... oder halt Eine Würge , nen Hebel , egal was auch immer. Das hält keiner auf Dauer durch , wenn der andere wirklich zerstörerisch angreift . und es bedeutet eine Art von Selbstlimitierung , die sich aber in einem Kampf keiner leisten kann.... Es sein denn ich habe eine deutliche Überlegenheit , aufgrund von Physis oder Technik oder beides , NUR , dann ist es kein kampf mehr ^^ oder , es gibt Absprachen , dann nennen wir es Training .

    Verteidige ich nur , nutze ich eben nicht die ständig entstehenden Fenster des Agreifers und schenke ihm damit zusätzlich Möglichkeiten . , Deshalb brauch ich angreifende Elemente in meiner Verteidigung , da geht schon bei entsprechenden Spannungen und Kräften los, die ich entgegen bringe . Geht weiter zu bestimmten Linien auf den ich arbeite , noch während des verteidigen , wie z.b. Körperschienen die ich permanent mit einfliessen lasse ...bis hin zu den Lücken nutzen , was du erwähnt hast .

    Ist doch beim eigenen Angriff nicht anders. Man hat ständig die Möglichkeiten des anderen mit auf dem Schirm die sich ihm bieten , wenn ich so oder anders angreife . Und das bestimmt dann das Wie meines Angriffs . Das ich eben nicht offen wie ein Scheunentor bin , also eine Verteidigung immer mit eingebaut habe , ein Schild ,....auch das geht schon bei Spannungen und Kräften los , damit ich nicht durch meine eigenen Kräfte gebunden werden , durch meine eigenen Spannungen gefangen bin .

    Deswegen ist es wieder mal etwas Grundsätzliches .....(ja ich weiss , das Wort kann mancher schon nicht mehr hören ) . Wenn mein Trainingspartner nur verteidigt bekommt er Anschiss ^^

    Im Prinzip läut es auf hinaus was du gesagt hast .Man bringt permanent etwas entgegen , noch in der Verteidigung auf eine weise , die den Anderen zwingt darauf zu reagieren und damit nimmt man ihm die Kontrolle und bekommt gleichzeitig selber ein Teil davon .
    Geändert von Cam67 (17-02-2023 um 17:55 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  5. #5
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    Ich kenne das, was Priit macht, ich finde seine Ideen gut, aber das ist nicht mein Ansatz. Für mich geht es nicht um irgendwelche Positionen, sondern darum, mich ständig so zu positionieren, dass ein Angriff nicht möglich ist. Das ist ein fließender Prozess, keine statische Position. Hat viel damit zu tun, die eigene Struktur zu halten, wie in diesem Video hier:



    Man hält die eigene Struktur, besetzt bewusst Räume, passt sich den sich ändernden Umständen an und nutzt die Bewegungen des Gegners, um selber anzugreifen. Ohne Struktur kein gutes BJJ.

  6. #6
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    aus diesen posititionen kannst du dann auch offensiv spielen?

    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  7. #7
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    Ja, ich bin ja vollkommen neutral, mit ungebrochener Struktur. Dann ist es nur eine Frage ob ich die Struktur meines Gegners brechen kann, oder ob mein Gegner seine Struktur aufgibt, beim Versuch meine zu brechen und das kann ich dann nutzen.

  8. #8
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    Die Überschrift ist Schwachsinn. Das, was hier thematisiert wird, sind zwei völlig verschiedene Dinge. Es ist nicht entweder / oder, sondern beides. Und dazwischen kommt noch das Von Priit. Vernünftige Struktur, Defensive Positionen und Escapes falls mal alles daneben geht. Daraus kann man was stricken, mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Aber man sollte alles drei dabei haben, falls man es braucht.
    Frank Burczynski

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  9. #9
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    Nein, ich bezweifle das ich mit guten jungen Leuten mithalten könnte, wenn ich mein Spiel auf a) Agression, also ständigen Angriff, oder b) defensive, ständige Verteidigung legen würde. Escapes sind gegen junge, starke wirklich gute Leute wirkungslos, weil du dich jedes Mal in Gefahr bringst zu verletzen plus dich dadurch immer in der Defensive befindest......

    Entscheidend für ein starkes Rollen mit Ü40 ist, nie seine Struktur zu verlieren und keine Möglichkeiten zum Angriff zu bieten, alles andere macht für mich keinen Sinn.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Escapes sind gegen junge, starke wirklich gute Leute wirkungslos, weil du dich jedes Mal in Gefahr bringst zu verletzen plus dich dadurch immer in der Defensive befindest......

    .
    Der Satz macht so keinen Sinn. Und der Gedanke auch nicht. Niemand defensive, ständige Verteidigung? Das ist a) doppelt, b) ist man auch in einer auf Defensive ausgelegten Verteidigung stehts in der Defensive und c) richtet niemand sein Spiel "nur" auf Verteidigung aus. Es wird mit dem Alter nur immer wichtiger. Struktur, Position und Escapes sind immer wichtiger werdende Teile des Spieles.
    Frank Burczynski

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  11. #11
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    ab ü 40 macht dann der sport auch keinen sinn , wenn das so ist.

  12. #12
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  13. #13
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Für mich macht der Sport immer mehr Sinn, je älter ich werde.....
    Das klang mal anders!

    Ich glaube, ich weiß, was du generell meinst.
    Je nach Roll-Partner bin ich erstmal sehr defensiv bis vorsichtig, im Zweifelsfall kein bisschen Position hergeben.
    Passivität ist da eigtl. gar nicht möglich.
    ... und machmal war die Runde dann "von außen betrachtet" so langweilig, dass ich mich dann bei meinem Trainingspartner für die fehlende Action entschuldige:
    "Sorry, wollte heute erst gar nicht unter dir in der Mount landen."
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

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