Seite 1 von 4 123 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 53

Thema: Entwicklung des WT

  1. #1
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Alter
    45
    Beiträge
    13.803

    Standard Entwicklung des WT

    Finde ich recht differenziert. Ich hatte mal eine Unterhaltung mit jemandem, der seit Ende der 70er in der Szene ist und der hatte eine ähnliche Ansicht.

    https://kampfkunstakademie.bayern/si...des-wing-tsun/

    Sifu Henry Müller: Betrachtungen zur Entwicklung des Wing Tsun in den letzten 30 Jahren
    ...
    Ich habe Wing Tsun angefangen, als es noch kein Krav Maga, MMA, UFC usw. gab. Damals war Wing Tsun wegen der Trainingsmethoden und der Art und Weise des Trainings durchaus führend in der Welt der realen Selbstverteidigung. Die kompromißlose Art und die Aggressivität, mit der dieses System bekannt wurde, toppte damals vieles auf dem Kampfsport-Markt.

    Auch für mich selbst, der zunächst 12 Jahre lang bei den Amerikanern in Mannheim boxen lernte und später aus pragmatischen Gründen (wegen der Kicks) zusätzlich das Muay Thai bzw. Kickboxen mit einbezog, war der erste Wing Tsun-Lehrgang ernüchternd. Eine völlig neue Art des Kämpfen tat sich auf, was mich recht schnell überzeugte.
    Dabei muss ich erwähnen, dass ich von Beginn an die damals besten Leute in der EWTO kennenlernte und diese natürlich außerordentlich beeindruckend waren. Und an diesen Leuten orientierte ich mich. Thomas Mannes (mein späterer Lehrer), Emin Boztepe, Salih Avci, Klaus Dingeldein, Osama Sabri usw. waren richtige "Hauer", die auch ohne Wing Tsun bestimmt nicht schlecht gewesen wären und alle aus anderen Kampfsportarten kamen. Das war einer der entscheideneden Faktoren. Sie alle wussten bereits vorher, wie man was trainieren musste, um richtig gut zu sein.
    ...
    Die Expansion dieses Verbandes in den 90er Jahren, zeigte jedem in dieser Branche, wie mit dieser Form des "Geschäfte machens" Geld zu verdienen ist. Je mehr Mitglieder, desto lukrativer. Es kamen nun nicht nur ehemalige Kampfsportler in die Wing Tsun-Schulen, sondern immer häufiger "normale" Leute, die zuvor keine Ahnung von realen Auseinandersetzungen hatten und sich auf Grund der cleveren Werbeversprechungen erhofften, auf diesem Weg zum "unangenehmen" Fighter zu werden. Das Publikum im WT veränderte sich zusehends. Geschäftsleute, Bänker, Hausfrauen usw. machen in der Zwischenzeit die hauptsächlichen Schüler aus. Dementsprechend ergab sich schleichend eine Art des Trainings, das einer Vorbereitung auf die Realität einfach nicht mehr gerecht wurde. Spaß musste es machen, Technikverliebtheit entstand und das Programm wurde mehr und mehr "gestreckt" um die "netten Menschen" möglichst lange an sich zu binden. Gewinnmaximierung und Lifstyle stand im Vordergrund und nichts anderes mehr.

    Ich glaube, dass Wing Tsun - richtig trainiert - mit anderen positiven Ergänzungen versehen, ein gutes System ist, um sich auf eine mögliche Realsituation vorzubereiten.
    ...

  2. #2
    Registrierungsdatum
    19.08.2014
    Ort
    leipzig
    Alter
    56
    Beiträge
    6.018
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Danke für das Teilen....
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  3. #3
    Registrierungsdatum
    20.05.2006
    Ort
    Köln
    Alter
    59
    Beiträge
    11.439

    Standard

    entspricht in etwa dem, was ich auch über diese ganzen "SV" systeme von heute sage: kommen die leute aus handfesten ks-arten oder aus kk systemen, in denen sehr handfest trainiert wurde oder aber trainieren sie entsprechendes wenigstens parallel: gut. funktioniert. kommen kämpferisch ungeformte, "normale" leute, dann wird es bespaßung mit kampftheorie, die zwar "etwas" mitgeben kann, aber nicht das, was ihnen marketingmäßig vorgegaukelt wird.

    im grunde hat sich nicht viel geändert. immer das gleiche prinzip mit sich, den moden entsprechend, ändernden namen. da kann man WT, KM oder sonst was betreiben: das ergebnis wird gleich mies sein, wenn man meint, man würde, weil "das system so toll ist", vom normalo zur kampfmaschine werden, ohne entsprechend (und entsprechend kampftauglichkeit aufbauendes) zu trainieren.
    einfach so wird das nichts, nur weil da ein gehypter "name" die beste sv aller zeiten verspricht.

    da braucht man gar nicht erst groß über verschiedene prinzipien, taktiken und techniken diverser stile/systeme diskutieren. alles (!) schrott, wenn es wegen falschem training und rücksichtsvoller wohlfühlatmosphäre nicht vernünftig umgesetzt werden kann.
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  4. #4
    Registrierungsdatum
    15.08.2018
    Beiträge
    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    entspricht in etwa dem, was ich auch über diese ganzen "SV" systeme von heute sage: kommen die leute aus handfesten ks-arten oder aus kk systemen, in denen sehr handfest trainiert wurde oder aber trainieren sie entsprechendes wenigstens parallel: gut. funktioniert. kommen kämpferisch ungeformte, "normale" leute, dann wird es bespaßung mit kampftheorie, die zwar "etwas" mitgeben kann, aber nicht das, was ihnen marketingmäßig vorgegaukelt wird.
    Ich zitiere mich mal:

    Andererseits sehe ich eben auch im Bereich der IKK (Taiji mal mitgerechnet) ne Menge Leute, denen würde ein gut geführtes Karatetraining mit Erwärmung und Dehnung und Schwitzen und allem Pipapo wahrscheinlich besser tun, als sich in das Geheimnis des "kraftlosen" Kämpfens einweisen zu lassen. Insbesondere den jüngeren.

  5. #5
    Registrierungsdatum
    12.04.2007
    Beiträge
    190

    Standard

    Das ist doch nicht nur ein WT problem sondern lässt sich auf andere *ing *ung Systeme sowie Aikido etc. übertragen.

    Ich behaupte mal ohne irgendwelche zahlen zu kennen, das *ing *ung längst nicht mehr so populär ist wie es mal war, eben weil es irgendwann genug leute verstanden haben das ein System noch keinen Killer macht.

  6. #6
    Registrierungsdatum
    15.08.2018
    Beiträge
    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von Lampe Beitrag anzeigen
    Das ist doch nicht nur ein WT problem sondern lässt sich auf andere *ing *ung Systeme sowie Aikido etc. übertragen.

    Ich behaupte mal ohne irgendwelche zahlen zu kennen, das *ing *ung längst nicht mehr so populär ist wie es mal war, eben weil es irgendwann genug leute verstanden haben das ein System noch keinen Killer macht.
    .. und andere Innere" Stile. Und natürlich, weil Scheffe, sobald er mal wieder was neues gelernt hat, immer gleich ein brandneues Kaninchen aus dem Hut holt.

  7. #7
    Registrierungsdatum
    20.05.2006
    Ort
    Köln
    Alter
    59
    Beiträge
    11.439

    Standard

    Zitat Zitat von Bücherwurm Beitrag anzeigen
    .. und andere Innere" Stile. Und natürlich, weil Scheffe, sobald er mal wieder was neues gelernt hat, immer gleich ein brandneues Kaninchen aus dem Hut holt.
    gilt auch für viele, der sogenannten "äußeren". ist eben keine reine systemfrage, sondern eine des trainings. da hilft auch kein shotokan oder anderes "äußeres" zeugs aus welcher ecke der welt auch immer, wenn es ne samurai romantik schule für breitensportbedürfnisse ist.
    gilt auch für meine geliebte fma und silat. die art des trainings ist doch entscheidender, als das "system".
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  8. #8
    Registrierungsdatum
    15.08.2018
    Beiträge
    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    gilt auch für meine geliebte fma und silat. die art des trainings ist doch entscheidender, als das "system".
    Ich bekenne dass ich bei Maul klaue wie ein Rabe.

  9. #9
    Registrierungsdatum
    14.05.2008
    Ort
    Santos(SaoPaulo/Brazil)
    Beiträge
    4.589

    Standard

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    gilt auch für meine geliebte fma und silat. die art des trainings ist doch entscheidender, als das "system".
    Yo, das Problem in den traditionellen KK ist halt, daß man ein Riesencurriculum lernt, aber nur ein Bruchteil davon(richtig trainiert) dir in einer Konfrontation wirklich weiter hilft
    Good judgement comes from experience; and experience, well that comes from poor judgement

    The naked truth is better than well dressed lies

  10. #10
    Registrierungsdatum
    15.08.2018
    Beiträge
    3.951

    Standard

    Zitat Zitat von Stixandmore Beitrag anzeigen
    Yo, das Problem in den traditionellen KK ist halt, daß man ein Riesencurriculum lernt, aber nur ein Bruchteil davon(richtig trainiert) dir in einer Konfrontation wirklich weiter hilft
    So könnte man das beschreiben.

  11. #11
    Registrierungsdatum
    01.07.2022
    Beiträge
    87

    Standard

    Sagt mal: Existiert vielleicht auch die Möglichkeit, dass nicht jeder KK/KS wegen SV trainiert? Das vielleicht Menschen die "Samurai-Romantik", den "Technik Quatsch" und die "Sinnlosen Formen, die im realen Leben nie funktionieren" einfachen trainieren, weil ihnen genau DAS Spaß macht?

  12. #12
    Registrierungsdatum
    18.06.2002
    Ort
    Chemnitz
    Alter
    52
    Beiträge
    850

    Standard

    Hallo,

    Zitat Zitat von Steapa Beitrag anzeigen
    Sagt mal: Existiert vielleicht auch die Möglichkeit, dass nicht jeder KK/KS wegen SV trainiert? Das vielleicht Menschen die "Samurai-Romantik", den "Technik Quatsch" und die "Sinnlosen Formen, die im realen Leben nie funktionieren" einfachen trainieren, weil ihnen genau DAS Spaß macht?
    Ich habe solche Diskussionen mit Trainern und Dojoleitern immer wieder. Alle sehen nur ihre Form des Karate - deshalb muss es die einzig richtige sein.

    Wenn halt jemand gerne Kata macht - dann lass ihn halt Kata machen. Wenn sich jemand gern im Kumite die Füße um die Ohren schlägt, na dann los. Manche kommen sogar nur wegen Vereinsleben und Fitness. All das ist großartig und sollte für jeden gefördert werden.

    Aaaber.

    Wenn halt Kata laufen oder Kumite üben oder bahnenweise Age-Uke/Gyaku-Zuki laufen oder auf 15 verschiedene Arten Oi-Zuki-Chudan abwehren als Selbstverteidigung verkauft wird, dann wird es gefährlich. So etwas fällt dann unter Budoromantik und gefährdet die Gesundheit und unter Umständen auch das Leben der Betroffenen.

    Grüße
    Sven

  13. #13
    Registrierungsdatum
    01.07.2022
    Beiträge
    87

    Standard

    Zitat Zitat von CeKaVau Beitrag anzeigen
    Wenn halt Kata laufen oder Kumite üben oder bahnenweise Age-Uke/Gyaku-Zuki laufen oder auf 15 verschiedene Arten Oi-Zuki-Chudan abwehren als Selbstverteidigung verkauft wird, dann wird es gefährlich. So etwas fällt dann unter Budoromantik und gefährdet die Gesundheit und unter Umständen auch das Leben der Betroffenen.
    Das unerschreibe ich natuerlich.

  14. #14
    Registrierungsdatum
    13.06.2014
    Beiträge
    3.582

    Standard

    Zitat Zitat von CeKaVau Beitrag anzeigen
    oder auf 15 verschiedene Arten Oi-Zuki-Chudan abwehren
    Ich sehe den Punkt eher wie in den Kommentaren weiter oben: wenn dann wenigstens mal richtig angegriffen würde, so dass man auch treffen könnte oder vielleicht sogar wirklich mal trifft, dann hat es schon mit Selbstverteidigung zu tun. Nicht besonders realistische Selbstverteidigung vielleicht aber dennoch Selbstverteidigung. Das Problem ist eher das ganze Kuschelzeugs.

    Insofern sehe ich das im Karate ähnlich wie im Eingangspost. Wenn ich mich an die 80er und meist auch noch 90er erinnere, dann musste man da im Kumite schon aufpassen, nicht getroffen zu werden. Da gingen auch mal Knochen im Gesicht kaputt oder Zähne flogen. Nicht besonderes häufig, aber es kam vor. Lippe dick oder Körper-K.O. waren durchaus an der Tagesordnung. Also musste man sich zumindest im Rahmen der sportlichen Verabredung auch verteidigen.

    Dass es realistischere und bessere Methoden geben mag, das zu erlernen, bleibt unbenommen.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  15. #15
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Alter
    45
    Beiträge
    13.803

    Standard

    Ja, habe in dem Zusammenhang auch öfter von der "blood & guts era" des Karate gelesen von den 6oern bis frühen 90ern. Habe in den 90ern auch mal miterlebt, wie bei jemandem die Schneidezähne eingetreten wurden. Heute schlagen die Leute dann gegen einen Ball, den sie nicht berühren dürfen...

Seite 1 von 4 123 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Entwicklung
    Von DeepPurple im Forum Archiv Wing Chun / Yong Chun
    Antworten: 87
    Letzter Beitrag: 25-02-2012, 12:31
  2. Kampfkunst mit Entwicklung
    Von Tazzo im Forum Anfängerfragen - Das Forum für Kampfkunst-Einsteiger
    Antworten: 30
    Letzter Beitrag: 20-11-2011, 13:25
  3. Entwicklung im WT
    Von Dahoud im Forum Archiv Wing Chun / Yong Chun
    Antworten: 63
    Letzter Beitrag: 10-11-2011, 12:49
  4. *** Entwicklung
    Von openmind im Forum Archiv Wing Chun / Yong Chun
    Antworten: 21
    Letzter Beitrag: 28-09-2011, 23:35
  5. Entwicklung bis jetzt
    Von ferin im Forum Anfängerfragen - Das Forum für Kampfkunst-Einsteiger
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 30-08-2008, 16:26

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •